Solupp 4: Herbst auf Solupp -  Annika Scheffel

Solupp 4: Herbst auf Solupp (eBook)

Das magische Finale der Solupp-Reihe
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
352 Seiten
Thienemann Verlag GmbH
978-3-522-61145-9 (ISBN)
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Entdecke Solupps letztes Geheimnis, für Kinder ab 10 Jahren So gerne hätte Joon den Sommer genutzt, um Mari, Kurt und Bela auf dem Festland zu besuchen. Doch je weiter er sich von Solupp entfernt, desto mehr hat er das Gefühl, nicht er selbst zu sein. Dann kommt der Herbst, bunt und friedlich, aber auch unberechenbar - denn die Stürme zerren mit ganzer Kraft an der kleinen Insel. Ist vielleicht doch etwas dran an der Legende vom Ungeheuer Skyllfur? Joon ist fest entschlossen, Skyllfur aufzuspüren und Solupp zu beschützen. Vor ihm liegt eine Reise ins Ungewisse, doch glücklicherweise folgen ihm seine Freunde. Und egal, was passiert: Sie alle haben einen Anker, einen, der ihnen stets einen sicheren Hafen bietet: Solupp. Mit dem Herbst-Band sind nun alle Jahreszeiten komplett.

Prolog


Echt jetzt! Echt jetzt! Echt jetzt! Wie wunderbar bitte kann das Leben sein? Kurt rast die Treppe hinauf, reißt die Tür auf, zerrt sich die Turnschuhe von den Füßen, stolpert über das Schuhchaos, stößt sich volle Kanne am Schuhschrank, flucht nur kurz, rennt weiter und hinten im Flur fast Tom über den Haufen, dann Paula, schlängelt sich an Bela vorbei, trommelt ungeduldig gegen Maris Zimmertür: »Mari! Echt jetzt, Mari, es ist wichtig!«

»Ist offen!«

Er reißt die Tür auf, knallt sie sofort wieder hinter sich zu. Mari liegt mit ihren Biohausaufgaben auf dem Bett und sieht ihm verwundert entgegen. Kurt strahlt, so wie er das schon lange nicht mehr getan hat. Und Mari weiß natürlich sofort, was das bedeutet, so guckt Kurt nur, wenn es um Joon geht.

Mari grinst: »Na, was schreibt er?«

»Er kommt! Er kommt her!«, ruft Kurt und kann gerade echt nicht anders, als auf der Stelle auf und ab zu hüpfen. Mari ist sofort auf den Beinen, versucht, zu erkennen, was in dem Brief steht, aber den hält Kurt im Klammergriff vor der Brust, den zeigt er nicht und den gibt er schon gar nicht her.

»Jetzt erzähl doch mal! Jetzt sag schon, Kurt! Und Ema? Kommt Ema auch?«

Kurt lässt sich mit dem Brief auf den Schreibtischstuhl plumpsen, und Bela hält es da draußen nicht mehr aus, nur lauschen reicht längst nicht mehr, er hat Fragen, und des­wegen reißt er die Tür auf, stürmt zu seinen Geschwistern ins Zimmer: »Feinur auch? Oh, bitte, Kurt! Sag, dass Feinur auch mitkommt! Bittebittebitte!«

»Oh, bitte, bitte, bitte nicht!«, seufzt Tom von der Tür aus. »So ein riesiger Hund in der Stadt, der arme Kerl!«

»Feinur ist nicht arm!«, ruft Bela empört. »Er hat ja mich! Und mit mir zusammen findet Feinur alles ganz wunderbar!«

»Leute, bitte!«, unterbricht Paula die beiden. »Ganz langsam! Jetzt lasst Kurt doch erst mal vorlesen! Sag schon, Kurt, wie ist es: Kommt Jolka mit? Ach, Jolka fährt doch ganz sicher mit, oder nicht?«

»Stimmt, wie ist das denn geplant? Und sag mal, Kurt, was ist denn eigentlich mit Will? Der ist dann doch auch dabei! Das wär ja was, wenn wir hier so einen richtigen ehemaligen Piraten zu Besuch hätten! Stellt euch mal vor, wie der Hausmeister und Frau Fitzke gucken werden!«, ruft Tom.

Kurt grinst beim Anblick seiner Familie, die ganz und gar und so wie er selbst vollkommen aus dem Häuschen ist. Kein Wunder: Bisher sah es nämlich so aus, als fiele das mit dem Solupper Wiedersehen in diesem Sommer flach. Weil Maris Fußballreise nach Spanien ganze vier Wochen dauert und dazu noch ziemlich teuer ist. Weil Bela zusammen mit Oma zwei Wochen im Familienparadies verbringt. Weil Paula diesen Sommer durcharbeiten muss, und weil Tom zwischendurch noch mal zur Kur fährt und auch unbedingt endlich die Cafésache angehen will.

»Kurt?«, bittet Mari. »Raus jetzt mit der Sprache!«

Alle warten gespannt. »Joon kommt!«, ruft Kurt. Mari stöhnt: »Mensch Kurt! Das wissen wir doch längst, und das sehen wir dir doch sowas von an, dass dein Joonie-Blumi naht! Aber wer kommt noch?«

»Das ist nicht mein Joon! Und schon gar nicht meiny Joonie-Blumi

»Joonie-Blumi!«, lacht Bela. »Das ist sooo süß! Das merke ich mir!«

»Boah, ihr nervt gerade alle so was von!«, ruft Kurt, stopft den Brief in seine Tasche und ist schon drauf und dran, aus dem Zimmer zu stürmen.

»Kuuuuuurt!«, betteln die anderen vier Fröhlichs wie aus einem Mund. Und obwohl er das gerade echt nicht will, muss Kurt grinsen: »Okay, okay!« Er holt den Brief wieder aus seiner Tasche, faltet ihn feierlich auf, macht eine extra lange Kunstpause, weil sie sich die gerade echt verdient hat, seine nervige Familie, räuspert sich oberdramatisch, und dann beginnt er zu lesen: Lieber Kurt – Er wird knallrot.

»Ach, Süßer!«, sagt Paula. »Ist doch absolut okay! Ist doch schön!«

»Hä? Warum bist du so rot, Kurt?«, wundert sich Bela. »Stimmt doch! Joon hat dich doch richtig doll lieb! Und du ihn doch auch und ich dich ja eh!«

»Wie wärs, wenn du uns einfach sagst, was drinsteht?«, kommt Mari Kurt zu Hilfe.

Er nickt erleichtert. Darauf hätte er ja eigentlich auch selbst kommen können. Der Brief von Joon geht nämlich niemanden was an. Der ist nur für ihn. Und so wunderschön geschrieben, dass Kurt den bestimmt noch ungefähr hundert Mal lesen wird. Kurt kann sich das so genau vorstellen, wie Joon da sitzt, ganz oben im Solupper Leuchtturm, in seinem Lichtraum auf dem gemütlichen Sofa, hoch konzentriert, die Zungenspitze zwischen den Lippen, weil sie besonders schön aussehen soll, seine Schrift, für Kurt. Und weil Joon es mit dem Schreiben eigentlich nicht so hat, sondern mehr mit dem Wasser, mit dem Wind und mit den Wellen. Wie wird das wohl sein, wenn Joon im Sommer hier ist?

Joon soll es schön haben, am allerwunderschönsten! Dafür wird Kurt schon sorgen! Sie werden all die Dinge tun, die Joon noch nicht kennt, weil es auf Solupp zwar ganz viel gibt, aber einiges eben auch nicht. Und natürlich, logisch, wird Kurt Joon mitnehmen, zum Skatepark, wo seine Leute rumhängen, Lou und Charly und Said und Wida und Desi und Milla und Janne und Mia und Pepe und Marlene. Und die anderen werden staunen, über diesen allermagischsten Menschen, der plötzlich aufgetaucht ist, wie so ein krasser Märchenprinz, nur eben in ganz echt. Und wenn jemand fragt, wer das denn ist, dieser wunderschönste Typ da mit dem Sommergesicht, dann wird Kurt sagen – Kurt weiß so dermaßen ganz genau, wie alles wird, nur eins, das weiß er so überhaupt noch gar nicht: Ob er sich das traut, das Allerwichtigste, Allerbeste, Allerschönste laut aussprechen, es seinen Leuten zu sagen, und rauszufinden, wie die das finden, wie die reagieren, wenn er sagt: Das ist Joon, mein Freund. Nein, nicht wie Kumpel, sondern Freund wie halt Freund, wie krasskrass verliebt, denkt Kurt und muss ein bisschen lächeln.

Und jetzt stupst Tom ihn an: »Kürtchen? Bist du noch da? Bitte, wir warten!«

»Okay, okay! Also: Joon kommt und Ema auch! Gleich am Anfang der Ferien. Er schreibt: so lange es passt. Es passt doch ganz lange, oder?«

Kurt sieht erst Tom, dann Paula mit seinem flehentlichsten Blick an. Und zum Glück unterstützen ihn seine Geschwister dabei. Bela kann das am besten, sein Dackelblick ist echt herzerweichend, der hat schon einiges rum- und raus­gerissen.

Paula lacht: »Da müssen wir uns natürlich mit Jolka kurzschließen, und Mari und Bela sind ja auch nicht die ganzen Ferien hier, aber grundsätzlich: klar, so lange es geht!«

Kurt merkt, dass alle schon wieder ganz erwartungsvoll gucken. Stimmt, er war noch nicht fertig: »Aber Jolka und Feinur kommen leider nicht mit, weil Will nicht alleine bleiben soll, und die Reise für ihn zu anstrengend ist.«

»Okay«, sagt Paula. »Logisch!« Aber ein bisschen enttäuscht ist sie doch, wegen Jolka, das hört Kurt. Genau wie Bela, weil Feinur nicht dabei sein wird.

»Hey, Leute!«, ruft Tom. »Ema und Joon kommen! Das ist doch toll!«

»Ich freu mich ja!«, seufzt Bela. »Auf Ema und auf Kurts Joonie-Blumi, aber mit Feinur wäre es halt noch besser ge­wesen!«

»Im Herbst dann!«, versucht Kurt ihn zu trösten. »Ihr seht euch dann ja im Herbst!«

Bela sieht Kurt vorwurfsvoll an: »Als wenn du das okay gefunden hättest, Joon erst im Herbst wiederzusehen! Mit deiner ganzen Sehnsuchtssache! Die hab ich ja auch, die Sehnsucht! Und überhaupt: immer dieses wenn! Wenn, wenn –«, flucht Bela und stapft aus dem Zimmer.

Kurt will hinterher. Er versteht das voll, dass Bela enttäuscht ist!

Aber Tom hält ihn zurück: »Keine Sorge, wir kümmern uns schon um ihn«, verspricht er. »Macht ihr beide euch lieber mal an die Ferienplanung! Und Mari, wie wär’s, wenn du gleich noch Jule Bescheid sagst? Die freut sich sicherlich auch, dass –«

Mari rollt die Augen, hält ihr Handy hoch. Klar, logisch! Hat sie doch schon gemacht und Jule ist natürlich längst auf dem Weg!

»Ich versuche mal, Jolka zu erreichen, wohl am besten per Flaschenpost oder so. Nicht, dass die gar nichts davon weiß, weil das so eine heimliche Aktion von den beiden ist!« Und damit geht Paula, und Tom zieht die Tür hinter sich zu.

Zufrieden dreht Kurt sich auf Maris Schreibtischstuhl im Kreis, stellt sich vor, wie das sein wird, wenn er Joon abholt, vom Bahnhof oder Bus – ob er so ein Willkommens-Schild für ihn machen soll? Wie die Leute in Filmen? Oder Blumen mitbringen? Oder vielleicht –

»Kurt?« Mari stupst ihn unsanft aus seinen Gedanken: »Guck mal! Hier – Das ist doch irgendwie komisch –«

Er schaut auf den goldenen Kompass in Maris Hand. Normalerweise zeigt die feine, fast unsichtbare Nadel in die fünfte Himmelsrichtung. Dahin, wo klein und wunderbar Solupp im Meer liegt. Aber...

Erscheint lt. Verlag 29.8.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch
ISBN-10 3-522-61145-4 / 3522611454
ISBN-13 978-3-522-61145-9 / 9783522611459
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