Erlangen - so wie es war - so wie es ist

Ich bin ein "Wahl-Erlanger" und war von Anfang an von der Stadt tief berührt. Es sind nicht nur die bekannten Wahrzeichen der Stadt, die einen beeindrucken, sondern auch viele liebenswerte Details, wie zum Beispiel die Erlanger Altstadt (Neustadt) mit ihren schönen Fachwerkhäusern und Traditionsgeschäften. Die Geschichte der Hugenotten, die 1686 aus Frankreich vertrieben wurden und in Erlangen eine neue Heimat fanden. Das mitgebrachte Handwerk der Hugenotten, was Erlangen zu Reichtum und Ansehen verhalf. Die vielen ehemaligen Brauereien, die es in der Stadt gab, so wie Fabriken, die reichlich Arbeitsplätze schufen, wie die Reiniger, Gebbert & Schall-Werke, Paul Gossen-Werke oder auch die Siemens-Werke, um nur einige zu nennen, die Erlangen weltbekannt machten.Als ich dann zufällig ein altes Foto der Emil Kränzlein Bürstenfabrik sah, weckte sofort das Interesse, wo diese Fabrik steht, weil ich von ihr noch nicht gehört hatte. Nach näherem Betrachten und Recherche erkannte ich, dass in der erwähnten Adresse heute ein anderes Objekt steht.Es begann eine Sammelleidenschaft für alte Fotos der Stadt Erlangen. Ein Gedanke reifte in mir: Was wäre, wenn die Fotos sprechen könnten? Welche Geschichte können die Hauser, Plätze und Straßen der Stadt im Laufe der Jahrhunderte wohl erzählen? Und was wäre, wenn man zwei Fotos desselben Objekts aus Vergangenheit und jetziger Zeit nebeneinander betrachtet? Man bemerkt schnell, dass da eine Verbindung aufgebaut wird. Und der Betrachter kann in die Vergangenheit und in die Gegenwart reisen.In meinem Bildband werden Objekte nicht nur aus einer Zeit, sondern aus verschiedenen Epochen gezeigt. Der interessierte Betrachter kann eine Zeitreise durch Erlangen erleben, die es so noch nicht gegeben hat. Mir war es wichtig, dass der Betrachter etwas fühlt, wenn er alte Fotos aus der Vergangenheit sieht und den Vergleich zu heute hat.Wie die Leute gelebt und gearbeitet haben. Welches Handwerk in manchen Häusern ausgeübt wurde und wie leichtsinnig nachfolgende Generationen diese prächtigen Gebäude dem Verfall bis hin zum Abriss preisgegeben haben.Mit meinem Bildband möchte ich die Menschen dafür sensibilisieren, dass nicht nur denkmalgeschützte Häuser erhaltenswert sind. Alte Gebäude haben oft einen ganz besonderen Charme. Sie fügen sich perfekt in die gewachsene Umgebung ein und sollten schon deshalb erhalten bleiben. Erlangen ist es wert, dass auch künftige Generationen noch von der Schönheit der Stadt erzählen können.Es muss nicht gleich abgerissen und neu gebaut werden.