Wilde Lupinen - Charlotte Link

Wilde Lupinen

Roman

(Autor)

Buch | Softcover
544 Seiten
2010
Blanvalet (Verlag)
978-3-442-37417-5 (ISBN)
8,95 inkl. MwSt
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Ihre große Sturmzeit-Trilogie – jetzt im Blanvalet-Taschenbuch!Deutschland 1938. Alle Zeichen stehen auf Sturm, aber Politik kümmert die junge Belle Lombard nur wenig. Ihre ehrgeizigen Pläne gelten einzig den Filmstudios in Berlin. Ihre Mutter Felicia verteidigt indessen rücksichtslos ihre eigenen Interessen. Doch das Chaos macht auch vor der weitverzweigten Familie der beiden Frauen nicht halt …Charlotte Link ist Deutschlands erfolgreichste Autorin.

Charlotte Link, geboren in Frankfurt/Main, ist die erfolgreichste deutsche Autorin der Gegenwart. Ihre Kriminalromane sind internationale Bestseller, auch Die Betrogene und zuletzt Die Entscheidung eroberten wieder auf Anhieb die SPIEGEL-Bestsellerliste. Allein in Deutschland wurden bislang 28,5 Millionen Bücher von Charlotte Link verkauft; ihre Romane sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. Charlotte Link lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt/Main.

Es war im Mai, und die Rapsfelder bl_hten. Hellgr_nes Laub leuchte in der Sonne. Auf den Wiesen wucherten Klee und L_wenzahn, und der Wind trug einen leisen Salzgeruch ins Land. Flimmernd fielen die Sonnenstrahlen des Fr_hsommerabends durch die Bl_er der Eichen, die die Auffahrt zu Lulinn s_ten. Am Ende der Allee konnte man das Gutshaus erkennen, efeubewachsen und verwittert. Entlang der Auffahrt grasten Pferde, Trakehner, zwei von ihnen galoppierten quer _ber die Koppel hintereinanderher. Ein anderes stand aufrecht, mit hocherhobenem Kopf, am Zaun und wieherte laut.Obwohl sie fast das ganze Jahr _ber in Berlin lebte, w_ Belle Lombardnie auf die Idee gekommen, etwas anderes als Lulinn mit Heimat zu bezeichnen._Ich komme aus Ostpreu_n_, pflegte sie zu sagen, wenn man sie nach ihrem Zuhause fragte, und erkl_nd setzte sie hinzu: _Von Lulinn. Ein Gut, schon seit drei Jahrhunderten im Besitz meiner Familie. Es liegt nahe bei Insterburg... also nicht mehr weit von der litauischen Grenze._Sie musste die Worte _Lulinn_ und _Insterburg_ nur aussprechen, und es wurde ihr so sehns_chtig zumute, da_sie meinte, Berlin keine Sekunde l_er ertragen zu k_nnen. Nat_rlich, sie hing an dieser Stadt, sie lebte dort, arbeitete dort, hatte eine Menge Freunde, aber Lulinn, das war etwas ganz anderes. Lulinn _das waren im Sommer Kornfelder soweit das Auge reichte, und im Winter dicke, aufgeplusterte Schneehauben auf den Weidez_en, das waren Schwarzbeeren im Herbst und der Geruch von Laub und Pilzen, das waren als erste Fr_hlingsboten die Wildg_e am Himmel, die aus dem S_den zur_ckkehrten. Lulinn - m_tige Eichen und wilde Lupinen, blau-grau die Schatten der W_er am Horizont, schwer der Duft von Jasmin im Wind und der von frischem K_mmelbrot aus der K_che im Souterrain. Der farbenpr_tige Rosengarten vor dem Portal, das Klappernder Holzschuhe, wenn die Knechte und M_e in aller Herrgottsfr_he die Arbeit auf dem Hof begannen, das Rauschen des Laubes von den Obstb_en im Garten und die herrlichen, schneewei_n Federbetten, die immer so gut rochen, weil Jadzia, die polnische Haush_erin, die Leinenbez_ge nachdem Waschen drau_n trocknen lie_und sich der Duft von frischem Heu, von Blumen und Kr_ern in ihnenfing.Auf Lulinn war die Zeit irgendwann stehen geblieben und hatte sich dann einen bed_tigen Lauf angew_hnt, und Belle dachte, es sei das unwandelbare Gleichma_aller Dinge, was dem Gut seinen Zauber gab. Drau_n zeigte sich die Welt abwechselnd gleichg_ltig, b_se oder sogar grausam, aber auf Lulinn gab es Best_igkeit, und wenn man seine Mauern nach ein paar Tagen wieder verlie_ f_hlte man sich gegen alles gewappnet, was das Leben an Mi_elligkeiten bereithalten mochte.Alles wird gut, dachte Belle auch diesmal, als der blankgeputzte, schokoladenbraune Armstrong Siddeley ihrer Tante die Eichenallee entlangfuhr. Wie schwer der Flieder roch! Sie wandte den Kopf und betrachtete die Frau, die am Steuer sa_ Tante Modeste, die sie am Bahnhof in Insterburg abgeholt hatte und seitdem ununterbrochen dar _ber jammerte, wie viel Zeit sie dieses Unternehmen kostete. _Als ob man nichts Besseres zu tun h_e_, knurrte sie auch jetzt.Wie kann man nur so mi_utig sein, wenn man das Gl_ck hat, das ganze Jahr auf Lulinn leben zu d_rfen, fragte sich Belle im stillen. Sie und Modeste hatten einander nie leiden k_nnen. Modeste fand, Belle sei vorlaut und frech und habe die ungl_ckliche Neigung, sich in jeder Lebenslage daneben zu benehmen. Umgekehrt hielt Belle Modeste f_r falsch und heimt_ckisch und unertr_ich rechthaberisch. Modeste hatte vor acht Jahren geheiratet, einen kleinen, schm_tigen Mann, Kaufmannssohn aus Insterburg, der vollkommen unter ihrer Fuchtel stand und sich f_r eine Art Missionar hielt; auf eine nervt_tend salbadernde Art fragte er jeden Bewohner Lulinns st_ig nach seinen geheimsten Problemen aus, wobei er selbst vor den allerintimsten Fragen nicht zur_ckschreckte. Nachher plauderte er, auch im gr__ren Kreis, aus, was er erfah

Erscheint lt. Verlag 8.2.2010
Reihe/Serie Die Sturmzeittrilogie ; 2
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 118 x 187 mm
Gewicht 426 g
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Familiensaga • Frauenromane • Sturmzeit-Trilogie • Sturmzeit-Trilogie, Frauenromane, Frauenromane
ISBN-10 3-442-37417-0 / 3442374170
ISBN-13 978-3-442-37417-5 / 9783442374175
Zustand Neuware
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