von Webern durchdrungen
Die Musik von Peter Manfred Wolf bildet ein umfangreiches, vielseitiges OEuvre von szenischen Werken über Orchester- und Kammermusik sowie Vokalmusik bis hin zu zahlreichen Solo-Kompositionen. Als Komponist entwickelte Peter Manfred Wolf einen sehr eigenständigen Personalstil, der zwar klanglich an Komponisten wie beispielsweise Anton Webern oder Helmut Lachenmann anzuknüpfen scheint, aber gleichzeitig in der Satztechnik sowie in der kompositorischen Elaboration musikalischer Gedanken seine künstlerische Individualität und seine
Kompositionsästhetik auf ganz eigene Weise zur Geltung bringt. Die Liebe für das Detail im Klang wie auch in der Notation sind augen- und ohrenfällig. Auch in Probenphasen wird deutlich, mit welcher klanglichen Vision und Präzision Peter Manfred Wolf sich des Komponierens annimmt.
Zusätzlich zu seinem künstlerischen Schaffen gehört zu den großen Verdiensten von Peter Manfred Wolf seine beispiellose Prägung der Neuen Musik in Mecklenburg-Vorpommern. Er erfand neue Konzertformate wie z.B. das Composers' Concert oder leitete das von ihm gegründete Brücken-Festival. Er wirkte vernetzend in die Neue-Musik-Szene hinein und kreierte Kollaborationen zwischen der hmt, freien Interpret*innen sowie Komponist*innen und Kompositionsstudierenden. Hierin verdeutlicht sich ebenfalls schon sein unermüdlicher Einsatz für seine Studierenden. Dies gilt zum einen für seine fachliche und pädagogische Expertise in der Vermittung von musiktheoretischen und kompositorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten, also der Kompetenzen des Musikverstehens und Musikerschaffens. Zum anderen gilt dies aber auch für die große Loyalität gegenüber seinen Studierenden, die ihn nie zögern ließ, sich bei Problemen und Widerständen vor diese zu stellen und ihnen ein großer Rückhalt zu sein.
In der hmt Rostock führte Peter Manfred Wolf mit seiner Berufung die Studiengänge Komposition und Musiktheorie ein. Ihm ist es zu verdanken, dass bei der Ausbildung angehender Musiktheoretiker*innen auch die Gehörbildung als Hauptfach ein Schwerpunkt des Rostocker Musiktheoriestudiengangs bildet. Im Curriculum des Kompositionsstudienganges finden sich vielfältige Innovationen wie z.B. die Computernotation, der Schlagzeugunterricht oder das Kolloquium Komposition/Musiktheorie.
Unter den Beitragenden zu dieser Festschrift sind zahlreiche ehemalige Studierende (darunter wir selbst) und weitere Weggefährten von Peter Manfred Wolf. Mit dieser Festschrift aus kleineren und größeren Kompositionen und Aufsätzen (vorwiegend) über seine Werke, wollen wir ihn als Komponisten, aber auch als Lehrer und Freund würdigen.
Großer Dank gilt allen Beitragenden mit ihrer Bereitschaft zur Diskussion, und insbesondere Herrn Dr. Michael Jakumeit, der uns darüber hinaus in der Korrekturphase tatkräftig unterstützt hat. Und nicht weniger Dank gilt Herrn Dr. Christoph Taggatz, dem Cheflektor des Verlags Neue Musik, der durch sein sehr intensives Engagement, in zuverlässiger Weise und mit vielen wertvollen Hinweisen die Produktion der Festschrift ermöglichte.
Wir danken der Hochschule für Musik und Theater Rostock für die finanzielle Unterstützung zur Realisierung dieses Buchprojekts.
Rostock, im Januar 2024
Prof. Dr. Dr. Benjamin Lang & Marinus Jan Ruesink
Vorwort der Herausgeber
Grußwort des Rektors der Hochschule für Musik und Theater Rostock
Birger Petersen: Ins Dunkle – und wieder zurück. Assonanz und Aneignung in Orgelkompositionen
Stefan Heucke: Drei Bagatellen für Horn (F) und Harfe op. 126
Dongdong Liu: Im Fluss der Zeit. Eine musikalische Analyse des Ensemblestücks …Fern von Peter Manfred Wolf
Dongdong Liu: Jahreszeit für Klavier
Malte Hübner: ...darauf muss man erst mal kommen...
Malte Hübner: Aufruf für Horn (F) und Klavier
Marinus Jan Ruesink: „Protokoll eines Traumes“. Gedanken zu Ab-UmBruch … Fragment von Peter Manfred Wolf
Junga Müller-Lim: Ein Appetithäppchen für Flöte und Violoncello (2022)
Immanuel Ott: Musikerleben in der Musikästhetik um 1800
Julia Deppert-Lang: Schatten der Nacht. Peter Manfred Wolfs Trio für Viola, Violoncello und Kontrabass Schattenbild (2010)
Lars Opfermann: Prädetermination und Überformung in Pierre Boulez' Dérive 1. Analyse unter Einbeziehung von Quellen der Paul Sacher Stiftung Basel
Karl Petzschmann: Es taget vor dem Walde, bearbeitet für Stimme und Klavier
Michael Jakumeit: Hypermotorik und Stillstand. Untersuchung des Duos Bewegung 1 – Exposition für Oboe und Harfe von Peter Manfred Wolf
Michael Brzoska: In der Ebene der Zeit für Konzertbass solo
Benjamin Lang: „Von Webern durchdrungen“. Peter Manfred Wolfs Streichquartett (2020)
Über die AutorInnen
Erscheinungsdatum | 04.06.2024 |
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Verlagsort | Deutschland |
Sprache | deutsch |
Maße | 210 x 297 mm |
Gewicht | 615 g |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Musik ► Musiktheorie / Musiklehre |
Schlagworte | Festschrift • Neue Musik • Peter Manfred Wolf • zeitgenössische Musik |
ISBN-10 | 3-7333-3302-0 / 3733333020 |
ISBN-13 | 978-3-7333-3302-7 / 9783733333027 |
Zustand | Neuware |
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