Meine Freundin Roxy (eBook)

Roboterzähmen leicht gemacht
eBook Download: EPUB
2024
128 Seiten
Tulipan (Verlag)
978-3-641-32918-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Meine Freundin Roxy - Kenza Ait Si Abbou Lyadini
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Nutzt du noch oder verstehst du schon? Als Lili auf dem Schulweg einen Roboter findet, ist ihr klar, der braucht Hilfe. Er humpelt und gibt nur ein immer schwächer werdendes Piepen von sich. Aber was heißt hier »er«? Lili findet, dass ihr Findling mehr nach einem Roboter-Mädchen aussieht und nennt es Roxy. Zum Glück kennt sich Oma Patricia mit Robotern aus und kann ihr helfen. Doch die angeschraubte Rolle und ein aufgeladener Akku sind nur das Eine. Wie kann man sich bloß mit Roxy verständigen? Lili findet es heraus! Sie bringt Roxy nicht nur bei, wie sie sich unterhalten können, sondern auch jede Menge lustige Tricks. Und dabei staunt Lili immer wieder darüber, wie schnell Roxy lernt und wie gut sie sich selbst Dinge beibringen kann. Doch wem gehört Roxy eigentlich? Muss Lili schon bald auf ihre neue Freundin verzichten? • Künstliche Intelligenz einfach erklärt von der bekannten Expertin Kenza Ait Si Abbou • Mit leicht verständlichen Sachinformationen zu Coding, Algorithmen, Datenschutz und vielem mehr • Für mehr digitale Kompetenz Ein Roman gespickt mit Sachinformationen

Kenza Ait Si Abbou ist in Marokko geboren und löste schon als kleines Mädchen Rechenaufgaben schneller, als ihre Mutter neue stellen konnte. Heute ist sie Senior Managerin für Robotik und Künstliche Intelligenz bei einem Technologiekonzern. Außerdem ist sie weltweit gefragt als Rednerin, Jurorin und Moderatorin. Sie spricht sieben Sprachen fließend und wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Die Zeitschrift »Capital« wählte sie 2020 zur »jungen Elite Deutschlands« (Top 40 unter 40). Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Berlin. ?

Kapitel 1


Bei dir piepts wohl!


Heute fährt Lili nach der Schule mit dem Roller nach Hause. Genau wie gestern und vorgestern und vorvorgestern. Dabei muss sie Slalom fahren, denn der Weg ist voller Kastanien. Das nervt ein bisschen. Aber immer noch besser, als mit Anastasia und Drizella im Bus zu sitzen.

Als Lili kurz nicht aufpasst, erwischt sie doch eine Kastanie und kommt ins Straucheln. Sie kann sich gerade noch auf dem Roller halten. Kurz vor einem Gebüsch kommt sie zum Stehen. Uff, das war richtig knapp!

Lili muss kurz verschnaufen. Ihre gelben Turnschuhe sind vom Bremsen auf dem Seitenstreifen voller Matsch. Als sie sich ihre runde Brille wieder die Nase hinaufgeschoben hat, entdeckt sie etwas im Gebüsch. Da blinkt doch was! Komisch ...

Lili legt ihren Roller weg und sieht nach. Unter dem Busch liegt ein Ding, etwa so groß wie ein kleiner Pinguin. Es ist weiß und rund, hat zwei Greif­arme und eine kleine Lampe auf dem Kopf, die grün leuchtet. Das muss ein Roboter sein! Wie der wohl hier unter den Busch gekommen ist?

»Hallo, wer bist du denn? Und was machst du hier?«, fragt Lili.

»Biep«, macht der Roboter, während er die Augen öffnet. Er guckt sie an und blinzelt. Er sieht freundlich aus.

Lili hebt ihn vorsichtig aus dem Gebüsch. Der Roboter ist ganz schön schwer. Jetzt entdeckt Lili rechts und links neben seiner Lampe noch zwei Antennen. Sie sind orange und sehen aus wie die Zöpfe von Pippi Langstrumpf. Aha, ein Roboter-Mädchen also!

Aber das Roboter-Mädchen kippelt ein bisschen, als Lili es auf den Fahrradweg stellt. Etwas scheint nicht in Ordnung zu sein. Lili stellt fest, dass es eigentlich auf Rollen steht. Aber eine davon fehlt! Vielleicht liegt sie noch im Gebüsch? Tatsächlich, da ist sie! Lili steckt sie ein und stellt sich dem Roboter-Mädchen vor: »Hallo, ich bin Lili«, sagt sie. »Wie heißt du?«

»Biep, biep, biep«, antwortet das Roboter-Mädchen.

»Oh! Du kannst mich hören!«, freut sich Lili. »Aber verstehst du mich auch?«

»Biep, biep, biep.«

Das war bestimmt ein Ja. »Ich bin Lili«, sagt Lili erneut. Mit dem Zeigefinger tippt sie sich auf die Brust und wiederholt langsam: »Li-li.«

Aus dem Roboter kommt zunächst ein scharrendes Geräusch. Dann hört sie, wie er sagt: »Li-Liii.«

»Super!« Lili freut sich. »Aber du musst es kurz sagen: Lili.«

»Liliii.«

»Lili«, wiederholt Lili geduldig.

»Lili«, sagt nun auch der Roboter.

»Ja, genau richtig! Und wie heißt du?«

»Biep, biep, biep.«

»Hm … Na gut, dann nenne ich dich einfach … Roxy. Gefällt dir der Name?«

»Biep, biep, biep«, antwortet Roxy.

»Kannst du nur biep, biep, biep sagen?«

»Biep, biep, biep.«

»Aber Lili kriegst du doch auch hin?«

»Lili«, sagt Roxy. Dann sagt der Roboter nichts mehr, nur die grüne Lampe am Kopf blinkt noch schwach.

»Du kommst mit zu mir nach Hause, ich kümmere mich um dich«, sagt Lili. Sie stellt den Roboter auf ihren Roller und versucht, die Greifarme auf den Lenker zu heben. Das klappt aber nicht, die Greifarme sind nicht lang genug. Sie hält also den Roboter mit einer Hand fest und schiebt den Roller mit der anderen.

Als sie zu Hause im Garten angekommen ist, hört Lili erst einen lauten Knall, dann eine Katze miauen. Der Knall kam aus dem Keller vom Nachbarhaus. Da wohnt ihre Oma. Was hat sie jetzt schon wieder angestellt?

Oma Patricia war früher Professorin an der Universität. Jetzt ist sie in Rente, aber sie forscht trotzdem weiter. Und im Keller hat sie ihre Werkstatt. Dort baut sie gerade einen superschnellen Computer. Sie nennt ihn die Kuh. Das soll für den Buchstaben Q stehen, wie in Quantum Computer. Oma findet es lustig, über ihre Kuh zu sprechen. Denn damit verwirrt sie die ganze Nachbarschaft und das macht ihr einen Heidenspaß.

Ab und zu ist Oma aber auch etwas schusselig. Deswegen schiebt Lili den Roller weiter, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Omas Haustür steht wie immer um diese Zeit offen. Lili stellt Roxy im Flur ab und lehnt sie vorsichtig gegen die Wand, damit sie nicht umfällt.

»Oma, alles okay?« Lili rennt die Kellertreppe hinunter.

»Hallo, mein Schatz. Schön dich zu sehen«, sagt Oma, während sie den Kopf aus einer Staubwolke zieht. Sie hat einen Kittel an, der mal weiß war. Inzwischen sieht er eher braun aus, mit schwarzen Flecken hier und da. Omas Haare stehen in alle Richtungen ab und sind voller Staub. Auch die Gläser ihrer Halbmond-Brille sind eingestaubt. Kann sie überhaupt noch etwas dadurch sehen? Lili reicht Oma ein Taschentuch, damit sie die Gläser abwischen kann.

»Was war denn das für ein Knall?«, fragt Lili.

»Der Saugroboter hat links mit rechts verwechselt und hat die große Batterie auf den Boden geschmissen«, antwortet Oma, während sie sich am Kopf kratzt. Das macht Oma ständig. Sie grübelt wahrscheinlich gerade darüber nach, wie dieser Fehler passieren konnte. Hat die Maschine wirklich etwas durcheinandergebracht? Oder hat sie selbst die Maschine falsch programmiert? »Na ja, ich sollte mal eine Pause machen. Möchtest du ein Eis essen?«, fragt Oma.

»Au ja! Aber zuerst will ich dir etwas zeigen.«

»Das muss aufregend sein, wenn du dafür sogar ein Eis warten lässt.« Oma schmunzelt und folgt Lili nach oben, wo Roxy auf sie wartet. »Oh, ein Roboter. Wo hast du den denn her?«

»Er lag unter einem Busch.«

»Du hast ihn gefunden? Interessant, interessant«, sagt Oma und setzt ihre Halbmond-Brille richtig auf, um Roxy genauer untersuchen zu können.

»Das ist doch so ein Roboter, wie du früher welche gebaut hast, oder Oma?«

»Hm, das kann gut sein. Nach einem Spielzeug sieht er jedenfalls nicht aus«, sagt Oma.

»Sie ist ein Roboter-Mädchen, ich habe sie Roxy genannt. Sie kann sogar meinen Namen sagen«, erklärt Lili stolz.

»Oh! Es kann sprechen? Interessant, interessant.«

»Ja. Sie war ganz allein. Bestimmt hat sie sich verirrt. Deswegen habe ich sie mitgenommen«, sagt Lili. »Und sie kann nicht mehr richtig stehen, ihre Rolle ist ab.« Lili holt die Rolle aus ihrem Rucksack und zeigt sie Oma.

»Komm, lass uns schauen, ob wir sie wieder reparieren können«, schlägt Oma vor und geht schnurstracks Richtung Keller. Lili folgt ihr und schleppt Roxy die Treppe hinunter. Puh, ist die schwer!

Als sie unten angekommen sind, leuchtet die kleine grüne Lampe auf Roxys Kopf gar nicht mehr. Warum ist die Lampe jetzt aus? Lili stupst den Roboter an. Aber er macht keinen Mucks mehr. Seine Augen sind wieder zu. Lili legt Roxy vorsichtig auf die Werkbank. Dafür muss sie erst einen Stapel Bücher zur Seite schieben. In Omas Werkstatt ist es schon immer ziemlich chaotisch gewesen. Aber so hat Lili sie noch nie gesehen. Überall liegen ver­streute Zettel mit Skizzen herum, manche zerknüllt und achtlos weggeworfen. Dazu hat der kaputte Saug­roboter auch noch eine schöne Staubschicht über allem verteilt. Wenn Lili jetzt zu tief Luft holt, muss sie bestimmt husten.

»Du siehst aus, als würdest du schlafen«, sagt Lili zu Roxy. »Wir fangen erst mal mit deiner kaputten Rolle an. Dann kannst du wieder laufen, ich meine rollen!« Lili untersucht den unteren Teil des Roboters. Die Rollen sind festgeschraubt. Aber eine Schraube fehlt, deswegen hat Roxy die eine Rolle verloren!

»Hier«, sagt Oma und reicht Lili einen Akku-Schrauber. »Damit kannst du eine andere Rolle abschrauben.«

»Wieso das denn?«, fragt Lili verwirrt.

»So kannst du gucken, wie groß die Schraube ist, die du brauchst, und nach einer ähnlichen suchen.«

Lili macht sich an die Arbeit. Bestimmt ist die Schraube wegen der vielen Kastanien auf dem Weg herausgefallen. Aber was hat Roboter-Roxy überhaupt dort gemacht? Hat sie sich etwa verlaufen? Hoffentlich kann Roxy ihr das alles erzählen, wenn sie wieder aufwacht.

Lili findet schließlich eine passende Schraube in einer großen Schachtel, in der Oma allerlei Werkzeug sammelt. Gar nicht so einfach, denn es ist alles bunt gemischt. Oma hält wirklich nicht viel vom Aufräumen. Kreatives Chaos nennt sie das. Kurz darauf ist die Schraube befestigt.

»Das wäre schon mal geschafft«, sagt Lili zufrieden. »Jetzt müssen wir es nur noch hinbekommen, dass du wieder aufwachst. Bloß wie?«

Lili schaut Oma fragend an, doch von Oma kommt keine Antwort mehr. Sie steht schon wieder vor ihrem Tisch voller Skizzen und Bauteile und kratzt sich am Kopf. Ihr Gesichtsausdruck verrät, dass sie ganz in ihre Forscherwelt abgetaucht ist. Da muss Lili sich also allein etwas einfallen lassen. Sie betrachtet Roxy genauer. Auf Roxys Kopf, gleich hinter der kleinen Lampe, entdeckt sie eine graue glänzende Platte. Dahinter steckt bestimmt das Roboter-Gehirn. Wie das wohl aussieht? Ganz vorsichtig prüft Lili, ob sich die graue Platte bewegen lässt. Sie möchte nichts kaputt machen. Doch die Platte ruckelt kein bisschen. In dem Moment fällt Lili ein, dass Oma oben auf dem Dach auch solche Platten hat, nur viel größer. Die fangen das Sonnenlicht ein und machen daraus Strom, hat Papa ihr erklärt.

Da fällt es Lili wie Schuppen von den Augen: Na klar! Roxy ist doch eine Maschine. Und Maschinen brauchen Strom! Warum ist ihr das nicht früher eingefallen?

»Ich gehe mit Roxy...

Erscheint lt. Verlag 1.8.2024
Illustrationen Meike Töpperwien
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte 2024 • ab 8 • digital • eBooks • Künstliche Intelligenz • Neuerscheinung • Robotik
ISBN-10 3-641-32918-3 / 3641329183
ISBN-13 978-3-641-32918-1 / 9783641329181
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