Scheilana in Not -  Scheilana Julien Samiec

Scheilana in Not (eBook)

Der Ruf der Schwarzen Wolke
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
140 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-5674-9 (ISBN)
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Seit langen Zeiten fürchten Wesen den Ruf der Schwarzen Wolke. Wer ihn hört, verschwindet und kommt nie mehr zurück. Auch Scheilana hört ihn und will ihm folgen. Da Arinda sie nicht davon abhalten kann, begleitet sie sie. Als Pütti und die anderen Freunde das mitbekommen, begeben sie sich auf die Suche nach den beiden. Ligona, die Zauberin, ist verschwunden, Sarus, der Flugsaurier, auf einer seiner Reisen in unbekannte Gebiete. Hat all das irgendwie miteinander zu tun? Und wonach suchen der Zauberer Tibun und der Trolljunge Taddy?

Rentner, Beruf Sozialpädagoge, lebe in einer Kleinstadt, eine Tochter, drei Enkelkinder

In Dalonas Feenschloss


„Wo wollen wir eigentlich hin?“, fragte Arinda. Sie waren den ganzen Tag geflogen und dann auf dieser Waldlichtung gelandet.

Leckere orangene Beeren wuchsen an kleinen Büschen, so dass Scheilana und sie sie gemütlich pflücken konnten.

„Wir fliegen zu Dalona, in ihr Feenschloss“, antwortete Scheilana.

„Aha“, staunte Arinda, „das hätte ich nun nicht erwartet. Warum denn gerade dahin.“ „Uralte Schriften.“ „Uralte Schriften? Wie? Wo? Was?“

„Unter dem Schloss, tief unter dem Schloss. Irgendwo dort.“

„Aha, so, so ...“, Arinda fing an, sich zu ärgern, „nun rede mal vernünftig mit mir. Sag mir, was du weißt. Und lass dir nicht jedes Wort einzeln rausholen.“

„Ach, Arinda, ärgere dich nicht. Was kann ich schon groß sagen. Es gab damals, als ich bei Dalona wohnte, so ein Gerücht. Ich habe es zufällig bei einer Feier gehört. Ein uraltes Wildschwein und ein noch älterer Zwerg haben sich unterhalten. Sie haben mich nicht bemerkt, dachten, niemand höre zu, und flüsterten trotzdem. Und doch habe ich jedes Wort verstanden, obwohl ich gar nicht lauschen wollte. So, als würde mich etwas zwingen, zuzuhören. Bis vorhin, als wir landeten, konnte ich mich überhaupt nicht mehr an das Gespräch erinnern. Sie sprachen von der Schwarzen Wolke. Das Wildschwein sagte, dass niemand etwas Genaues über sie wüsste. Der Zwerg antwortete darauf, das sei schon so. Aber unter dem Feenschloss von Dalona gäbe es eine Kammer – niemand wisse den Zugang – in dieser Kammer wäre ein Buch und darin stände etwas über die Schwarze Wolke. Ja, und deshalb will ich zu Dalona.“

„Sehr vernünftig und ... Ach, es hat doch keinen Zweck, wenn ich dir was ausreden will.“ „Nein, das hat keinen Zweck. Ich weiß und du weißt, dass ich in die Schwarze Wolke muss, egal, was passiert.“

„Ja, ja, ja!“, rief Arinda, „das weiß ich. Aber trotzdem will ich es nicht glauben. Es ist verrückt, nur verrückt, und ich sollte es verhindern.“ Sie schnaubte laut, atmete tief durch, und dann nahm sie Scheilana in ihre Arme. „Hast du nicht schreckliche Angst?“, fragte sie. „Oh ja“, antwortete Scheilana und legte ihren Kopf auf Arindas Schulter, „ganz schreckliche Angst, und am liebsten würde ich anfangen, zu weinen und nicht mehr damit aufhören. Und deshalb fange ich erst gar nicht an.“ So standen die beide Feenmädchen, sich gegenseitig Mut machend, aneinandergelehnt eine Zeitlang da.

Dann pflückten und aßen sie noch einige der orangefarbenen Beeren, legten sich in das Gras und schliefen ein.

Drei Tage später erreichten sie Dalonas Schloss.

Diese begrüßte sie freudig: „Welch eine Überraschung, meine Urenkelin und du, Scheilana.

Seid ihr hungrig? Ja, ganz bestimmt seid ihr das.“ Sie führte sie in einen großen Saal und sie setzten sich auf bunte Kissen.

Andere Bewohner des Schlosses kamen hinzu, Essen und Trinken wurde gebracht, und alle freuten sich, die beiden Feenmädchen wiederzusehen.

Nach einer Stunde wurde Dalona ernst und sah die beiden an: „Lasst uns ein wenig zu dritt spazieren gehen. Ich glaube, wir haben uns einiges zu erzählen.“ „Ja“, antwortete Scheilana, „da hast du recht, wir haben uns einiges zu erzählen.“

Sie standen auf, verließen das Feenschloss, wanderten am Ufer des wunderschönen Sees entlang und setzten sich. Rosa Seerosen blühten auf ihm in großer Zahl und das ganze Jahr hindurch.

„Ja, Arinda, im Gegensatz zum Schloss deiner Eltern schneit es hier nie. Das ist einer der Gründe, warum ich hier wohne. Einer von vielen. Nun ja. Und nun erzählt, warum seid ihr hier? Das ist kein einfacher Besuch.“

„Nein, das ist es nicht“, antwortete Arinda, „das ist Scheilanas Idee und überhaupt ... Ach, soll sie es doch erzählen. Ich werde nur wieder wütend.“

„Die Schwarze Wolke ...“, begann Scheilana. „Ja, das habe ich befürchtet“, sagte Dalona, „als wären Monate unter tausend Meter Eis nicht genug für dich, als müsstest du alles Unglück dieser Welt ertragen. Erzähle ...“

„Es gibt nicht viel zu erzählen. Die Schwarze Wolke hat mich gerufen. Sie möchte endlich befreit werden. Sie möchte endlich eine ganz einfache Regenwolke werden und eine Wüste in ein grünes Tal verwandeln. Und ich soll sie befreien.“

„Sie befreien?“, fragte Dalona erstaunt, „sie belügt dich ganz sicher. Das ist doch nur ein Trick, um dich anzulocken und dann zu vernichten oder was immer sie mit ihren Gefangenen macht.“

„Mein Zwillingsbruder ist dort, seit unserer Geburt. Auch er ruft mich. Auch er will befreit werden.“

„Du hast einen Zwillingsbruder?“, rief Arinda, „davon hast du noch nie erzählt.“ „Ich habe es bisher auch nie gewusst. Obwohl ich es immer geahnt habe, seit ich denken und fühlen kann. Immer hat er mir gefehlt. Ich hätte es nicht in Worte fassen können. Und gestern Nacht im Traum hat er zu mir gesprochen. Er ist im Inneren der Schwarzen Wolke. Bei ihm ist ein anderer Junge. Sonst weiß er nichts. Es ist dort schlimmer als in der Eishöhle, in der ich war. Oder genauso schlimm. Auf jeden Fall ist es schrecklich. Dunkel ist es, bewegen können sie sich nicht, und reden ist das Einzige, was ihnen möglich ist.“

„Sind das nicht alles nur Fantasien, die dir die Schwarze Wolke eingibt?“, fragte Arinda, „das ist doch alles nur ein Trick, um dich anzulocken.“ „Nein, so ist es nicht. Ich wäre doch auch so in die Schwarze Wolke geflogen. Auch ohne von meinem Zwillingsbruder zu erfahren. Und ich spüre die tiefe Sehnsucht der Schwarzen Wolke, endlich befreit zu werden. Es ist so wie mit Pütti. Auch sie wusste, dass ich die Wahrheit sage.“

„Ja, das wusste sie“, rief Arinda, „aber sie hat trotzdem ihre Zaubermittel benutzt, um zu sehen, ob alles wirklich so wahr ist.“

„Lass gut sein Arinda!“, sagte Dalona, „Scheilana irrt sich nicht, und sie wird auch nicht getäuscht. Es ist genauso, wie sie sagt. Und trotzdem. Es muss ja etwas geben, was die Schwarze Wolke gefangen hält. Und sie verflucht hat, ein Gefängnis zu sein für Wesen wie Scheilanas Zwillingsbruder und den anderen Jungen. Die Gefahr für euch ist riesengroß.“

„Es gibt etwas unter dem Schloss. Etwas, was uns helfen kann. Ein Buch, ein geheimnisvolles Buch. Wenn wir das finden können, dann haben wir vielleicht die Möglichkeit, es zu schaffen. Deshalb sind wir hier“, sprach Scheilana.

„Die grüne Kammer, das Buch des Lichtes. Woher weißt du von ihr?“, fragte Dalona.

„Als ich hier im Feenschloss wohnte, hat ein uralter Zwerg einem uralten Wildschwein davon erzählt.“

„Badudu, der Grübler. Ja, der könnte davon wissen. Wisst ihr, wo die Kammer genau ist und wie wir zu ihr kommen?“

„Nein, keine Ahnung. Wir müssen einfach suchen“, schlug Scheilana vor.

„Einfach suchen, das haben schon viele versucht. So wird es nicht gelingen. Es gibt jemanden, die weiß, wo sich die Kammer befindet.“

„Und wer ist das?“, riefen die beiden Feenmädchen wie aus einem Munde.

„Na, ich natürlich“, lachte Dalona. „Wer sonst.“

„Du?“, fragte Arinda erstaunt, „woher weißt du so etwas?“

Dalona sah sie an und überlegte schweigend eine Weile.

„Dalona?“, bohrte Arinda nach. Aber Dalona hob ihre Hand und hielt sich einen Finger an den Mund.

Nach einiger Zeit sagte sie: „Kommt einfach hinter mir her, und sprecht nicht, bis ich es sage.“ Die beiden Feenmädchen nickten.

Dalona ging zu einem Wäldchen, hundert Meter vom Schloss entfernt. Zwischen den Bäumen waren viele Gräser und Gebüsch und sie mussten sich hindurchzwängen. Merkwürdigerweise wurde es immer ruhiger um sie, kein Vogelgeräusch, kein Insektensummen, und auch das Rauschen der Blätter ließ nach. Dann standen sie vor einer uralten Buche. Staunend besahen Arinda und Scheilana den riesigen, glatten Stamm, der bis in den Himmel hinaufzureichen schien. Dalona strich mit ihrer linken Hand über einige Stellen des Baumstammes, und plötzlich öffnete sich ein Gang, der in den Baum hineinführte. Die drei traten ein, und die Öffnung schloss sich hinter ihnen. Dalona hielt sich nochmals ihren Finger an den Mund, und die Feenmädchen, die losfragen wollten, blieben ruhig.

Es war eine winzige Höhle, in der sie standen, dämmrig war es in ihr. Dalona berührte wieder mit ihrer linken Hand einige Stellen direkt vor ihr, und wieder tat sich eine Öffnung auf. Dahinter begann eine Treppe hinabzuführen. Dalona stieg sie hinab, bei jeder dritten Stufe berührte sie etwas an der Wand, bis ein leiser Ton erklang. Erst dann ging sie die nächsten drei...

Erscheint lt. Verlag 30.7.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch
ISBN-10 3-7597-5674-3 / 3759756743
ISBN-13 978-3-7597-5674-9 / 9783759756749
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