Die Hieroglyphe im 18. Jahrhundert

Theorien zwischen Aufklärung und Esoterik

(Autor)

Buch | Hardcover
IX, 324 Seiten
2014
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-040251-3 (ISBN)
99,95 inkl. MwSt
Prädestiniert durch ihre Geschichte – als Zentrum der deutschen Frühaufklärung mit europäischer Wirkung und als einer der Impulsgeber der anthropologischen Wende – gründete die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1993 das Interdisziplinäre Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA). Bisherige und gegenwärtige Forschungsschwerpunkte des IZEA umfassen die aufklärerische Anthropologie, die Aufklärung im Bezugsfeld frühneuzeitlicher Esoterik, Universitätsgeschichte, den Philanthropismus und das Gartenreich Dessau-Wörlitz, neuere Akzente liegen auf der Frühaufklärung als Experimentierfeld und der Begründung von Kulturmustern für die Moderne. Die Ergebnisse dieser Forschungen erscheinen seit Herbst 1995 in der wissenschaftlichen Reihe des IZEA unter dem Titel »Hallesche Beiträgezur Europäischen Aufklärung«. Hinzu kommen qualifizierte Arbeiten, dieextern entstanden sind. Pro Jahr erscheinen zwei bis vier Bände (Monographien, Sammelbände, Quellenkommentare).
Die Hieroglyphen waren im 18. Jahrhundert eine Herausforderung für die Aufklärung und zugleich ein willkommener Gegenstand für die Esoterik. Sie galten - über den Ägyptenbezug hinaus - als rätselhafte Reste einer vorzeitigen, unbekannt gewordenen Kommunikation zwischen Bilderschrift, Gestensprache und Symbolik und erlangten eine Schlüsselstellung in der Sprach- und Schrifttheorie, der Kulturanthropologie, der Theologie und der Theosophie, aber auch in Physiognomik und Kunsttheorie. Man sah in ihnen die dunklen Anfänge jeglicher Kultur, in denen die Menschen gleichsam noch mit den Göttern verkehrten. Teils wurden sie dabei kulturanthropologisch interpretiert: Die Hieroglyphen waren die heilige Zeichen einer theokratischen Kultur, die sich durch Religion und Göttervorstellungen ihr Weltbild schuf. Teils wurden sie mit Hilfe hermetischer und neuplatonistischer Traditionen zu Botschaften des Göttlichen sakralisiert. Insgesamt erweist sich die Hieroglyphe im 18. Jahrhundert für Aufklärer und Esoteriker als Begriff, mit dem scheinbar disjunktive Phänomene wie Bild, Gestik und Schrift, Mythos und Logos sowie Metapher, Gleichnis, Metonymie und Allegorie als miteinander zusammenhängend oder zumindest kombinierbar angesprochen werden

Annette Graczyk, Interdisziplinäres Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufkläung (IZEA), Halle/Saale.

"Die Studie von Annette Graczyk ist aufgrund des Facettenreichtums ihres Gegenstands und ihrer interdisziplinären Anlage für eine breite Leserschaft interessant [...] und sollte in keiner Universitätsbibliothek fehlen."
Betül Dilmac in: Das 18. Jahrhundert 2/2015

Erscheint lt. Verlag 17.11.2014
Reihe/Serie Hallesche Beiträge zur Europäischen Aufklärung ; 51
Zusatzinfo 20 b/w ill.
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Maße 230 x 155 mm
Gewicht 591 g
Themenwelt Literatur Anthologien
Kunst / Musik / Theater Allgemeines / Lexika
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Schlagworte Aufklärung • Enlightenment • Hieroglyphe • Hieroglyphics • Hieroglyphics; enlightenment
ISBN-10 3-11-040251-3 / 3110402513
ISBN-13 978-3-11-040251-3 / 9783110402513
Zustand Neuware
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