Schönbergs Musik 1899-1914 im Spiegel des kulturellen Umbruchs
1899 hatte Schönberg mit seinem Streichsextett Verklärte Nacht das Fundament für seine Karriere gelegt. In diesem noch in der Nachfolge wagnerscher Leitmotivtechnik komponierten Werk wagte es der 25-jährige Komponist, die Idee der instrumentalen Interpretation eines dichterischen Textes, die bis dahin auf Klavierstücke und sinfonische Werke beschränkt war, auf ein Kammermusikwerk zu übertragen. 1914, als der inzwischen 40-jährige gerade sein erstes Thema aus zwölf nicht wieder aufgegriffenen chromatischen Tönen geschrieben hatte, wurde seine Arbeit für acht Jahre unterbrochen, zunächst durch seinen Dienst im Ersten Weltkrieg, anschließend durch seine angespannte finanzielle Lage, die ihn zwang, seine Arbeitszeit mit Transkriptionen von Werken damals populärer Komponisten zu verbringen.
Während der 15-jährigen Zeitspanne zwischen 1899 und 1914 machte Schönberg eine Entwicklung durch, in deren Verlauf er in konsequenter Folge einen Parameter der Musik nach dem anderen neu definierte und so von konventionellen Erwartungen befreite. Inspiration hierfür suchte er nicht zuletzt in den Schwesterkünsten, insbesondere bei Malern und Dichtern, deren parallele Neuerungen denn auch den Einstieg in die fünf Hauptkapitel dieses Buches liefern.
Siglind Bruhn, Konzertpianistin und Musikwissenschaftlerin, arbeitet seit 1993 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am geisteswissenschaftlichen Forschungsinstitut der Universität von Michigan in den USA. Schwerpunkt ihrer Forschung ist die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, besonders in ihrer Beziehung zu Literatur, bildender Kunst und Religion. Ihre zahlreichen Buchpublikationen umfassen über 25 Titel in deutscher und englischer Sprache. 2001 wurde sie als ordentliches Mitglied in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste gewählt, 2008 verlieh ihr die Linnaeus-Universität in Schweden die Ehrendoktorwürde.
Vorwort und Basisdaten
Einleitung
1899-1902: Auf Wagners Spuren
Verklärte Nacht
Gurre-Lieder
Pelleas und Melisande
1903-1906: Die entwickelnde Variation
Quartett d-Moll
Acht Lieder
Kammersymphonie
1907-1908: Multiple Perspektiven
Friede auf Erden
Zweites Streichquartett
Das Buch der hängenden Gärten
1909: Klangteppiche und kaleidoskopisches Farbenspiel
Drei Klavierstücke
Fünf Orchesterstücke
Erwartung
1910-1913: Der Charme musikalischer Aphorismen
Drei Stücke für Kammerensemble
Sechs kleine Klavierstücke
Herzgewächse
Pierrot lunaire
Die glückliche Hand
Epilog: Skizzen zu einer Sinfonie
Texte (Gurre-Lieder, Das Buch der hängenden Gärten,
Erwartung, Pierrot lunaire, Die glückliche Hand)
Verzeichnis der Illustrationen
Bibliografie
Erscheint lt. Verlag | 13.4.2015 |
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Zusatzinfo | kurze Exzerpte aus den Partituren |
Verlagsort | Waldkirch |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 435 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Musik ► Musikgeschichte |
Kunst / Musik / Theater ► Musik ► Musiktheorie / Musiklehre | |
Schlagworte | Acht Lieder opus 6 • Arnold Schönberg, frühe Entwicklung • "Das Buch der hängenden Gärten" • "Die glückliche Hand" • "Erwartung" • "Friede auf Erden" • "Gurrelieder" • "Herzgewächse" • Kammersymphonie opus 9 • Klavierstücke op. 11 • Musik - Literatur - bildende Kunst: parallele Entwicklungen in de Jahren vor dem 1. Weltkrieg • Orchesterstücke opus 16 • "Pelleas und Melisande" • "Pierrot lunaire" • Sechs kleine Klavierstücke • Streichquartett opus 10 • Streichquartett opus 7 • "Verklärte Nacht" |
ISBN-10 | 3-938095-20-2 / 3938095202 |
ISBN-13 | 978-3-938095-20-1 / 9783938095201 |
Zustand | Neuware |
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