Vom Aufstoßen der Fenster

(Autor)

Audio-CD
2021 | 2. Auflage, Ungekürzte Ausgabe
Argon (Verlag)
978-3-8398-1917-3 (ISBN)
16,95 inkl. MwSt
lt;p>»Ich aber ging über die Grenze«, so schrieb der junge Helmut Flieg im Frühjahr 1933, kurz nachdem er genau das getan hatte. Kurz bevor er sich den Namen gab, unter dem er weltberühmt werden sollte: Stefan Heym. Über die Grenze gegangen, nach Prag, war er wegen eines Gedichtes.
Anfang 2020 fanden sich Klara Deutschmann, Daniel Moheit und Robert Stadlober ebenfalls an einer Grenze wieder, im Dreiländereck zwischen der Slowakei, Ungarn und Österreich. Und dort legten sich plötzlich Melodien über diese beinahe ein Jahrhundert alten Texte, und es entstanden Lieder, die über all die Jahre und Grenzen hinweg in unser Heute hinein sprechen.

Stefan Heym verkörpert mit seinem Leben und Werk die Brüche des 20. Jahrhundert wie kaum ein zweiter Schriftsteller. 1913 in Chemnitz als Hans Flieg geboren, muss er kurz vor dem Abitur wegen eines antimilitaristischen Gedichts seine Schule verlassen. 1933 flieht er vor den Nazis nach Prag und später weiter in die USA, wo er seine ersten Romane veröffentlicht und als Redakteur einer Exilzeitschrift arbeitet. Er nimmt auf amerikanischer Seite an der Invasion der Normandie teil und geht 1952 aus politischer Überzeugung in die DDR. In seinen Romanen, Essays und Artikeln – darunter "5 Tage im Juni", "Der König David Bericht" und "Schwarzenberg" – setzt er sich immer wieder mit der jüngeren Geschichte auseinander und gerät so in Konflikt mit dem Regime. Auch nach der Wende wirft er mit Werken wie „Filz“ einen kritischen Blick auf den Zustand der wiedervereinigten Gesellschaft. Bei der Bundestagswahl 1994 erlangt er für die SED-Nachfolgepartei PDS ein Direktmandat und wird Alterspräsident im Bundestag. 2001 stirbt er auf einer Reise nach Israel. Von Stefan Heym ist vor allem sein beeindruckendes Prosa-Werk bekannt. Dies lässt oftmals vergessen, dass er zu Beginn seiner schriftstellerischen Karriere Gedichte schrieb. Sie zeigen auf eindringliche Weise, dass er sich schon als ganz junger Mann gegen Nationalsozialismus, Militarismus und Unterdrückung stellte.

Robert Stadlober arbeitet als Schauspieler, Regisseur, Autor und Musiker. Der 37-Jährige spielte in über 100 Produktionen und wurde für sein wandlungsfähiges Spiel mehrfach mit verschiedenen Auszeichnungen geehrt. Stadlober veröffentlichte in den letzten 20 Jahren verschiedene Alben mit unterschiedlichen Bands sowie Soloprojekte. Außerdem brillierte er in unzähligen Hörbuchproduktionen als Sprecher.

Daniel Moheit begibt sich in unterschiedlichen Ensembles am liebsten auf Konzertreisen. Am Akkordeon begleitet er die sizilianische Sängerin Etta Scollo oder den Berliner Kontrabassisten Jaspar Libuda. In Bands wie Klez.e, And The Golden Choir oder mit Robert Stadlober bei Gary spielt er Bass und Klavier. Zuhause in Berlin musiziert er mit Kindern, erfindet Kinderlieder und unterrichtet Akkordeon.  

Klara Deutschmann studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig und arbeitete schon während des Studiums mit namhaften Regisseuren und Regisseurinnen. Danach folgten zahlreiche spannende Theaterengagements, darunter auch musikalische Produktionen. Parallel dazu eroberte die gebürtige Hamburgerin die Medienlandschaft und zeigt in Serien, Kinofilmen oder der eigenen ARD-Reihe immer wieder ihre Vielseitigkeit.

Stefan Heym verkörpert mit seinem Leben und Werk die Brüche des 20. Jahrhundert. 1913 in Chemnitz als Hans Flieg geboren, muss er kurz vor dem Abitur wegen eines antimilitaristischen Gedichts seine Schule verlassen. 1933 flieht er vor den Nazis nach Prag und später weiter in die USA, wo er seine ersten Romane veröffentlicht und als Redakteur einer Exilzeitschrift arbeitet. Er nimmt auf amerikanischer Seite an der Invasion der Normandie teil und geht 1952 aus Überzeugung in die DDR. In seinen Romanen, Essays und Artikeln – darunter 5 Tage im Juni, Der König David Bericht und Schwarzenberg – setzt er sich immer wieder kritisch mit der jüngeren Geschichte und dem DDR-Regime auseinander. Auch nach der Wende wirft er mit Werken wie Filz einen kritischen Blick auf den Zustand der wiedervereinigten Gesellschaft. Bei der Bundestagswahl 1994 erlangt er für die PDS ein Direktmandat und wird Alterspräsident im Bundestag. 2001 stirbt er auf einer Reise nach Israel. Von Stefan Heym ist vor allem sein beeindruckendes Prosa-Werk bekannt. Dies lässt oftmals vergessen, dass er zu Beginn seiner schriftstellerischen Karriere Gedichte schrieb. Sie zeigen auf eindringliche Weise, dass er sich schon als junger Mann gegen Nationalsozialismus, Militarismus und Unterdrückung stellte.

»Kontrastreich sind die Stücke und HEYM jonglieren gekonnt mit diesen Gegensätzen. [...] Dass man um Lyrik zu vertonen behutsam sein muss, ist für mich eine Notwendigkeit und in diesem Fall ist das ganz meisterhaft gelungen.« Petra Kuhn, petrasbuecherapotheke.de, 16.12.2021 Petra Kuhn petrasbuecherapotheke.de 20211216

»Kontrastreich sind die Stücke und HEYM jonglieren gekonnt mit diesen Gegensätzen. [...] Dass man um Lyrik zu vertonen behutsam sein muss, ist für mich eine Notwendigkeit und in diesem Fall ist das ganz meisterhaft gelungen.« Petra Kuhn, petrasbuecherapotheke.de, 16.12.2021

»Die drei Musiker:innen tragen die Lieder eindringlich und unprätentiös vor, mit zurückhaltender musikalischer Begleitung. Ein ungewöhnliches Projekt.« Rainer Katlewski, Folker, Dezember 2021

»Zart, berührend, aufrüttelnd - das Trio Stadlober, Moheit, Deutschmann hat geschafft, was sich eigentlich nur jeder Autor, jede Autorin wünschen kann: Eine Interpretation des eigenen Werks, die 90 Jahre nach ihrem Entstehen, einen ganz neuen Zugang schafft.« Annegret Arnold, Bayern 2 Diwan, 21.11.2021

»Schmerzhaft intensive Songs, die Heyms Sprache zum Leuchten bringen.«

»Die instrumentale Besetzung ist ungewöhnlich: Gitarre (Stadlober), Akkordeon (Moheit), Oboe und Blockflöte (Deutschmann). Der Gesang von Robert Stadlober, manchmal unterstützt von Klara Deutschmann, ist leicht, flirrend: Auch hier die Einsicht, dass die Gedichte keine Verstärkung brauchen, kein Pathos, keine akustische Nachdrücklichkeit. Weil dann auch hörbar wird, was in vielen dieser Geschichten steckt: eine Trotzigkeit und manchmal sogar selbstgewisse Hoffnung.«

»In melancholischen, sinnlichen Klangfarben gehalten, spannend instrumentiert und hingebungsvoll durchdrungen, interpretieren Stadlober und seine Kollegen Klara Deutschmann und Daniel Moheit die Texte Heyms als zeitlose Schöpfungen von überraschender Aktualität und existenzieller Dimension.« Dorothea Walchshäusl, Crescendo, 06/2021 (https://crescendo.de/robert-stadlober-stefan-heym-1000143432/)

Erscheinungsdatum
Mitarbeit Aufgeführt von: Robert Stadlober, Daniel Moheit, Klara Deutschmann
Sprache deutsch
Maße 140 x 124 mm
Gewicht 65 g
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Kunst / Musik / Theater Musik
Schlagworte Club der toten Dichter • DDR • Klara Deutschmann • Mauerbau • Robert Stadlober • Stefan Heym • Todestag Stefan Heym • Vertonte Gedichte
ISBN-10 3-8398-1917-2 / 3839819172
ISBN-13 978-3-8398-1917-3 / 9783839819173
Zustand Neuware
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