Das Geheimnis der Muse

Roman

***** 6 Bewertungen

(Autor)

Buch | Softcover
461 Seiten
2018 | 1. Deutsche Erstausgabe
Insel Verlag
978-3-458-36329-3 (ISBN)
14,95 inkl. MwSt
lt;p>Das Geheimnis der Muse erzählt von zwei jungen Frauen, deren Leben durch ein Gemälde schicksalhaft miteinander verwoben sind: Olive, eine talentierte Malerin am Vorabend des Spanischen Bürgerkriegs, und Odelle, eine angehende Schriftstellerin im London der Swinging Sixties.

London, 1967. Odelle Bastien, aus Trinidad nach England gekommen, um ihren Traum vom Schreiben zu verwirklichen, ergattert einen Job in der renommierten Kunstgalerie Skelton. Durch einen sensationellen Fund - ein Gemälde des seit dem Spanischen Bürgerkrieg verschollenen Künstlers Isaac Robles -, wird Odelle in eine Geschichte verstrickt, die ihr Leben völlig auf den Kopf stellt. Denn um das Gemälde rankt sich ein folgenschweres Geheimnis, das ins Jahr 1936 zurückreicht, als Olive Schloss, eine begabte junge Malerin, in Andalusien auf den Künstler und Revolutionär Isaac Robles trifft. Eine Begegnung, die ungeahnte Konsequenzen nach sich zieht ...
Zwischen dem schillernden London der Sechziger und dem schwülheißen Andalusien der Dreißiger entspinnt sich diese fesselnde und betörende Geschichte um große Ambitionen und noch größere Begierden.

Jessie Burton, 1982 in London geboren, hat Englisch und Spanisch in Oxford sowie Schauspiel an der Central School of Speech and Drama studiert. Ihr erster Roman Die Magie der kleinen Dinge (2014) wurde mehrfach ausgezeichnet, derzeit wird er von BBC One fürs Fernsehen verfilmt. 2016 erschien ihr neuer Roman Das Geheimnis der Muse. Ihre Bücher wurden in 38 Sprachen übersetzt und sind internationale Bestseller. Jessie Burton lebt in London.

Peter Knecht hat zahlreiche englischsprachige Romane und Sachbücher übersetzt, u. a. von Eva Stachniak, Richard Flanagan, John Wray, Sarah Dunant, Harold Bloom und Eva Ibbotson.

»[Ein] spannender Schmöker über ein Gemälde, das das Leben zweier Frauen sowohl im Spanischen Bürgerkrieg als auch im Swinging London verändert.« Brigitte 20180620

»[Ein] spannender Schmöker über ein Gemälde, das das Leben zweier Frauen sowohl im Spanischen Bürgerkrieg als auch im Swinging London verändert.«

»Man liest wie im Fieber.«

»Liebe, Krieg, Leidenschaft und Kunst – es ist alles da … Mein Buch des Sommers.«

»Voller Cliffhanger, unerwarteter Wendungen und überraschender Enthüllungen.«

»Ein vielschichtiger, intensiv erzählter Roman … über kreative Freiheit, das Finden der eigenen Stimme und die Suche nach Erlösung durch die Kunst.«

»Eine fesselnde Geschichte, auf zwei Epochen übergreifend, wunderbar erzählt von der jungen englischen Autorin.«

Erscheinungsdatum
Übersetzer Peter Knecht
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Original-Titel The Muse
Maße 130 x 210 mm
Gewicht 526 g
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Kunst / Musik / Theater Malerei / Plastik
Schlagworte 1930er Jahre • 1960er Jahre • 20. Jahrhundert • Affäre • Andalusien • Der Distelfink • Die Magie der kleinen Dinge • Donna Tartt • England • Galerie • Geheimnis • Gemälde • insel taschenbuch 4629 • Intrigen • IT 4629 • IT4629 • Karibik • Kunst • Kunstgeschichte • Kunsthändler • Liebe • London • Lucinda Riley • Malaga • Maleleri • Malerei • Peggy Guggenheim • Porträt • Revolution • Schreiben • Spanien • Spanischer Bürgerkrieg • Swinging Sixties • Trinidad • Verrat
ISBN-10 3-458-36329-7 / 3458363297
ISBN-13 978-3-458-36329-3 / 9783458363293
Zustand Neuware
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5 Wunderbarer, atmosphärischer Roman!

von (Berlin), am 07.05.2018

"Das Geheimnis der Muse" ist der zweite Roman von Jessie Burton und hat mich um es schon einmal vorne weg zunehmen absolut umgehauen!

Inhalt
Der Roman spielt in zwei Zeitebenen, einmal in Andalusien 1936 kurz vor dem spanischen Bürgerkrieg und einmal in den Sechziger Jahren in London. Man begleitet die zwei jungen Frauen Odelle in London und Olive in Spanien.
Währenddessen spinnt Jessie Burton eine fesselnde Geschichte, die einem nicht mehr so schnell loslässt.
Olive ist Malerin und nach außen hin eine perfekte wohlhabende Familie. Natürlich trügt der Schein und ihre Mutter hat mit schweren Depressionen zu kämpfen, während Oliver Vater als Kunsthändler ihr brillantes Talent als Malerin verkennt, weil sie eine Frau ist. Das Leben der Familie Schloss ändert sich abrupt, als Teresa und Isaac zwei Geschwister aus der Nachbarschaft in ihr Leben treten. Olive erfährt zum ersten Mal wie ist eine Freundin und Liebe zu haben.
Nach und nach verstricken sie sich jedoch in ein großes Geheimnis um ein sensationelles Gemälde. Und auch die Revolution scheint immer näher zu kommen.
Dieses Gemälde wird viele Jahre später Odelle in London beschäftigen, als sie das für verschollene geglaubte Gemälde nach vielen Jahren wieder findet..


Jessie Burton bezaubert auf den knapp 450 Seiten mit einem atemberaubend atmosphärischen Schreibstil. Es ist wirklich lange her das ein Buch mich so sehr begeistert hat! Wirklich ganz, ganz große Klasse! Mir fällt es schwer das Buch einem bestimmen Genre zu zuordnen, es ist weder nur ein "einfacher" Liebesroman oder ein historischer Roman sondern wirklich so viel mehr. Auch ist es durch den spanischen Bürgerkrieg sehr spannend und ich habe viel über eine furchtbare Zeit gelernt.
Auch haben mich, beide Zeitebenen wirklich gleich angesprochen, ich konnte mich aber etwas mehr mit Odelle identifizieren.
Odelle und Olive sind beides aber wirklich starke Frauen, die ihrer jeweiligen Zeit voraus waren.
Das Ende war für mich wirklich überraschend und auch nicht voraus zu sehen, aber doch schlüssig.
Ich für meinen Teil bin stark begeistert von Jessie Burtons Buch und werde Zukunft noch mehr von ihr lesen.

4 Wer ist hier eigentlich die Muse?

von , am 10.04.2018

Das Geheimnis der Muse ist auf den ersten Blick eine auf zwei Zeitebenen erzählte Geschichte zu einem Gemälde, das Lawrie Scott von seiner verstorbenen Mutter erbt und aufgrund von Geldsorgen verkaufen möchte.

Es ist aber auch eine Geschichte zum Lebensgefühl, zum Frauenbild, zur Unruhe und zu den Gepflogenheiten der Spanier und der in Spanien lebenden Ausländer zu der Zeit als sich der Spanische Bürgerkrieg anbahnt und schließlich ausbricht.
1936 zieht Olive Schloss mit ihren Eltern nach Andalusien. Sie bewohnen dort eine Finca, nehmen die Dienste der unehelich geborenen Geschwister Isaac und Teresa Robles an. So nimmt die Geschichte um Olive, die eigentlich eine Zusage von der Slade School of Fine Arts hatte, ihren Lauf.

In der zweiten Erzählebene wird der Werdegang von Odelle Bastien, die im London von 1967 lebt, beschrieben. Sie ist von Trinidad nach England gekommen, um Schriftstellerin zu werden. Zunächst jobbt die dunkelhäutige Odelle jedoch in einem Schuhgeschäft. Nach unzähligen erfolglosen Anläufen ergattert sie dann eine Stelle als Schreibkraft und Empfangsdame im Skelton, wo sie Marjorie Quick kennenlernt, die sie in ihrem Wunsch zu Schreiben bestärkt. Dort taucht dann auch Lawrie Scott mit dem rätselhaften Gemälde auf.

Der 1936 spielende Teil wirkt etwas befremdlich auf mich. Die Charaktere, Olive, ihre Eltern, die Robles-Geschwister und auch die anderen Dorfbewohner, wie z. B. der Vater von Isaac und Teresa, haben alle ein Stückchen Rücksichtslosigkeit an sich, mit der ich mich nicht recht anfreunden kann. Vielleicht begründet sich diese Umgangsform in der Bürgerkriegszeit.

Die Geschichte um Odelle war mir sympathisch. Die Hingabe, mit der Quick versucht, sie auf ihrem Weg zum Schreiben zu unterstützen, ohne dass Odelles Herkunft eine Rolle spielt, hat für mich etwas Besonderes. Strenge und Zuwendung, so wie Zuckerbrot und Peitsche, aber es wurde von Quick so sanft rübergebracht, dass es nichts Verwerfliches hatte.

Im letzten Viertel des Buches wurden dann beide Geschichten miteinander verbunden. Hier wurde es richtig spannend und ich wurde von den Entwicklungen überrascht. In mancherlei Hinsicht war ich auf einer ganz anderen Fährte.

Insgesamt war mir das Buch, vor allem in der ersten Hälfte, etwas zu langatmig. Obwohl ich es schön fand, so viel über die Lebensumstände und Gefühlslagen der beteiligten Personen zu erfahren, blieb für mich teilweise die Handlung auf der Strecke. In der Geschichte angekommen fand ich die zweite Hälfte besser. Der Schluss mit der Aufklärung sämtlicher Fragen war dann richtig gut.

Empfehlung: Wenn man zu Beginn etwas Geduld mitbringt, ist das Geheimnis der Muse lesenswert, da die Geduld in jedem Fall belohnt wird.

5 Enthüllungen um ein Gemälde

von (Chemnitz), am 03.04.2018

Dieser Roman von Jessie Burton erfüllte meine Erwartungen voll und ganz. Auf 455 Textseiten und in sechs Teilen mit inhaltsreichen, aussagekräftigen Überschriften entwickelt sie eine Story, die es in sich hat. Die Kapitel, die 1936 spielen sind mit römischen Zahlen und die von 1967 mit arabischen Zahlen gekennzeichnet.
Ich war sehr angetan vom Schreibstil und konnte es nicht erwarten, wie es weitergeht. In zwei Handlungsebenen stellt die Autorin die Lebenswege zweier, nein eigentlich dreier junger Frauen vor.

Inhalt:
Im Jahre 1936 beginnt die Geschichte um Olive Schloss, einer 19jährigen sehr talentierten Malerin, Tochter reicher Eltern im schon in Aufruhr befindlichen Spanien. Der Bürgerkrieg kündigt sich an. Olive bewarb sich an einer Kunstakademie und wurde auf Grund ihres Maltalentes angenommen. Jedoch beginnt sie ihr Studium nicht. Der Vater, ein Kunsthändler, weiß von alldem nichts. Er hält von Frauen in der Kunst nicht viel. Sie malt heimlich und versteckt ihre tollen Bilder.
Mit ihren Eltern, die gemeinsam mit ihr von England nach Spanien kamen, bewohnt das junge Mädchen eine Finca in dörflicher Umgebung in der Nähe von Malaga. Die ortsansässigen Geschwister Teresa und Isaac Robles kümmern sich um die Belange der Familie. Jeder hat ein Geheimnis und die unheilvolle Allianz zwischen den fünf Personen nimmt ihren Lauf...
1967, - 41 Jahre später – , begegnen wir im Swinging London der dunkelhäutigen Odelle Bastien, die aus Trinidad stammt. Sie berichtet aus der Ich-Perspektive und bringt einem die sie umgebenden Personen sehr nahe und viel Licht ins Dunkel. Da sind: Cynthia, ihre beste Freundin, ebenfalls aus Trinidad stammend, der sie alles anvertrauen kann. Lawrie, der weiße, junge Engländer, den sie lieben lernt und der ein geheimnisumwittertes Gemälde von seiner verstorbenen Mutter erbt. Nicht zuletzt ist da noch ihre Arbeitgeberin in der Kunstgalerie, die feinsinnige, elegante Majorie Quick, die Odelle sehr in ihr Herz geschlossen hat. Quick übernimmt auch die Initiative, um Odelles großes Schreibtalent publik zu machen. Mit dem Gemälde und der Kreativität der jungen Frau schließt sich bei der Person Quick ein Kreis, auf den ich hier nicht näher eingehen kann, nicht ohne zu spoilern.

Meine Meinung:
Von Jessie Burton wurden die beiden Handlungsebenen ganz geschickt choreographiert mit einigen überraschenden Wendungen. Sie führte mich immer wieder auf falsche Fährten. Wie sie ihre Figuren agieren läßt, wie sie sich entwickeln oder auch nicht in ihrer jeweiligen Epoche, das ist äußerst spannend zu lesen. Zumindest ein Leben hätte ganz anders verlaufen können, aber dann gäbe es diese fesselnde Geschichte nicht. Mit der betreffenden Person habe ich ein bißchen gehadert, aber solche Menschen soll es geben.
Jessie Burton brachte mir im Nu die Protagonisten nahe. In einer unkomplizierten, einfachen Sprache wird hier kommuniziert. Sehr unterhaltsam! Nebenher bekommt man einen Einblick in die Mode, die Frisuren, die Musik der Endsechziger, in die Lebensverhältnisse in London zu der Zeit. Immer wieder erfährt man auch so nebenher von den Seitenhieben, die beide, sowohl Odelle als auch die Freundin Cynthia, wegen ihrer dunklen Hautfarbe abbekommen.

Cover:
Es macht neugierig, ist interessant anzusehen und anzufassen (erhabene Buchstaben) und vermittelt bei den Gegenständen den Inhalt des Buches (z. B. Pinsel und Schreibmaschine).

Fazit:
Für dieses Buch gebe ich gern meine Lese- und Kaufempfehlung sowie die höchste Bewertung!

4 Wirklich gute Unterhaltung

von , am 02.04.2018

„...aber gibt es überhaupt so etwas wie künstlerischen Triumph, eine ganze Geschichte, eine richtige Art, durch eine Glasscheibe zu schauen? Es kommt immer auf den Lichteinfall an.“

Ein ungewöhnliches Kunstwerk, geschaffen in den 1930er Jahren kurz vor Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges in Andalusien, gelangt als sensationeller Fund an eine Kunstgalerie ins London der 1960er Gemälde verbindet die Geschichten zweier junger Frauen aus verschiedenen Zeiten, die der 19jährigen Künstlerin Olive Schloss, die 1936 in der Nähe von Málaga lebte und arbeitete, und die von Odelle Bastien, einer jungen Kreolin aus Trinidad stammend, die in London 1967 ihren Traum vom Schreiben verwirklichen möchte. Das surrealistische Gemälde, das dem Andalusier Isaac Robles zugeordnet wird, verwickelt Odelle in eine geheimnisvolle Geschichte über Wahrheit und Täuschung, über Sein und Schein und über geheimnisvoll gesponnene Fäden, sie sie zu entwirren sucht.

Auf spannende und höchst interessante Art wird man beim Lesen zum einen in die Andalusische Hitze Südspaniens im Jahr 1936 zu Olive Schloss geführt, mit den gehrenden Konflikten zwischen Republikanern und Faschisten, zwischen denen sich die Familie Schloss zunächst scheinbar sorglos auf einer dörflichen Finca nahe Málaga dem südlichen Flair ergibt. Zum anderen begleitet man Odelle auf ihrer Spurensuche in London 1967 zwischen ihrem Job in der Skelton Kunstgalerie mit ihrer Vorgesetzten, der exzentrisch anmutenden Majorie Quick, und ihrem Verehrer und Besitzer des ungewöhnlichen Gemäldes Lawrie Scott.
Sehr geschickt schafft es die Autorin, das Geheimnis um die beiden jungen Frauen häppchenweise preiszugeben, das Tuch oft nur für einen kurzen neugierigen Blick zu lüften und dem Rätsel langsam näher zukommen. Beide Frauen sehen sich Konflikten in künstlerischer Hinsicht und auch bezüglich leidenschaftlicher Liebe ausgesetzt, die ihr Leben auf den Kopf stellen.

Glaubhaft verknüpft Jessie Burton die Geschichte mit den historischen Gegebenheiten in Spanien, bei denen die Gefahr durch die Faschisten in der lange republikanisch beherrschten Gegend um Málaga immer greifbarer wird und wo sehr persönlich motivierte Greueltaten von Faschisten und extremen Anarchisten an der Tagesordnung waren.
Und in London 1967 bekommt man die Borniertheit und knöcherne verstaubte ignorante Überheblichkeit und Dummheit der ehemaligen Kolonialmacht gegenüber einer Einwanderin aus der Karibik zu spüren, die sich trotz ihrer hohen Universitären Bildung zunächst als Schuhverkäuferin und später als Sekretärin verdingen muss.

Mir hat die Geschichte um das Gemälde und um die beiden Frauen Olive und Odelle gut gefallen, als Unterhaltungsliteratur, die greifbare und dreidimensionale Charaktere mit glaubhaft nachvollziehbaren Konflikten erzeugt, eine gute, ungewöhnliche und stellenweise überraschende Geschichte spannend erzählt.
Und auch wenn mir nach der Auflösung ganz am Ende des Buches einiges etwas zu schön gezeichnet war und sich etwas zu gut fügte, glitt das Buch im Rahmen dessen, als was man es sehen sollte - nämlich einfach gute Unterhaltung - nie in Trivialitäten und Klischees ab, was mich zu einer Leseempfehlung und die Vergabe von vier Sternen veranlasst.

4 Ein toller Roman voller Geheimnisse

von (RLP), am 29.03.2018

Inhalt:

London, 1967. Odelle Bastien, aus Trinidad nach England gekommen, um ihren Traum vom Schreiben zu verwirklichen, ergattert einen Job in der renommierten Kunstgalerie Skelton. Durch einen sensationellen Fund – ein Gemälde des seit dem Spanischen Bürgerkrieg verschollenen Künstlers Isaac Robles –, wird Odelle in eine Geschichte verstrickt, die ihr Leben völlig auf den Kopf stellt. Denn um das Gemälde rankt sich ein folgenschweres Geheimnis, das ins Jahr 1936 zurückreicht, als Olive Schloss, eine begabte junge Malerin, in Andalusien auf den Künstler und Revolutionär Isaac Robles trifft. Eine Begegnung, die ungeahnte Konsequenzen nach sich zieht.
Zwischen dem schillernden London der Sechziger und dem schwülheißen Andalusien der Dreißiger, wo sich die Revolution wie ein Donnergrollen ankündigt, spinnt Jessie Burton eine fesselnde und betörende Geschichte um große Ambitionen und noch größere Begierden.

Meine Meinung:

Mich hat Jessie Burton mit ihrem tollen, fesselnden Schreibstil und dieser unterhaltsamen, geheimnisvollen Geschichte absolut in ihren Bann gezogen.
Einmal angefangen wird dieses Buch zu einer Sucht, man kann mit dem Lesen kaum mehr aufhören.
Die Charaktere waren sehr abwechslungsreich und realistisch gezeichnet.
Odelle, sowie auch Olive, sind beides Künstlerinnen, auf der Suche nach Anerkennung. Beide, Odelle im Jahre 1967 und Olive im Jahre 1936, haben mit verschiedenen Schwierigkeiten zu kämpfen und Hürden zu überwinden.
Nebenbei erfährt man auch einiges über die Zustände in Spanien 1936, kurz bevor der Krieg ausbrach. Plünderüngen, Morde und Machtspiele sind hier an der Tagesordnung.
In London 1967 hat es Odelle als schwarze Mitbürgerin auch nicht leicht und kämpft gegen Vorurteile an. Doch beide gehen ihren Weg.
Die Sprünge zwischen den beiden Jahren und Orten fand ich sehr gelungen. So erfährt der Leser Stück für Stück immer ein bisschen mehr und kommt dem Geheimnis auf die Spur. Dieses wird aber erst kurz vor Schluss gänzlich gelüftet und so bleibt es bis zum Ende enorm spannend.

Der Schreibstil war fesselnd und bildhaft. Einige Cliffhanger sorgen zusätzlich dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.
Am Anfang konnte ich mit dem Cover nicht wirklich etwas anfangen. Aber im Nachhinein kann ich sagen, dass es absolut gelungen ist und sehr gut zur Geschichte passt.

Fazit:

Ein tolles Buch über die Kunst, die Liebe und die Zukunft. Eine klare Leseempfehlung für alle die, die sich gerne auf die Suche nach einem unglaublichen Geheimnis begeben, was sich in einer fesselnden Geschichte verbirgt.

5 Ein mitreißender historischer Roman und rundum gelungener Schmöker

von , am 09.03.2018

Nach ihrem weltweit erfolgreichen Debütroman „Die Magie der kleinen Dinge“ ist Jessie Burton mit „Das Geheimnis der Muse“ erneut ein fesselnder historischer Roman gelungen, der mich mit seiner vielschichtigen Handlung und seinen interessanten, lebendigen Charakteren überzeugen konnte. Hierin erzählt Burton sehr abwechslungsreich die faszinierenden Lebensgeschichten dreier junger Frauen zu zwei unterschiedlichen Zeitepochen.
Mit ihrem wundervoll einfühlsamen, mitreißenden Schreibstil und geschickt gesetzten Perspektivwechseln ist es der Autorin mühelos gelungen, mich immer tiefer in die mysteriösen Geschehnisse und aufregenden Verwicklungen rund um das Gemälde und das damit verknüpfte Geheimnis hineinzuziehen, so dass ich schon bald das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Zugleich entführt sie uns mit ihren anschaulichen, atmosphärisch dichten Beschreibungen zu zwei faszinierenden Schauplätzen: zum einen in die schillernde Metropole London der Swinging Sixties mit Odelle als Protagonistin und zum anderen in ein kleines Dorf in Andalusien in den späten 1930ger Jahren kurz vor Ausbrechen des Spanischen Bürgerkriegs, in der Olive und das spanische Geschwisterpaar Teresa und Isaac Robles im Mittelpunkt stehen.
Sehr gelungen sind vor allem die im heißen, ländlichen Andalusien angesiedelten Ereignisse, die eine spannungsgeladene Zeit des Umbruchs beschreiben, in der das Leben aller von den Vorboten des Spanischen Bürgerkriegs überschattet wird.
Jessie Burton verwebt in ihrem Roman äußerst geschickt die zwei auf unterschiedlichen Zeitebenen angesiedelten Handlungsstränge zu einer fesselnden Hintergrundgeschichte, bei der zunächst nur das für verschollene gehaltene Gemälde der gemeinsame Verknüpfungspunkt zu sein scheint. Gebannt verfolgt man die rätselhaften Geheimnisse rund um die Hauptfiguren und versucht die tragischen Verwicklungen zu ergründen, die ihr Leben unausweichlich beeinflussen und auf einschneidende Weise verändern werden. Hier kommen große Emotionen ins Spiel - Liebe, Leidenschaften, Eifersucht, Freundschaft, Loyalität und Verrat lassen die Lektüre oft zu einer spanungsgeladenen Achterbahnfahrt von großem Glück, tiefen Enttäuschungen und persönlichen Tragödien werden.
Fasziniert haben mich vor allem die hervorragend ausgearbeiteten weiblichen Hauptfiguren Odelle und Olive, die im Laufe der Handlung viele charakterliche Gemeinsamkeiten erkennen lassen. Beide Frauen haben Träume und Wünsche für ihr Leben, die nicht in die gesellschaftlichen Vorstellungen und das vorrangig patriarchalisch geprägtes Denken ihrer Zeitepoche passen. So werden insbesondere ihre „nicht frauentypischen“, künstlerischen Talente vom ignoranten Umfeld eher belächelt als akzeptiert und gefördert. Aus Angst vor Enttäuschung und offener Ablehnung trauen sie sich nicht zu ihrer Kunst zu stehen. Dennoch sind es zwei Frauen, die ihre Leidenschaft für die Kunst auf ganz unterschiedliche Weise unterstützen und sie in die Öffentlichkeit bringen. Die Geschichte der beiden beschreibt Burton sehr mitreißend, einfühlsam und nachvollziehbar.
Auch die übrigen Charaktere sind vielschichtige, interessante Persönlichkeiten, deren Gedankenwelt und Verhalten gut nachvollziehbar ist.
Der Autorin gelingt es hervorragend, die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten und uns mit der Auflösung des folgenschweren Geheimnisses um das Gemälde und einigen fesselnden Hintergründen zu überraschen. Sehr gelungen finde ich dabei den als Nachtrag betitelten Ausklang des Romans.
FAZIT
Ein sehr mitreißender, historischer Roman und ein rundum gelungener Schmöker, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Alles in allem ein tolles Buch, welches ich gerne weiter empfehlen kann!
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