Fluss der Tränen

Cornelia Teresa Ruebli publiziert in ihrer autobiographischen Aufarbeitung auf einer ihr typischen, kurzatmig prägnanten Art wie sie den Höhen und Tiefen der Unerträglichkeit in ihrer mit grauenhaften Abschnitten durchtränkten Leidensgeschichte begegnet und sie durchschreitet. Zunächst nur als Opfer fühlend führt sie den Leser offen, direkt und ungeschönt hinter die Fassaden einer deutschen Nachkriegserziehung, verursacht durch die Verkettung eines damals gängigen Opfer-Täter-Opfer-Schemas.In unverhohlener Weise gewährt sie uns Einblicke in ein Geflecht aus Zwängen, initiiert durch körperliche und seelische Misshandlungen, lässt uns teilhaben wie sie trotz all dieser Widrigkeiten ihres Lebens die eigene Stärke bewahrt, sich diesen karmischen Verstrickungen entgegenstellt und wie sie mit ihrer bislang unerfüllten Sehnsucht sich wenigstens einmal richtig geliebt zu fühlen ihrem Leben weiterhin Sinn gibt.Um heute eine für ihre Zukunft unabdingbare Akzeptanz ihres Lebens aufrecht zu erhalten hat sie sich folgende Worte zu Eigen gemacht: Alles was ist, erfüllt seinen Sinn.