Worte ohne Lieder

Sprachästhetik und musikalisches Schreiben bei Adorno
Buch | Softcover
450 Seiten
2024 | 1. Auflage
edition text + kritik (Verlag)
978-3-96707-773-5 (ISBN)
49,00 inkl. MwSt
"Es gibt kein richtiges Leben im falschen." - "Philosophie ist das Allerernsteste, aber so ernst wieder auch nicht." - "Aufgabe von Kunst heute ist es, Chaos in die Ordnung zu bringen." Solche pointierten Formulierungen haben Theodor W. Adorno in weiten Kreisen bekannt gemacht, und oft werden sie in falscher Vereindeutigung für die komplexe gedankliche Bewegung seiner Texte substituiert. Nichtsdestoweniger leben Adornos Texte von der Spannung, die von seiner mitunter hermetischen, zugleich aber oft unvermutet anschaulichen und von polemischem Witz immer wieder durchbrochenen Sprache ausgeht.Das wird auch und gerade in jenem Bereich seines Schreibens deutlich, der auf alle anderen ausgestrahlt hat, und dem Adorno die prägnant doppelsinnige Bezeichnung "Musikalische Schriften" gab; ähnlich, wie er in späteren Jahren von "Ästhetischer Theorie" sprach. Dieser Band widmet sich aus interdisziplinärer Perspektive Aspekten der Sprache, des Stils und des Schreibens, insbesondere aber dem Verhältnis von sprachlich artikuliertem Gedanken und musikalischem Denken bei Adorno.Mit Beiträgen von Max Beck und Nicholas Coomann, Lars Fischer, Julia Freund, Wolfgang Fuhrmann, Gabriele Geml, Pola Groß, Christian Grüny, Hans-Joachim Hinrichsen, Han-Gyeol Lie, Cosima Linke, Karsten Mackensen, Claus-Steffen Mahnkopf, Michael Schwarz, Elettra Villani, Boris Voigt und Sophie Zehetmayer.

Wolfgang Fuhrmann ist Professor für Musiksoziologie und Musikphilosophie an der Universität Leipzig. 2021 erschien, gemeinsam hg. mit Claus-Steffen Mahnkopf, der Band "Perspektiven der Musikphilosophie".

Gabriele Geml ist Universitätsassistentin am Institut für Philosophie der Universität Wien und Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision in freier Praxis. Gemeinsam mit Han-Gyeol Lie leitet sie den Verein für Ästhetik und angewandte Kulturtheorie (Verein .akut). Ihr Studium der Philosophie schloss sie mit einer Promotion zu Adornos Zeittheorie ab. Forschungsschwerpunkte: Sprachphilosophie, Zeittheorie, Subjektivitätstheorie, Sozialphilosophie und Kritische Theorie, Ästhetik, Musikphilosophie, Geschichte der Philosophie seit der Aufklärung. Aktuelles Forschungsprojekt: Sprachphilosophie unter Berücksichtigung der Sprachstörungen. Zur philosophischen Reflexion der Aphasie. Buchpublikationen: "'Durchaus rhapsodisch'. Theodor Wiesengrund Adorno: Das kompositorische Werk" (hg. mit Han-Gyeol Lie, Stuttgart 2017); "Adornos Kritische Theorie der Zeit" (Stuttgart 2020); "Dichter als Leser Kants" (hg. mit Violetta L. Waibel, Sarah Caroline Jakobsohn und Philipp Schaller).

Han-Gyeol Lieg, eb. 1982 in Marburg / Lahn, ist Pianistin und lebt in Wien. Sie lehrt an der Kunstuniversität Graz. Schwerpunkte ihres Repertoires bilden der franzo¨sische Barock und die spa¨ten Klavierwerke von Franz Schubert und Fre´de´ric Chopin. Als Interpretin steht sie in der Tradition ihres Mentors Paul Badura Skoda. Gemeinsam mit der Philosophin Gabriele Geml ist sie Gru¨nderin und Vorstand von .akut – Verein fu¨r A¨sthetik und angewandte Kulturtheorie, der gleich einem geistigen Handwerksbetrieb mit hohem Aufwand wenige Veranstaltungen pro Jahr durchfu¨hrt. 2017 gibt sie gemeinsam mit Gabriele Geml im Metzler Verlag das Buch "'Durchaus rhapsodisch'. Theodor Wiesengrund Adorno: Das kompositorische Werk" heraus. Seit 2023 ist sie Redaktionsmitglied der internationalen Zeitschrift "Journal of Adorno Studies" (JAS), die im Mimesis Verlag erscheinen wird.

Nikolaus Urbanek, geb. 1976, ist Professor für Musikwissenschaft und Studiendekan für wissenschaftliche Studien an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Seit 2016 außerdem Leiter des Wissenschaftszentrums Arnold Schönberg und die Wiener Schule. 2008 Promotion mit einer musikphilosophischen Arbeit über Adornos Beethoven-Fragmente an der Universität Wien. Derzeitige Forschungs- und Publikationstätigkeit: Philosophie der Musik; Theorie der musikalischen Schrift und Musikhistoriografie – besonderes Interesse gilt hierbei Tendenzen der Spätmoderne.

- Einleitung
- Max Beck/Nicholas Coomann: Die Dinge selbst zum Sprechen bringen. Über Adornos philosophische Sprache
- Lars Fischer: "Adorno is difficult to translate, fiercely so, but it is no use trying to do the job with a constant sense of abdication." Von der Übersetzbarkeit Adornos
- Julia Freund: Formanalytische Betrachtungen zu Theodor W. Adornos Essaybuch "Quasi una fantasia"
- Pola Groß: Mit Stil gegen Stil. Überlegungen zu einer Schlüsselkategorie bei Adorno
- Christian Grüny: Ideologisch gefährdete Zonen. Schlusssätze bei Adorno
- Hans-Joachim Hinrichsen: Adorno musicus. Der "Revisionsprozeß ums Naturschöne" und das (musikalische) Kompositionsprinzip der "Ästhetischen Theorie". Ein Gedankenspiel in 10 Thesen
- Cosima Linke: Immanente Analyse und Künstlerische Forschung. Momentaufnahmen zur Eröffnung von Bergs Klaviersonate op. 1
- Karsten Mackensen: Adornos Rede vom Gestischen. Auf dem Weg zu einer Theorie musikalischer "Agency"?
- Claus-Steffen Mahnkopf: Adorno: Sprache und Musik
- Boris Voigt: Wie kommt die Dampfmaschine in Mahlers Erste Symphonie? Adornos Sprechen über die Musik und mit der Musik
- Sophie Zehetmayer: Nachleben der Sprachgestalt. Adornos Spuren in Wellmers "Versuch über Musik und Sprache"
- Wolfgang Fuhrmann: "… so schmerzt eine hellgraue Wolkendecke in empfindlichen Augen." Metaphern, Vergleiche, Bildwelten in Adornos musikalischer Sprache
- Michael Schwarz: Wirkung oder Werk? Zur Sprache von Adornos Vorträgen

Bibliografie
Autorinnen und Autoren

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo Illustrationen
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 150 x 230 mm
Einbandart kartoniert
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Musik Musikgeschichte
Kunst / Musik / Theater Musik Musiktheorie / Musiklehre
Schlagworte Musikgeschichte • Musiktheorie • Musikwissenschaft • Theodor W. Adorno
ISBN-10 3-96707-773-X / 396707773X
ISBN-13 978-3-96707-773-5 / 9783967077735
Zustand Neuware
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