Rock Guitar Heroes

Vor seinem Studium war Bert Lederer Autodidakt. Im Alter von 19 Jahren tourte er bereits mit der amerikanischen Country-Blues-Rock Formation „Texas State Line“ und ist seitdem leidenschaftlicher Bluesgitarrist. Nach dem Abitur studierte er am „Münchner Gitarren Institut“ und beendete sein Studium am „Guitar Institute of Technology“ (GIT) in Hollywood, USA mit Honors. Seitdem ist er auf vielen Sessions und Studioproduktionen zu hören.

Rock Guitar Heroes widmet sich den großen Gitarristen der 60er und 70er Jahre und ist mein zweites Buch einer Gitarren-Improvisationsreihe, die ich weiter komplettieren will. Diese Sammlung von Instrumental-Stücken bietet nicht nur dem ambitionierten Gitarristen die Gelegenheit, sich mit dieser bluesorientierten Rockmusik vertraut zu machen, es soll auch all jene ansprechen, die sich um mehr Bandbreite und neue Anregungen bemühen. Zahlreiche große Gitarristen aus den 60er Jahren haben sich mit Bluesvorbildern wie Muddy Waters, Buddy Guy, Robert Johnson, B.B. und Albert King und anderen beschäftigt, und daraus Ihren einzigartigen, unverkennbaren Stil entwickelt. Weitgehende harmonische Einfachheiten der Soloparts stehen ebenso für diesen Musikstil, wie auch Blueseinflüsse oder die "stundenlangen", ausgedehnten Improvisationen.

Die Musik wird zum exzessiven Ausdrucksmittel der Solokünstler! Die Gitarre wird traktiert, hinter dem Kopf oder mit der Zunge gespielt, völlig zerstört, ja sogar auf der Bühne angebrannt. Neuartig ist auch der Einsatz von Effekten wie "Wah-Wah", "Uni-Vibe", "Fuzz" bis hin zum "Octavia", um den Sound zu verfremden und zu verzerren. Die großen Verstärker mit bis zu 200 Watt bringen neben der unglaublichen Lautstärke einen neuartigen Effekt zum Vorschein: Das Feedback - eine Rückkopplung zwischen Gitarre und Verstärker, die sich zu einem langanhaltenden Ton aufschaukelt. (s. Jimi Hendrix - "Star Spangled Banner").
Eine zu diesem Zeitpunkt noch fast unentdeckte Gitarrenform erweist sich hier als besonders günstig: Die "Stratocaster". Durch den extremen Einsatz des Tremolos lassen sich ebenfalls Töne völlig verfremden, bis hin zu den sogenannten "Divebombs", die den Einsatz von Fliegerangriffen simulieren.

So wird der Sologitarrist zum Star der Band (meist neben dem Sänger). Der sich überschlagende Erfolg schlägt sich bei den Künstlern auf unterschiedliche Weise nieder: "Clapton is God" wird an Wände gemalt, Hendrix und Page werden vor Millionen Fans zum Idol einer neuen Musikkultur. Nächtelange Drogenexzesse - auch der Einsatz von Drogen wird als Ausdrucksmittel benutzt - und das Zelebrieren der Sologitarre kündigen einen neuen Zeitgeist an, der die zukünftige Entwicklung des E-Gitarren-Spiels bahnbrechend beeinflusst und auch heute noch einzigartig ist.

Dieses Buch soll für Dich eine große Hilfe beim Erlernen dieses Musikstils sein, und Dir viele Ideen der genialen Vorbilder wie Jimi Hendrix, Eric Clapton, Jeff Beck, Ritchie Blackmore, Jimmy Page und Carlos Santana in authentischem Sound näher bringen.

Darüber hinaus kannst Du selbst zu den, von einer "richtigen" Band gespielten, Begleitstücken (Track 9-20) eigene Ideen entwickeln und so Deine eigene Kreativität umsetzen.

Und nun zum Buch:
Die acht Kompositionen enthalten ein breites Spektrum verschiedener Musikstile: Vom klassischen "Deep-Purple-Shuffle" über Psychodelic-Rock, Latin Rock, "Funky-Jeff-Beck-Rock" bis hin zur gefühlvollen Ballade.
Fast alle Titel sind jeweils einem Gitarristen zugeordnet, damit kein wildes "Stil-Durcheinander" entsteht und Du Dich leichter in die Stilistik des entsprechenden Gitarristen hineindenken und -fühlen kannst.

Noch einige Tipps:

Beschäftige Dich zunächst mit den Vorlagen in diesem Buch, um Dich mit der Stilistik des jeweiligen Gitarristen vertraut zu machen. So übst Du deren technische Fähigkeiten und Ausdauer und erlernst automatisch die Phrasen, die Du brauchst, um selbst improvisieren zu können.

Spiele dann selbst frei zu den Playbacks, was dir sicherlich richtig Spaß machen wird. So kannst Du Deine eigenen Ideen entwickeln - im Anhang findest Du dazu auch ausreichend Noten/TAB-Sheets, auf denen Du Deine eigenen Ideen notieren kannst.

Und nun Let's rock!