Drei nach Mexiko (eBook)

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2024 | 1. Auflage
24 Seiten
EDITION digital (Verlag)
978-3-68912-343-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Drei nach Mexiko -  Friedrich Wolf
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Die drei in Mexiko erzählt die abenteuerliche Reise des Kettenhundes Lux, des übermütigen Osterhasen Purzel Weißfell und des stolzen Kanarienvogels Azurzenka. In einer magischen Vollmondnacht beschließen die drei ungleichen Gefährten, ihre Freiheit zu erlangen und machen sich auf den Weg in die weiten Steppen Mexikos. Doch der Weg zur Freiheit ist voller Gefahren, Missverständnisse und unerwarteter Freundschaften. Gemeinsam erleben sie, was es bedeutet, für Freiheit und Selbstbestimmung zu kämpfen - und dass jeder auf seine eigene Weise mutig sein kann.

Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; ? 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte. Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden. Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt. Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort. Staatliche Auszeichnungen 1943: Orden Roter Stern 1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock 1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter. Werkverzeichnis

Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte. Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden. Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt. Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort. Staatliche Auszeichnungen 1943: Orden Roter Stern 1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock 1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter. Werkverzeichnis

Nichts fällt so schwer, als das Glück und die Schönheit einmal gesehen zu haben und dann von ihnen gerissen zu sein. Und nichts ist so mächtig wie der Drang, das Leben und die Freiheit wiederzuerlangen. Lux, der Kettenhund des Großbauern Schluckebier, liegt wieder an seiner dicken Eisenkette. Es ist genauso eine Vollmondnacht wie damals, als das Häschen Purzel Weißfell auf den Hof geschlichen kam, um die Ostereier wegzunehmen. Damals hatte Lux bekanntlich furchtbar geknurrt, und Purzel hatte zugleich aus Angst und unverbesserlichem Übermut seine schönsten, kühnsten Purzelbäume geschlagen und seine zierlichsten Tänze ihm vorgetanzt, so dass der Kettenhund Lux sein böses Knurren ganz vergaß; und als Purzel ihm dann sogar seine Osterhasenweisheit zuflüsterte und ihn mit seinen weichen Pfötchen hinter den behaarten, großen Ohren kraulte, da war er - der Wächter des Hofes - eingeschlafen und hatte von dem tanzenden 'silbernen Tröpfchen Mondspucke' gar angenehm geträumt. Von da ab war aber das ganze Unglück gekommen: der Raub der Ostereier, die vergebliche Jagd auf Purzel durch den Bach und die blumenbunten Felder - und die schrecklichen Hiebe, die er, Lux, von dem wütenden Großbauern Schluckebier bezogen hatte, weil er das Häschen nicht fangen konnte. Auch dass er jetzt Tag und Nacht ununterbrochen an der Kette lag, ohne ein einziges Mal frei umherspringen zu können, all das war die Folge jener Vollmondnacht und der Zauberkünste des Häschens Purzel Weißfell. Ja, genauso wie damals steht heute die riesige, honiggelbe Scheibe des Vollmonds am Himmel. Und plötzlich setzt Lux sich hoch, stemmt seine starken Vorderpfoten gegen den Boden, reckt seinen mit dichtem, struppigem Grauhaar bedeckten Hals gen Himmel und beginnt den Mond anzuheulen, dass es einen Stein erweichen kann. Er heult so schauerlich schön, so voller lang gezogener Seufzer am Schluss jedes Weherufs, wie seine Urahnen es in der weiten fernen Steppe taten. Aber auch hier im Lande klingt dieses wilde, sehnsüchtige, ingrimmige, schmerzerfüllte Heulen meilenweit durch die Stille der Nacht. Plötzlich öffnet sich droben im Haus ein Fenster, und ein ganzer Kübel kaltes Wasser ergießt sich über Lux. Der Großbauer Schluckebier aber, der im Nachthemd, die Zipfelmütze auf dem Kopf, im Fensterrahmen erscheint, schreit von oben: 'Noch einen Ton, du Mistvieh, du miserable Kreatur, und ich komme hinunter und schlage dir alle Knochen im Leibe entzwei!' Traurig legt Lux seinen nassen Kopf auf seine Pfoten und seufzt ganz leise zwei-, dreimal auf. Schlafen kann er nicht. Der Vollmond ist gar zu hell. Auch scheint ihm die eiserne Kette heute viel schwerer als sonst. Das ganze Leben ist ihm wie diese Kette. Immer wieder stößt er im Halbschlaf leise, dumpf heulende Töne von sich, gleichsam als Teil seines Atems - denn dies Heulen ist der tiefste Ausdruck der Gefühle eines Kettenhundes. Immer wieder aber zuckt er zusammen, und schließlich richtet er sich steil hoch, stemmt die Vorderpfoten gegen die Erde, lauscht, ob der Großbauer sich nicht vernehmen lasse, und starrt lautlos in den mächtigen, vollen, gelben Mond. In diesem Augenblick hört er vom Hause her ein leises Trillern und Flöten. Es ist der Kanarienvogel Azurzenka, von deren Käfig der Nachtwind die Decke weggeweht hat und die in dem lichten Mondschein auch nicht schlafen kann. 'Was heulst du da, du kleine Mondsüchtige?', knurrt Lux, der Kettenhund. 'Ich heule nicht, ich singe!', erwidert Azurzenka stolz. 'Singe - Hauhauhauhau! Das ist ja, wie wenn eine Türangel quietscht!', meint Lux. 'Wenn der Herr erwacht, wird er glauben, ich sei es, und er wird mich wieder prügeln!' 'Er wird nicht erwachen!', flötet Azurzenka. 'Mein Gesang ist so sanft und süß, dass er die Menschen bezaubert und in den Schlaf wiegt. Aber das kann ein Kettenhund nicht verstehen.' Ja, Lux kann das nicht verstehen, soweit es sich auf das Trillern und Flöten des goldgelben Kanarienvogels bezieht. Und doch ist er einmal durch süße Laute in den Schlaf gewiegt worden. Das war damals, als das Häschen Purzel Weißfell im Mondschein so seltsam vor ihm getanzt und ihm seine Osterhasenweisheit ins Ohr geflüstert hatte; ja, damals ...

Erscheint lt. Verlag 22.10.2024
Verlagsort Pinnow
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Flucht • Freiheit • Freiheitsträume • Freundschaft • Jagd • Kanarienvogel • Kettenhund • Magie • Mexiko • Mut • Natur • Osterhase • Reise • Sehnsucht • Selbstbestimmung • Tiere • Vertrauen • Vollmond • Zauber
ISBN-10 3-68912-343-7 / 3689123437
ISBN-13 978-3-68912-343-7 / 9783689123437
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