Reinhold Koeppel - Andreas Roider

Reinhold Koeppel

Es lachte einst einer - trotz aller Leiden

(Autor)

Buch | Softcover
168 Seiten
2018 | 1. Auflage
Morsak (Verlag)
978-3-86512-158-5 (ISBN)
22,90 inkl. MwSt
Andreas Roider
Reinhold Koeppel
Es lachte einst einer - trotz aller Leiden
Im Jahr 1906 kommt der Niedersachse Reinhold Koeppel (1887 - 1950) auf einer Wanderung durch Mitteleuropa zum ersten Mal nach Waldhäuser im Böhmerwald. Von der Ursprünglichkeit dieses Landstrichs beeindruckt, kehrt er ein Jahr später zurück und erwirbt das dortige alte Schulhaus. Studienreisen nach England, Italien, Frankreich und der Erste Weltkrieg unterbrechen sein Leben in der neuen Heimat. Als Maler bildet er sich autodidaktisch weiter und erreicht mit seinen Werken große Aufmerksamkeit. Auguste Rodin beruft ihn 1913 in die "Union Internationale des Beaux Arts et des Lettres", mehrere angesehene Zeitungen und Zeitschriften drucken Fotos seiner Arbeiten. In der freien Natur des "Waldes", im heimischen Atelier oder auf Reisen entstehen von 1920 bis 1930 seine schönsten und bekanntesten Werke, die er in den großen Ausstellungen in München und im ostbayerischen Raum zeigt. Zusammen mit seiner Frau Hanne macht sich Reinhold Koeppel um die Entwicklung von Waldhäuser verdient, auf seine Anregung hin wird eine Kirche gebaut, für die er die Altarbilder malt.
Vermutlich als eine Folge des Ersten Weltkrieges entsteht sein körperliches Leiden, das ihm von 1931 bis 1943 in seinem Schaffen stark einschränkt. 1946 wird er zum Ideengeber und Gründungsmitglied der Künstlergemeinschaft "Donau-Wald-Gruppe" und schafft ein anerkennenswertes Alterswerk. Durch seine Bilder, in denen er den Wald und seine Bewohner in unvergleichlicher Art und Weise darstellt, ist er als der "Maler des Böhmerwaldes" in bleibender Erinnerung.
Mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung eines Teils des schriftlichen Nachlasses von Reinhold und Hanne Koeppel mit zahlreichen, bisher unbekannten Informationen über den Maler ermöglicht Andreas Roider ( 1979) aus Lam eine neue Sichtweise auf das Leben und Werk des "Malers des Böhmerwaldes". Durch seine Sammlung von Kunstwerken der Donau-Wald-Gruppe ist der Autor seit Jahren innig mit den Werken der Künstlergruppe vertraut. Neben einer ausführlichen Biographie und Koeppels Verhältnis zu seiner Ehefrau Hanne befasste sich der Autor aufgrund vorliegender Dokumente und Briefe auch mit der Entstehung der Jugendherberge Ameishof in Waldhäuser und Reinhold Koeppels literarischen Fähigkeiten. Darüber hinaus geben private, bisher unveröffentlichte Fotos und Dokumente einen tiefen Einblick in das Leben von Reinhold und Hanne Koeppel.
"Mit den sehr lebhaften Spiritusfarben habe ich dieser Tage wieder erlebt, dass meine bisherige Oeltechnik anders werden muss. Diesem bisherigen "Naturmalen" muss ich valet sagen und da ich zeichnen kann, muss das die Grundlage werden. Ich muss mehr kolorieren wie "malen". Meine Augen brauchen stärkere Farbkontraste, nicht nur Lichtkontraste. Oder ich bleibe ganz Graphiker? Das ist mir zu wenig".
Reinhold Koeppel in einem Brief vom 15. Februar 1927 an seine Ehefrau Hanne.

nhaltsverzeichnis
Vorwort 4
Grußwort Prof. Mag. Franz Kaindl 6
Reinhold Koeppel – Leben und Werk 9
Reinhold und Hanne Koeppel – Peter und Struppe 61
Ameishof und „Lusenbande“ 96
Die Entstehung der Jugendherberge Ameishof in Waldhäuser 97
Das Projekt „Lusenbande“ 111
Kriegstagebuch 1915 113
Kriegstagebuch 1915 114
Literarisches von Reinhold Koeppel 127
Adam und Eva 129
Der gehörnte Siegfried 130
Die Schatten weichen … 137
Fliehende Flieger 138
Frontflug – Erlebnis eines Flugschülers 141
„Sanierungsbrände“ in der Bayerischen Ostmark 142
Franz von Stuck 144
Niederbayerischer Bauerntanz 146
Wieder daheim 146
Im Gebirg 147
Sic transit 147
Entrümple Dich 147
Reise nach Teneriffa ... 148
... als diese glückliche Insel noch kaum besucht war 148
Johannes Linke 158
Erinnerungen an Reinhold Koeppel 158
Presseberichte 160
Bode-Zeitung, Oschersleben, 14. Juni 1932 160
Niederbayerische Nachrichten, 21. Dezember 1948 163
Anhang 165
Namensindex 165
Andreas Roider – der Autor dieses Buches 167
Fotonachweise 168

Vorwort Mit dem Verkauf des Koeppel-Hauses in Waldhäuser durch die Erben des Koeppel-Freundes und Förderers Dr. Walter Boll im Jahr 2009 ist die Möglichkeit, dem „Maler des Böhmerwaldes“ (Hans Watzlik) einen angemessenen Ort der Erinnerung zu errichten, heute nicht mehr gegeben. Im selben Jahr wurden große Teile des Inventars und mehrere Gemälde, Zeichnungen und Graphiken in einem Landshuter Auktionshaus versteigert, wobei das Inventar, darunter Möbel und Hausrat, im Gegensatz zu den Kunstwerken relativ wenig Zuspruch fand. Ein weiterer Teil der Kunstwerke aus dem Koeppel-Haus kam 2011 in einem Stuttgarter Auktionshaus unter den Hammer, darunter das bekannte Ölgemälde „Mittagsrast der Waldarbeiter“ von 1920, Titelbild für das Buch „Reinhold Koeppel“ von 1959 und ein Selbstportrait, welches im 1978 von Hanne Koeppel herausgegebenen Buch „Freunde, Gäste und andere Leut` - Aus einem Malerhaus am großen Wald“ abgebildet ist. Darüber hinaus wurden mehrere Konvolute mit Arbeiten auf Papier und sechs Kartons mit umfangreichen schriftlichen Korrespondenzen, privaten Unterlagen und zahlreichen Fotos aus dem Leben von Reinhold und Hanne Koeppel angeboten. Die darin enthaltenen Aufzeichnungen bilden die Grundlage für die vorliegende Publikation und geben detaillierte, bisher unbekannte Einblicke in die Beziehung von Reinhold und Hanne Koeppel. Sie dokumentieren Koeppels Leben in Waldhäuser ab 1908 und den Umgang mit seinem körperlichen Leiden, welches ihn dazu zwang, den Pinsel für mehrere Jahre aus der Hand zu legen. Der Leser erhält wichtige biographische Informationen, u.a. zu seiner Mitgliedschaft in der NSDAP, in mehreren Kunstvereinen und Verbänden und seiner Teilnehme an Ausstellungen ab 1910, die in einigen Büchern und Beiträgen über den Künstler, bzw. die Donau-Wald-Gruppe, entweder falsch oder unvollständig wiedergegeben werden. In seinem 1959 erschienenen Buch über Leben und Werk von Reinhold Koeppel erwähnt Dr. Walter Boll die ärztlich verordnete Malpause von 1931 bis 1945. Tatsächlich hat Koeppel während dieser Zeit mehrfach Zeichnungen angefertigt und Malversuche unternommen. In Bolls Biographie fehlen Angaben über die für Koeppel wichtigen Ausstellungen in München von 1914, 1925 und 1927. Das Gemälde „Steinklopfer“ wurde erst 1913 im Rahmen einer Ausstellung der Münchener Secession im Glaspalast München präsentiert, nicht wie von Boll angegeben, im Jahr 1910. Darüber hinaus wird seine im Staatsarchiv Landshut aufbewahrte Spruchkammerakte zum ersten Mal publizistisch behandelt und deren Inhalt analysiert. Über Koeppels Zeit als Flugzeugführer im Ersten Weltkrieg existieren Aufzeichnungen über mehrere folgenlose Notlandungen im Jahr 1915, einen Absturz 1916 und eine schwere Notlandung 1918. Für einen oftmals erwähnten dreimaligen Flugzeugabsturz konnten keine Nachweise ausfindig gemacht werden. Einen detaillierten Einblick in seinen Kriegsalltag gewährt sein Kriegstagebuch von 1915. Überaus förderlich ist die Tatsache, dass Reinhold und Hanne Koeppel von vielen Briefen und Korrespondenzen mit Behörden Abschriften angefertigt und aufbewahrt haben. Die Aufzeichnungen sind in lateinischer Schrift verfasst, was die Bearbeitung wesentlich erleichtert hat. Bislang völlig unbekannt sind Koeppels literarische Werke, die in Auszügen erstmals veröffentlicht werden. Über die mehrmonatige Reise von Reinhold und Hanne Koeppel nach Teneriffa im Jahr 1930 existiert ein von Hanne Koeppel detailliert verfasster Reisebericht, der ebenso zum ersten Mal publiziert wird, wie persönliche Erinnerungen an Reinhold Koeppel von seinem Freund Johannes Linke und umfangreiche Aufzeichnungen über den Ameishof in Waldhäuser, der zusammen mit dem Lindenhof von den Koeppels erworben, umgebaut, später vermietet und schließlich an den Landesverband Bayern für Jugendwandern und Jugendherbergen verkauft wurde. Mein besonderer Dank gilt Frau Dr. Josephine Gabler vom Museum Moderner Kunst Passau (ab 1. April 2018 Leitung Käthe-Kollwitz Museum Berlin) und Herrn Dr. Volker Probst, Ernst-Barlach-Stiftung Güstrow, für die wissenschaftliche Beratung und hilfreiche Anregungen, dem Freundeskreis Heinz Theuerjahr e.V. Hauzenberg für die Überlassung von Koeppels Kriegstagebuch 1915, Herrn Florian Jung, Kreisheimatpfleger Landkreis Deggendorf, für die Korrektur der Texte, Familie Koeppel, Oschersleben, für die Übersendung von Fotos und mündliche Informationen, Herrn Prof. Mag. Franz Kaindl, Gaweinstal, für sein Grußwort, der Initiative „Das Waldinnere – musée imaginaire“ sowie meinen Sammlerfreunden für die Erlaubnis, Fotos ihrer Werke veröffentlichen zu dürfen und besonders Herrn Hans Schopf vom Morsak-Ohetaler Verlag Grafenau für das von Anfang an entgegengebrachte große Interesse, die grafische Bearbeitung, die stets sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und vor allem für die Herausgabe des Buches. Lam, im April 2018Andreas Roider

Vorwort
Mit dem Verkauf des Koeppel-Hauses in Waldhäuser durch die Erben des Koeppel-Freundes und Förderers Dr. Walter Boll im Jahr 2009 ist die Möglichkeit, dem "Maler des Böhmerwaldes" (Hans Watzlik) einen angemessenen Ort der Erinnerung zu errichten, heute nicht mehr gegeben. Im selben Jahr wurden große Teile des Inventars und mehrere Gemälde, Zeichnungen und Graphiken in einem Landshuter Auktionshaus versteigert, wobei das Inventar, darunter Möbel und Hausrat, im Gegensatz zu den Kunstwerken relativ wenig Zuspruch fand. Ein weiterer Teil der Kunstwerke aus dem Koeppel-Haus kam 2011 in einem Stuttgarter Auktionshaus unter den Hammer, darunter das bekannte Ölgemälde "Mittagsrast der Waldarbeiter" von 1920, Titelbild für das Buch "Reinhold Koeppel" von 1959 und ein Selbstportrait, welches im 1978 von Hanne Koeppel herausgegebenen Buch "Freunde, Gäste und andere Leut` - Aus einem Malerhaus am großen Wald" abgebildet ist. Darüber hinaus wurden mehrere Konvolute mit Arbeiten auf Papier und sechs Kartons mit umfangreichen schriftlichen Korrespondenzen, privaten Unterlagen und zahlreichen Fotos aus dem Leben von Reinhold und Hanne Koeppel angeboten. Die darin enthaltenen Aufzeichnungen bilden die Grundlage für die vorliegende Publikation und geben detaillierte, bisher unbekannte Einblicke in die Beziehung von Reinhold und Hanne Koeppel. Sie dokumentieren Koeppels Leben in Waldhäuser ab 1908 und den Umgang mit seinem körperlichen Leiden, welches ihn dazu zwang, den Pinsel für mehrere Jahre aus der Hand zu legen. Der Leser erhält wichtige biographische Informationen, u.a. zu seiner Mitgliedschaft in der NSDAP, in mehreren Kunstvereinen und Verbänden und seiner Teilnehme an Ausstellungen ab 1910, die in einigen Büchern und Beiträgen über den Künstler, bzw. die Donau-Wald-Gruppe, entweder falsch oder unvollständig wiedergegeben werden. In seinem 1959 erschienenen Buch über Leben und Werk von Reinhold Koeppel erwähnt Dr. Walter Boll die ärztlich verordnete Malpause von 1931 bis 1945. Tatsächlich hat Koeppel während dieser Zeit mehrfach Zeichnungen angefertigt und Malversuche unternommen. In Bolls Biographie fehlen Angaben über die für Koeppel wichtigen Ausstellungen in München von 1914, 1925 und 1927. Das Gemälde "Steinklopfer" wurde erst 1913 im Rahmen einer Ausstellung der Münchener Secession im Glaspalast München präsentiert, nicht wie von Boll angegeben, im Jahr 1910. Darüber hinaus wird seine im Staatsarchiv Landshut aufbewahrte Spruchkammerakte zum ersten Mal publizistisch behandelt und deren Inhalt analysiert. Über Koeppels Zeit als Flugzeugführer im Ersten Weltkrieg existieren Aufzeichnungen über mehrere folgenlose Notlandungen im Jahr 1915, einen Absturz 1916 und eine schwere Notlandung 1918. Für einen oftmals erwähnten dreimaligen Flugzeugabsturz konnten keine Nachweise ausfindig gemacht werden. Einen detaillierten Einblick in seinen Kriegsalltag gewährt sein Kriegstagebuch von 1915. Überaus förderlich ist die Tatsache, dass Reinhold und Hanne Koeppel von vielen Briefen und Korrespondenzen mit Behörden Abschriften angefertigt und aufbewahrt haben. Die Aufzeichnungen sind in lateinischer Schrift verfasst, was die Bearbeitung wesentlich erleichtert hat. Bislang völlig unbekannt sind Koeppels literarische Werke, die in Auszügen erstmals veröffentlicht werden. Über die mehrmonatige Reise von Reinhold und Hanne Koeppel nach Teneriffa im Jahr 1930 existiert ein von Hanne Koeppel detailliert verfasster Reisebericht, der ebenso zum ersten Mal publiziert wird, wie persönliche Erinnerungen an Reinhold Koeppel von seinem Freund Johannes Linke und umfangreiche Aufzeichnungen über den Ameishof in Waldhäuser, der zusammen mit dem Lindenhof von den Koeppels erworben, umgebaut, später vermietet und schließlich an den Landesverband Bayern für Jugendwandern und Jugendherbergen verkauft wurde.

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo Malereien, Briefe, Historische Fotos
Sprache deutsch
Maße 210 x 297 mm
Gewicht 750 g
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Kunst / Musik / Theater
Schlagworte Künstlergemeinschaft Donau-Wald-Gruppe. • Malerei • Reinhold Koeppel
ISBN-10 3-86512-158-6 / 3865121586
ISBN-13 978-3-86512-158-5 / 9783865121585
Zustand Neuware
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