Johannes Vermeer: Brieflesende am offenen Fenster -  Volker Ritters

Johannes Vermeer: Brieflesende am offenen Fenster (eBook)

Verborgene Geometrie + Restaurierung
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
136 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7562-6914-3 (ISBN)
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JOHANNES VERMEER malte gegen 1659 die "BRIEFLESENDE AM OFFENEN FENSTER". Ursprünglich malte er an die Zimmer-Rückwand das gerahmte Bild des Liebesgottes der sinnlichen Liebe, des CUPIDO. Die Frau schaut auf einen Text in ihrer Hand mit ihrem vom Bildbetrachter seitlich abgewendeten Kopf (ein Desinteresse an ihm zeigend), welcher Kopf jedoch in seiner späteren Spiegelung (vergl. Koja S. 219+216) im Fensterglas dem Betrachter eher frontal zugewandt ist, womit eine neue Aufforderung eines genaueren Hinsehens mit genauerer Entschlüsselung des Bild-Sinnes gegeben wird. Dieses Vermeer-Bild wurde im Cupido-Teil gegen 1742 übermalt, und fand zu jener Zeit seinen Weg zum Hof des Königs von Sachsen nach Dresden, bis es im Jahr 2017 durch eine Röntgenaufnahme und durch eine Restaurierung wieder in Vermeers "Originalzustand" (?) versetzt wurde. Die nun sich zeigende farblich dunkle und bildgegenständlich überfüllte Darstellung von "Cupido-Bild und Brieflesenden" gibt dem Mädchen jedoch das Erscheinungsbild eines in eine enge Kammer eingesperrten Mädchens. Die verborgen-geometrischen Nachforschungen des Autors zum Vermeer-Bild lassen eine neue Deutung des Bildes entstehen, die einen religiösen Schwerpunkt setzt: Das Mädchen spürt sich als eine die göttlichen Strahlen der Schöpfung empfangende Kreatur, der sich der Morgenstern Jesu geometrisch zugesellt und alles aufhellt und das Mädchen so aus seiner engen Lage befreit.

IV. ZUR RITUELLEN VERBORGENEN GEOMETRIE VON VERMEERS "BRIEFLESERIN AM OFFENEN FENSTER"

1. ZUR "RITUELLEN VERBORGENEN GEOMETRIE"


[s. Abb. 1, 2, 3a, 3b]

Die "Briefleserin am offenen Fenster. " wurde von Vermeer van Delft ca. 1657 bis 1659 gemalt als ein "Kunst-Bild" und enthält das verborgen-geometrische Zeichen-System mit Aussagen zur Königlichen Kunst und deren Einweihungswegen mit Hinweisen für die eigene spirituelle Entwicklung.

Mit der angebotenen Deutung der Wege und geometrischen Figuren sollen also der/ die deutende Suchende wie auch die dargestellte Person dem Gehalt des Kunstwerkes näher kommen.

Dieses Vermeer-Werk liegt für eine Veröffentlichung in Reproduktions-Stichen von Albert Henry Payne (1812-1902) als "A Girl reading Ein lesendes Mädchen" und von William French (um 1815-1898) als "Ein lesendes Mädchen. A Girl reading" mit Nachzeichnungen der Stiche vom Autor als Umrisszeichnung und als binnenstrukturierte Umrisszeichnung vor. Das Original-Bild, gemalt auf Leinwand, 83 x 64,5 cm, befindet sich in der Gemäldegalerie Dresden, Alte Meister. Es wurde von ca. 2017 bis 2020 in Dresen restauriert und dort 2020-2021 ausgestellt. In dem die Ausstellung begleitenden Katalog wird über die Restaurierung detailreich und aber auch zum Teil summarisch abkürzend unter dem Titel "VERMEER. VOM INNEHALTEN:" [1] berichtet, wobei auffällt, dass es von innerlichen (spirituell-mystischen) Werten als Kunst-Bild-Aussage so gut wie nichts zu erfahren gibt.

Des Autors Methode der Analyse der rituellen verborgenen Geometrie des Kunst-Bildes wird – mit ihren Ergebnissen – folgend vorgestellt.

Sofern die Verborgene Geometrie dem Leser noch völlig unbekannt ist, kann die im ANHANG vorliegender Schrift dargestellte "Einführung in die rituelle verborgene Geometrie" helfen, ebenso des Autors Schrift "David Teniers II. >Der Bauerntanz<. Einführung in die rituelle verborgene Geometrie." [2]_

1. a) ZUM RASTERFELD DER 3 MAL 3 WERTE/ PUNKTE:


[Abb. 9]

Die Werte des nachmessenden Meisters (Weisheit/ W„ Stärke/ St., Schönheit/ Sch.) :

Der Wert "Weisheit/ W." (die Erkenntnis des Diesseitigen und des Jenseitigen) liegt zwischen dem Körper der jungen Frau (in der Höhe ihres Bauches) und den Früchten (Äpfeln und Quitten) in einer Obst-Schale auf dem von einem Teppich abgedeckten Tisch.

Diesseitig mögen die Früchte der Obstbäume sein, die alltäglich verzehrt werden. Dagegen wird die Frucht einer jungen Frau mit ihrem Geheimnis des Heranwachsens eines neuen Menschen in ihrem Bauch im Bereich des Jenseitigen liegen, da dort das Besondere der Schöpfung als eines göttlichen Ereignisses berührt werden mag. So gesehen wird im Bild das Wunder einer göttlichen Menschen-Werdung im Spannungsfeld von "Diesseitigem und Jenseitigem" vergegenwärtigt werden.

Der Wert "Stärke/ St." (die Überwindung weltlicher Verhaftungen) liegt auf der linken Schulter der jungen Frau (der '"Briefleserin). An dieser Stelle wird in aufsteigender Ordnung der Aspekt des vorrangigen Weltverhafteten, Körperlichen und Materiellen, überwunden, — und der Körper kann hier, nun in geistiger Sicht, eben angesichts des Ewigen (mit diesem Perspektiv-Wechsel) bedacht werden: Es geht hier um die Grundhaltung der "Suche nach einer Verursachung/ bzw. eines Verursachenden" (einer "actio") hinter dem Verursachten/ Gewordenen/ Vorhandenen" (einer "reactio"). Der Fragehorizont betrifft das fünfte Prinzip des Menschen, das "begründende Denken", die Frage nach dem "Sein hinter dem Seienden"

Der Wert der "Schönheit/ Sch." (die Übergegensätzlichkeit) liegt drei Felder oberhalb vom Wert "Stärke" auf dem vom Fensterschatten auf der Zimmerrückwand gebildeten rechten Winkel, welcher Winkel bedeutet "Gott spricht" (Sein Wort führt aus). [3] Gott spricht aus sich heraus in die Welt, die Seine durch Sein Sprechen geschaffene Welt (noch in der Einheit der Schöpfung) ist. Der Wert "Schönheit" zeigt also hier mit dem rechten Winkel den Zusammenhang von "Sprechen und Schöpfung" (von "actio" und "reactio"). Die "reactio" verweist für den nachträglich Suchenden auf das vorausgegangene Ereignis des "göttlichen Sprechens". Der Wert der Übergegensätzlichkeit liegt also in der nachträglich so gedeuteten Vereinigung beider Zustände a) des "Seienden" (der Schöpfung, des Geschöpften) bezogen auf deren dieses verursachende b) "Sein" (des "unbewegten/ unverursachten Bewegenden/ des "ersten Verursachenden").

Im Nachvollzug dieses Gedankenganges wird der Einzuweihende geübt, als ein "erkannter Getrennter" (als Seiender) dennoch das "Getrenntsein + Vereinigtsein (im Sein) nachzuvollziehen: Der Meister hat seinen Lehrling in sein analytisch-synthetisches Bedenken eingeführt (und kann alsbald des angelernten Gesellen Tätigkeit nachprüfen, ob dieser eben "winkelgerecht" [4] im Sinne der Erkenntnis des trennenden Hervorbringens gearbeitet hat.

Die Abstände zwischen "W./ Weisheit" und "St./ Stärke" und "Sch./ Schönheit" betragen "4+3 =7" gleiche Längeneinheiten in der Höhe, die den "Tempel des Meisters" aufrichten (aufbauen). Die Anzahl der 4 Längen steht dabei für den Bereich des Weltlichen, die Anzahl der 3 Längeneinheiten steht für den Bereich des Himmlischen.

Die Werte des kontemplativen Lehrlings ("natura/ N.", "religio/ R."; "fortitudo/ F." oder "N.-R.-E):

Der Wert der "religio/ R." (Kultus, Heiligkeit) liegt drei Rasterfeldbreiten links vom Wert/ Punkt "Stärke/ St." auf dem Hals, bzw. Kehlkopf der im Fensterglas gespiegelten Briefleserin. Vom Kehlkopf geht das gesprochene Wort aus als Hinweis auf den (hier im Rasterfeld des Kunstbild-Rasters rechtwinklig) sprechenden Schöpfer.

[Abb. 10] Vermeer: "Brieflesende"(gültig bis 2017), Nachzeichnung mit Verborgener Geometrie = V.G., mit "2. Tempel", mit seinem Ursprung in der Sonne), vom Autor.

Der Wert der "natura/ N." (die Natur des Menschen, wie sie gesehen wird) liegt (hier) zwei Rasterfeldeinheiten der Höhe unterhalb des Wertes/ Punktes der "religio/ R." und direkt unterhalb des von der Briefleserin gehaltenen Papierbogens. Demnach ist die Grundlage jenes Textes das göttliche Geschehen der sich in der Natur des Menschen vollziehenden Schöpfung. Der Text beinhaltet Aussagen über die vom Menschen erfahrene, göttliche Schöpfung im eigenen Körper des Menschen.

Der Wert der "fortitudo/ F." (die Kraftt aus der Erkenntnis von R. und N.) liegt zwei Rasterfeldeinheiten (der Breite) links und unterhalb vom Wert "religio/ R.", bzw. zwei Rasterfeldbreiten links vom Wert "natura/N." Dieser Wert "fortitudo/ F." bedeutet die bemerkte und versammelte Kraft des göttlichen Schöpfens (R.) wie auch der göttlichen Schöpfung (N.) am Ort "Fortitudo/ E".

Der kontemplative Lehrling wird also seiner (des Menschen) Stellung im Schöpfungsplan zwischen "Gottes Schöpfen" und "Gottes Geschöpftem" wahr. Er steht also dem Schöpferischen als Vorgang und als Ergebnis nahe und kann deswegen versuchen, sich seiner Eigengeschöpflichkeit (mit ihren Beziehungen zu Gott und zur Welt) innerlich gegenwärtig zu werden.

Die Werte des arbeitsamen Gesellen (1. Polarität/ PI, 2. Polarität/ P.2; 3. Polarität/ P.3)

Der Wert der "1. Polarität/ P.1" (die Folge von "actio" zu "reactio", gesehen im Rückblick von der "reactio" zur "actio") liegt auf der linken oberen Ecke der Rückenlehne des spanischen Stuhles, wo ein geschnitzter Löwenkopf seinen Platz hat, der im Gegensatz zum rechten Löwenkopf (zumeist) die Bedeutung der Säule "Jakin" (Gott hat mich geschaffen) hat [5], – im Gegensatz zur rechten Säule "Boas" (meine Stärke ist in Ihm) [6] In dieser Sicht handelt es sich hier um die grundlegende "erste Beziehung" vom "Unbewegten Bewegenden" zum durch Ihn geschaffenen "Bewegten" (mit Seiner Eigenschöpfung Seines "Ersten" aus der Stille der Unbewegtheit geschaffenen "Bewegt-Bewegenden").

Der Wert der "2. Polarität/ P.2" ("natura naturata''/ die geschaffene Natur im Gegensatz zur "natura naturans''/ zur hervorbringenden Natur) liegt auf dem Blütenkelchblätterkranz der in der Keramik-Schale liegenden Quittenfrucht, die mit ihrer Lösung vom Fruchtstiel ihre erreichte Reife (und den Abschluss ihrer Entwicklung) anzeigt als eine vollständige Frucht der nun vollkommen hervorgebrachten Natur.

Der Wert der "3. Polarität/ P.3" (natura naturans''/ die hervorbringende Natur im Gegensatz zur "natura naturata''/ zur hervorgebrachten Natur) liegt im Nacken der Brieflesenden in der Nähe des Nackens, in den die hervorbringende Gotteskraft vom Logos überbracht wird [7],

Damit werden Orte der Besinnung...

Erscheint lt. Verlag 7.7.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Malerei / Plastik
ISBN-10 3-7562-6914-0 / 3756269140
ISBN-13 978-3-7562-6914-3 / 9783756269143
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