Hexenzorn
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-442-26664-7 (ISBN)
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Hexen sind ohnehin nicht die angenehmsten Zeitgenossen, und bei Marla Mason kommt noch dazu, dass sie vor Wut kocht. Der Fluch, der ihr angehängt wurde, ist tödlich, und irgendjemand ermordet alle Magier in San Francisco, die ihr helfen könnten. Der Unbekannte scheint ihr immer einen Schritt voraus zu sein. Doch nicht einmal er hat mit dem entfesselten Zorn einer Hexe wie Marla Mason gerechnet!
Schlagfertig, selbstbewusst und unbeirrbar- Marla Mason ist eine Hexe, wie es sie noch nie zuvor gegeben hat!
Maria Mason kauerte in der Gasse neben der Buchhandlung>City LightsRondeau, Marlas Begleiter, stand neben ihr und schlürfte Reisnudeln aus einer Pappschüssel. "Ich würde sagen, Eingeweide lügen nie", meinte er, stocherte mit seinen Essstäbchen in den Nudeln herum und fischte ein Stückchen Hühnerfleisch heraus. "Was willst du ausnehmen?" Marla wickelte die Runen in das Samttuch und stopfte sie in ihren Lederrucksack. Sie streckte die Arme nach oben, bis ihre Schultern knackten, dann seufzte sie. Sie hatte ihren Morgensport sausen lassen und dann mehrere Stunden zusammengekauert auf einem Inlandsflug in der Touristenklasse verbracht, und gegen beides begann ihr Körper nun zu protestieren. "Wenn ich nicht so hohe moralische Ansprüche hätte, würde ich einen Menschen nehmen. Das ist einfach genauer. Andererseits ... das hier ist nicht meine Stadt, also muss ich die Leute hier auch nicht beschützen." Das war natürlich nur ein Witz. Wenn man wegen irgendwelcher magischer Geschäfte jemanden umbrachte, lud man sich eine nicht unbeträchtliche Karmaschuld auf die Schultern. Außerdem war es eine ziemliche Verschwendung, es gab bessere Verwendungen für Menschen. "Ich weiß nicht, vielleicht eine Katze. Oder ein Huhn. Nichts zu hoch Entwickeltes. Ich bezweifle, dass Lao Tsung sich vor mir verstecken will." "Warum müssen wir überhaupt nach ihm suchen? Warum hast du ihm nicht einfach gesagt, dass wir kommen?" Rondeau spielte mit den Fingern an seinem linken Ohr. "Schon mal was von einem Telefon gehört?" Marla schnaubte. "Er gehört nicht zu den Leuten, die so etwas wie ein Telefon haben. Man kann ihm zwar eine Nachricht zukommen lassen, aber das dauert ein paar Tage, und dafür war nicht genug Zeit. Ich hab's eilig." "Das dachte ich mir", sagte Rondeau und wischte sich die Lippen mit einem Knäuel Papierservietten ab. "Und zwar ungefähr ab dem Zeitpunkt, wo du in meine Wohnung gestürmt bist, mir befohlen hast, meine Tasche zu packen, mich zum Flughafen geschleift und in ein Flugzeug gestopft hast. Und ich durfte nicht mal am Fenster sitzen!" Er klang untröstlich. "Da sitz' ich zum ersten Mal in meinem Leben in einem Flugzeug, und du quetschst mich direkt neben so 'nen fetten Typen mit Schweißflecken unter den Achseln. Er hat gestunken." "Ach, das hast du auch noch bemerkt? Nun, ich glaube, es ist diese hervorragende Beobachtungsgabe, die ich am meisten an dir schätze." "Weißt du, ich hatte gehofft, du würdest freiwillig damit herausrücken, aber da du das nicht tust: Was machen wir eigentlich in San Francisco? Was ist so wichtig, dass wir diesen Lao Tsung gerade jetzt treffen müssen? Und warum musste ich mitkommen?" Marla dachte nach. Sie und Rondeau hatten einander weit öfter das Leben gerettet, als sie sich gegenseitig in Lebensgefahr gebracht hatten. Die Kunst, Geheimnisse bewahren zu können, war eine nützliche Angewohnheit und tief in ihrer Persönlichkeit verankert. Aber von Zeit zu Zeit war es gut, sich daran zu erinnern, dass sie ein paar Verbündete hatte, auf die sie sich verlassen konnte. "Es geht um Susan Wellstone", sagte sie und merkte, wie sie fast abergläubisch nach den unter ihren Ärmeln versteckten Dolchen tastete. Rondeaus Augen weiteten sich. "Wirklich? Die? Von allen, die so in Felport unterwegs sind, hätte ich ihr am wenigsten zugetraut, dass sie auf dich losgeht. Gregor vielleicht oder Viscarro ..." Er warf die leere Pappschüssel in einen Mülleimer. Marla schüttelte den Kopf. "Gregor würde mir ohne zu zögern ein Messer in den Rücken rammen, wenn ich ihm die Gelegenheit dazu gäbe. Und Viscarro würde daneben stehen und abwarten, damit er dem Unterlegenen Schmuck und Zahngold abnehmen kann. Aber Susan ist die Einzige, die sich eine Gelegenheit verschaffen würde, anstatt nur auf eine zu warten. Sie weiß, dass ich sie vernichten würde, wenn sie verliert. Aber sie ist eine Perfektionistin, sie hat nicht die Absicht zu verlieren. Sie will meinen Untergang." Rondeau runzelte die Stirn. "Und wieso hängt sie dann nicht schon mit dem Kopf nach unten in einem Säurebad? Was machen wir auf der anderen Seite des Kontinents? Du kannst doch nicht einfach davonlaufen." "Das angedeutete Fragezeichen im letzten Satz habe ich überhört, Rondeau", entgegnete Marla und verschränkte die Arme. "Ich weiß, dass du mich nicht fragen würdest, ob ich davonlaufe." Rondeau hob die Hände. "Ich werde mich hüten. Deinen sozialen Verpflichtungen gehst du gerne mal aus dem Weg, aber einem Kampf? Niemals." "Nun ja." Marla fuhr sich mit der Hand durch die kurzen Haare, wobei sich kleine Stückchen von ihrer Kopfhaut lösten. In ihren Zwanzigern hatte sie nie Schuppen gehabt. Das Älterwerden hatte seine Vorteile, Schuppen gehörten jedoch nicht dazu. "Diesen Kampf kann ich nicht gewinnen. Nicht Frau gegen Frau. Susan will mich mit einem Bannzauber belegen, um mich loszuwerden, die Feinheiten kümmern sie dabei nicht. Am Ende lässt dieser Bann neben meiner Wenigkeit womöglich auch noch meine ganze Stadt vor die Hunde gehen. Ich verstehe, dass sie mich töten will - sie will meinen Posten, und sie weiß, dass ich mich so schnell nicht zur Ruhe setzen werde -, aber dass sie ganz Felport dabei aufs Spiel setzt, verzeihe ich ihr nicht."
Erscheint lt. Verlag | 8.12.2009 |
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Reihe/Serie | Blanvalet Taschenbuch | Marla Mason |
Übersetzer | Michael Pfingstl |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Blood Engines |
Maße | 125 x 183 mm |
Gewicht | 355 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Schlagworte | Die Marla-Mason-Romane • Fantasy • Hexe; Romane/Erzähl. • Hexe; Romane/Erzählungen • Mystery |
ISBN-10 | 3-442-26664-5 / 3442266645 |
ISBN-13 | 978-3-442-26664-7 / 9783442266647 |
Zustand | Neuware |
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