Abschied von den Mythen
Chronos (Verlag)
978-3-0340-1441-0 (ISBN)
Die weit ausgreifende Studie legt den Schwerpunkt auf die Erforschung des Deutschschweizer Festspiels der letzten dreissig Jahre, fasst aber auch das bekannte Wissen über die Entwicklung seit der Initialzündung 1886 zusammen. Das Gemeindefestspiel wird zum ersten Mal überhaupt gleichrangig mit dem kantonalen und nationalen Festspiel behandelt und in seiner Vielfalt und Vitalität erkennbar. Mittels fünf «Tiefenbohrungen» werden die spezifischen Produktionsbedingungen und die ästhetischen und inhaltlichen Besonderheiten von neun Festspielen aus jüngerer Zeit analysiert und in einen gesellschaftspolitischen Kontext gestellt. Die Synthese zeigt auf, dass für das Festspiel der neueren Zeit nicht Krisensymptome kennzeichnend sind, was in der Forschung wiederholt behauptet worden ist, sondern innovative Ansätze und ein unmissverständlicher Abschied vom patriotischen Pathos und den Geschichtsmythen früherer Zeiten.
Tobias Hoffmann arbeitete als Kulturjournalist, Lektor, Autor und Theaterexperte in der Kulturförderungskommission des Kantons Zürich.
Vorbemerkung
Das Festspiel nach 1950 als Stiefkind der Forschung
Die bisherige Forschung zum Festspiel in der Schweiz
Ein neuer und erweiterter Blick auf das politische Jubiläumsfestspiel
Die ungeahnte Vielfalt von Festspielen auf kommunaler Ebene
Die kommunalen Festspiele seit 1891 im Überblick
Die besonderen Gegebenheiten grossstädtischer Festspiele
Dramaturgie, Thematik und Inszenierungsformen dörflicher Festspiele
Das Zürcher Landstädtchen Bülach feiert 1984 und 2011 zwei Jubiläen auf ganz unterschiedliche Art und Weise
Die Baselbieter Gemeinden Liestal, Muttenz und Binningen versichern sich in Festspielen ihrer Identität im Bannkreis der Grossstadt Basel Die reiche Festspielkultur der Stadt Basel
Komödiantischer Klassenkampf in Liestal 1989
Psychoanalyse und Politsatire in Muttenz 1993
Opernhafte Gemeindechronik in Binningen 2004
Der Blick von unten und die Ohnmacht der Obrigkeit
Die Berner Dörfer Lenk und Wileroltigen spielen Theater zum Jubiläum, doch von Festspielen ist nicht die Rede
Dorfpanorama und Melodram in Lenk 2005
Mittelalterliches Schauerdrama und Medienkritik in Wileroltigen 2006
Die divergierende Festspielkultur der Kantone
Oskar Eberles Typologie der Kantonsfestspiele
Kein Abbruch der Tradition nach 1950
Gescheiterte Festspielprojekte 1901, 1903, 1953 und 2003
Kantonsfestspiele seit 1898 im Überblick
Der Kanton St. Gallen kürt anlässlich seines 200-Jahr-Jubiläums Regierungsvertreter zu Festspielakteuren
Die Vorgängerfestspiele 1903 und 1953 zwischen politischen Querelen und weihevollem Festakt
Ein konventioneller Festakt wandelt sich zum spektakulären Fassadentheater
Ein politisches Festspiel durch und durch
Kohäsionsbemühungen und Krisenmanagement bei den Festspielen auf nationaler Ebene
Die Konstitution der Bundesfeier und das Bundesfeierspiel 1891
Geistige Landesverteidigung in Reinform am Festspiel in Schwyz 1941
Weitere Festspiele von nationalen Dimensionen
Die Hindernisse für eine nationale Propaganda im Festspiel
Das Mythenspiel 1991 scheitert an den Ambitionen seiner Macher und an föderalistischen Widersprüchen
Die konfliktreiche Genese des Mythenspiels
Unbefriedigendes Ineinandergreifen von Text und Inszenierung
Schauplätze, Themen und Figuren im Mythenspiel
Negative Medienresonanz und zunehmende finanzielle Probleme
Die Gründe für das Scheitern des Mythenspiel-Unternehmens
Den politischen Jubiläumsfestspielen ist Innovation eingeschrieben
Eine neue und vereinfachte Definition politischer Jubiläumsfestspiele
Das dörfliche Festspiel als Gegenmodell zum patriotischen Festspiel
Ausblicke auf die zukünftige Festspielforschung
Quellenverzeichnis / Bibliografie
Erscheinungsdatum | 31.07.2018 |
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Reihe/Serie | Theatrum Helveticum ; 18 |
Verlagsort | Zürich |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 240 mm |
Gewicht | 1235 g |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Theater / Ballett |
Schlagworte | Gemeindefestspiel • Geschichtsmythen • Produktionsbedingungen |
ISBN-10 | 3-0340-1441-4 / 3034014414 |
ISBN-13 | 978-3-0340-1441-0 / 9783034014410 |
Zustand | Neuware |
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