Vergeßt den Oktober 1989 nicht!
Dieses Buch soll Erinnerung wachhalten, um heranwachsenden Generationen das Wesen einer Diktatur zu vermitteln. Dazu dienen die Gedächtnisprotokolle der Demonstranten vom Oktober 1989 als anschauliche Beispiele für die menschenverachtende Reaktion einer Diktatur gegenüber den Menschen, die ihre Rechte einforderten.
Da ich selbst Zeitzeuge bin, sollen beispielhaft auch eigene Erfahrungen und Erlebnisse geschildert werden, die das Gesicht und das Wesen der Diktatur charakterisieren.
Erinnerung an historische Ereignisse und Erlebnisse soll die Notwendigkeit des Einsatzes für den Erhalt von Würde, Recht und Freiheit in einer Demokratie deutlich machen.
Günter Hofmann
Geleitwort Vergeßt den Oktober 1989 nicht! – so bittet Günter Hofmann die Leser und Leserinnen dieser Erinnerungen. Jean Paul (1763 bis 1825) hat recht, wenn er sagt: „Wie der Geruch zum Geschmack, so verhält sich Erinnerung zur Gegenwart.“ Beides: Geruch und Geschmack gehören zusammen wie Geschichte und Gegenwart. Günter Hofmann kämpft seit Jahren „wider das Vergessen“! Ja, kämpfen scheint mir das angemessene Wort für seine Bemühungen zu sein, Zeitzeugen der Ereignisse vom Herbst 1989 aufzuspüren und zu Wort kommen zu lassen. Es ist nur schwer zu begreifen, daß gut zwanzig Jahre nach der „friedlichen Revolution“ immer noch Dokumente von den damaligen Ereignissen in unserem Land unter Verschluß bleiben! So werden formaljuristische Gründe und das Gesetz über den Datenschutz bis heute angeführt, um (zum Beispiel) die „Gedächtnisprotokolle“ vom Herbst 1989 nicht der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Aber es ist eine der vorzüglichen Eigenschaften Günter Hofmanns, daß er nicht locker läßt, wenn er an einer Sache interessiert ist, wenn ihm eine Sache wichtig ist. So hat er mit großen Mühen doch erreicht, was er sich vorgenommen hat: An die Ereignisse zu erinnern, die Weltgeschichte geschrieben haben! Es wächst eine Generation heran, für die eine Diktatur kaum vorstellbar ist. Das ist gut so! Doch wer um die Gefahren, um die Gefährdung der Demokratie nichts weiß, der kann leicht von „rechten“ oder „linken“ Demagogen verführt werden. Darum sind die „Zeitzeugen“ von damals besonders für die jüngere Generation so wichtig! Günter Hofmann ist nicht nur selbst ein wichtiger Zeitzeuge. In seiner Schrift sind die Gedächtnisprotokolle beeindruckende Schilderungen der Ängste und der Demütigungen, aber auch des Mutes und des Widerstandes der „friedlichen Revolutionäre“! Was diese Schrift erreichen möchte, kann man wohl nicht treffender sagen, als mit den Worten von Erich Kästner (l899 bis 1974): „Die Erinnerung ist eine mysteriöse Macht und bildet die Menschen um. Wer das, was schön war, vergißt, wird böse. Wer das, was schlimm war, vergißt, wird dumm.“ Günter Hofmann verdient Dank für diese „Erinnerungen“. Seiner Schrift wünsche ich viele Leser. Wilfried Weißflog Dresden, im Mai 2010 (Sup. i. R. Wilfried Weißflog war Pfarrer der Paul-Gerhardt-Kirchgemeinde in Dresden-Gittersee und führte mit Mut und Ausdauer den Kampf gegen die Errichtung eines geplanten Reinstsiliziumwerkes am Standort Dresden-
Erscheint lt. Verlag | 22.10.2010 |
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Mitarbeit |
Cover Design: Cornelia Haschke |
Vorwort | Wilfried Weißflog, Michael Beleites |
Zusatzinfo | Titelfoto: Auflösung einer Dresdner Demonstration am 8. Oktober 1989 unter hohem Polizeiaufgebot - viele der Demonstranten wurden anschließend in die Haftanstalt nach Bautzen gebtracht. Das Foto wurde Frank Richter in den Oktobertagen '89 anonym zur Verfügung gestellt |
Verlagsort | Dresden |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 315 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Literatur ► Briefe / Tagebücher |
Schlagworte | Friedliche Revolution • Gedächtnisprotokolle • Oktober 1989 • SED-Diktatur |
ISBN-10 | 3-939025-14-3 / 3939025143 |
ISBN-13 | 978-3-939025-14-6 / 9783939025146 |
Zustand | Neuware |
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