Erlebtes - Alfred Kerr

Erlebtes

Deutsche Landschaften, Menschen und Städte

(Autor)

Günther Rühle (Herausgeber)

Buch | Hardcover
576 Seiten
1998 | 1. Auflage
S. Fischer (Verlag)
978-3-10-049504-4 (ISBN)
44,00 inkl. MwSt
Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts war Alfred Kerr der prominenteste und eigenwilligste Theaterkritiker deutscher Sprache. Unverwechselbar (und nicht selten imitiert oder parodiert) Anlage, Stil und Ton seiner Prosa. Dem empfangenen Eindruck entspricht prägnanter Ausdruck, bald subtil, bald ruppig, unter römischen Ziffern reihen sich knappe Abschnitte, manchmal ist es ein Aphorismus oder nur ein einziges Wort. Die Subjektivität ist unverhohlen und stolz. Die Eitelkeit vereitelt nicht, sondern fördert formulierte Erkenntnis. Alfred Kerr verstand die Kritik als gleichberechtigtes Gegenstück zu ihrem Objekt und sich selber als schöpferischen Künstler.
Geborener Schriftsteller, begnügte er sich nicht mit Bühnenkunst als Erfahrung und Thema. Er legitimierte sich mit dem viel zitierten Satz: »War bloß Kritik mein Gebiet? Die Sprache war es.« Erlebte er die Welt als Schauspiel? Seine sinnenfrohe Reisefeuilletons sind Liebeserklärungen an Welt und Leben, ein guter Teil von ihnen, in diesem Band zusammengefaßt, Liebeserklärungen an Deutschland, dessen Landschaften, dessen Menschen ihm vertraut waren. Aus dem Land konnte vertrieben werden, nicht aus der Sprache. Sie bleibt lebendig, mit ihr der Autor Alfred Kerr.

Alfred Kerr (ursprünglich Kempner), Deutschlands meistbewunderter und meistgehaßter Theaterkritiker seiner Zeit, wurde 1867 in Breslau geboren und studierte Literaturwissenschaft in Berlin.Er war Mitarbeiter zahlreicher Zeitungen und Zeitschriften, unter anderen an der Breslauer Zeitung, am Tag, dem von ihm geleiteten zweiten Pan und am Berliner Tageblatt. In Buchform veröffentlichte er, neben einer fünfbändigen Sammlung seiner kritischen Arbeiten, vor allem Reiseprosa und Gedichte. 1933 Flucht aus Deutschland. Mühselige Existenz, erst in Paris, später in London. 1948 erlitt er, als Besucher in Hamburg, einen Schlaganfall und nahm sich das Leben.

Günther Rühle, einer der angesehensten deutschen Theaterkritiker und Theaterschriftsteller, wurde 1924 in Gießen geboren. Er war von 1960–1985 Redakteur im Feuilleton der ›Frankfurter Allgemeinen Zeitung‹, seit 1974 auch dessen Leiter. 1985–1990 übernahm er die Intendanz des Frankfurter Schauspiels, war danach Feuilletonchef des ›Tagesspiegel‹ in Berlin. Er editierte u. a. die Werke von Marieluise Fleißer und von Alfred Kerr, entdeckte dessen ›Berliner Briefe‹. Seine großen Dokumentationen ›Theater für die Republik. 1917–1933‹ und ›Zeit und Theater 1913–1945‹, dann seine zusammenfassende Darstellung ›Theater in Deutschland. 1887–1945‹ wurden grundlegend für Erforschung und Nacherleben des Theaters jener Zeit. Günther Rühle war Ehrenpräsident der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und Präsident der Alfred Kerr-Stiftung. Er wurde ausgezeichnet mit dem Theodor-Wolff-Preis (1963), dem Johann-Heinrich-Merck-Preis (2007), dem Hermann-Sinsheimer-Preis (2009), dem Binding-Kulturpreis (2010) und der Rahel-Varnhagen-von-Ense-Medaille (2013). Am 10. Dezember 2021 starb Günther Rühle in Bad Soden am Taunus.Literaturpreise:Theodor-Wolff-Preis 1963Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay 2007Hermann-Sinsheimer-Preis 2009Binding-Kulturpreis 2010Rahel-Varnhagen-von-Ense-Medaille 2013

Erscheint lt. Verlag 1.3.1998
Reihe/Serie Alfred Kerr, Werke in Einzelbänden ; 1.1
Sprache deutsch
Maße 128 x 202 mm
Gewicht 432 g
Themenwelt Literatur Essays / Feuilleton
Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Reisen Reiseberichte Deutschland
Schlagworte 20. Jahrhundert • Anspruchsvolle Literatur • Deutschland • Deutschland; Reisebericht/Erlebnisbericht • Deutschland; Reise-/Erlebnisberichte • Landschaft • Leben • Reisebeschreibung • Reisefeuilletons • S.Fischer Verlag • Theater • Theaterkritiker • Welt
ISBN-10 3-10-049504-7 / 3100495047
ISBN-13 978-3-10-049504-4 / 9783100495044
Zustand Neuware
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