Die Schrift des Ephemeren

Konzepte musikalischer Notationen

Matteo Nanni (Herausgeber)

Buch | Hardcover
158 Seiten
2015
Schwabe Verlagsgruppe AG Schwabe Verlag
978-3-7965-3219-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Schrift des Ephemeren -
48,00 inkl. MwSt
Über das Schreiben von Tönen und Klingen von Bildern
Notenschrift ist ihrem Wesen nach dazu bestimmt, ephemere Zeitphänomene schriftlich zu fixieren. Im Laufe der Geschichte entstanden verschiedene Notationssysteme, die zwischen Mittelalter und Moderne fortwährend weiterentwickelt wurden. Die im vorliegenden Band gesammelten Aufsätze nehmen diese beiden für die Frage nach der visuellen Qualität von Notation zentralen Epochen in den Fokus.
«Wenn der Mensch Töne nicht im Gedächtnis bewahrt, gehen sie verloren, denn man kann sie nicht aufschreiben», sagt Isidor von Sevilla zu Beginn des 7. Jahrhunderts in seinen Etymologiae. Doch bereits ab dem 9. Jahrhundert breitete sich eine erste Verschriftlichung des liturgischen Gesangs in Neumen aus. Mit den zunehmenden räumlichen Darstellungsweisen der Tonhöhen ab dem 11. Jahrhundert und mit der Notenschrift der musica mensurabilis ab dem 13. Jahrhundert setzten sich Systeme durch, die rhythmisch proportionierte Dauerver hältnisse schriftlich erfassen konnten. Daraus entwickelte sich eine musikalische Notation, die bis in die Gegenwart reichen sollte. Seit den 1950er Jahren entstand parallel dazu eine neue Form des Notierens, die grafische Notation, die auf einer tiefgehenden Verschränkung des Auditiven und des Ikonischen gründet. Aus einer bildtheoretischen Perspektive setzen sich die Beiträge in diesem Band mit verschiedenen Formen der Niederschrift akustischer Phänomene auseinander. Einzelaspekte wie Gedächtnis, Performanz und das Verhältnis von Notation und Schrift werden in sieben Aufsätzen und einer Einleitung diskutiert.

Inhalt
Matteo Nanni: «Quia scribi non possunt». Gedanken zur Schrift des Ephemeren
Volker Mertens: Aufführung im Kopf. Schrift, Klang, Manuskripte
Max Haas: Mensuralnotation als Bild. Mathematik und Physik als Grundlagenwissenschaften für das Visualisieren von Musik in mittelalterlicher Sicht
Dorit Tanay: The Visible and the Invisible: Rhythmic Notation in the Late Middle Ages
Peter Szendy: Notation, annotation, punctuation
Christian Grüny: Musik als Schrift. Die Elemente des Erklingenden und die Notation
David Magnus: Aurale Latenzen. Über Gestalt und Operativität in der bildlichen Notation
Gianmario Borio: Die Darstellung des Undarstellbaren. Zum Verhältnis von Zeichen und Performanz in der Musik des 20. Jahrhunderts    Über das Schreiben von Tönen und Klingen von Bildern
Notenschrift ist ihrem Wesen nach dazu bestimmt, ephemere ‹Zeitphänomene› schriftlich zu fixieren. Im Laufe der Geschichte entstanden verschiedene Notationssysteme, die zwischen Mittelalter und Moderne fortwährend weiterentwickelt wurden. Die im vorliegenden Band gesammelten Aufsätze nehmen diese beiden für die Frage nach der visuellen Qualität von Notation zentralen Epochen in den Fokus.
«Wenn der Mensch Töne nicht im Gedächtnis bewahrt, gehen sie verloren, denn man kann sie nicht aufschreiben», sagt Isidor von Sevilla zu Beginn des 7. Jahrhunderts in seinen Etymologiae. Doch bereits ab dem 9. Jahrhundert breitete sich eine erste Verschriftlichung des liturgischen Gesangs in Neumen aus. Mit den zunehmenden räumlichen Darstellungsweisen der Tonhöhen ab dem 11. Jahrhundert und mit der Notenschrift der musica mensurabilis ab dem 13. Jahrhundert setzten sich Systeme durch, die rhythmisch proportionierte Dauerver hältnisse schriftlich erfassen konnten. Daraus entwickelte sich eine musikalische Notation, die bis in die Gegenwart reichen sollte. Seit den 1950er Jahren entstand parallel dazu eine neue Form des Notierens, die grafische Notation, die auf einer tiefgehenden Verschränkung des Auditiven und des Ikonischen gründet. Aus einer bildtheoretischen Perspektive setzen sich die Beiträge in diesem Band mit verschiedenen Formen der Niederschrift akustischer Phänomene auseinander. Einzelaspekte wie Gedächtnis, Performanz und das Verhältnis von Notation und Schrift werden in sieben Aufsätzen und einer Einleitung diskutiert.
Inhalt
Matteo Nanni: «Quia scribi non possunt». Gedanken zur Schrift des Ephemeren
Volker Mertens: Aufführung im Kopf. Schrift, Klang, Manuskripte
Max Haas: Mensuralnotation als Bild. Mathematik und Physik als Grundlagenwissenschaften für das Visualisieren von Musik in mittelalterlicher Sicht
Dorit Tanay: The Visible and the Invisible: Rhythmic Notation in the Late Middle Ages
Peter Szendy: Notation, annotation, punctuation
Christian Grüny: Musik als Schrift. Die Elemente des Erklingenden und die Notation
David Magnus: Aurale Latenzen. Über Gestalt und Operativität in der bildlichen Notation
Gianmario Borio: Die Darstellung des Undarstellbaren. Zum Verhältnis von Zeichen und Performanz in der Musik des 20. Jahrhunderts    

Matteo Nanni, geboren 1970, Studium der Musikwissenschaft, Philosophie und Romanistik in Cremona und Freiburg i. Br., 2003 Promotion zur Musik des 20. Jahrhunderts, seit 2009 Mitglied des NFS 'Bildkritik/eikones', Habilitation zum italienischen Trecento, seit 2011 Assistenzprofessor im Bereich der älteren Musikgeschichte am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Basel.

Aus dem InhaltMatteo Nanni: 'Quia scribi non possunt'. Gedanken zur Schrift des EphemerenMary Carruthers: Medieval Notes: musical, visual, verbalVolker Mertens: Aufführung im Kopf. Schrift, Klang, ManuskripteMax Haas: Mensuralnotation als Bild. Mathematik und Physik als Grundlagenwissenschaften für das Visualisieren von Musik aus mittelalterlicher SichtDorit Tanay: The Visible and the Invisible: Rhythmic Notation in the Late Middle Ages Peter Szendy: Notation, annotation, punctuationChristian Grüny: Musik als Schrift. Die Elemente des Erklingenden und die Notation David Magnus: Aurale Latenzen. Über Gestalt und Operativität in der bildlichen NotationGianmario Borio: Die Darstellung des Un-darstellbaren. Zum Verhältnis von Zeichen und Performanz in der Musik des 20. Jahrhunderts

Erscheint lt. Verlag 23.11.2015
Reihe/Serie Resonanzen ; Bd. 2 2
Co-Autor Gianmario Borio, Christian Grüny, Max Haas, David Magnus, Volker Mertens, Peter Szendy, Dorit Tanay
Zusatzinfo 2 farbige Abbildungen auf losem Beiblatt
Verlagsort Basel
Sprache englisch; deutsch
Maße 245 x 165 mm
Gewicht 426 g
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Musik Musikgeschichte
Kunst / Musik / Theater Musik Musiktheorie / Musiklehre
Schlagworte Akustik • Klang • Mittelalter • Moderne • Musik • Musikgeschichte • Musiktheorie (historisch) • Musikwissenschaft • Musikwissenschaften • Musikwissenschaft und Musiktheorie • Notation • Notationssystem • Notenschrift • Partituren, Libretti, Liedtexte • Performanz • Sammelband
ISBN-10 3-7965-3219-5 / 3796532195
ISBN-13 978-3-7965-3219-1 / 9783796532191
Zustand Neuware
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