... ein Narr der Held

Autorenporträt:
Die Briefe und Gedichte von Hermann Kükelhaus (1920-1944) - mit 22 Jahren in Russland kriegsverwundet, mit 23 Jahren bei Löscharbeiten nach einem Bombenangriff in Berlin von einem brennenden Hochhaus in den Tod gestürzt - sind bewegende Dokumente für die ungebrochene innere Kraft eines jungen Menschens, der sich trotz aller grausamen Kriegserlebnisse seine Liebe zur Natur, zu Gott und den Menschen bewahrte. Sie sind auch Hinterlassenschaft eines wahren Dichters, obwohl er selbst nie an eine Veröffentlichung dachte.

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Er schrieb Gedichte auf den Rand von Zeitungen, auf Servietten, auf Zettel, die er dem Wind überließ, in den Sand. Was erhalten blieb, sind vor allem die Gedichte in den Briefen an seinen Bruder Hugo, den bekannten Naturforscher und Erfinder, seine Angehörigen und an Frauen, die ihm nahestanden. Nach der ersten Veröffentlichung 1964 konnten in den letzten Jahren zahlreiche neue, bis dahin unbekannte, ergreifende Texte aufgefunden werden, die hier nun vorgelegt werden. Die Signatur von Hermann Kükelhaus' Briefstil, der Wechsel zwischen Prosa und Versmaß ist ungewollt und fast selbstverständlich. "Gedichte", äußerte er einmal, "sind Strudel im Strom der Sprache - und wie sich der Strom in seinem Strudel gewinnt, so gewinnt sich die Sprache im Gedicht."