Das Erbe des Greifen - Carl A. DeWitt

Das Erbe des Greifen

Roman

(Autor)

Buch | Softcover
640 Seiten
2009
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-442-26588-6 (ISBN)
9,95 inkl. MwSt
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Sagenhaft gute All-Age-Fantasy aus Deutschland!


Die Bewohner von Lytar haben einen Sieg errungen, doch sie wissen, dass der düstere Belior nicht aufgeben wird. Tatsächlich schickt er sich bereits an, Berendall, die mächtigste der noch freien Städte, zu erobern und dadurch Lytar den letzten potenziellen Verbündeten zu rauben. Und so müssen sich Tarlon, Elyra, Garret und Argor erneut auf die Suche nach der Krone von Lytar begeben, denn nur dieses noch immer verschollene mächtige Artefakt hat die Macht, den Untergang abzuwenden …


Eine spannende Trilogie voller Abenteuer, magischer Geschöpfe und dunkler Zauberkraft!


Carl A. deWitt, geboren 1958 in Frankfurt, machte zunächst eine Ausbildung als Flugzeugmechaniker und absolvierte anschließend ein Studium der Elektrotechnik und Informatik. Vielseitig interessiert, arbeitete er neben seinem Beruf als Systemprogrammierer zeitweise auch als Tankwart und Postauslieferer und widmete sich außerdem noch seiner großen Leidenschaft: der Restauration von Autos und Motorrädern. Am liebsten begibt sich der passionierte Rollenspieler jedoch auf die Reise ins Land der Phantasie. Er schreibt vorzugsweise in der Nacht, um dann in fremde Welten einzutauchen, wie sie ihn auch zu seinem Roman Die Krone von Lytar inspirierten.

Als Lamar di Aggio, der Gesandte des Reiches und Mitglied des Ordens von Seral, an diesem Morgen die Augen öffnete, bereute er es sofort. Die Nacht zuvor war lang gewesen und der Wein überreichlich, obwohl er zu den Besten gehörte, die er je getrunken hatte. Sein Kopf pochte, und die Sonne schien ihm durch die Schlitze des Fensterladens direkt ins Gesicht. Darüber hinaus war es viel zu still. Für einen Moment wusste er nicht, wo er sich befand, nachdem er keine Kutschen über die Pflastersteine poltern hörte und draußen auch keinerlei Waren lautstark angepriesen wurden. Lytara! Richtig, er befand sich in Lytara, einem Dorf, dessen Namen er vor wenigen Wochen noch nicht einmal gekannt hatte. Schwerfällig erhob sich Lamar von seinem Lager, er gähnte, tapste verschlafen zum Waschstand hinüber und steckte seinen Kopf in die Waschschüssel. Danach wischte er sich das Wasser aus dem Gesicht und gähnte erneut. Seit drei Tagen lauschte er nun schon dem verschrobenen alten Mann, der ihm hier im Gasthaus eine Geschichte erzählte, von der er, Lamar, noch nie zuvor etwas gehört hatte. Der Geschichte von der Wiedergeburt eines untergegangenen Reiches, dem Zwist zweier Götter und einem schrecklichen Krieg. Und dennoch hatte es einst tatsächlich einen Kanzler namens Belior gegeben und einen Prinzen, der noch zu jung gewesen war, um selbst regieren zu können. Es gab auch diese zerstörte Stadt, Alt-Lytar, weit südlich der Kronstadt von Thyrmantor, vor allem aber gab es noch immer den Drachen Nestrok, der dem Paladin des Reiches bis heute diente. Wenn er in die Kronstadt zurückkehrte, sollte er vielleicht den Mut aufbringen, die Sera Sineale aufzusuchen und sie zu danach fragen, was ihr Drache von dieser alten Geschichte noch wusste. Doch es waren die Worte des Prinzen selbst gewesen, seines Cousins Prinz Teris, die ihn zum Grübeln gebracht hatten ... Wobei die Verwandtschaftsbezeichnung "Cousin" irreführend war und eher dazu diente, den Umstand zu vertuschen, dass er, Lamar, im falschen Bett gezeugt worden war. Außerdem verkehrte der Prinz in ganz anderen Kreisen als er, der sich eher als Gelehrter denn als Krieger verstand, zum anderen wusste Lamar nur zu gut, dass der Prinz ihn nicht ausstehen konnte. Schon damals, als er vor vielen Jahren mit schlotternden Knien an den Königshof gekommen war, hatte der Prinz vor ihm gestanden und verächtlich auf ihn herabgeschaut. Lamar war damals erst sechs Jahre alt gewesen, und es hatte ihn getroffen, dass die Person, die er aus der Ferne am meisten bewundert hatte, ihn als eine Unachtsamkeit seines Vaters vorstellte. Bis zum heutigen Tage hatte der Prinz sich nicht einmal die Mühe gemacht, Lamars Namen zu behalten. Danach hatten sie über mehrere Jahre nicht mehr viel miteinander zu tun gehabt, bis ihn vor einigen Tagen ein königlicher Bote aus dem Bett geholt und ihm mitgeteilt hatte, dass der Prinz ihn zu sehen wünschte. Den ganzen darauffolgenden Tag, war Lamar dann zu Pferd unterwegs gewesen, um den Prinzen in seinem Sommerpalast aufzusuchen. Dort angekommen, war er sofort zum Prinzen bestellt wurde. Schlank, wohlgestaltet, mit pechschwarzen Haaren, dunklen Augen und einem sinnlichen Mund, war dieser der Liebling des Hofes. Vor allem die holde Weiblichkeit war ihm zugetan. Mittlerweile drei Dutzend und acht Jahre alt, war er jedoch wie ein Kriegspferd, das an seinem Geschirr zerrte. Denn sein Vater, der König, lag nunmehr seit Jahren krank darnieder, hielt aber immer noch am Leben und an seiner Krone fest. Sein Körper mochte ihn zwar im Stich gelassen haben, doch sein Geist war noch so wach wie eh und je. Dennoch rechnete im Königreich ein jeder damit, dass es bald mit ihm zu Ende gehen würde. "Cousin", hatte der Prinz ohne Umschweife begonnen, als Lamar vor ihm in die Knie gegangen war. "Ihr müsst mir helfen." "Jawohl, Hoheit", hatte Lamar geantwortet, obwohl er von der Reise erschöpft und durstig gewesen war und ihm seine Knie wehtaten. Wie gerne hätte er sich nach dem Ritt zuerst noch erfrischt, aber der Prinz war für seine Ungeduld bekannt. "Gestern kam eine dieser Priesterinnen Mistrals zu mir. Sie besaß die Unverschämtheit, mich in meinem Schlafgemach aufzusuchen, und forderte auch noch, dass ich ihr meine Aufmerksamkeit unter vier Augen gewähren sollte." Der Prinz war sichtbar erregt zu einer Anrichte gegangen, wo er sich großzügig Wein einschenkte, um dann seiner Verärgerung weiter Ausdruck zu verleihen. "Dass die Priesterschaft zur königlichen Familie so einfach Zugang erhält, war schon immer etwas, was mich gestört hat. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie herablassend sie mich ansah." Lamar nahm hierzu keine Stellung, er kniete weiter auf dem Boden und hörte zu. "Sie teilte mir mit, dass es mit dem König zu Ende ginge. Nun müsse man Vorbereitungen für die Krönung treffen. Das war noch der angenehmere Teil der Nachricht. Dann aber teilte sie mir mit, dass es Tradition wäre, dass der Prinz vor seiner Krönung eine Art Pilgerfahrt zu unternehmen hätte. Er habe ein Dorf im Süden des Reiches aufzusuchen, eines, das sich Lytara nennen würde, und dort nach der Krone von Lytar zu fragen. Alles Weitere würde sich finden. Ich teilte ihr mit, dass ich dafür keine Zeit hätte. Wie Ihr selbst sehen könnt, Cousin Kebel, erwarte ich Gäste." "Lamar, Hoheit. Mein Name ist Lamar", hatte Lamar gewagt, den Prinzen zu korrigieren. Dieser hatte ihm einen scharfen Blick zugeworfen. "Ich mag es nicht, unterbrochen zu werden, Cousin. Hört zu, damit wir dies schnell zu Ende bringen. Also, diese Priesterin beachtete mich nicht weiter, sondern teilte mir daraufhin nur mit, dass ich auf die Reise nach Lytara ja verzichten könne, ich bräuchte nur ein anderes Mitglied der königlichen Familie dorthin zu schicken. Danach erdreistete sie sich, mir den Rücken zuzukehren und ohne ein weiteres Wort davonzugehen. Wahrlich, die Arroganz mancher dieser Priesterinnen ist einfach unerträglich." Der Prinz nahm einen tiefen Schluck. "Und diese eine war fast so unerträglich wie die Sera Sineale, die mir gegenüber nur allzu gern betont, dass sie allein der Paladin meines Vaters und nicht der meine ist! Ich schwöre Euch, Cousin, diese Frau kann mich nicht leiden!"

Erscheint lt. Verlag 8.12.2009
Reihe/Serie Blanvalet Taschenbuch
Lytar-Trilogie
Sprache deutsch
Maße 125 x 183 mm
Gewicht 540 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Fantasy • Lytar-Chronik
ISBN-10 3-442-26588-6 / 3442265886
ISBN-13 978-3-442-26588-6 / 9783442265886
Zustand Neuware
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