Pendragon - D.J. MacHale

Pendragon

Der Anfang

(Autor)

Buch
736 Seiten
2009
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-442-26649-4 (ISBN)
14,00 inkl. MwSt
  • Titel gebraucht verfügbar
  • Artikel merken
Studibuch Logo

...gebraucht verfügbar!

Der Auftakt zu einer atemberaubenden Fantasy-Serie!


Bobby Pendragon entdeckt in einer verlassenen New Yorker U-Bahnstation eine verborgene Tür, und um den seltsamen Bestien, die ihn verfolgen, zu entkommen, stürmt er blindlings hindurch. Plötzlich befindet er sich in einer anderen Welt, wo der skrupellose Saint Dane alles daransetzt, einen blutigen Bürgerkrieg zum Ausbruch zu treiben. Nur Bobby erkennt den finsteren Plan. Doch nicht einmal er erahnt Saint Danes wahre Ziele...


D. J. MacHale, geb. 1956, ist Drehbuchautor, Produzent und Regisseur zahlreicher Jugendfilme und TV-Serien. Nach seinem Film-Studium an der New York University schlug er sich zunächst als Werbefilmer durch, bevor er sich auf das Schreiben von Drehbüchern für Kinder und Jugendliche konzentrierte. Viele seiner Jugendserien wurden ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten Gemini-Award. Der Autor lebt heute mit seiner Familie in Manhattan Beach, Kalifornien.

Ich hoffe, du liest dies, Mark. Ach verdammt, ich hoffe, irgendjemand liest es, denn es ist das Einzige, was mich davon abhält, total durchzudrehen. Eines Tages, wenn die ganze Sache vorbei ist, kann ich damit hoffentlich beweisen, dass ich nicht verrückt bin. Gestern sind zwei Dinge passiert, die mein Leben für alle Zeiten verändert haben. Erstens: Ich habe Courtney Chetwynde geküsst. Ja, die Courtney Chetwynde, die immer an der Unterlippe knabbert, wenn sie nachdenkt, mit ihren dunkelgrauen Augen geradewegs in dein Herz schaut, in ihrer Volleyballkluft unglaublich aussieht und immer leicht nach Rosen duftet. Ja, ich hab sie geküsst. Endlich ist es passiert. Zweitens: Ich wurde durch ein Wurmloch katapultiert, das man "Flume" nennt, und quer durch das Universum zu einem mittelalterlichen Planeten namens Denduron gezerrt, auf dem gerade ein furchtbar blutiger Bürgerkrieg tobt. Aber zurück zu Courtney. Es war keines der üblichen Nett-dich-zu-sehen-Küsschen auf die Wange. O nein. Ein echter Kuss, mit geschlossenen Augen und anfangs auch geschlossenen Lippen, der sich nach und nach zu einem Megazungenkuss entwickelte und mindestens dreißig Sekunden meines Lebens dauerte. Übrigens waren wir uns richtig nahe. Sehr nahe. Ich hielt sie so fest, dass ich ihren Herzschlag an meiner Brust spürte. Vielleicht war es auch mein Herz. Oder unser beider Herzen, die gegeneinanderschlugen. Ich habe keine Ahnung. Aber ich weiß, dass es unheimlich cool war. Hoffentlich bekomme ich die Chance, es noch mal zu tun, doch im Augenblick sieht es nicht danach aus. Ich schätze, es ist ein bisschen dämlich, sich auf die traumhafte Courtney Chetwynde zu konzentrieren, wenn mein wirkliches Problem darin besteht, dass ich Angst habe zu sterben. Wahrscheinlich geht sie mir deshalb ständig im Kopf herum. Die Erinnerung an diesen Kuss ist das Einzige, was im Moment für mich real ist. Ich habe Angst, dass ich alles verliere, wenn diese Erinnerung verblasst, und wenn das passiert, dann ... nun, ich habe keinen Schimmer, was dann geschieht, weil ich sowieso nicht kapiere, was überhaupt mit mir passiert ist. Vielleicht ergibt sich ein Sinn, wenn ich alles aufschreibe. Ich versuche die Situation auf die Reihe zu kriegen, die dazu führte, dass ich dieses Journal schreibe. Bis gestern lebte ich ziemlich unbekümmert vor mich hin. Auf jeden Fall so unbekümmert, wie ein normaler vierzehnjähriger Typ leben kann. Ich konnte meine kleine Schwester Shannon ganz gut leiden - jedenfalls meistens; ich hatte tolle Kumpel, von denen du die Nummer eins auf der Liste bist, Mark; ich lebte in einem großen Haus und hatte mein eigenes Zimmer, in dem ich Musik hören oder sonst was machen konnte, ohne dass mich jemand störte; mein Hund Marley ist der coolste Golden Retriever der Welt, und ich hatte eben mit Courtney Chetwynde geknutscht. (Hab ich das schon erwähnt?) Was kann man mehr wollen? Allerdings hatte ich auch einen Onkel namens Press. Erinnerst du dich an ihn? Er war der Typ, der bei meinen Geburtstagspartys immer mit einer besonderen Überraschung aufkreuzte. Er brachte nicht bloß ein Pony mit, er kam gleich mit einem ganzen LKW voller Ponys für ein Minirodeo. Er ist der Bursche, der in unserem Haus eine Lasershow inszeniert hat. War doch super, oder nicht? Er ist derjenige, der bei meiner Party im letzten Jahr mit den Pizzas um sich warf. Erinnerst du dich an den Typen? Hin und wieder tauchte er aus heiterem Himmel auf und unternahm irgendetwas Ungewöhnliches mit mir, wie zum Beispiel den Flug in der Privatmaschine. Ja, er war Pilot. Ein anderes Mal schenkte er mir seinen supermodernen Computer, den man noch nicht im Laden kaufen konnte. Du kennst doch meinen Taschenrechner, bei dem man die Zahlen nicht eintippt, sondern als Sprachbefehl eingibt? Den habe ich von Onkel Press. Ich sage dir, er war der coolste Onkel, den man sich vorstellen konnte. Allerdings umgab ihn immer etwas Geheimnisvolles. Er war der Bruder meiner Mutter, aber sie redete nicht viel über ihn. Es schien beinahe, als wäre es ihr unangenehm, über ihn zu sprechen. Wann immer ich sie nach ihm fragte, zuckte sie mit den Schultern und sagte etwas wie: "Ach, du kennst ihn doch, er ist sein eigener Herr. Wie war es in der Schule?" Immer wich sie der Frage aus. Ich habe keine Ahnung, wie er seinen Lebensunterhalt verdiente, aber er hatte immer massenweise Geld. Ich dachte, er hätte irgendeinen Top-Job bei der Regierung, zum Beispiel bei der NASA oder etwas in der Art, und es wäre alles streng geheim. Deshalb stellte ich nicht viele Fragen. Er war nicht verheiratet, tauchte aber manchmal mit seltsamen Gestalten bei uns zu Hause auf. Einmal brachte er diese Frau mit, die kein einziges Wort sagte. Er stellte sie als "Bekannte" vor, doch ich glaube, sie war seine Freundin. Wahrscheinlich war sie Afrikanerin oder so, denn sie hatte total dunkle Haut. Und sie war schön. Seltsam war, dass sie mich nur anstarrte und lächelte. Ich hatte keine Angst vor ihr, denn sie hatte wirklich sanfte Augen. Vielleicht redete sie nicht, weil sie kein Englisch sprach, aber irgendwie unheimlich war es doch. Ich muss sagen, mein Onkel Press war der coolste Typ, den ich kannte. Bis gestern jedenfalls. Gestern Abend war das Halbfinalspiel der Basketball-Bezirksliga. Du weißt, wie wichtig ich für das Team bin. Ich bin der erfolgreichste Spitzenverteidiger in der Geschichte der Stony Brook Junior High School. Das ist keine Prahlerei, sondern Tatsache, und es wäre genauso fatal für mich, dieses Spiel zu verpassen, als würde Kobe Bryant ein Entscheidungsspiel der Lakers verpassen. Okay, vielleicht bin ich nicht so wichtig, aber es wäre nicht witzig gewesen, wenn ich das Spiel geschmissen hätte. Mom und Dad waren schon mit Shannon zum Sportplatz gefahren. Ich hatte tonnenweise Hausaufgaben zu erledigen und wusste, dass ich hinterher dafür zu kaputt sein würde. Mir blieb gerade noch genügend Zeit, ein paar Bananen runterzuschlingen, Marley zu füttern, auf mein Rad zu springen und loszufahren. So hatte ich es jedenfalls geplant. Jetzt muss ich immer daran denken, dass nichts von alledem geschehen wäre, wenn ich meine Hausaufgaben ein bisschen schneller gemacht hätte oder Marley nicht noch mal den Tennisball hätte fangen lassen oder erst in der Schule aufs Klo gegangen wäre. Aber es kam anders. Ich griff mir meine Sporttasche, ging zur Haustür, riss sie auf und stand plötzlich vor ... Courtney Chetwynde. Ich erstarrte. Sie erstarrte. Es war, als hätte jemand den Pause-Knopf gedrückt. Allerdings legten die Gedanken, die mir durch den Kopf schossen, keine Pause ein. Ich war seit der Grundschule in sie verknallt. Sie war immer so . perfekt. Aber nicht auf diese Zu-gut-für-euch-gewöhnliche-Jungs-Art. Sie war schön und intelligent und toll im Sport und lachte und erzählte Witze. Ich glaube, das war es. Die Tatsache, dass sie Witze erzählte. Das hört sich vielleicht blöd an, aber wenn man Witze macht, ist man auch bereit, dumm dazustehen. Und wenn es einer Traumfrau nichts ausmacht, dass die Leute auch mal über sie lachen - nun, was will man mehr? Natürlich war ich nicht der Einzige, der Courtney toll fand. Ich war bloß einer von vielen Bewunderern. Aber hier stand sie vor meiner Haustür. Sofort arbeiteten sämtliche Synapsen meines Hirns auf Hochtouren, um die perfekte spontane Anrede zu finden. Die ersten Worte, die du in Krisenzeiten aussprichst, können die Meinung, die sich ein anderer von dir bildet, für alle Zeiten bestimmen. Entweder zeigst du, dass du alles total im Griff hast und jede Situation mit Beherrschung und Witz meisterst, oder du stehst als Vollidiot da, dessen Verstand beim ersten Anzeichen von Stress einfriert. Diese Gedanken schossen mir innerhalb weniger Nanosekunden, in denen wir wie erstarrt dastanden, durch den Kopf.

Erscheint lt. Verlag 12.11.2009
Reihe/Serie Blanvalet Taschenbuch
Pendragon
Übersetzer Brigitte Oberg
Sprache deutsch
Original-Titel Pendragon. 01 The Merchant of Death / 02 The Lost City of Faar
Maße 135 x 206 mm
Gewicht 732 g
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Fantasy • Pendragon
ISBN-10 3-442-26649-1 / 3442266491
ISBN-13 978-3-442-26649-4 / 9783442266494
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich