Bilder * Berge * Bürgermeister

Göppinger und andere Geschichten

(Autor)

Buch | Softcover
153 Seiten
2020 | 1., Aufl.
Manuela Kinzel Verlag
978-3-95544-143-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bilder * Berge * Bürgermeister - Jürgen Christ
18,00 inkl. MwSt
Die NWZ nannte ihn einmal 'Vollblut-Jurist mit Sinn für die Bergwelt und die schönen Künste'. Tatsächlich hat er als Erster Bürgermeister der Stauferstadt Göppingen in seinen 24 Dienstjahren juristisch nichts anbrennen lassen und sich bei Gelegenheit auch mit dem Bundesverfassungsgericht angelegt. Wichtiger aber war ihm, dass rechtzeitig einige neue Schulen gebaut wurden, und dass die Stadtbibliothek, die Jugendmusikschule und die Volkshochschule neue geräumige Häuser bekamen, um ihre wertvolle Arbeit erfolgreich fortzusetzen.Davon und von mancher 'Kunstgeschichte' erzählen die zwölf Kapitel dieses Buches, aber auch von den Bergen, in denen der Autor zwischen Großglockner und Mont Blanc häufig unterwegs war, Die Bergnatur unmittelbar zu erleben, ist ihm bis heute ein elementares Bedürfnis, aber auch ihr Schutz und die richtige Balance zwischen Naturschutz und Natursport, für die er als ehrenamtlicher 'Verwaltungsbergsteiger' im Deutschen Alpenverein jahrelang gekämpft hat.Ein Buch voller Kommunalpolitik, Kulturgeschichten und Bergerfahrungen

Dr. Jürgen Christ, geb. 1937 in Mannheim, ist Jurist und hat über Friedrich Naumann, den Lehrer von Theodor Heuss, promoviert. Nach einigen Berufsstationen im Dienst des Landes Baden-Württemberg war er viele Jahre Erster Bürgermeister der Großen Kreisstadt Göppingen. Als Dezernent für Kultur aber auch außerhalb des Berufs hat er sich mit vielen Facetten der Bildenden Kunst beschäftigt und war als Bergsteiger wie auch als ehrenamtlicher Funktionär im Deutschen Alpenverein aktiv.

Vorwort „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“, sagte einst Karl Valentin. Das trifft irgendwie auch auf die Schreibkunst zu, aber ich will hier keineswegs künstlerisch oder literarisch tätig werden, sondern nur ein paar Geschichten aus meinem Leben erzählen, und das macht ebenfalls Arbeit, aber auch Spaß! Warum schreibt man überhaupt, wenn es nicht der Beruf verlangt, und der liegt in meinem Fall ja weit zurück. Es sind die verschiedensten Antworten in Umlauf, vom Zwang zum Schreiben, vom Schreiben als Problembewältigung und vom Glück des Schreibens. Bei meinen bisherigen Aufschrieben, die zu einem Buch geworden sind, haben – je nach Thema – alle diese Gründe schon eine Rolle gespielt. Wenn ich jetzt wieder einmal zu Papier und Schreibstift greife, so vor allem deshalb, weil es mir Freude macht, einige alte Geschichten noch einmal Revue passieren zu lassen und ihnen eine Form zu geben, schöner und hässlicher, vergnüglicher und deprimierender und manchmal hoffentlich auch spannender Geschichten. Aber ich wünsche mir natürlich, dass auch andere Freude daran haben oder sie wenigstens lesenswert finden, zum Beispiel Leute, die an der jüngeren Göppinger Stadtgeschichte interessiert sind, oder hiesige Bergsteiger oder Kunstfreunde. Der Theologe und Philosoph Sören Kierkegaard hat einmal sinngemäß gesagt, man lebe in die Zukunft, und man verstehe aus der Vergangenheit. Im Rückblick habe ich bei der Aufarbeitung der Begebenheiten tatsächlich immer wieder Dinge gesehen und Zusammenhänge entdeckt, die mir als damals aktiv Handelndem verborgen geblieben oder nicht bewusst gewesen sind. In den wichtigen Fragen hätte ich mich aber meistens wieder so entschieden wie geschehen. Einige der beschriebenen Ereignisse haben sich vor so langer Zeit zugetragen, dass die Zahl der Zeitgenossen, darunter auch damaliger Göppinger Stadträte, nicht mehr besonders groß ist. Mit Ausnahme des Baubürgermeisters Reinhard Schuckenböhmer sind auch die Kollegen von damals entweder gestorben (Oberbürgermeister Dr. Herbert König) oder weggezogen (die Oberbürgermeister Hans Haller und Reinhard Frank) oder vorzeitig aus dem Dienst geschieden (Finanzbürgermeister Uwe Bähr). Unter ihnen mag mancher manche Begebenheit anders in Erinnerung haben und von meiner Sicht der Vorgänge überrascht sein. Wichtiger ist, dass in einigen Bereichen der Stadt große Fortschritte zum Nutzen der Bürger gemacht worden sind und dass zum Beispiel mit der Städtischen Kunsthalle oder der Stadtbibliothek im Adelberger Kornhaus kulturelle „Leuchttürme“, wie man heute gerne sagt, geschaffen wurden. Auch kann hier noch einmal nachvollzogen werden, unter welch schwierigen Umständen – gerade auch finanzieller Art – liebgewonnene und heute als Selbstverständlichkeit betrachtete öffentliche Einrichtungen und Angebote entstanden oder auf einen zeitgemäßen Standard gebracht worden sind. Für die meisten Menschen waren und sind Familie und Beruf das Wichtigste im Leben, und ich schließe mich da nicht aus. Aber auch die Natur, deren Teil wir Menschen schließlich sind, zu begreifen und möglichst aktiv zu erleben, gehörte seit den Jugendjahren zu meinen Grundbedürfnissen. Ähnliches gilt bis heute für die intensive Beschäftigung mit der Kunst, besonders auch mit den so genannten schönen Künsten, deren Betreuung, soweit für Göppingen relevant, ebenfalls zu meinen Aufgaben als „Kulturbürgermeister“ gehörte. Dem entsprechend dürfen hier Geschichten aus beiden Gebieten nicht fehlen. Sozialisation nennt man den Vorgang, auf welche Weise und von welchen Menschen und Kräften ein junger Mensch erzogen und auf das Leben vorbereitet wird. Die Kapitel „Über Familie und Vorfahren“ sowie „Frühe Prägungen“ zeigen in einigen Skizzen Menschen, Ideen und Ereignisse, die mich beeinflusst und meinen inneren Kompass mitbestimmt haben. Seit der mit dem Assessorexamen im Jahr 1965 erworbenen „Befähigung zum Richteramt“ habe ich zuweilen – besonders im beruflichen Zusammenhang – einen Sprach- und Schreibstil gepflegt, in dem ein Wort klar wie eine Zahl und ein Satz deutlich wie eine Tatsachenfeststellung sein sollte. Ambivalenz und Emotion sollten möglichst außen vor bleiben. Aber schon meine kommunalpolitische Tätigkeit verlangte eine Abkehr von solchen Gewohnheiten, kam es doch darauf an, von allen verstanden zu werden und mindestens die Gemeinderäte zu überzeugen. Wenn ich nun zwei Jahrzehnte später persönliche Erinnerungen und Eindrücke wiedergebe, sind sie natürlich subjektiv und zuweilen von Emotionen begleitet. Fake stories – das versichere ich hier – sind jedenfalls keine dabei.

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo 27 Fotos
Verlagsort Göppingen
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 350 g
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Kunst / Musik / Theater
Geisteswissenschaften Geschichte Allgemeines / Lexika
Schlagworte Adelberger Kornhaus • Amerikanische Besatzung • Baden-Württemberg • Berge • Bürgermeister • DAV • FDP • Göppingen • Klettern • Kunsthalle • Naturschutz • Stauferstadt
ISBN-10 3-95544-143-1 / 3955441431
ISBN-13 978-3-95544-143-2 / 9783955441432
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich