Alles ist Jazz. Roman - Lili Grün

Alles ist Jazz. Roman

(Autor)

Anke Heimberg (Herausgeber)

Buch
224 Seiten
2022 | 2. Auflage
AvivA (Verlag)
978-3-932338-36-6 (ISBN)
18,00 inkl. MwSt
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Berlin um 1930. Die Wiener Schauspielerin Elli ist wieder einmal ohne Engagement. Die nächste Miete ist bereits überfällig und die tägliche triste Mahlzeit besteht schon seit Wochen aus Suppe. In einer von Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit und greller Armut geschüttelten Zeit scheint immerhin ihre neue Liebe, der solide Jura-Student Robert, eine Schulter zum Anlehnen zu versprechen. Und dann gibt es da auch noch das neue Kabarett-Kollektiv "Jazz". Gemeinsam mit einem bunten Trüppchen gleichgesinnter, mittelloser junger Künstler und Künstlerinnen hat Elli das Kabarett gegründet - aus der Not, aber mit viel Idealismus und noch mehr Hoffnung auf den großen Sprung. Aber werden sie auch wirklich alle in das kleine Café am Kurfürstendamm kommen - die einfluss reichen Leute von der Presse, die allmächtigen Theaterregisseure und die eingebildeten Filmfatzkes, kurz: 'das Publikum von Berlin'?

Lili Grün wurde 1904 als Tochter eines jüdischen Kaufmanns in Wien geboren. Sie machte eine Ausbildung zur Kontoristin, nahm Schauspielunterricht und spielte an der Bühne der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ). Ende der 1920er Jahre ging sie nach Berlin, wo sie zur quirligen Kabarettszene gehörte und Gedichte und Geschichten im Berliner Zeitgeist-Magazin Tempo und im renommierten Prager Tagblatt veröffentlichte. Zurück in Wien, verarbeitete sie ihre Berlin-Erlebnisse in ihrem Roman "Alles ist Jazz" (Erstauflage 1933 unter dem Titel "Herz über Bord" im Paul Zsolnay Verlag). Die Wiener Presse bejubelte Lili Grüns Debüt; noch im selben Jahr wurde sie - neben Hilde Spiel - für den Julius-Reich-Dichter-Preis vorgeschlagen. Nach einem längeren Aufenthalt in Prag und Paris erschien 1935 der Theater-Roman "Loni in der Kleinstadt". Nach der nationalsozialistischen Okkupation Österreichs im März 1938 hatte Lili Grün als jüdische Schriftstellerin schlagartig keine Möglichkeit mehr zu publizieren. Verarmt und lungenkrank blieb ihr die Emigration ins rettende Ausland verwehrt. Am 27. Mai 1942 wurde sie aus Wien deportiert und sofort nach ihrer Ankunft im weißrussischen Maly Trostinec am 1. Juni 1942 ermordet.

"Hullo malt Plakate, groß und schön verrückt, wie er sagt. Jazz steht auf den Plakaten, bloß Jazz. Elli sieht andächtig zu: "Hältst du es nicht für ein bißchen verlogen, daß wir uns Jazz nennen? Jazz klingt entschieden nach mondän, findest du nicht?" "Nein, ich finde es nicht!" Hullo malt weiter. Ein wunderschönes unleserliches J ist eben an der Reihe. "Ich finde bloß, daß heutzutage eben alles Jazz ist, was man hört und was man sieht. Man demonstriert in diesem Rhythmus, man malt in diesem Rhythmus - und du gehst so! Haste das noch nicht kapiert?"

Zusatzinfo zahlr. s/w Abbildungen
Sprache deutsch
Maße 120 x 210 mm
Gewicht 364 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Schlagworte Berlin • Berlin, Geschichte; Romane/Erzählungen • Bühne • Café • Dreißiger Jahre • Hardcover, Softcover / Belletristik/Hauptwerk vor 1945 • Jüdische Schriftstellerin • Kabarett • Schauspiel • Theater • Zwanziger Jahre
ISBN-10 3-932338-36-7 / 3932338367
ISBN-13 978-3-932338-36-6 / 9783932338366
Zustand Neuware
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