Die Astronomische Uhr in St. Marien zu Rostock, 3. Aufl.

Buch | Softcover
80 Seiten
2020 | 3., aktualisierte und erweiterte Auflage
Langewiesche, K R (Verlag)
978-3-7845-1237-2 (ISBN)
7,90 inkl. MwSt
Dies ist die inhaltsreichste Publikation über die älteste noch funktionierende Uhr der Welt mit Analo­ganzeige sowohl gleichlanger ­Stunden als auch der astronomischen Daten. Sie steht seit 1472 in der Marienkirche zu Rostock. Das Buch erläutert nicht nur, wie ihre kunstvoll gestalteten Anzeigen ab­gelesen werden und erklärt nicht nur ihre Konstruktion, sondern auch ihre UNESCO-Welterbe-würdige kulturhistorische Bedeutung.
In dieser 3. (stark erweiterten) Auf­lage werden wieder zahl­reiche Forschungsergebnisse ­erstmals mitgeteilt.
Rostock besitzt die weltweit älteste noch funktionierende astronomische Uhr, welche - neben vielem anderem - die "neue Zeit" vollständig analog anzeigt, nämlich gleich lange Stunden im Verhältnis zu den astronomischen Anzeigen, im Unterschied zu den seit der Antike gebräuchlichen "Temporal-Stunden", die je nach Jahreszeit unterschiedlich lang sind. Damit war z. B. die Zeit-Messbarkeit wieder auf eine Basis gestellt, die den Interessen der arbeitsteiligen Gesellschaft, den Kaufleuten, Seefahrern und Werkstätten besser entsprach, als die auf den Gebetsrhythmus von Klerikern abgestellte "alte" Zeiteinteilung.Professor Dr. Manfred Schukowski, Rostock, erklärt nicht nur, wie die multifunktionalen Anzeigen der astronomischen Uhr in Rostock abgelesen werden. Er beschreibt außerdem die Konstruktion der Uhr, nicht ohne die astronomischen Erkenntnisse und die technischen Erfindungen (insbesondere beim Problem der Hemmung) zu schildern, an denen jahrhundertlang geknobelt worden war.Der Mediävist Wolfgang Erdmann ( 2003) verglich die Uhr mit anderen mittelalterlichen Uhren, darunter denen in Lübeck, Lund, Wismar, Stendal, Doberan, Stralsund und Danzig, und verdeutlichte damit den Stellenwert der Rostocker Uhr als eines neuen Typs in der Uhren- und "Zeit"- Geschichte. Erdmann untersuchte auch die Frage nach den Auftraggebern - die u. a. mit der Rostocker Universität in Verbindung standen -, die Finanzierung und die Frage, warum die Uhr genau an dieser und keiner anderen Stelle in der Marienkirche aufgestellt wurde, ferner die Frage, wer der Uhrmacher war. In Verbindung damit klärte er sowohl die Bedeutung dieser Uhr für die Menschen im Mittelalter im liturgisch-kultischen Bereich wie auch Aspekte der Geistes-, Wissenschafts- und Kunstgeschichte dieser Uhr.Dr. Kristina Hegner, Kunsthistorikerin am Staatlichen Museum Schwerin, beschreibt die mittelalterlichen Figuren an der Uhr.Die Frage des Standorts einer anzunehmenden Vorgänger-Uhr von 1379/80 (in der Westturm-Anlage oder im Chor) wird in der jetzt, 2020, vorliegenden 3. Auflage des Buches dahingehend beantwortet, dass sie sich im Westturm befand (sie wurde 1741 abgerissen) und jene von um 1472 ein völliger Neubau war, allerdings mit Reminiszenzen an die alte Uhr. Jene von um 1472 wurde 1641/42 sowie 1710 renoviert und z. T. erweitert. Sie wird im Bildteil des Bandes mit ihrem Uhren- und Kalendariumszifferblatt, Stundenschlag- und Musikwerk, Figurenumlauf, astronomischen und astrologischen Anzeigen ebenso vorgestellt wie mit ihren wichtigsten technischen Elementen.Die Forschung hatte sich bis zum Erscheinen der ersten Auflage unseres Buches, 1992, wenig um dieses "Kirchenmöbel" gekümmert. Die einzige wissenschaftliche Monographie ist 1885 erschienen, sie behandelte aber die Geschichte der Uhr nur für den Zeitraum seit 1641. Umfangreiche Arbeiten und zusätzliche Forschungen waren für unser Blaues Buch erforderlich.Die 2., erweiterte und aktualisierte Auflage des Buches erschien 2010 mit einem von 48 auf 64 Seiten erweiterten Umfang.Sechs mittelalterliche astronomische Uhren sind heute, in wichtigen Teilen oder Nachbauten, rings um die südliche Ostsee noch erhalten. Einzig die Uhren in Rostock und Stralsund besitzen noch zum weit überwiegenden Teil ihr mittelalterliches Werk. Und wiederum einzig das Werk in der Marienkirche zu Rostock funktioniert noch heute und möglicherweise bereits einige Jahre länger als bisher bekannt.Aus dem Inhalt:- 1379/80 bestand eine Vorgängeruhr.- Der Uhrmacher der berühmten Stralsunder Uhr 1394, Nikolaus Lilienfeld, ist 1396 Rostocker Bürger.- Eine Kritik zum Ablass von 1472, des einzigen bisherigen Datierungs-Belegs.- Eine Einordnung und Datierung der Tierkreis- und Monatsbilder.- 1426 wirkt Konrad Gessel, Baccalaureus als Astronom, in Rostock, er wird in Zusammenhang mit der Uhr gebracht.- Gründe, warum Hans Düringer am Bau der Uhr um 1472 beteiligt war.- Die Apostel des Apostelumgangs werden mehrheitlich namentlich identifiziert.- Da

ZUR EINFÜHRUNG 3 – –
ZEITMESSUNG UND ERSTE MITTELALTERLICHE RÄDERUHREN: Jahr – Monat – Tag 4 – – Temporal- und Äquinoktialstunden 6 – – Zeitmesser von der Antike bis ins Mittelalter 6 – – Die ersten gehemmten „Räderuhren“ 7 – – Die Spindel-Hemmung mit Waag 8 – – Zum Wandel des Zeitbewusstseins vom 13.bis zum 15. Jahrhundert: Die Funktion bestimmt die Form 9 – –
DIE FRÜHEN ASTRONOMISCHEN UHREN: Die frühen astronomischen Uhren 10 – – Die „Ostsee-Uhrenfamilie“ 11 – –
AUS DER GESCHICHTE DER STADT ROSTOCK UND DER PFARRKIRCHE ST. MARIEN: Rostock im Mittelalter 15 – – Die Pfarrei St. Marien im Mittelalter 17 – –Die „Kirchenfabrik“: Bau-Behörde der Pfarrei 18 – –Die Marientiden-Bruderschaft: ein Herren-Kaland 18 – – Zur Baugeschichte der Rostocker Marienkirche 19.
ZUR GESCHICHTE DER ROSTOCKER SCHAU-UHR: Die Glocken 20 – – Die Uhr im Rostocker Kämmereibuch von 1379/80 22 – –Der Uhrmacher Nikolaus Lilienfeld 23 – – Mittelalterliche Uhren-Topographie Rostocks 26 – –Die heutige Uhr in St. Marien 27 – – Der Ablaß von 1472 27 – – War Hans Düringer in Rostock tätig? 28 – –Die Rostocker Uhr in nachmittelalterlicher Zeit 30. - - Wechsel der Kalenderdaten 2017/18 32.
BESCHREIBUNG DER ROSTOCKER ASTRONOMISCHEN UHR: 33 – – Die beiden konkurrierenden Uhren / Die Rostocker Uhr besaß eine Anzeige auch nach Westen 33 – –Die heutigen Anzeigen der Rostocker Uhr 34 – – Die Rostocker Uhrscheibe 34 – – Zur Geschichte von Tierkreisbildern und Monatsbildern 36 – – Die zwei Rostocker Tierkreise 37 – –Die Rostocker Monatsbilder 42 – – Die Anzeigen des Rostocker Zifferblatts 46 – – Die Rostocker Evangelistensymbole 49 – – Das Rostocker Kalendarium 50 – – Die Rostocker vier Astronomen 52 – – Der „Kalendermann“ 54 – – Die neue Beschriftung der Kalenderscheibe 55 – – Die Anzeigen des Rostocker Kalendariums 58 – – Der Aufsatz und der Rahmen 62 – – Die Werke 65.
ANHANG: Der Ablasstext von 1472, lateinisch 75 – –LITERATURHINWEISE 76 – – ENGLISH summary 78.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Die Blauen Bücher
Zusatzinfo 140 Abbildungen, davon 116 farbig
Verlagsort Königstein i. Ts.
Sprache deutsch
Maße 170 x 245 mm
Themenwelt Kunst / Musik / Theater
Schlagworte Astronomie • Festtagskalender • Figuren-Umlauf • Nikolaus Lilienfeld • Ostseeuhren-Familie • Zeitmessung
ISBN-10 3-7845-1237-2 / 3784512372
ISBN-13 978-3-7845-1237-2 / 9783784512372
Zustand Neuware
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