Der spirituelle Sinn der Musik

Wie uns Musik und Gesang auf dem Weg der Evolution behilflich sein können
Buch | Softcover
176 Seiten
2023
Prosveta Deutschland (Verlag)
978-3-89515-128-6 (ISBN)
20,00 inkl. MwSt
Robert Soubeyran war Professor für Musikwissenschaft am regionalen Nationalkonservatorium für Musik in Montpellier, Organist, Pädagoge und Komponist. Ihm ist die Unterstützung durch große Lehrer wie Olivier Messiaen zugutegekommen.Allerdings war es die Begegnung mit Omraam Mikhaël Aïvanhov, durch die er die Fragen beantwortet bekam, die sich seiner Musiker-Seele stellten, so dass er den lichtvollen Pfad fand, nach dem er sich sehnte.Zahlreiche Gedanken von Omraam Mikhaël Aïvanhov veranschaulichen vorzüglich sein umfassendes Verständnis der Musik in all ihren Dimensionen und Aspekten, von der physischen, psychologischen, pädagogischen bis zur spirituellen Ebene.Dieses Werk wendet sich sowohl an Musikliebhaber als auch an Musiker und Sänger. Es erhellt den tiefen und spirituellen Sinn der Musik.

Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer Philosoph, geistiger Meister und Eingeweihter. Als warmherziger, einfühlsamer und humorvoller Lehrer war er ein lebendiges Vorbild, das durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte. Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten - so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt.Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück. In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um die Gesundheit, die Ethik, die Liebe, die Sexualität oder um tiefgründige, philosophische Themen - stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich.

Einführung
Vorwort
Kindheitserinnerungen

Kapitel 1
Die Tonschwingungen und ihre Wirkung
Die Kirchenglocken
Die Klangschalen
Die Klänge im Krieg und bei den Kampfkünsten
Die beruhigende Stimme
Die Magie der Mantras
Die Schwingungen der Vornamen
Töne und Pflanzen
Die Schwingungen der Natur und des Universums
Die Schwingungen mystischer Lieder

Kapitel 2
Die Entdeckung des Klangs
Einige wichtige Erinnerungen in Bezug auf den Klang

Kapitel 3
Die Obertöne

Kapitel 4
Die kosmische Schwingung

Kapitel 5
Der Musiker in einer Einweihungsschule
Das Ideal der Schule
Die Lieder von Peter Danov
Kindheitserinnerung
Auf Bulgarisch singen
Wie man Musik hören soll
Die Kriterien eines spirituellen Meisters
Die Aufgabe der Stille
Vierstimmig singen
Musikpädagogik
Die Hymne an die Brüderlichkeit

Kapitel 6
Die Mission der Komponisten
Die großen Komponisten

Kapitel 7
Die Mission der Interpreten
Die Instrumentalisten
Die Sänger

Kapitel 8
Die universelle Harmonie

Schlusswort
Anhang
1. Vorwort in einem meiner Bücher* von Olivier Messiaen
2. Literaturangaben
3. Abbildungsnachweise

Vorwort Als Student am Nationalkonservatorium und der Musikhochschule in Paris, damals unter Leitung von Alfred Cortot, habe ich natürlich die Definition des Tons und die Entwicklung der Musik im Laufe der Zeit erlernt, ebenso wie die Analyse, die Harmonielehre und die Komposition. Ebenso habe ich in der Musikwissenschaft an der »Sorbonne« mit Jacques Chailley die Bedeutung der Resonanz, der Obertöne entdeckt. Aber nirgendwo konnte ich den leuchtenden Pfad entdecken, nach dem meine Musikerseele strebte. Es war meine Begegnung mit dem spirituellen Meister Omraam Mikhaël Aïvanhov, die mir wirklich das gebracht hat, was ich seit meiner Kindheit tief in meinem Innern suchte. Mit seinem außergewöhnlichen Wissen und seiner Weisheit hat er alle meine Fragen beantwortet und dem, was ich tat, einen Sinn verliehen. Das Gesetz der Resonanz erweiterte sich zu einem Gesetz der Konsonanz, des Einklangs zwischen Mensch und Gott, Mensch und Engeln, Mensch und Natur, zwischen dem Menschen und seinen Mitmenschen. Der Mensch konnte in »Sympathie« mit dem Himmel und der Erde schwingen.

Kindheitserinnerungen Meine erste Begegnung mit der wundervollen Welt des Tones als Schwingung geht auf meine Kindheit zurück, als einmal jährlich Herr Mage, Klavierstimmer von Beruf, in das familiäre Heim kam, um sich um unser Klavier zu kümmern. Seine erste Tat bestand darin, das Klavier fast komplett auseinanderzunehmen, welches dann fast einer Harfe ähnelte. Und dann begann für mich die wahre Magie: Zuerst schlug er das mittlere »A« auf der Tastatur an; mit einem speziellen Schlüssel spannte er die drei Saiten des Tones A so lange, bis er den Ton einer einzigen korrekten Schwingung gefunden hatte. Nach dem A befasste er sich mit dem E, sehr zu meinem Erstaunen: »Weshalb stimmen Sie nicht in der Reihenfolge der Noten wie in der Tonleiter?« »Nachdem ich das A gestimmt habe, nutze ich diesen Ton wiederholt, um das E, die Quinte, zu stimmen. Denn wenn man beim A genau hinhört, hört man entfernt einen Ton, nämlich das E.« Auf diese Weise ließ er mich zum ersten Mal ein verborgenes Reich betreten: das Reich der Obertöne. Der Klavierstimmer folgte nicht der Tonleiter, sondern einer kleinen persönlichen Melodie, die er »sein Lied« nannte. Danach nahm er sich die hohen Noten des Instrumentes vor, anschließend die tiefen Noten. Nach beendeter Arbeit spielte er mir einige Stücke vor, die über den gesamten Umfang des Instrumentes gingen, um die komplette Stimmung zu überprüfen. Die Töne kamen von überall her, einer reiner und schöner als die anderen. Zuerst erlebt man etwas Wunderbares, und später versteht man dann eher auf intellektuelle Weise all das, was man als Kind so genau spürte, denn Musik muss zuallererst gefühlt und gelebt, dann erst analysiert werden. Kapitel 1 - Die Tonschwingungen und ihre Wirkung Unsere täglichen Erfahrungen zeugen von der Übertragung der Schallwellen auf die Materie, die uns umgibt. Ein vorbeifahrender Lastwagen lässt die Fensterscheiben vibrieren, ein Kontrabass bringt die Möbel zum Schwingen. Die heutige Medizin untersucht den Körper mit Ultraschall und kann Nierensteine mit niederfrequentem Infraschall zertrümmern… Man erinnert sich auch an bestimmte Erzählungen und Legenden, die in verschiedenen Kulturkreisen weitergegeben wurden: Jene von der Belagerung Jerichos, deren Mauern durch den Schall der Trompeten und das Kriegsgeschrei fielen, sowie auch jene des Sängers Orpheus, der sich selbst auf einer ihm von Apollo geschenkten Lyra begleitete. Durch seinen Gesang verzauberte er nicht nur die Menschen, sondern auch wilde Tiere, Felsen, entfesselte Meereswogen und den Höllenhund Cerberus. Diese Schilderungen beweisen, dass das Wissen um den Einfluss der Töne auf die Materie sehr alt ist. Es ist entscheidend zu beachten, dass dieser Einfluss nicht neutral ist, er hat entweder zerstörerische oder aufbauende Macht; durch Töne kann man erbauen, helfen, schöne Gedanken und Gefühle hervorrufen, heilen… oder das genaue Gegenteil bewirken. Ihre Macht wird in vielen Bereichen genutzt. Die Kirchenglocken Roger J. V. Cotte berichtet von der magischen Wirkung des Klangs der Glocken: »Die Glocken der christlichen Kirchen, ehemals im Innern der Kirchen aufgehängt, dienten im Mittelalter zunächst dazu, die Gesänge der Gemeinschaft zu unterstützen. Diese Funktion wurde 1564 zugunsten eines liturgischen und magischen Auftrags mit völlig anderem Wert aufgegeben: Von nun an sollen die Glocken, jetzt außerhalb der Kirche platziert, die Gläubigen zur Messe rufen, böse Geister verscheuchen, Gewitter auflösen, Blitze und Unwetter abwenden…«1 Der Klang der Glocken, obertonreich, besonders durch die Quinte des Grundtons, trägt eine große, förderliche Kraft in sich. Die Klangschalen Sie werden in tibetischen Tempeln von den Mönchen benutzt, um die Konzentration zu fördern und, mit ihrer Hilfe, besser meditieren und ihre Seele zu den himmlischen Regionen erheben zu können. Diese Schalen sind aus sieben Metallen hergestellt, die den sieben Planetensphären mit ihren jeweiligen Einflüssen entsprechen: Gold für die Sonne, Silber für den Mond, Quecksilber für Merkur, Eisen für Mars, Kupfer für die Venus, Zinn für Jupiter und Blei für Saturn. Diese Entsprechungen sind der westlichen Astrologie bekannt. Diese Schalen werden auf eine besondere Art und Weise gestimmt: Eine Haut wird über die Schale gespannt und darauf ein Pulver gestreut. Der Stimmer schlägt die Schale an, die die Haut zum Schwingen bringt; das Pulver formt dadurch regelmäßige geometrische Figuren, die sich um ein Zentrum herum anordnen. Die Klangschale wird dieser Figur entsprechend gestimmt, dem sogenannten Mandala, welches sie selbst erzeugt. Man bringt diese Schalen zum Schwingen, indem man mit Klöppeln unablässig um den Rand des Gefäßes streicht. Je schneller die Bewegung, desto mehr schwillt der Ton an. Die Klangschalen erklingen aus all ihren reinen Materialen heraus, die Schwingung erzeugt eine angenehme Polyharmonie, deren Fülle entspannt und das innere Leben befreit und wieder ordnet. Die Klänge im Krieg und bei den Kampfkünsten In vielen Ländern haben traditionelle Kulturen den Schall für zerstörerische Zwecke in Schlachten, Kriegen und bei Belagerungen verwendet. Wir haben die berühmten Jericho-Trompeten erwähnt, über die Dorothée Kœchlin de Bizemont in dem Buch, das sie Edgar Cayce widmet, schreibt: »Heute brauchen wir keine Magie mehr zu bemühen, um den Einsturz der Mauern von Jericho zu erklären: Man entdeckte, dass bestimmte sehr leise Töne und Infraschall eine solche Kraft abgeben können, dass dadurch Gebäude und sogar eine ganze Stadt einstürzen können! In mehreren Labors, insbesondere in Frankreich, wurden erschreckende wissenschaftliche Experimente durchgeführt. Am Ende bleibt einzig und allein die Frage, wie man die erforderliche Stärke und Intensität erzeugen kann.«2 Die Überlieferung berichtet, dass eine andere, fortgeschrittene Menschheit der unseren vorausging: die Atlanter. Sie wurden von einem Kataklysmus völlig vernichtet, der durch den rücksichtslosen Einsatz ihrer wissenschaftlichen Kräfte ausgelöst wurde. Einige Gemüter versuchten mithilfe von Medialität, die moralischen Ursachen dieses Zusammenbruchs zu verstehen. Unter ihnen der Komponist und Dirigent Cyril Scott, der die Bedeutung des Einsatzes von Klängen und Musik für die Gesamtheit einer Zivilisation betont: »In den späteren Stadien dieser mächtigen Zivilisation begann die Wissenschaft der Töne, den Kräften der Zerstörung zu dienen. Disharmonische Klänge wurden absichtlich zum Zweck der Zerstörung und der Auflösung eingesetzt, und die Ausübung von Magie für schädliche Zwecke war für den Untergang des Kontinents verantwortlich.«3 Bestimmte Musikstücke sind durch ihren Rhythmus oder die Klänge bestimmter Instrumente in der Lage, Soldaten und Pferde anzutreiben, die dann wie blind in das Feuer der Schlacht laufen. Die Archäologin Christine Dequerlor, Spezialistin für die »alten verbotenen Königreiche im Himalaya«, sagt: »Folgendes erlebten wir in Sikkim, wo ich Klöster besucht habe. Wir baten die Mönche, uns ihre riesigen Trompeten, aber auch ihre Trommeln zu Gehör zu bringen… Dies erzeugte bereits eine sehr starke Resonanz. Dann hörten wir Trommeln aus dem 17. Jahrhundert. Sie schlugen sie auf eine bestimmte Art und Weise und wir bekamen wahre Faustschläge in den Magen und den Solarplexus… Die tibetischen Mönche kennen die mächtige Wirkung der Schwingungen auf Organismen sehr gut und können diese zu einer absoluten Waffe machen. Die Schwingungsrate des Menschen zu kennen bedeutet, damit tun zu können, was man will.«4 Ebenso haben Dompteure durch bestimmte präzise Schreie die Macht, Haustiere in wilde Tiere zu verwandeln, zum Beispiel Hunde. Einige Redner sind allein durch den Klang ihrer Stimme in der Lage, Menschenmassen zu manipulieren und sie zum Guten, aber leider manchmal auch zum Aufstand, Hass und Geistesgestörtheit zu führen. In Asien führen Kampfkunstlehrer die Schüler darin ein, an ihrem Denken zu arbeiten, ihre Gesten zu beherrschen, sich zu konzentrieren, aber auch eine Disziplin des gesunden und moralischen Lebens zu entwickeln, damit die körperliche Stärke an zweiter Stelle steht und die Schüler den größten Teil ihres Lebens der Bemeisterung und Spiritualität widmen. Es gibt auch Schulen, in denen Meister ihren Schülern beibringen, ihre Stimme zu beherrschen und sie als Kraft einzusetzen. Nach vielen Jahren schaffen sie es, einen Ton oder eher einen Schrei auszustoßen, der ihnen eine fast übernatürliche Kraft verleiht: den Schrei, der tötet. Michel Random schreibt: »Diese seltsamen Kräfte bilden die Wissenschaft des CHI auf Chinesisch oder des KI auf Japanisch. Das KI bedeutet gleichzeitig Atem, innere Energie, Aufmerksamkeit und Geist. Laut der Überlieferung breitet sich das KI im gesamten Universum aus und baut sich allmählich ab, wenn es sich von der Quelle, dem Tao, entfernt, um abhängig von ihrer Seinsebene, die Wesen und Dinge des Kosmos mehr oder weniger intensiv zu durchdringen… Das KI selbst ist weder gut noch schlecht. Es kann verwendet werden, um den Gegner zu lähmen, wiederzubeleben oder zu verwirren. Derjenige, der es benutzt, lässt es unheilvoll oder nützlich werden.«5 Die beruhigende Stimme Das Kind im Mutterleib hört die Stimme seiner Mutter und die seines Vaters. Es hört, wenn seine Eltern Musik spielen oder, noch besser, singen. Marie-Louise Aucher, Gründerin der »Psychophonie«, rät zukünftigen Eltern, vorgeburtliches Singen zu üben, da sie die physischen und psychischen Vorteile der Harmonie der väterlichen und der mütterlichen Stimme für die harmonische Ausformung des Kindes beobachtet hat. Der Arzt Michel Odent hat ebenso die Vorteile der Stimme der Mutter für das Kind untersucht: »Wir haben beobachtet, wie Frédérick Leboyer* ein Neugeborenes durch Gesten und Flüstern ‚tröstete‘. Wir kennen die Tambura, die dazu beitragen kann, während einer Geburt ein günstiges Klangumfeld zu schaffen. Ein viersaitiges Instrument wiederholt unablässig 4 Noten. Es reicht aus, ein paar Minuten lang dieser Tambura zuzuhören, um das Entstehen einer geheimnisvollen Freude in sich selbst zu spüren; einer Fülle, die aufsteigt und zum Singen anregt.«6 Für Frédérick Leboyer ist das Lied einer Mutter für ihr Baby eine Möglichkeit, bedingungslose Liebe auszudrücken: »Wiegenlieder sind so alt wie die Welt, so alt wie der Schmerz der Männer und die Liebe der Mütter. Sie erheben sich wie eine Tambura aus den Herzen dieser Mütter. Was sagen diese Schlaflieder? Die Worte spielen keine Rolle, was sie sagen stammt aus der Zeit vor Babel. Sie gehören keiner Religion, keiner Kultur an. Sie sprechen die Sprache eines Landes ohne Grenzen, welches das Herz der Menschen genannt wird. Deshalb verstehen sie alle Babys auf der Welt, deshalb wussten alle Frauen, wie man sie singt.«7 Wie arbeitet ein spiritueller Meister? Er weiß, dass Klang eine Kraft ist, deshalb bemüht er sich, mit der Hilfe seiner Stimme nur gute Dinge in den Seelen und Herzen seiner Zuhörerschaft zu erwecken. Die Magie der Mantras Ich bemerkte eine seltsame Tatsache: Wenn ein Vokalwerk* eine Passage enthielt, in der die Texte aus der Wiederholung eines einzelnen Wortes bestanden, hatte ich oft die meisten Emotionen beim Singen. Ich fühlte große Freude oder Begeisterung. Zum Beispiel »Halleluja«, »Amen«, oder eine einfache Phrase wie »Dona nobis pacem« usw. Es gibt Wörter, die so wunderbar sind, dass man sie den ganzen Tag wiederholen möchte, wie ein Mantra. Viele Komponisten haben bestimmte Wörter verwendet, die in ihren Werken, Oratorien, Requiems und Kantaten immer wieder wiederholt werden. Ein Wort fortlaufend schöner als das andere. Was bedeuten diese einfachen Wörter? Sie sind magisch aufgrund der Wirkung ihrer mehrfachen Wiederholungen, in verschiedenen Tönen und Rhythmen. Sie können einen bis in den Himmel tragen! Sie sind vergleichbar mit Mantras, die auf alle unsere »Körper« wirken. Selbst im täglichen Leben kann ein Wort als Mantra wohltuend oder unheilvoll auf diejenigen wirken, die es aussprechen oder jene, die es hören. Deshalb ist es auch nicht empfehlenswert, zu oft negativ behaftete Wörter wie »schlecht«, »nicht übel«, »nicht schlecht«, »Ich kann nicht«, »Ich weiß nicht«, »Ich bin dumm, unfähig« usw. zu wiederholen, anstelle von »gut«, »richtig« usw. Folgendes sagt Omraam Mikhaël Aïvanhov: »Da am Anfang das Wort war, beginnt auch ihr bei allem, was ihr tut, mit dem Wort: Nehmt als Ausgangspunkt für eure Handlung die konstruktivsten Wörter. Gewöhnt euch zum Beispiel daran, die Wörter »Licht«, »Freiheit«, »Schönheit«, »Wahrheit«, »Stärke« auszusprechen, und wiederholt sie, bis sie in allen Zellen eures Körpers vibrieren und singen. Indem ihr daran arbeitet, das Wort kraftvoll, lebendig und harmonisch werden zu lassen, gelangt ihr bereits in den Besitz dieses Schlüssels, der alle Türen öffnet und es euch ermöglicht, zuerst Wunder an euch selbst, dann an anderen und an der gesamten Natur zu vollbringen.«8 Das Wort »Aum« ist ein sehr bekanntes Mantra, das in Indien mit außerordentlicher Hingabe in der Form »Om« praktiziert wird, einem der göttlichen Namen. »Wer sich der magischen Kraft der Klänge bewusst ist, spürt nach und nach, welch vollkommene Form dieses Lied in seiner Seele hervorbringt.«9 Die Schwingungen der Vornamen Der Name eines Kindes wird im Laufe seines Lebens tausende Male ausgesprochen. Jeder Name hat bestimmte Schwingungen, die dem Kind helfen, es hemmen oder sogar vernichten können. Es ist ratsam, einen Vornamen zu wählen, der gute Schwingungen enthält und sogar das zu energische oder zu ruhige Temperament eines Kindes harmonisieren kann, indem er es an die komplementäre, also ausgleichende Tugend erinnert. Eltern können so dazu beitragen, Qualitäten und Tugenden ihres Kindes zu entwickeln und zu fördern. Töne und Pflanzen Was Eingeweihte und östliche Traditionen seit langem kennen und erfahren, wird heute auch im Westen anerkannt: Pflanzen besitzen eine Sensibilität für Musik und Sprache. Für O. M. Aïvanhov ist dies selbstverständlich. Er rät, beim Pflanzen mit Blumen und Bäumen zu sprechen, weil sie empfindlich und empfänglich sind und die Schwingungen, die Emanationen von Wesen, die sich ihnen nähern, aufnehmen. Derart mit geeigneten Worten zum Zeitpunkt des Pflanzens bedacht, übertrafen die Früchte seiner Mandelbäume in Geschmack und Größe die des Marktes bei weitem. Bücher wie das von Robert Frédérick: »Die Intelligenz der Pflanzen« haben dazu beigetragen, die wissenschaftliche Forschung zu dieser Frage einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Wir wissen heute, dass einige Blumen sanfte Musik bevorzugen, andere Tanzmusik, andere feierliche Musik, einige hohe und andere wiederum tiefe Töne. Die Schwingungen der Natur und des Universums Das gesamte Universum singt. Das menschliche Wesen ist in eine Welt voller Klänge und Musik eingebettet. Die ganze Natur um uns herum ist nichts anderes als Sprache, Musik. »… Musik ist in den Bachläufen, den sprudelnden Quellen, dem Regen, der fällt, im Tosen des Wildbachs, im Wehen des Windes, im Rauschen des Blattwerks, im Zwitschern der Vögel… Die Musik der Natur erweckt ohne Unterlass das musische Gefühl im Menschen.«10 Alles in der Natur gibt hörbare Töne, Geräusche, Schreie oder Lieder wieder, die wir mit unseren physischen Ohren hören. Wenn wir jedoch – wie es bei einer Einweihungslehre der Fall ist – dazu aufgefordert werden, unsere geistigen Ohren zu entwickeln, werden wir empfindsam gegenüber anderen Klängen, einer anderen Art von Musik. Und dort beginnen für den Schüler wunderbare Erfahrungen, denn die gesamte Natur ist voller subtiler Botschaften. »Je weiter sie über dem Horizont aufgeht, ändert die Sonne schrittweise ihre Farbe. Sie ist zuerst rot, dann orange, dann gelb und kann, je nach Eigenschaft der Luft, auch Grün-, Blau- und Purpurtöne annehmen. Und schließlich wird sie weißglühend. Wenn sie in den Himmel steigt, besingt sie auf diese Weise die gesamte Farbpalette. Ja, sie singt, weil jede Farbe einen Ton abgibt. Was für eine Sinfonie, wenn sie beim strahlenden Weiß ankommt! Wenn ihr lernt, von innen heraus am Erscheinen der Morgenröte teilzunehmen, werdet ihr spüren, dass eure Aura in dieser Sinfonie, in diesem Lichterglanz, gereinigt und gestärkt wird und intensiver vibriert; sie sendet Signale an alle engelhaften Wesen, die fühlen können, dass sie zu einem Fest eingeladen sind. Sie antworten gerne auf eure Einladung und bringen, wie alle geladenen Gäste, Geschenke mit.«11 Diese farbigen Schwingungen wurden von Marie-Louise Aucher zu den sieben Noten der Tonleiter in Beziehung gesetzt: Rot für das C, Orange für das D, Gelb für das E, Grün für das F, Blau für das G, Indigo für das A und violett für das H. Jede Farbe, jeder Klang wirkt unterschiedlich auf die Erde, auf Menschen, Tiere, Vegetation, auf die vier Elemente und bringt ihnen Leben, welches sowohl musikalisch als auch voller Farbe ist. 12 Der ganze Raum um die Sonne ist erfüllt von Musik und Farben. Die Planeten, die die Sonne umkreisen – und jenseits des Sonnensystems die leuchtenden Sterne im unendlichen All –, singen eine Hymne an die Herrlichkeit des Schöpfers. »Licht ist nicht getrennt vom Ton, Licht ist Musik. Es muss uns gelingen, die Musik des Lichtes zu hören. Es spricht, es singt, es ist das göttliche Wort.«13 Die großen Eingeweihten der Antike, insbesondere Pythagoras, nannten diese himmlische Sinfonie »die Musik der Sphären«. Der kosmische Raum wird von himmlischen Geschöpfen bevölkert, Engelshierarchien, die ohne Unterlass in Harmonie im Himmel singen. Die Schwingungen mystischer Lieder Die Ursprünge der Musik verschmelzen mit denen des Menschen. Mythologien, alte Legenden, ja, alle Einweihungstraditionen erwähnen diese heilige Funktion der Musik und die Wesensverwandtschaft der Harmonie mit der göttlichen Welt. Die Legende von Orpheus hat, wie alle anderen auch, ihre symbolische Interpretation: Orpheus war es gelungen, mit seiner Lyra seine »inneren Tiere«, seine Emotionen, seine Gefühle, seine Gedanken zu zähmen. Deshalb gelingt es seiner Liebe, mit der Süße seines Liedes die höllischen Gottheiten zu bezaubern, die in der Tiefe des Seins wohnen. Diese Legenden haben der Musik einen magischen Zweck zugewiesen, und jedes Mal war Musik die stärkste Unterstützung, um Licht auf die Erde zurückzubringen oder die in der Unterwelt gefangene Seele zurückzurufen. Die Lyra steht symbolisch für den Menschen: »In Wirklichkeit ist diese legendäre Lyra kein Musikinstrument, sondern ein Symbol für den Menschen. Die sieben Saiten stehen für seine sieben Körper: den physischen Körper sowie den Äther-, Astral-, Mental-, Kausal-, Buddhi- und Atmankörper. Jede Saite hat ihre eigene Schwingung und bringt den Körper so mit bestimmten Regionen der sichtbaren und unsichtbaren Welt und deren Bewohnern in Verbindung.«14 »Wer die tiefe Symbolik der siebensaitigen Lyra verstanden hat, wird selbst zu einer Lyra, die im Einklang mit dem gesamten Kosmos vibriert, und er wird inmitten der Söhne des Himmels empfangen. Die meisten Menschen geben sich damit zufrieden, eine einzelne Saite zum Schwingen zu bringen: den physischen Körper. Die Schüler einer Einweihungsschule studieren das Wesen und die Eigenschaften jeder Saite, jedes Körpers und machen Übungen, um diese zu entwickeln. Diese Übungen betreffen ihr gesamtes Wesen; sie setzen eine neue Lebensweise voraus, indem an den einfachsten Handlungen des täglichen Lebens gearbeitet wird. Denn das Ziel ist es, alle Saiten harmonisch miteinander vibrieren zu lassen. Es sollte keine Dissonanz zwischen Körper, Herz, Intellekt, Seele und Geist geben.«15 In den griechisch-lateinischen Zivilisationen räumten vor allem Pythagoras und Platon der Musik einen sehr wichtigen, mystischen Stellenwert ein, insbesondere die Fähigkeit, die Seele zu erheben und hin zur Perfektion zu lenken: »Musik gibt unseren Herzen eine Seele und Flügel zum Denken.« (Platon) In der Bibel, in den Psalmen Davids, finden wir die gleiche Funktion der Musik im Dienst der Verbindung von Mensch und Gott, da es vor allem darum geht, »den Herrn zu lobpreisen«. Und wie steht es heutzutage mit den mystischen Liedern von Peter Danov? Meister Peter Danov, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Bulgarien die Weiße Bruderschaft (Bialo Bratstvo) gründete, war ein großer Eingeweihter und inspirierter Musiker: Er komponierte auf seiner Geige Instrumentalstücke und auch viele Melodien, zu denen er selbst oder seine Schüler den Text schrieben. Er improvisierte in Gegenwart seiner Schüler, die die Melodien notierten, und diese mystischen Kompositionen wurden zu den Liedern der Bruderschaft. Peter Danov nannte sie bescheiden nicht Werke, sondern »Übungen«. Der von ihm verwendete Ausdruck »okkulte Übungen« sollte heute mit »Einweihungsübungen« übersetzt werden. Wie sehr liebte ich es, in Gedanken einzutauchen in diese Atmosphäre der Besinnlichkeit, des Staunens, die die Entstehung der Lieder begleitet haben muss! Wir finden Zeugnisse dieser Atmosphäre in mehreren Büchern von O. M. Aïvanhov, die im Prosveta Verlag veröffentlicht wurden, z. B. im Buch »Das geistige Erwachen« in Kapitel 7 oder im Buch »Licht am Horizont« im Kapitel »Stella Bellemin« und in weiteren Büchern. In Bulgarien findet man sicher noch unzählige Zeugnisse und Dokumente über die Entstehung der Lieder. Ich überlasse es den jüngeren Generationen, diese Forschung durchzuführen. Diese Lieder haben auch die Mission, die Seelen und Geister derer, die zuhören, zu erwecken und sie in die himmlische Welt, die Welt der göttlichen Schönheit, der Harmonie zu führen. »Ihr habt sicherlich die Erfahrung gemacht, dass es Musik gibt, die euch reinigt, klärt und stärkt und es euch ermöglicht, die Elemente eures inneren Wesens zu vereinen. Wenn ihr also das Gefühl habt, dass euch innerlich Unordnung, Disharmonie erfasst, sucht nach einer dieser Musikrichtungen. Indem ihr ihr zuhört, könnt ihr euch mit den Wesenheiten verbinden, die die kabbalistische Tradition »Ophanim« und die christliche Tradition »Cherubin« nennt. Sie sind diejenigen, die auf Darstellungen singen oder verschiedene Instrumente spielen: Flöten, Harfen und Trompeten. Ihr melodiöser Chor erfüllt das All. Das Hören von Musik spirituell und mystisch inspirierten Ursprungs ist eine der besten Möglichkeiten, um Unordnung und innerer Verwirrung zu entkommen., Bittet beim Zuhören die Ophanim, euch in ihrer Harmonie willkommen zu heißen.«16 Über die mystischen Lieder, die sein Meister Peter Danov komponiert hat, sagt Omraam Mikhaël Aïvanhov ebenfalls: »Dies ist ein sehr vielfältiges Repertoire. Indem ihr sie singt, tragt ihr nicht nur dazu bei, das Licht in der Welt aufrechtzuerhalten und zu stärken, sondern ihr arbeitet auch für euch selbst. Jedes dieser Lieder wirkt sich positiv auf euch aus, aber selbst wenn ihr sie nicht singt, tut es euch gut, sie im Kopf zu haben, weil sie weiterhin in euch vibrieren… Ihr habt hier ein magisches Arsenal.«17 Die Funktion dieser Kompositionen, dieser Lieder besteht darin, uns das verlorene Paradies und unsere innere Harmonie wiederfinden zu lassen. Der Mensch muss seine verschiedenen »Saiten« stimmen, d. h. die Kräfte, aus denen er besteht. Im Himmel kennen wir keine andere Sprache als die der Harmonie, welche vollkommene Musik ist, der Inbegriff von Musik.

KindheitserinnerungenMeine erste Begegnung mit der wundervollen Welt des Tones als Schwingung geht auf meine Kindheit zurück, als einmal jährlich Herr Mage, Klavierstimmer von Beruf, in das familiäre Heim kam, um sich um unser Klavier zu kümmern.Seine erste Tat bestand darin, das Klavier fast komplett auseinanderzunehmen, welches dann fast einer Harfe ähnelte. Und dann begann für mich die wahre Magie: Zuerst schlug er das mittlere »A« auf der Tastatur an; mit einem speziellen Schlüssel spannte er die drei Saiten des Tones A so lange, bis er den Ton einer einzigen korrekten Schwingung gefunden hatte.Nach dem A befasste er sich mit dem E, sehr zu meinem Erstaunen: »Weshalb stimmen Sie nicht in der Reihenfolge der Noten wie in der Tonleiter?«»Nachdem ich das A gestimmt habe, nutze ich diesen Ton wiederholt, um das E, die Quinte, zu stimmen. Denn wenn man beim A genau hinhört, hört man entfernt einen Ton, nämlich das E.«Auf diese Weise ließ er mich zum ersten Mal ein verborgenes Reich betreten: das Reich der Obertöne.Der Klavierstimmer folgte nicht der Tonleiter, sondern einer kleinen persönlichen Melodie, die er »sein Lied« nannte. Danach nahm er sich die hohen Noten des Instrumentes vor, anschließend die tiefen Noten. Nach beendeter Arbeit spielte er mir einige Stücke vor, die über den gesamten Umfang des Instrumentes gingen, um die komplette Stimmung zu überprüfen.Die Töne kamen von überall her, einer reiner und schöner als die anderen. Zuerst erlebt man etwas Wunderbares, und später versteht man dann eher auf intellektuelle Weise all das, was man als Kind so genau spürte, denn Musik muss zuallererst gefühlt und gelebt, dann erst analysiert werden.Kapitel 1 - Die Tonschwingungen und ihre WirkungUnsere täglichen Erfahrungen zeugen von der Übertragung der Schallwellen auf die Materie, die uns umgibt. Ein vorbeifahrender Lastwagen lässt die Fensterscheiben vibrieren, ein Kontrabass bringt die Möbel zum Schwingen. Die heutige Medizin untersucht den Körper mit Ultraschall und kann Nierensteine mit niederfrequentem Infraschall zertrümmern...Man erinnert sich auch an bestimmte Erzählungen und Legenden, die in verschiedenen Kulturkreisen weitergegeben wurden: Jene von der Belagerung Jerichos, deren Mauern durch den Schall der Trompeten und das Kriegsgeschrei fielen, sowie auch jene des Sängers Orpheus, der sich selbst auf einer ihm von Apollo geschenkten Lyra begleitete. Durch seinen Gesang verzauberte er nicht nur die Menschen, sondern auch wilde Tiere, Felsen, entfesselte Meereswogen und den Höllenhund Cerberus.Diese Schilderungen beweisen, dass das Wissen um den Einfluss der Töne auf die Materie sehr alt ist.Es ist entscheidend zu beachten, dass dieser Einfluss nicht neutral ist, er hat entweder zerstörerische oder aufbauende Macht; durch Töne kann man erbauen, helfen, schöne Gedanken und Gefühle hervorrufen, heilen... oder das genaue Gegenteil bewirken. Ihre Macht wird in vielen Bereichen genutzt.Die KirchenglockenRoger J. V. Cotte berichtet von der magischen Wirkung des Klangs der Glocken: »Die Glocken der christlichen Kirchen, ehemals im Innern der Kirchen aufgehängt, dienten im Mittelalter zunächst dazu, die Gesänge der Gemeinschaft zu unterstützen. Diese Funktion wurde 1564 zugunsten eines liturgischen und magischen Auftrags mit völlig anderem Wert aufgegeben: Von nun an sollen die Glocken, jetzt außerhalb der Kirche platziert, die Gläubigen zur Messe rufen, böse Geister verscheuchen, Gewitter auflösen, Blitze und Unwetter abwenden...«1Der Klang der Glocken, obertonreich, besonders durch die Quinte des Grundtons, trägt eine große, förderliche Kraft in sich.Die KlangschalenSie werden in tibetischen Tempeln von den Mönchen benutzt, um die Konzentration zu fördern und, mit ihrer Hilfe, besser meditieren und ihre Seele zu den himmlischen Regionen erheben zu können.Diese Schalen sind aus sieben Metallen hergestellt, die den sieben Planetensphären mit ihren jeweiligen Einflüssen entsprechen: Gold für di

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo Bilder, Fotos, Diagramme
Verlagsort Dietingen
Sprache deutsch
Original-Titel La voie spirituelle de la musiqe
Maße 170 x 220 mm
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Musik Musiktheorie / Musiklehre
Schlagworte Aivanhov • Cherubin • Chor • Chorgesang • Einweihungslehre • Einweihungswissenschaft • Engel • Gesang • Instrumentalist • Interpret • Kabbala • Klassik • Komponist • Lebensbaum • Ludwig van Beethoven • Mozart • Musik • Musiker • Musikwissenschaft • Paganini • Prosveta • Schiller • Sephiroth • Soubeyran • Stimme • Tiphereth • Wagner
ISBN-10 3-89515-128-9 / 3895151289
ISBN-13 978-3-89515-128-6 / 9783895151286
Zustand Neuware
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