Dr. Friebes Drachensalon

66 Historien, Geschichten und 128 Bilder aus der Welt der Drachen von Dr. Georg Friebe

(Autor)

Buch | Hardcover
294 Seiten
2017
unartproduktion (Verlag)
978-3-902989-24-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dr. Friebes Drachensalon - Georg Friebe
26,00 inkl. MwSt
HÖLLENDRACHEN
Die gewöhnlichste Art, die Hölle darzustellen, ist auf Kirchenbildern des Mittelalters
der feuerspeiende Rachen eines drachenartigen Ungeheuers, der eine Anzahl
Sünder in sich aufnimmt, darunter ganz gewöhnlich auch Mönche, einen Bischof
oder einen Papst. Diese Symbolik bezieht sich theils auf den Wallfisch des Propheten
Jonas, sofern der Aufenthalt im Wallfischbauch den im Grabe, im Reich des Todes,
aber auch in der Hölle bedeutet, und die Drachenform anstatt der des Wallfisches
noch deutlicher das Reich des Teufels anzeigt; theils auf die Wichtigkeit, die in
der heiligen Schrift sonderlich den Pforten der Hölle beigelegt wird. Der Rachen
des Thiers eignete sich am besten, diese Pforten darzustellen. Im Vorkommen der
Mönche, Bischöfe und Päpste im Höllenrachen hat man fälschlich Satire finden
wollen. Dergleichen Bilder stammen gerade aus der Zeit, in welcher die Kirche am
mächtigsten war, und sind nicht gegen die Kirche gerichtet, sondern gehen von der
Kirche selber aus, indem sie Jedem anschaulich machen, dass das geistliche Amt
und die geistliche Weihe, selber die höchste, nicht vor Sünde und deren Strafen
schützt. Die Freimüthigkeit in diesen Bildern gereicht der Kirche zur höchsten Ehre
und hätte ihr nie zur Unehre gedeutet werden sollen. In 13 Kapitel arbeitet Dr. Friebe einen Teil seiner großen Drachensammlung mit Essays, historischen Berichten, Sagen und Geschichten über Drachen auf. Das Buch liefert großartige Bilder über Drachen, von der seltenen Postkarte bis zur Skulptur, sowie Zeichnungen, Fotografien und Abbildungen wertvoller Drachenkunstgegenstände aus dem KHM Wien. Die Sammlung bietet sowohl einen profunden Lesestoff aus der "Drachengeschichte" als auch Drachensagen und kuriose Begebenheiten. Der wuchtige Kerndes Buches sind zweifellos die vielen Bilder aus der Sammlung Friebe, die in dieser Zusammenstellung einmalig sind. In Anbetracht der Fülle der Drachendarstellungen und -Geschichten stellt das 280-seitige Buch dennoch nur
einen, wenn auch umfangreichen, Einblick in die Drachenwalt dar.

Dr. J. Georg Friebe (geboren in Mödling, aufgewachsen in Rankweil) hat in Graz Paläontologie und Geologie studiert und ist seit 1993 Museumskurator an der Vorarlberger Naturschau bzw. inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn. Am Anfang seiner bewussten Beschäftigung mit Drachen standen Fossilien: Die Interpretation von Versteinerungen im Volksglauben – unter anderem als Drachenreste – wurde 1995 zum Thema einer Ausstellung. Seit damals wächst seine Drachensammlung: Zu wenigen dreidimensionalen Objekten kamen Ansichtskarten, später Bierdeckel und -etiketten sowie Heiligenbildchen. Eine philatelistische Wettbewerbssammlung zu »Majestät und Kuschelmonster« rundet die umfangreiche Kollektion ab. Bei den »Drachenfliegen« – den (Groß-)Libellen – vermischen sich private und berufliche Interessen, und der Paläontologe mutiert mehr und mehr zum Entomologen. Doch zwischen steinernen und lebenden Tieren bleibt immer noch genügend Platz für die Beschäftigung mit der Tierwelt der menschlichen Phantasie.

1 EINLEITUNG
Das Bestiarium
Vom Wesen der Drachen
Der Drache im Lexikon
Der Ursprung des Wortes
2 DER ÖSTLICHE DRACHE
Der chinesische Drache und seine Bedeutung
Drachenadern
Eine Drachenprozession in Hongkong
Der Drachentanz
Das Drachenbootfest
Kunst am Himmel
Bewusste Abkehr von China
3 DRACHENMÄRCHEN AUS DEM OSTEN
Vom betrunkenen achtköpfigen Drachen
Der Drache nach dem Winterschlaf
4 AUF DEM WEG NACH EUROPA
Marduk und Tiamat
Der Drache in der islamischen Kunst
5 HELDENEPEN
Herakles tötet die Hydra
Die Äpfel der Hesperiden
Perseus und Andromeda
Thors Kampf mit der Midgardschlange
Die Geschichte vom Hürnen Seyfrid
Über Siegfried
6 CHRISTLICHE DRACHOPHOBIE
Personifizierung des Bösen
Höllen(d)rachen
Die erste Frau Adams
Der Leviathan
Das Ungeheuer Tarasque
Sankt Georg
St. Margaretha
Sankt Clemens und der Graouilly
Sankt Magnus tötet den Drachen
Der Magnusstab
7 DRACHENGESCHICHTEN
Fronleichnamsprocession zu
München im 18. Jahrhundert
Der Drachenstich zu Furth im Wald
Der Eiswurm
Das Ende der Drachenwurst
Das Tiefseemonster
8 BEGEGNUNGEN MIT DEM DRACHEN
Eygentliche Abbildung
des Erschröcklichen Meer·Trachens
Höchstmerckwürdige, doch gewisse Nachricht
Ein Drache im Bündnerland
Der Drache auf der Alp Cammor
Aus dem Ei eines Hahnes
Basilisk
9 DRACHENSAGEN
Der Drachentöter von Brand
Die Drachenabfuhr an den Gottesackerwänden
Der blasende Drache
Der Fluch des Lambton-Wurms
Der Kampf mit dem Lindwurm
10 DRACHOLOGIE
Der Lindwurmbrunnen zu Klagenfurt
Der Lindwurmschädel
So wird der Bär ein Drach
Drakonische Heilmittel
Drachensteine
Drachenknochen
Merkwürdige Fundstücke
Fälschung oder Rekonstruktion?
Wie der Luzerner Drachen-Stein gefunden wurde
Die Wunderkraft wird bestätigt
Was Drachen fressen
Die Jungfrau als Drachennahrung
Der Schatzhüter
11 FANTASY
Der Drachenhort und der Dieb
Eine Aufgabe im Trimagischen Turnier
Der Magische Abwehrschirm
Der Pakt mit dem Drachen
12 KUNST UND KULTUR
Paff, der Zauberdrachen
Puff the Magic Dragon
Die »Drachitektur« des Antoni Gaudí
13 ABGESANG
Das letzte Schweizer Seeungeheuer
Rational betrachtet …
Der Drache als Archetypus?

Grenzenlos ist die menschliche Phantasie, wunderlich sind die Kreaturen, die sie hervorbringt. Unmögliche Mischwesen entrückter Welten regen noch heute zum Nachdenken an. Als hätte es nie eine Aufklärung gegeben, ranken sich Spekulationen um sie und pendeln zwischen Esoterik und Fantasy. Hat es Drachen vielleicht doch gegeben, leben sie gar in Parallelwelten unter uns? Lassen wir diese Spekulationen den Esoterikern! Nicht alles was gedacht werden kann, muss zwangsweise auch existieren. Drache und Greif, Einhorn und Nixe sind kein Thema für Zoologen, und auch die Paläontologie hält es für müßig, nach ihren versteinerten Resten zu suchen. Denn sie sind Ausgeburten der Phantasie. Doch Fabelwesen dokumentieren Geschichten, Geschichten über die Angst vor dem Unerklärlichen, und von deren Überwindung. Und diese Geschichten wollen erzählt werden.

DAS DRACHENBOOTFEST Es ist das Drachenbootfest, das zu den wohl berühmtesten Festen des Jahres zählt, und weit über Chinas Grenzen hinaus bekannt ist. Seine Ursprünge führen zurück bis in die neolithische Zeit, in der Bootswettrennen schon bei den Proto-Thai bekannt waren Das chinesische Drachenbootsfest, so wie es heute gefeiert wird, geht auf die Prä-Han-Zeit zurück. So berichtet Si-ma Qian (2. Jh. v. Chr.) in seinem Geschichtswerk über einen hochgeachteten Beamten und Dichter, Qu Yuan (340-278 v. Chr.), der wegen ungerechter Behandlung durch den Kaiser und wegen Verleumdung durch einen seiner Kollegen in die Verbannung geschickt wurde. Als integre Persönlichkeit glaubte Qu Yuan, sich zu Unrecht verurteilt und wollte sich daraufhin das Leben nehmen; er ertränkte sich im Fluß Mi-luo. Ihn zu retten, wurden Boote ausgesandt. Trotz beharrlicher Suche wurde sein Leichnam nicht gefunden. Alljährlich wird die vergebliche Suche am 5. Tag des 5. Monats nach dem chinesischen Kalender wiederholt und ihm zu Ehren gefeiert. Drachenboote, die heute noch in Südchina eigens für Wettrennen angefertigt werden, sind schmale, lange Boote, die durch ihre Form und ihre Bemalung einen Drachen nachahmen. Wenn früher bei einem Drachenbootsfest ein Mann ins Wasser fiel und ertrank (denn nur wenige Chinesen konnten in der alten Zeit schwimmen), galt dies als erwünschtes Opfer an den Flußdrachengott, von dem man sich fruchtbare Felder und reiche Ernte erwartete.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Dornbirn
Sprache deutsch
Maße 1840 x 2480 mm
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Kunst / Musik / Theater
Schlagworte Begegnungen mit Drachen • Christliche Drachophobie • Drache in der Kunst • Drachen • Drachen aus dem Osten • Drachenflöte • Drachengeschichten • Drachenprinzessin • Drachensagen • Drachensalon • Drachologie • Dr. Friebe • Georg • Heldenepen • Hl. Georg • Lindwurm • Marduk • St. Michael
ISBN-10 3-902989-24-6 / 3902989246
ISBN-13 978-3-902989-24-6 / 9783902989246
Zustand Neuware
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