100 kleine Schauergeschichten

Buch
152 Seiten
2023 | 1. Auflage 2023
Rotpunktverlag
978-3-85869-979-4 (ISBN)
23,00 inkl. MwSt
»In jeder Schublade erwartete sie ein winziger Geliebter.«
Romane und Erzählungen begründen den Ruf von S. Corinna Bille als bedeutendste Westschweizer Autorin des 20. Jahrhunderts. Aber Bille ist auch eine Meisterin der skurrilen Miniaturen. Selbst in ihren kürzesten Texten verschmelzen Gelebtes und Geträumtes, Argloses und Abgründiges, pechschwarzer Humor und bizarre Fantasien. In den "100 kleinen Schauergeschichten" spiegelt sich das ganze literarische Universum der Autorin - und auch ihr realer Alltag als dreifache Mutter, dem sie jede Gelegenheit zum Schreiben abjagen muss.

S. Corinna Bille (1912–1979), Tochter eines Malers und einer Bergbäuerin, besuchte ein Internat in der Zentralschweiz. Mit ihrem ersten Mann lebte sie in Paris. Dann kehrte sie ins Wallis zurück und heiratete 1974 Maurice Chappaz. Zusammen waren sie das berühmteste Schriftstellerpaar der Schweiz jener Jahre. S. Corinna Bille veröffentlichte Prosa und Lyrik und wurde 1975 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet.

Anna Luchs, aufgewachsen in Luzern, lebt in Zürich und arbeitet als freie Illustratorin und Szenografin. Nach einer Lehre als Dekorationsgestalterin studierte sie Visuelle Kommunikation an der Hochschule Luzern. Sie hat zahlreiche Kinderbücher, Jugendbücher, Lehrmittel und Sachbücher illustriert. www.annaluchs.com

Lis Künzli, geboren in Willisau, studierte Germanistik und Philosophie in Zürich und Berlin und lebt heute in Toulouse. Die Übersetzerin von Amin Maalouf, Atiq Rahimi, Camille Laurens, Pierre Bayard, Pascale Hugues, Marivaux u. a. wurde 2009 mit dem Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis ausgezeichnet.

Adam und Eva S. 11
Die Vogelfrau S. 12
Der Riese S. 14
Der Bär S. 17
Das Pferd S. 18
Die Glastrauben S. 20
Die Heilige S. 21
Nacht S. 22
Der Spiegel S. 23
Meine Hand S. 24
Das Kanapee S. 25
Die Katze und die Maus S. 27
Die Mutter S. 28
Leben S. 29
Die wilden Rosen S. 30
Der gehängte Geliebte S. 31
Der Globetrotter S. 33
Die lebendigen Blumen S. 34
Unbekannter Volksstamm S. 35
Kämpfe S. 36
Olive S. 37
Nussschädel S. 38
Die Wiedergänger S. 39
Mammute S. 42
Die roten Spinnen S. 43
Die Nachtinsekten S. 44
Die Allee S. 45
Obstpflücken S. 46
Dieser sanfte Ort S. 47
Die großen Libellen S. 48
Brief nach dem Suizid S. 49
Der Adler S. 51
Die Stute S. 54
Salon S. 55
Der Jugendliche und die Puppe S. 57
Drei Katzen S. 58
Der Besucher S. 59
Das kleine Haus S. 62
Der Verliebte S. 64
Auf einer Rhone-Insel S. 65
Strand S. 66
Der Gorilla S. 67
Kindheit S. 68
Der Hermaphrodit S. 69
Agonie S. 70
Der Rutsch S. 71
Der reißende Bach S. 72
Die Diamantenspangen S. 73
Das Sulfatauge S. 74
Die Mauleselin S. 75
Vorzimmer zum Himmel S. 76
Das einsame Land über der Welt S. 77
Untergang im Paradou S. 78
Kinderworte S. 80
Worte von Verrückten S. 81
Liebe S. 82
Das Liebesbett S. 83
Der Teufel S. 84
Der Ehemann S. 85
Die Fledermäuse S. 86
Die beiden Mythen S. 88
Wappentier S. 90
Don Juan im Himmel S. 91
Frühling S. 92
Pfingsten S. 93
Die Familie Jacoppo S. 96
In China S. 98
Liebesschmerz S. 99
Das Hotel S. 100
Die drei roten Hemden S. 102
Die Welt S. 103
Das mystische Erlebnis der Mademoiselle X. S. 104
Trauer S. 106
Kleiner Baum S. 107
Helianthus S. 108
Feuer S. 109
Das Dorf der Clowns S. 110
Tschäggättä S. 113
Die Bergpredigt S. 114
Die rote Frau S. 116
Dieses Gesicht S. 117
Die Augen S. 118
Rückkehr S. 119
Das Tal S. 120
Die Flötenspielerin S. 121
Traueranzeige S. 122
Zuflucht S. 123
Der kaputte Engel S. 124
Kloster S. 125
Weinlese S. 126
Schneeluft S. 127
Das Geschirr S. 128
Das Lichterschloss S. 129
Der Abschied S. 130
Der Holzherd S. 131
Der Paravent S. 132
Beerdigung S. 133
Die kleinen Faune S. 135
Sanft und schrecklich wie eine Weide ist die Nacht S. 136
Parabel S. 138

Anmerkungen der Übersetzerin S. 141
Autorin S. 145
Übersetzerin/Illustratorin S. 147

Der Riese Der Riese sagte: »Zwischen meinen Beinen fließt die Rhone. Mein rechter Fuß steht auf dem linken Ufer, der linke Fuß auf dem rechten Ufer. Ich brauche sie gar nicht stark zu spreizen. Die Rhone ist nicht breit hier in den Bergen. Im Winter ist sie sogar ganz klein.« Der Riese beugte sich vor: »Ich sehe Forellen und Alabasterkiesel, grüne, die aus Schlangenstein sind, und zwei, drei Goldpailletten. In meine Nase steigt ein köstlicher Duft von Absinth und Wacholder. An meinem linken Fuß in den Reben spüre ich ein Kribbeln und an meinem rechten ein Kitzeln. Und ich fühle mich so wohl, so wohl, dass ich Lust bekomme, eine Kaskade loszulassen. Nussschädel Sie hat zum zweiten Mal geheiratet. Sie hört, dass die Scheidung von ihrem ersten Ehemann ungültig ist und alles wieder von vorne losgeht. Da wurden ihre Finger zu langen Krallen, legten sich um den Schädel ihres Mannes (des ersten oder des zweiten?) und zertrümmerten ihn. »So ist es einfacher«, dachte sie

Erscheinungsdatum
Illustrationen Anna Luchs
Übersetzer Lis Künzli
Verlagsort Zürich
Sprache deutsch
Original-Titel Cent petites histoires cruelles
Maße 120 x 190 mm
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Kunst / Musik / Theater Design / Innenarchitektur / Mode
Schlagworte Adam und Eva • Adler • Anna Luchs • Bär • Blumen • China • Don Juan • eigenwillig • Fledermaus • Frühling • Globetrotter • Gorilla • grausam • Gruselgeschichte • Heilige • Hemden • Hermaphrodit • Himmel • Hotel • Katze • Kindheit • Libellen • Liebe • Lis Künzli • Mauleselin • Miniaturen • Mutter • Nacht • Obst • Pferd • Pfingsten • Preis der Schweizerischen Schillerstiftung für das Gesamtwerk • Prix Goncourt de la nouvelle • Puppe • Rainer Maria Rilke • Rhone • Riese • Rosen • Schauergeschichten • Schwarzer Humor • Schweizer Autorin • Schweizer Literatur • skurril • Spiegel • Spinnen • Suizid • Teufel • Tiere • Traum • Unheimlich • verschroben • Wallis • Zeichnungen
ISBN-10 3-85869-979-9 / 3858699799
ISBN-13 978-3-85869-979-4 / 9783858699794
Zustand Neuware
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