Der flüchtige Polizist

Der Wetterbericht kündigte ein Tiefdruckgebiet an, das länger anhalten sollte. Aber musste es gleich für ein ganzes Jahr sein? 2007 war meteorologisch ein durch und durch verregnetes Jahr für mich. Die Traumata waren in mein Leben geprasselt wie ein sommerliches Tiefdruckgebiet über Hamburg. Oder noch schlimmer, wie das Herbstwetter, wenn es nur leicht feucht fällt, der Regen seidenfein, dass er sich nicht einmal in Tropfen zusammenfinden kann. In wenigen Wochen war ich mit Traumata vollgepackt worden, die für ein ganzes Leben gereicht hätten. Ich schrie, verdammtes Schicksal, schick Deinen Regen doch woanders hin. Es reicht. Schluss. Ende. Aus. Und prompt kam der nächste Regenguss, wie ein Eimer schales Wasser, platsch, wurde er über mir ausgekippt. Mitten in dieses dramatische Traumataleben platzte in einem bedeutungslosen, ja unspektakulären Moment ein freundlich lächelnder Polizist hinein. Und obgleich wir nicht so richtig etwas über diesen zarten Augenblick zu berichten wüssten, begannen wir doch tatsächlich nach dem flüchtigen Glück zu suchen, verstießen gegen die ein oder andere gesellschaftliche Konvention und zahlten am Ende einen unbarmherzig hohen Preis für unsere Erfolglosigkeit. Zerrissen im Suizid, der juristisch ein Versuch war, holten wir uns dennoch ganz unerwartet die Magie des Lebens – ein jeder von uns auf seine ihm ganz eigene und besondere Weise – zurück. Ende gut, alles gut? Wir werden sehen…