Die Wette des Philosophen - Herbert Thomas Mandl

Die Wette des Philosophen

Oder der Anfang des definitiven Todes
Buch | Hardcover
332 Seiten
2015 | Neudruck der 1. Auflage 1996
Boer Verlag
978-3-924963-78-1 (ISBN)
38,00 inkl. MwSt
Der Autor schildert in dem vorliegenden Buch nicht sein eigenes Leben, sondern Menschen und Ereignisse aus der Zeit seines Aufenthalts im KZ Theresienstadt.
Herbert Thomas Mandl, 1926 in Bratislava geboren, in der deutsch-jüdischen Kultur aufgewachsen, ein Musiker, der Philosophie, Psychologie und Anglistik studiert. In der Nazi-Zeit wird er als junger Mann mit seiner ganzen Familie ins KZ Theresienstadt verschleppt, spielt dort im jüdischen Orchester, erlebt das Grauen und den Zynismus der Lagerorganisation. Es ist der Beginn einer endlosen Lagerwanderschaft zwischen allen ideologischen Systemen. Schließlich kommt er mit seinem Vater nach Auschwitz, überlebt mit ihm auch hier und wird schließlich ins KZ bei München verschleppt. Sein Vater stirbt in seinen Armen. Nach der Befreiung kehrt er zurück in die Tschecheslowakei, wird Musiklehrer am Konservatorium in Ostrau, heiratet eine bekannte tschechische Pianistin und gerät im kalten Krieg in Konflikt mit dem herrschenden System. Ihm gelingt eine spektakuläre Flucht als Tourist über Kairo und die dortige amerikanische Botschaft, wo er zuerst im ägyptischen Gefängnis zwischen Ausreise und Auslieferung bangt, wird dann nach Griechenland ausgeflogen, wo er in einem weiteren Lager interniert wird und gelangt letztlich nach Süddeutschland. Hier wird er zum verdächtigen Ostagenten gestempelt, der von den westlichen Geheimdiensten in endlosen Verhören und Untersuchungen auf seine Integrität abgeklopft und von östlichen Undercoveragenten in der Maske von Lagergenossen bespitzelt wird. Auch dieses Lager öffnet ihm eines Tages die Tore und entläßt ihn in die ersehnte westliche Freiheit. Er findet Unterschlupf bei einem befreundeten Literaten: Heinrich Böll. Gemeinsam planen sie die Flucht seiner in Ostrau verbliebenen Frau. Heinrich Böll schmuggelt sie während eines Besuchs in Prag unter dramatischen Umständen in einem umgebauten amerikanischen Straßenkreuzer über die Grenze. Ein Neuanfang des wiedervereinten Paares im Traumland Amerika scheitert, erst die endgültige Rückkehr nach Deutschland lenkt sein Leben in ruhige Bahnen. Er stirbt 2006 kurz nach dem Tode seiner geliebten Frau.KurzdarstellungDie Nürnberger Zeitung schreibt:... Der Roman ist gut gearbeitet. ... Der Roman beruht auf eigenen Erfahrungen, ist aber gleichwohl keine direkte Autobiographie, aber als Fiktion gewissermaßen »angewandte Literatur«, die dem Zweck dient, bestimmte Erfahrungen zu konservieren, einen anschaulichen Begriff von dem kulturellen Leben in Theresienstadt zu verschaffen, aber auch davon, wie dort noch Familienleben funktionierte, und vieles andere mehr Auch in die jüdischen Selbstverw

Herbert Thomas Mandl, 1926 in Bratislava geboren, in der deutsch-jüdischen Kultur aufgewachsen, ein Musiker, der Philosophie, Psychologie und Anglistik studiert. In der Nazi-Zeit wird er als junger Mann mit seiner ganzen Familie ins KZ Theresienstadt verschleppt, spielt dort im jüdischen Orchester, erlebt das Grauen und den Zynismus der Lagerorganisation. Es ist der Beginn einer endlosen Lagerwanderschaft zwischen allen ideologischen Systemen. Schließlich kommt er mit seinem Vater nach Auschwitz, überlebt mit ihm auch hier und wird schließlich ins KZ bei München verschleppt. Sein Vater stirbt in seinen Armen. Nach der Befreiung kehrt er zurück in die Tschecheslowakei, wird Musiklehrer am Konservatorium in Ostrau, heiratet eine bekannte tschechische Pianistin und gerät im kalten Krieg in Konflikt mit dem herrschenden System. Ihm gelingt eine spektakuläre Flucht als Tourist über Kairo und die dortige amerikanische Botschaft, wo er zuerst im ägyptischen Gefängnis zwischen Ausreise und Auslieferung bangt, wird dann nach Griechenland ausgeflogen, wo er in einem weiteren Lager interniert wird und gelangt letztlich nach Süddeutschland. Hier wird er zum verdächtigen Ostagenten gestempelt, der von den westlichen Geheimdiensten in endlosen Verhören und Untersuchungen auf seine Integrität abgeklopft und von östlichen Undercoveragenten in der Maske von Lagergenossen bespitzelt wird. Auch dieses Lager öffnet ihm eines Tages die Tore und entläßt ihn in die ersehnte westliche Freiheit. Er findet Unterschlupf bei einem befreundeten Literaten: Es ist Heinrich Böll. Gemeinsam planen sie die Flucht seiner in Ostrau verbliebenen Frau. Heinrich Böll schmuggelt sie während eines Besuchs in Prag unter dramatischen Umständen in einem umgebauten amerikanischen Straßenkreuzer über die Grenze. Ein Neuanfang im Traumland Amerika scheitert, erst die endgültige Rückkehr nach Deutschland lenkt sein Leben in ruhige Bahnen.

Die Nürnberger Zeitung schreibt:
... Der Roman ist gut gearbeitet. ... Der Roman beruht auf eigenen Erfahrungen, ist aber gleichwohl keine direkte Autobiographie, aber als Fiktion gewissermaßen »angewandte Literatur«, die dem Zweck dient, bestimmte Erfahrungen zu konservieren, einen anschaulichen Begriff von dem kulturellen Leben in Theresienstadt zu verschaffen, aber auch davon, wie dort noch Familienleben funktionierte, und vieles andere mehr Auch in die jüdischen Selbstverwaltungsstrukturen verschafft er Einblick. Ferner will der Roman jüdisches Schicksal nach der kommunistischen Machtergreifung in der Tschechoslowakei dokumentieren, die Schauprozesse in den fünfziger Jahren, deren Opfer vor allem Juden waren, die politisch gewollte Unmöglichkeit für die meisten, wirtschaftlich zu existieren, die unerträgliche Verlogenheit des öffentlichen Lebens. Überdies leuchtet der Roman in die dunkle unmittelbare Nachkriegszeit in der Tschechoslowakei. Zum Beispiel hat der Ich-Erzähler auf seine Flucht die Kontaktadresse eines in Nürnberg lebenden Exiltschechen namens Premysl Pitter mitbekommen – zum Teil hat der Autor, wie in diesem Fall die historischen Namen einfach beibehalten –, dessen Verdienst es unter anderem war, in der Tschechoslowakei verbliebene deutsche Kinder, denen nun auch ein KZ-Schicksal bevorstand, in jüdische Kindererholungsheime zu schmuggeln, was neben nackter Lebensrettung zugleich noch einen Versöhnungseffekt hatte.

Verlagsort Grafrath
Sprache deutsch
Maße 135 x 215 mm
Gewicht 580 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur
Geschichte Allgemeine Geschichte Zeitgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Holocaust • Kalter Krieg • Theresienstadt • Theresienstadt (Konzentrationslager)
ISBN-10 3-924963-78-9 / 3924963789
ISBN-13 978-3-924963-78-1 / 9783924963781
Zustand Neuware
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