Der Jadestaub der Dichter
Volker Klöpsch (geb. 1948), 1969–1975 Studium der Germanistik, Anglistik und Vergleichenden Literaturwissenschaft in Freiburg, Berlin, Edinburgh und Salamanca, danach der Sinologie in Peking, Shanghai (Fudan-Universität) und Heidelberg. Nach Lehrjahren in Bochum Lektorat für deutsche Sprache und Literatur an der Taiwan-Universität (Taipeh). 1990–2013 Lehrtätigkeit an der Universität Köln. Übersetzungen zur Literatur der Republikzeit (Hoffnung auf Frühling, Ffm. 1980; Lao She, Das Teehaus, Hamburg 1980; Lao She, Stadt der Katzen, Ffm. 1985), zur vormodernen Literatur (Sunzi, Die Kunst des Krieges, Ffm. 2009); Ausgewählte Prosa der Tang und Song, 2 Bde., Peking 2016 und klassischen Dichtung (Der seidene Faden. Gedichte der Tang, Ffm. 1991; Chinesische Liebesgedichte, Ffm. 2009; Ausgewählte Gedichte der Tang, Peking 2016; Ausgewählte Lieder der Song, Peking 2019). Herausgeber (mit Eva Müller) des Lexikons der chinesischen Literatur (Mchn. 2004); Begründer und langjähriger Mitherausgeber der Hefte für ostasiatische Literatur.
Einleitung
Methodische Überlegungen
Die Gattung „Gespräche über Dichtung“ (shihua 詩話) und die Anthologie Jadestaub der Dichter (Shiren yuxie 詩人玉屑)
Zum Forschungsstand
Zur Auswahl und Übersetzung
I Die Funktion der Dichtung und ihr gesellschaftlicher Stellenwert
Die Verstellung der Wirklichkeit und die Verstellung des Dichters
Dichtung und Diplomatie
Literarisches Talent und gesellschaftlicher Aufstieg
Der literarische Durchbruch
Dichtung und Spiel
Kettengedichte
Literarische Gattungen
II Dichtung und gesellschaftliche Wirklichkeit
Literatur und soziale Verantwortung
„Dichtung spricht von den Absichten des Herzens“ (shi yan zhi 詩言志)
Grabinschrift für Du Fu
Mitleid mit den Frauen?
Reichtum und Status (fugui 富貴) gegen Kargheit und Armut (hanqi 寒乞)
Bittere Töne
Dichtung und Zeitkritik (bu yu shi 補於世)
Der Ruf nach Mäßigung und Milde
Allegorie und Verunglimpfung
III Das Handwerk des Dichtens
„Überschüssige Kräfte“ (yuli 餘力)
Qu Yuan als Urbild des Dichters
Der Dichter als Verseschmied
Erleuchtung und Spurlosigkeit
Die Lernbarkeit der Dichtung
IV Tradition, Konvention und die Handschrift des Dichters
Die Überlieferung als Maßstab und Vorbild
Die Umkehrung des Sinnes
Überlieferer oder Schöpfer?
Die Kunst der Umwandlung
Literarisches Erbe und Epigonentum
Anspielungen und Zitate
Die Forderung nach Spurlosigkeit (wuji 無跡)
Die Gefahr des Klischees
V Gehalt und Gestalt
Die Deutung des Bedeuteten
Noch einmal: wen yi zai dao 文以載道
Die Kunst der Andeutung (yinglüe 影略法)
Gekünsteltheit und Urwüchsigkeit (hunran 渾然)
Das Gebot der Zurückhaltung (hanxu 含蓄)
Der Geschmack (wei 味) der Dichtung
Die Bedeutung der sprachlichen Form
Sprachliche Glanzpunkte
Die Gefahr übertriebener Kunstfertigkeit
Ebenmaß und Milde (pingdan 平淡)
Exemplarische Einzelprobleme
(Umgangssprache, Reim, Parallelismus, gedoppelte Wörter, Vergleich)
VI Probleme der literarischen Wertung
Kriterien der Wertung
Wandel des Urteils am Beispiel Tao Qians
Vergleichende Wertungen
Noch einmal: Ao Taosun
Willkürliche Urteile
Die Rangfolge der Anthologien
VII Die neue Gattung des Liedes (ci 詞)
Zur Herkunft und Begrifflichkeit
Die Vielfalt der Themen
Liu Yong: der Dichter und die Moral
Li Qingzhao: die Dichterin als Kritikerin
Weitere Lieddichter: He Zhu, Chao Buzhi und Zhu Dunru
Verzeichnis der vollständig übersetzten Abschnitte des Shiren yuxie
in der Reihenfolge ihres Vorkommens
alphabetisch nach Quellen geordnet
Literaturverzeichnis
Akronyme
Nach Buchtiteln zitierte Werke
Nach Autoren bzw. Herausgebern angeordnete chin. und jap. Literatur
Nach Autoren bzw. Herausgebern angeordnete europäischsprachige Literatur
Schlagwortverzeichnis
„Dichtung lässt sich nicht mit Prosa über einen Kamm scheren. Es bedarf des Dichters, sie zu verfassen. Wer Jade bearbeiten will, sichert sich die Dienste eines Jadeschleifers. Betraut er den Goldschmied damit, wird es nur Murks.“ (S. 151) Die in die politischen und gesellschaftlichen Konventionen eingebundene Funktion der Dichtung führt dazu, dass chinesische Poeten zu Frühlingsbeginn eher das tausendste Gedicht über die Pflaumenblüte schreiben, als sich an ein neues, weniger abgegriffenes Thema zu wagen. Den Reiz eines Werkes sehen sie weniger in der Schöpfung des Neuen als im Vergleich mit den künstlerischen Vorbildern. (S. 152)
Reihe/Serie | Deutsche Ostasienstudien ; 6 |
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Verlagsort | Gossenberg |
Sprache | deutsch |
Maße | 150 x 230 mm |
Gewicht | 700 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Literatur ► Lyrik / Dramatik ► Lyrik / Gedichte |
Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Östliche Philosophie | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Germanistik | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Schlagworte | China • Östliche Philosophie • Philosophie |
ISBN-10 | 3-940527-25-4 / 3940527254 |
ISBN-13 | 978-3-940527-25-7 / 9783940527257 |
Zustand | Neuware |
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