Stefan Wolpe I
edition text + kritik (Verlag)
978-3-86916-087-0 (ISBN)
Seine jüdische Herkunft, seine »entartete« Musik und nicht zuletzt seine jahrelangen Aktivitäten für die Kulturorganisationen der KPD zwangen Wolpe schon im März 1933 zur Flucht ins Exil. Während der einjährigen Odyssee durch Europa gelang es ihm, drei Monate Unterricht bei Anton Webern in Mödling zu erhalten. – Im April 1934 emigrierte Wolpe nach Palästina; zweite Ehe mit der rumänischen Pianistin Irma Schönberg 1934–49. Er unterrichtete Komposition am Jerusalemer Konservatorium; gleichzeitig war er »musikalischer Instrukteur« in verschiedenen Kibbuzim. Seine Versuche, ein musikalisch wie politisch avanciertes Musikleben zu initiieren, scheiterten am einengend konservativen Klima. Ende 1938 emigrierte er in die USA.
Die US-Staatsbürgerschaft erhielt Wolpe 1945. Er lehrte Komposition an verschiedenen Instituten in Philadelphia, später in New York. 1952–55 war er Music Director des Black Mountain College in North Carolina; dritte Ehe 1952 mit der Lyrikerin Hilda Morley. Er gehörte zu dem Kreis New Yorker Avantgarde-Künstler um den abstrakten Maler Willem de Kooning und nahm an deren regelmäßigen Treffen teil. Mit Edgard Varèse und John Cage hatte er freundschaftlichen Kontakt. Bedeutung in den USA erlangte er vor allem als Lehrer junger amerikanischer Komponisten wie Ralph Shapey, Morton Feldman, David Tudor. – 1956 kam er für ein knappes Jahr mit einem Fulbright-Stipendium nach Deutschland (Berlin). 1956, 1960, 1961 und 1962 nahm er als Dozent an den Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt teil. Sein letzter Europa-Besuch 1963 mit einem Guggenheim-Stipendium endete mit der Diagnose des Parkinson-Syndroms. Wolpe starb nach neunjähriger Krankheit am 4. April 1972 in New York.
Ulrich Tadday, geb. 1963, Studium der Musikpädagogik und Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie an den Universitäten Dortmund und Bochum; Staatsexamina, Promotion und Habilitation; seit 2002 Professor für Historische Musikwissenschaft an der Universität Bremen; seit 2004 Herausgeber der Neuen Folge der "Musik-Konzepte"; Herausgeber des "Schumann-Handbuches".
- Vorwort
- Austin Clarkson, Thomas Phleps, Larson Powell: Einleitung
- Stefan Wolpe: "Was ist Kino-Musik?" (1926). Kommentiert von Hyesu Shin
- Stefan Wolpe: "Die Lieder dieser Völker sind keine Museumsstücke". Vier Vorträge zum Musikleben in Palästina 1938/39, herausgegeben und eingeleitet von Heidy Zimmermann
- Stefan Wolpe: "Das Ganze überdenken" (1959). Kommentiert von Austin Clarkson
- Stefan Wolpe: "Vortrag über Dada" (1962). Übertragen, übersetzt und eingeleitet von Thomas Phleps
- Bibliografische Hinweise
- Zeittafel
- Autorinnen und Autoren
Reihe/Serie | MUSIK-KONZEPTE ; 150 |
---|---|
Mitarbeit |
Herausgeber (Serie): Ulrich Tadday |
Sprache | deutsch |
Maße | 150 x 230 mm |
Gewicht | 205 g |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Musik ► Musikgeschichte |
Kunst / Musik / Theater ► Musik ► Musiktheorie / Musiklehre | |
Schlagworte | Das Ganze überdenken • Die Lieder dieser Völker sind keine Museumsstücke • Hardcover, Softcover / Musik • Komponist • Vortrag über Dada • Was ist Kino-Musik • Wolpe, Stefan |
ISBN-10 | 3-86916-087-X / 386916087X |
ISBN-13 | 978-3-86916-087-0 / 9783869160870 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich