Wächter der Magie - Die zwei Schicksale (Wächter der Magie 2) -  Lisa McMann

Wächter der Magie - Die zwei Schicksale (Wächter der Magie 2) (eBook)

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2024 | 1. Auflage
416 Seiten
arsEdition GmbH (Verlag)
978-3-8458-5651-3 (ISBN)
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Band 2 des mitreißenden Abenteuers um Kreativität, Anderssein und Mut ... Ein preisgekröntes Fantasy-Abenteuer der New-York-Times-Bestseller-Autorin Lisa McMann. Der zweite Band einer Serie um Fantasie, Magie und Kreativität mit viel Spannung für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren.   Ein Land, in dem Magie und Kreativität verboten sind. Zwei Brüder, die alles verändern werden. In Quill werden alle Dreizehnjährigen bei einem gefährlichen Ritual in 'Gewollte' und 'Ungewollte' eingeteilt. Die Ungewollten, die künstlerisch begabt sind, werden von der Gesellschaft ausgeschlossen. Als die Zwillinge Aaron und Alex bei der Zeremonie getrennt werden, stürzt ihr Leben in Chaos.  Seit der dreizehnjährige Alex nach Artimé gekommen ist, hat sich sein Leben komplett verändert. In Artimé dürfen die künstlerisch begabten Jugendlichen ihre Fähigkeiten ausbilden. Alex hat seine wahre Bestimmung entdeckt. Doch Artimé ist in großer Gefahr. Die Obrigkeit von Quill möchte Artimé zerstören. Um Artimé zu retten, müssen Alex und seine Freunde zusammenarbeiten, und sie müssen dringend lernen, ihre kreativen und magischen Fähigkeiten zu beherrschen. Denn Artimé und seine Bewohner sind in großer Gefahr ...  'Die Tribute von Panem meets Harry Potter.' Kirkus Reviews - Das perfekte Geschenk: Spannender Lesestoff für Jungen und Mädchen ab 10 Jahren  - Spannend und voller Abenteuer: Ein Jugendbuch voller Überraschungen und unvorhergesehener Wendungen, das fesselt und zum Weiterlesen animiert. - Tiefgründige Themen: Anderssein, Toleranz, Freundschaft und Mut werden in dieser Reihe behandelt. Beim Lesen stellen sich wichtige Fragen zu Themen wie Gerechtigkeit, Macht und Verantwortung. - Bestärkende Botschaft: Die Bücher beschreiben eine magische Welt voller Wunder und Abenteuer. Sie regen dazu an, die eigene Fantasie und Kreativität zu nutzen, sich selbst zu akzeptieren und für seine Rechte einzutreten.  - Atemberaubend spannende Fantasy: Fans von 'Keeper of the Lost Cities', 'Die Tribute von Panem' und 'Harry Potter' werden dieses Buch verschlingen. Alle Bände dieser Reihe: Band 1: Wächter der Magie - Aufbruch nach Artimé Band 2: Wächter der Magie - Die zwei Schicksale Band 3: Wächter der Magie -  Die Feuerinsel Band 4: Wächter der Magie - Insel der Legenden Weitere Bände sind in Planung.  

Lisa McMann lebt in Tempe, Arizona. Sie ist mit ihrem Schriftstellerkollegen Matt McMann verheiratet und sie haben zwei erwachsene Kinder. Ihr Sohn ist der Künstler Kilian McMann, und ihre Tochter ist die Schauspielerin Kennedy McMann. In ihrer Freizeit geht Lisa gerne spazieren und kocht. Außerdem liest sie gerne Fantasy, Belletristik, Memoiren und Bücher über Kochen und Wein.

Quill versinkt im Dreck


Aaron Stowe verließ die Universität, trat in den heißen, grauen Morgen hinaus und blickte die Straße hinunter zum Palast, dessen Spitze er nur mit Mühe in der Ferne ausmachen konnte. Der höchste Punkt des Palasts neigte sich ein wenig zur Seite, beinahe so, als müsste er sich ducken, um unter Quills Stacheldrahtdecke zu passen. Oder vielleicht half er auch dabei, die Himmelsbegrenzung zu stützen, ebenso wie die knapp fünfzehn Meter hohe Mauer, die das ganze Land umschloss.

Aaron erinnerte sich noch gut an die Zeit, die er als Assistenzadjutant von Hohepriesterin Justine im Palast verbracht hatte. Bis vor wenigen Monaten war für ihn alles hervorragend gelaufen: mit seiner hochgelobten Erfindung der Favoritenfarm für die Gewollten ebenso wie mit seiner Idee zur Beseitigung des Problems mit den leistungsschwachen Quillitärfahrzeugen oder seiner grandiosen Lösung für die überall in Quill herrschende Wasserknappheit. Er hatte bereits große Pläne geschmiedet, um sich langsam bis zur Position des Obersten Kommandeurs hochzuarbeiten und eines Tages das Land zu regieren. Doch all seine Hoffnungen und Ziele waren vom damaligen Obersten Kommandeur Haluki zerstört worden, der Aaron seinen Titel und alle damit einhergehenden Privilegien aberkannt und ihn zurück an die Universität geschickt hatte, wie einen gewöhnlichen Gewollten.

Aaron verfluchte Artimé und alles, was dazugehörte, denn es hatte seine strukturierte, geregelte Welt in Wahnsinn und gewaltiges Chaos gestürzt. Das einzig Gute war, dass Haluki sehr vorsichtig damit zu sein schien, Veränderungen einzuläuten, denn bislang hatte der neue Hohepriester noch kaum etwas unternommen. Sollte Haluki eines Tages aber doch noch drastische neue Maßnahmen umsetzen und Quill dagegen rebellieren, würde sich Aaron womöglich eine winzige Chance bieten, wieder jemand zu sein, sinnierte er düster.

Er rümpfte seine Nase. Der Gestank draußen wurde jeden Tag schlimmer. Der Müll türmte sich in der ganzen Stadt am Straßenrand auf und aller möglicher Abfall wurde nicht mehr richtig verscharrt. Quill verwandelte sich in eine einzige riesige Jauchegrube, seit die Hälfte der Notwendigen ihren Pflichten nicht mehr nachkam und nach Artimé gezogen war. Niemand unter den Gewollten würde sich jemals zu einer so niederen, schmutzigen Arbeit herablassen, so viel stand fest. Es war unter ihrer Würde. Es blieb daher einiges liegen, bis die noch verbliebenen Notwendigen ihre gewöhnlichen Aufgaben erledigt hatten und sich darum kümmern konnten. Aaron wusste, es würde nicht mehr lange dauern, bis Quill ernsthaft in Schwierigkeiten steckte. Die Frage war nur, wie er sich diese jüngste Entwicklung zunutze machen konnte, nun, da seine glorreiche Anführerin tot war. Er kniff seine Nasenwurzel zusammen und erinnerte sich zurück – wünschte sich zurück. Liebe Hohepriesterin Justine … wenn Ihr wüsstest, was sie uns angetan haben. Beim Gedanken an sie spürte er ein seltsames Stechen in der Brust, unterdrückte es jedoch sofort, wohl wissend, dass die Hohepriesterin jeden verachtet hatte, der irgendwelche Gefühle zeigte.

Auf der anderen Seite der schmalen Straße blieben zwei vorbeikommende Männer stehen, um den Abfall im Graben zu betrachten. »Ich war gestern deswegen bei Haluki«, sagte einer der beiden.

»Nutzloser Halunke.«

»Schhh«, zischte der erste und blickte über seine Schulter. »Er ist der Hohepriester.«

»Trotzdem«, beharrte der zweite. »Was unternimmt er dagegen? Was will er gegen dieses ganze Chaos tun? S-s-singen?« Er stolperte über das unvertraute Wort.

»Er hat vorgeschlagen, wir sollten es selbst beseitigen«, erwiderte der erste, bohrte mit einem improvisierten Zahnstocher zwischen seinen Zähnen herum und warf ihn dann auf den Müllhaufen. »Und gleich noch die Kühe melken, wo wir schon dabei sind. Kannst du dir das vorstellen?«

Drei weitere sich nähernde Passanten hatten die Unterhaltung mit angehört. Sie gesellten sich zu den ersten beiden und machten ihrem eigenen Unmut Luft. »Mir hat er gesagt, wenn ich Mais will, soll ich ihn selber ernten«, beschwerte sich einer von ihnen. »Hat mir direkt in die Augen geschaut, als er es sagte.« Die anderen schüttelten ungläubig die Köpfe.

Im selben Moment rauschte eine Gruppe von Studenten an Aaron vorbei ins Universitätsgebäude. »Hallo«, grüßte Aaron sie, doch die Jungen ignorierten ihn, wie es seit der großen Schlacht alle taten. Seit sie erfahren hatten, dass er an all dem Chaos nicht ganz unschuldig war. Aaron zeigte keinerlei Gefühlsregung. Er senkte den Blick und schloss für einen Moment die Augen. Dann drehte er sich mit einem schweren Seufzen um und folgte den anderen nach drinnen.

* * *

Aaron ließ sich auf die Kante des spartanischen Betts in seinem Wohnheimzimmer in der Universität sinken, die Ellenbogen auf die Knie gestützt, das Kinn in den Händen. Er starrte auf die karge Wand gegenüber, in der sich in einer schicksalhaften Nacht einmal für kurze Zeit eine Tür befunden hatte. Doch auch die Wand barg keine Antworten auf die Fragen, die er sich am häufigsten stellte: Was würde aus ihm werden? Wie hatte das alles passieren können? Hier saß er, vollkommen machtlos. Seines Titels beraubt, ohne Zugang zum Palast und von den anderen in seiner Klasse so tief verachtet, dass er bereits angefangen hatte, den Unterricht zu schwänzen. Von den Ungewollten ausnahmslos gehasst, weil er im Eifer des Gefechts während der Schlacht versucht hatte, sich als sein Zwillingsbruder auszugeben – der allem Anschein nach von allen geliebt wurde. Und von sämtlichen Kommandeurinnen und Kommandeuren wurde er abgewiesen und für wertlos befunden.

Aaron spürte, wie sich ihm vor Wut die Brust zusammenkrampfte. Er schloss die Augen, atmete tief durch und versuchte sich wieder zu beruhigen, versagte jedoch kläglich. Am liebsten hätte er die abscheulichsten Worte, die er kannte, aus vollem Hals hinausgeschrien. Er wünschte sich, er könnte Alex, Hohepriester Haluki und diesen ekelhaft freundlichen Mr Today aufknüpfen und sie genauso leiden lassen, wie er selbst in diesem Moment litt.

Ein eigenartiges Knurren, beinahe ein Brüllen, begann ganz unten in Aarons Kehle und brach sich als lautes Schnauben Bahn: »Grrr!« Er krallte die Hände in die Ecke seiner dünnen Matratze und bohrte die Finger tief hinein, sämtliche Muskeln in seinem Körper angespannt, sein Gesicht glühend heiß. Es war ebenso Furcht einflößend wie befreiend, derartige Gefühle zuzulassen, und Aaron wusste, er sollte damit aufhören, aber diesmal gab es kein Zurück. »Raaah!«, stieß er aus. Dann: »GRRAAH!« Er kippte aufs Bett, mit dem Gesicht nach unten, trommelte wie wild mit den Fäusten auf die Matratze und versuchte, die unkontrollierbaren Geräusche zu dämpfen, indem er sie in die dünne Bettdecke entweichen ließ. Er konnte nicht zulassen, dass jemand ihn hörte. Er war sich nicht sicher, was sie sonst mit ihm tun würden.

Dann taten ihm plötzlich die Augen weh. Genau wie die riesigen staubigen Krater in der ausgedörrtesten Gegend von Quill waren sie nicht an das Nass der Tränen gewöhnt, die sich brennend darin sammelten und zu fließen drohten.

Aber Aaron hielt sie zurück. Er lag bebend auf seinem Bett, jeder Atemzug von Emotionen geschüttelt, presste die Hände auf seine geschlossenen Lider und hielt die Tränen in Schach. Er spürte einen Schmerz im Hals, der sich anfühlte, als würde darin etwas feststecken. »Beruhige dich«, ermahnte er sich selbst. »Beruhige dich.« Seine Atmung ging wieder langsamer und er wischte sich das Gesicht ab. Er blieb noch einen Moment lang liegen, während ihm voller Entsetzen bewusst wurde, welch immenses Ausmaß an persönlicher Schwäche er soeben bewiesen hatte.

Hastig sprang er aus dem Bett, beschämt über sein Verhalten. Er ging zu dem Eimer mit lauwarmem Wasser, tauchte die Hände hinein und spritzte sich Wasser ins Gesicht, wobei er achtlos mehrere wertvolle Tropfen verschwendete, die um seine Füße auf dem Boden landeten.

»Großes Land Quill«, brummte er und trocknete sich das Gesicht mit dem Ärmel ab. »Komm schon, Stowe, reiß dich zusammen!«

Er kehrte zu seinem Bett zurück, um die Decke wieder glatt zu streichen. Dann setzte er sich an seinen winzigen Tisch und schlug sein Lehrbuch zur Geschichte von Quill auf. Ein vager Kopfschmerz pochte hinter seiner Stirn und er presste Daumen und Zeigefinger auf die inneren Enden seiner Augenbrauen und versuchte, das Pochen wegzumassieren. Die Worte auf der Buchseite vor ihm verschwammen, aber ein pulsierender Gedanke drängte an die Oberfläche: Ich bin stark! Möge Quill dank allem, was in mir steckt, florieren!

Im nächsten Moment klopfte es an seiner Tür. Aaron erstarrte. Hatte ihn doch jemand schreien gehört?

»Wer ist da?«, fragte er.

Er hörte Bewegung vor der Tür, und dann platzten vier bewaffnete Quillitärsoldaten in sein...

Erscheint lt. Verlag 24.10.2024
Übersetzer Doris Attwood
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch
ISBN-10 3-8458-5651-3 / 3845856513
ISBN-13 978-3-8458-5651-3 / 9783845856513
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