Floß der Medusa
ça-ira-Verlag
978-3-86259-159-6 (ISBN)
Aus dem Nachwort von 1994: Der Vortrag über das Floß der Medusa enthält zum ersten Mal das Wort ›Faszinationsgeschichte‹, das ich von da an regelmäßig als gattungsgeschichtlichen Schlüsselbegriff verwendet habe. Die drei Studien bauen aufeinander auf, die beigefügten Anmerkungen und Exkurse versuchen, so viel wie möglich von den an sie anschließenden Diskussionen über Methode, Stoff, Begriffsgeschichte aufzufangen – sie greifen auf Themen und Einsichten zurück, die ich über Jahrzehnte hinweg in meinen Veranstaltungen zum Ästhetischen Subjekt und den ihnen parallel laufenden Colloquien zum Erfahrungsbegriff der Renaissance entwickelt habe. Den Begriff ›Geschlechterspannung‹ endlich habe ich erstmals 1962 gebraucht – von ihr, nicht vom hypostasierten Geschlecht ist auszugehen, wenn das Verhältnis der Geschlechter zueinander und in uns selbst gedacht werden soll – und ihn seitdem ständig genutzt.
Inhalt
Vorwort
I Das Floß der Medusa
II Der Untergang von Religion in Kunst und Wissenschaft
III Götter und Halbgötter der Renaissance. Eine Betrachtung am Beispiel der Galatea
Beilagen
Aufsässigkeit Ovids, Realität der Maske, Wahrheitsanspruch. Auszüge aus der Medusa-Diskussion
Der Satyr der Helmzier. Über das Janushaupt des Cellinischen Perseus, unter Berücksichtigung einer Bronzestatuette aus dem Vindonissa-Museum in Brugg
Zur Deutung des Perseus-Andromeda-Reliefs
Galatea – Roma. Eine Triumphspekulation
Anhang
Geschlechterspannung und Emanzipation – Beantwortung einer Umfrage der ›Berliner Hefte für Politik und Kultur / Das Argument‹ zur Empanzipation der Frau aus dem Jahre 1962
Nachwort von 1994
Verlagsnotiz: Der ça ira-Verlag hat mit der Aufnahme des Titels in sein Programm, dem Buch eine weitere Beilage zugegeben: eine A4-formatige Abbildung von Théodore Géricaults Das Floß der Medusa, die sich auf Seite 49 (Abbildung 4) in kleinerem Format bereits abgedruckt befindet.
Geboren 1927 in Berlin wurde er im Alter von 15 Jahren als Luftwaffenhelfer eingezogen. 1943 überlebte er ein Verfahren wegen Wehrkraftzersetzung und Defätismus. Ab dem Wintersemester 1945/46 studierte er an der unter sowjetischer Militäradministration stehenden Friedrich-Wilhelms-Universität Unter den Linden (ab 1948 Humboldt-Universität) Jura und Philosophie, Psychologie und Theologie, Kunst- und Literaturgeschichte. Dort wurde er nach einem improvisierten Vortrag zur Verteidigung Sartres gegen stalinistische Kritik denunziert, was ihn dazu veranlasste, 1948 im Westteil der Stadt als Student an der Gründung der Freien Universität mitzuwirken. Auf die Promotion in Philosophie 1952 folgte auf verschlungenen und hindernisreichen Wegen erst im Jahre 1964 die Habilitation mit dem Versuch über die Schwierigkeit nein zu sagen. 1968 wurde Klaus Heinrich Direktor des Religionswissenschaftlichen Instituts, 1971 ordentlicher Professor für Religionswissenschaften auf religionsphilosophischer Grundlage. Nach seiner Emeritierung im Jahre 1995 wurde er 1998 Ehrenmitglied der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV). Im Jahre 2002 erhielt er den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Erscheinungsdatum | 28.01.2020 |
---|---|
Zusatzinfo | 106 Farbabbildungen |
Verlagsort | Freiburg |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 220 mm |
Gewicht | 443 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Kunstgeschichte / Kunststile |
Geisteswissenschaften ► Philosophie | |
Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie | |
Schlagworte | Bündnisgenossen • Faszinationsgeschichte • Geistlosigkeit • Geschlechterspannung • Gesellschaftsanalyse • Gesellschaftskritik • Heidegger • Kunstgeschichte • Religionsphilosophie • Religionswissenschaft • Ursprungsdenken • Utopie |
ISBN-10 | 3-86259-159-X / 386259159X |
ISBN-13 | 978-3-86259-159-6 / 9783862591596 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich