Sake: Die Kunst des japanischen Reisweins (eBook)

Die Kultur des japanischen Nationalgetränks
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2024 | 1. Auflage
266 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-41482-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sake: Die Kunst des japanischen Reisweins -  Hermann Candahashi
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Entdecken Sie die faszinierende Welt des japanischen Reisweins in *'Sake: Die Kunst des japanischen Reisweins - Die Kultur des japanischen Nationalgetränks'*. Dieses Buch entführt Sie in die reiche Geschichte, die tief verwurzelten Traditionen und die feine Handwerkskunst, die Sake seit Jahrhunderten prägen. Ideal für Kenner und Einsteiger gleichermaßen, bietet es wertvolle Einblicke in Herstellungstechniken, regionale Besonderheiten und die feinen Nuancen der Geschmacksvielfalt. Lernen Sie, wie Sake genossen wird, welche Rituale und Bräuche ihn begleiten und welche Bedeutung er in der japanischen Kultur und Gesellschaft hat. Praktische Tipps zur Verkostung und zum richtigen Pairing mit Speisen ergänzen das theoretische Wissen und machen dieses Buch zu einem umfassenden Leitfaden für alle, die die Kunst des Sake in ihrer vollen Tiefe erfahren möchten. Ob als Liebhaber der japanischen Kultur oder als Genießer feiner Spirituosen - dieses Buch öffnet Ihnen die Tür in eine Welt voller Geschmack, Tradition und Eleganz. Tauchen Sie ein und lassen Sie sich von der Kunst des Sake inspirieren! Ihr Hermann Candahashi

I was born and raised in Germany, but I discovered my interest and passion for Japan at a young age, initially through movies and literature. After completing my education, I went on my first trips. I was increasingly impressed by the beauty of Japanese nature and the hospitality of the people. My enthusiasm and love for the country with its long cultural tradition, its contradictions and rituals, which still influence life in many areas, continues to this day. In my books, I would like to share my admiration and love for Japan with you. At the same time, I try to build a bridge between our two cultures. My aim is to promote understanding and appreciation of Japanese culture. If I have succeeded in doing this with you, dear reader, I will have fulfilled a wish and possibly aroused your interest in other topics relating to this country through my books. Hermann Candahashi

I was born and raised in Germany, but I discovered my interest and passion for Japan at a young age, initially through movies and literature. After completing my education, I went on my first trips. I was increasingly impressed by the beauty of Japanese nature and the hospitality of the people. My enthusiasm and love for the country with its long cultural tradition, its contradictions and rituals, which still influence life in many areas, continues to this day. In my books, I would like to share my admiration and love for Japan with you. At the same time, I try to build a bridge between our two cultures. My aim is to promote understanding and appreciation of Japanese culture. If I have succeeded in doing this with you, dear reader, I will have fulfilled a wish and possibly aroused your interest in other topics relating to this country through my books. Hermann Candahashi

Die Geschichte des Sake: Ursprung und Entwicklung


Das Thema der Geschichte des Sake, also des japanischen Reisweins, ist faszinierend und reicht Jahrtausende zurück. Die Entwicklung von Sake spiegelt nicht nur die kulturelle und technische Evolution Japans wider, sondern auch seine gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und religiösen Wandlungen. Um diese komplexe Geschichte angemessen darzustellen, ist es wichtig, sowohl die historischen Wurzeln als auch die technischen Fortschritte und die Rolle des Sake in der japanischen Kultur zu beleuchten.

Die Entstehung des Sake ist eng mit der Entwicklung des Reisanbaus in Japan verbunden. Reis, das Hauptgetreide Japans, wurde schon vor Jahrtausenden in der japanischen Landwirtschaft kultiviert. Historiker gehen davon aus, dass Reis wahrscheinlich schon in der Jomon-Zeit (ca. 14.000 – 300 v. Chr.) eingeführt wurde, aber erst mit dem Beginn der Yayoi-Zeit (300 v. Chr. – 300 n. Chr.) zum Hauptnahrungsmittel wurde.

In dieser Phase begann auch die Fermentation von Reis, was als Vorläufer des Sake angesehen werden kann. Es gibt Hinweise darauf, dass frühe Formen von Sake durch Kauen und anschließendes Spucken von Reis hergestellt wurden, da die Enzyme im menschlichen Speichel den Fermentationsprozess einleiteten. Diese Methode, bekannt als "Kuchikami no Sake" (wörtlich "kaugekauter Sake"), mag rudimentär erscheinen, zeigt aber die frühe Verbindung zwischen religiösen Riten und dem Konsum von alkoholischen Getränken. Sake hatte von Beginn an eine tief verwurzelte spirituelle Bedeutung und wurde oft bei religiösen Zeremonien und Ritualen verwendet.

Mit der Einführung von Reisanbau und komplexeren Fermentationstechniken entwickelte sich Sake allmählich zu einem strukturierten Prozess. Es war nicht nur ein Getränk, sondern ein spirituelles und kulturelles Symbol.

Die Kofun-Zeit (300 – 538 n. Chr.) und die Asuka-Zeit (538 – 710 n. Chr.) markieren eine entscheidende Periode in der Entwicklung des Sake, als die Herstellungstechniken verfeinert wurden und Sake eine zunehmend bedeutendere Rolle im sozialen und religiösen Leben Japans einnahm. In dieser Phase wurden Methoden zur Kultivierung von Schimmelpilzen wie Aspergillus oryzae entwickelt, der es ermöglichte, den Zucker im Reis in Alkohol umzuwandeln.

Mit der Etablierung des japanischen Kaiserhofs spielte Sake eine wichtige Rolle in religiösen Zeremonien und höfischen Festen. Der Shintoismus, die indigene Religion Japans, nutzte Sake als Opfergabe für die Götter (Kami), um deren Gunst zu erlangen. Die enge Verbindung zwischen Sake und dem Shinto-Glauben führte zu einer religiösen Verehrung des Getränks, das als Vermittler zwischen den Menschen und den Göttern betrachtet wurde.

Während der Heian-Zeit (794 – 1185) erlebte Japan eine Blütezeit kultureller und künstlerischer Entwicklungen. Diese Epoche wird oft als das "klassische Japan" bezeichnet, und in dieser Zeit festigte sich Sake als ein wichtiges kulturelles Element. Der Konsum von Sake war nicht mehr nur auf religiöse Zeremonien beschränkt, sondern wurde auch bei Festen und geselligen Anlässen beliebt.

Die Kunst der Sake-Herstellung entwickelte sich weiter, und es wurden spezialisierte Brauer beauftragt, um den wachsenden Bedarf der Aristokratie und der kaiserlichen Familie zu decken. Die Brauereien, die damals entstanden, legten den Grundstein für viele der Techniken und Traditionen, die in der Sake-Produktion bis heute verwendet werden.

Während dieser Zeit wurden auch schriftliche Aufzeichnungen über die Herstellung und den Konsum von Sake verbreitet. Eines der bekanntesten Werke dieser Zeit, das "Engishiki", ein Regierungsdokument aus dem frühen 10. Jahrhundert, enthält detaillierte Beschreibungen der Produktion und der rituellen Verwendung von Sake im Shintoismus. Dies zeigt, dass die Herstellung von Sake zu dieser Zeit nicht nur ein Handwerk, sondern auch eine institutionalisierte Praxis war, die strengen Regeln unterlag.

Die Kamakura-Zeit (1185 – 1333) und die Muromachi-Zeit (1336 – 1573) brachten bedeutende Veränderungen in der japanischen Gesellschaft und auch in der Sake-Produktion. Während der Kamakura-Zeit entstand eine neue Kriegerklasse, die Samurai, die bald eine dominierende Rolle in der Gesellschaft einnahm. In dieser Zeit wurde Sake zunehmend auch von der allgemeinen Bevölkerung konsumiert, nicht nur von der Aristokratie.

Im 14. Jahrhundert wurden in Japan wichtige technische Fortschritte bei der Herstellung von Sake gemacht. Die Einführung von Hefe in den Fermentationsprozess führte zu einer besseren Kontrolle der Alkoholproduktion, und die Methoden zur Reispolitur wurden verbessert, was den Geschmack des Sake verfeinerte. In der Muromachi-Zeit wurden in ganz Japan kommerzielle Sake-Brauereien gegründet, was auf eine wachsende Nachfrage hindeutete.

Sake wurde auch ein wichtiges Exportgut, vor allem in den Handel mit China und Korea. Diese internationalen Beziehungen förderten nicht nur den kulturellen Austausch, sondern auch den technologischen Fortschritt in der Braukunst.

Die Edo-Zeit (1603 – 1868) war eine Zeit des relativen Friedens und der Stabilität in Japan, was der Sake-Produktion einen großen Aufschwung bescherte. Die Tokugawa-Regierung förderte den inländischen Handel, und viele Regionen spezialisierten sich auf die Herstellung von Sake. In dieser Zeit wurden die modernen Techniken der Sake-Braukunst weitgehend standardisiert, und viele der heute berühmten Brauereien wurden in dieser Ära gegründet.

Eine der wichtigsten Entwicklungen in dieser Zeit war die Verbreitung des Konzepts der regionalen Sake-Sorten. Unterschiedliche geografische Regionen begannen, ihre eigenen Methoden und Stile der Sake-Produktion zu entwickeln, was zur Entstehung einer Vielzahl von Geschmacksprofilen führte. Diese regionale Vielfalt ist ein Merkmal, das den Sake bis heute auszeichnet.

Die Edo-Zeit sah auch die Entwicklung der "Sake-Wirtschaft". Große Brauereien entstanden, die Sake in großem Maßstab produzierten, und Sake wurde zu einem alltäglichen Getränk in der Bevölkerung. Gleichzeitig behielt Sake seine rituelle Bedeutung in religiösen und kulturellen Zeremonien bei.

Mit dem Beginn der Meiji-Zeit (1868 – 1912) und der Öffnung Japans für den Westen durchlief die Sake-Industrie eine Phase der Modernisierung und Industrialisierung. Westliche Brautechnologien und wissenschaftliche Erkenntnisse wurden in die Produktion integriert, was zu einer weiteren Steigerung der Effizienz und Qualität führte.

Die Entwicklung von Maschinen zur Reispolitur, die genaue Steuerung der Fermentation und die Einführung moderner Lagerungstechniken ermöglichten es, Sake in noch größerem Maßstab zu produzieren. Gleichzeitig wurde der internationale Handel intensiviert, und Sake begann, auch außerhalb Japans Anerkennung zu finden.

Im 20. Jahrhundert wurde die Sake-Industrie durch den Zweiten Weltkrieg erheblich beeinträchtigt, aber nach dem Krieg erholte sie sich rasch. Sake wurde zu einem Symbol des japanischen kulturellen Erbes, und der Export nahm wieder zu. Besonders in den letzten Jahrzehnten hat Sake international an Popularität gewonnen, wobei sich in vielen Ländern eine wachsende Sake-Kultur entwickelt hat.

Im Verlauf der Geschichte von Sake entwickelten sich zahlreiche spezielle Verfahren, die den Charakter und die Qualität dieses einzigartigen Getränks prägten. Diese Techniken spiegeln die technologischen Fortschritte sowie das wachsende Verständnis für Fermentation und Verarbeitung wider. Der Wandel der Zeit führte zu kontinuierlichen Verfeinerungen der Herstellungsprozesse, die sowohl durch Innovation als auch durch regionale Besonderheiten beeinflusst wurden.

In der frühesten Phase der Sake-Herstellung, wie bereits erwähnt, wurde die Methode des „Kuchikami no Sake“ angewendet. Dabei handelte es sich um einen archaischen Prozess, bei dem die Stärke im Reis durch Enzyme im Speichel zu Zucker abgebaut wurde. Dies war zwar eine einfache Technik, doch sie legte den Grundstein für die spätere Entwicklung komplexerer Fermentationsprozesse.

Mit der Zeit wurde diese Methode durch den Einsatz von Schimmelpilzen wie Aspergillus oryzae ersetzt, der eine effizientere Umwandlung von Stärke in Zucker ermöglichte. Diese Einführung revolutionierte die Sake-Produktion, da sie es den Brauern ermöglichte, größere Mengen zu verarbeiten und den Prozess besser zu kontrollieren. Die Rolle von *Aspergillus oryzae*, auch als Koji bekannt, wurde zur zentralen Komponente in der Sake-Herstellung.

Koji ist eines der wichtigsten Elemente bei der Herstellung von Sake. In der Kofun- und Asuka-Zeit wurde die Technik der Koji-Kultivierung verfeinert, was eine kontrollierbare und wiederholbare Methode zur Zuckerumwandlung ermöglichte. Koji wird auf den gedämpften Reis gegeben, und durch den Schimmel werden Enzyme freigesetzt, die die Stärke in Zucker umwandeln. Dieser Zucker ist dann die Grundlage für die Fermentation durch Hefen.

Dieses Verfahren wurde über Jahrhunderte hinweg verfeinert. In der Edo-Zeit etwa wurde die genaue Temperaturkontrolle beim Koji-Wachstum entwickelt, um die Fermentationsrate zu steuern und eine konsistente Qualität des Sake zu gewährleisten. Die Fähigkeit, den Prozess der Zuckerumwandlung zu lenken, wurde zu einem wesentlichen Faktor, der den Geschmack und die Feinheit des Endprodukts beeinflusst.

Während des Mittelalters wurde Hefe als Fermentationsmittel zunehmend erforscht und in die Sake-Produktion integriert. Dies war ein bedeutender Schritt nach vorn, da Hefe die Produktion von Alkohol durch die Fermentation des Zuckers ermöglicht. In der Kamakura- und Muromachi-Zeit begann man, die Vorteile einer gezielten Hefekultivierung zu nutzen.

Die gezielte Zugabe...

Erscheint lt. Verlag 9.11.2024
Reihe/Serie Exkursionen durch Japans Kultur
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Malerei / Plastik
Schlagworte Japan • Japanische Geschichte • japanische Kultur • Japanischer Reiswein • japanischer Sake • japanischer Wein • japanische Spirituosen • japanische Traditionen • Nippon • Sake • Sake Arten • Sake Brauereien • Sake Fermentierung • Sake Kultur • Sake Marken • Sake Riten
ISBN-10 3-384-41482-9 / 3384414829
ISBN-13 978-3-384-41482-3 / 9783384414823
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