Peregrine Quinn – Chaos auf dem Olymp (eBook)

Auftakt des rasanten Fantasy-Epos ab 10

(Autor)

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2024
368 Seiten
cbj (Verlag)
978-3-641-31576-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Peregrine Quinn – Chaos auf dem Olymp - Ash Bond
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Eine Baumnymphe aus dem kosmischen Reich? Peregrine ist noch nie einem magischen Wesen begegnet! Mal abgesehen von Daedalus, ihrem Patenonkel. Doch als die Portale, die das irdische Reich vom kosmischen trennen, plötzlich ausfallen, und ausgerechnet Daedalus, der Einzige, der sie reparieren könnte, entführt wird, ändert sich alles. Jetzt muss Peregrine feststellen, dass die Kreaturen aus den Geschichten ihres Patenonkels nicht nur real sind, sondern auch mit Laserpistolen auf sie schießen. Eine rasante Action-Achterbahnfahrt führt Peregrine durch die Straßen von Oxford, die Flüsse Londons und in den Untergrund. Zum Glück bekommt sie Hilfe aus dem Reich der Unsterblichen: die Baumnymphe Rowan und der Faun Cal sind an ihrer Seite. Doch die Zeit läuft ab und das Schicksal beider Reiche liegt nun in Peregrines Händen ...

Ein rasantes Hightech-Fantasy-Epos ab 10 Jahren, das einem den Atem stocken lässt.

Ash Bonds magische Geschichten sind von Mythen durchzogen wie Feenstaub. Zurzeit promoviert die Autorin an der Universität von Bristol über die Zusammenhänge zwischen Mythologie und Landschaft. Wenn sie sich nicht gerade mit klassischen Göttersagen beschäftigt, unterrichtet Ash Yoga oder ist draußen in der Natur. Denn, da ist sie sich sicher: ihre besten Ideen kommen ihr, wenn sie in Flüssen schwimmt, Berge hinaufstapft oder ein Rad schlägt.

1


PEREGRINE QUINN

Ort: Portaltunnel 9, Buchregal 52, Leseraum 3, Bodleian-Bibliothek, Oxford, England

»Bist du dir sicher, dass sie nur schläft?«, flüsterte Peregrine. »Und nicht … du weißt schon …«

Sie schielte zu der Bibliothekarin, deren Stirn auf dem Schreibtisch ruhte. Der jungen Frau war ihr Melonenhut vom Kopf gerutscht und ein Paar spitze Ohren mit grünem Rand lugten aus ihrer schwarzen Lockenpracht hervor.

»Was? Tot?« Peregrines Patenonkel, Daedalus Bloom, hob das schlaffe Handgelenk der Bibliothekarin an, holte seine Taschenuhr hervor und prüfte ihren Puls. »Nein, ganz sicher: Abgesehen davon, dass sie bewusstlos ist, befindet sich diese junge Dame in Tippi-Toppi-Form.« Er warf einen Blick auf die offene Tüte Jelly Beans auf dem Schreibtisch und schüttelte den Kopf. »Ts, ts. Zucker ist allerdings furchtbar schlecht für die Verdauung einer Dryade. Das sollte sie eigentlich wissen.« Er seufzte, dann zwinkerte er Peregrine zu.

Tatsächlich war es Daedalus höchstpersönlich gewesen, der die Jelly Beans dort platziert hatte: platziert und mit genügend pflanzlichem Betäubungsmittel versehen, um ein kleines Känguru außer Gefecht zu setzen. Peregrine beugte sich vor und setzte der Bibliothekarin vorsichtig die Melone wieder auf den Kopf; der unverstellte Blick auf diese leuchtenden, zarten Ohren fühlte sich sehr intim an. »Eine Baumnymphe.« Sie pfiff leise durch die Zähne. »Wow

»Ja, wirklich: wow«, sagte Daedalus und warf einen kurzen Blick auf seine Taschenuhr.

Peregrine konnte nicht aufhören zu starren. Sie war stolz darauf, Expertin für mythologische Wesen zu sein, aber obwohl sie so viel über sie gelesen hatte, war sie noch nie einem echten unsterblichen Wesen begegnet. Abgesehen von Daedalus – aber der sah einfach nur wie ein durchschnittlicher alter Mann Mitte siebzig aus, auch wenn er eine Menge Bio-Brokkoli aß und zweimal die Woche zum Pilates ging.

Aber eine Nymphe – eine Baumnymphe – tja, das war schon was.

Als Peregrine den Hut der Bibliothekarin zurechtrückte, fiel ihr eine goldene Anstecknadel in Form eines Apfels am Kragen der Baumnymphe auf. Im schwachen Licht der Bibliothek funkelte sie wie ein glänzender Penny. Sie ertappte sich dabei, wie sie die Hand danach ausstreckte.

»Was ist das?« Sie zog ihre Hand sofort zurück und klemmte sich beide Hände unter die Achseln. So benahm sich eine Bibliothekseinbruch-Assistentin nicht. Das passte eher zu einer Elster. Einer sehr diebischen Elster. Sie wurde rot vor Verlegenheit.

Daedalus schien das aber nicht zu kümmern. »Dieser Apfel, meine Liebe, ist das Markenzeichen des Olymps.« Sanft legte er das Handgelenk der Nymphe ab. »Na ja, das neue. Als Zeus sich vor mehreren Tausend Jahren zur Ruhe gesetzt hat, wurde die Marke komplett überarbeitet und neu ausgerichtet. Vorher war es ein Blitz gewesen – sehr protzig, sehr macho.« Er schauderte.

»Oh.« Peregrine ließ den Blick über die anderen Gegenstände auf dem Schreibtisch der Bibliothekarin wandern. Eine Dose mit Stiften, ein paar verstreute Bücher und ein gerahmtes, verblichenes Foto mit sieben lachenden Mädchen in Talaren, das anscheinend auf einer Abschlussfeier aufgenommen worden war.

Peregrine zog die Hände unter ihren Achseln hervor, nahm den Bilderrahmen und betrachtete das Foto genauer. Die Mädchen sahen alle fast identisch aus: Sie hatten die gleichen Haare und das gleiche Lächeln. Sie unterschieden sich nur in Kleinigkeiten – hier ein Muttermal, dort ein paar Zentimeter größer. »Siebenlinge«, flüsterte sie. Sie sah noch genauer hin. Da war noch ein anderes Mädchen, kleiner und jünger als die anderen – eines, das ihr nicht gleich aufgefallen war. Sie stand ein bisschen abseits und hatte die Hände tief in ihren Hosentaschen vergraben. Peregrine mochte sie auf Anhieb.

Daedalus räusperte sich und Peregrine stellte den Bilderrahmen schnell zurück an seinen angestammten Platz. »Tschuldigung«, murmelte sie.

»Jetzt, wo wir uns sicher sind, dass unsere Bibliothekarsfreundin … schläft«, sein Blick wanderte zu den Jelly Beans, »lass uns loslegen, okay?« Er rieb sich die Hände, dann drehte er sich wie eine Primaballerina einmal auf dem Absatz um sich selbst.

Peregrine schüttelte den Kopf. Es erstaunte sie immer wieder, wie fit ihr Patenonkel war, für jemanden, der sich noch daran erinnerte, wie er die Entwürfe für Stonehenge in Stein gemeißelt hatte.

»Voilà!« Daedalus zog den mitternachtsblauen Vorhang hinter dem Schreibtisch mit einer theatralischen Geste zur Seite. »Oder wie wir im Kosmischen Reich sagen … voilà!«

»Whoa.« Peregrine fühlte die Magie, bevor sie sie sah: Ihre Arme begannen zu prickeln, als würden Tausende von Spinnen einen Stepptanz auf ihrer Haut aufführen. Ein Schauder durchrieselte sie und sie grinste noch breiter als zuvor. So fühlte sich Magie also an. Dieses Gefühl hatte sie bisher nur ansatzweise verspürt. Sie biss sich auf die Lippe und unterdrückte den Drang, einen Freudenschrei auszustoßen. Das wäre einer Assistentin nicht würdig gewesen.

Hinter dem zurückgezogenen Vorhang erblickte Peregrine ein aufwendig verziertes Metallgitter, so eins, wie es sie manchmal vor der Fahrstuhltür in einem schicken Hotel gibt – wie in dem, in dem sie und ihre Mum einmal in Athen gewohnt hatten. In Peregrines Herz schlug ein melancholischer Akkord an und sie schüttelte verärgert den Kopf. Jetzt gerade wollte sie nicht an ihre Mum denken.

Das Gitter setzte sich aus funkelnden goldenen und silbernen ineinander verschlungenen Kreisen, komplizierten Spiralen und Zickzacklinien zusammen, die kreuz und quer, von links nach rechts und von oben nach unten verliefen. Mit den Augen folgte Peregrine den Linien, als wären sie Loopings in einer Achterbahn, rundherum und rundherum. Dann fiel ihr ein, dass sie Wache stehen sollte, und sie warf einen Blick über ihre Schulter zum Eingang. Auch wenn sie im schwachen Licht der frühen Morgendämmerung ohnehin nur schwer zu erkennen waren, hatten sie und Daedalus sich am Abend vorher auf einen Dresscode geeinigt. Wie abgemacht, hatte Peregrine sich standesgemäß unauffällig für einen Top-Secret-Bibliothekseinbruch angezogen. Ihre schlaksige Gestalt war ganz in Schwarz gekleidet: schwarzes T-Shirt, schwarze Jeans, schwarze Socken. Sie trug sogar schwarze Schuhe mit spezieller weicher, nicht quietschender Sohle. Ihre Haare – die ungefähr die Farbe und Struktur eines Golden Retrievers hatten – hatte sie wie üblich zu unordentlichen Zöpfen geflochten und unter eine schwarze, eng anliegende Mütze gestopft. Daedalus hatte »unauffällig« dagegen etwas anders interpretiert. Er trug einen eleganten dreiteiligen, marineblauen Anzug mit ausgestellten Hosen im Stil der Siebzigerjahre und eine grell türkise Weste, die über und über mit silbernen Sternen bestickt war.

Als sie ihn wegen seines Outfits zur Rede gestellt hatte, hatte Daedalus bloß gesagt: »Sollten mich die Überwachungskameras erwischen, mein Liebes, kann ich genauso gut fabelhaft aussehen.« Dann hatte er sein pinkes Einstecktuch zurechtgerückt.

»Halt das bitte mal, Peregrine.« Daedalus reichte ihr ein Buch über Farne auf den Britischen Inseln, dann zwei weitere über Waldpilze und schließlich einen besonders staubigen Band über den Lebenszyklus der Eisbären. Plötzlich hielt er inne, seine Hand schwebte über dem letzten Buch. »Vielleicht brauchen wir die Bären doch nicht«, murmelte er. Er drehte sich wieder zum Gitter und fuhr mit dem Finger den innersten Kreis entlang, bis er ein Schlüsselloch in Sternenform fand, nicht größer als ein kleiner Zehennagel.

»Aha!« Probehalber klopfte er um das Schloss herum, dann beugte er sich vor und spähte hindurch. »Hmm. Wie ich es mir dachte. Die OPS hat im letzten Jahrhundert oder so ihre Sicherheitsvorkehrungen erhöht.« Er trat einen Schritt zurück und ließ seine Finger knacken. »Am besten stellst du dich da hinten hin, in die Ecke.«

»A…aber …«, stotterte Peregrine. Die letzten drei Jahre hatte sie sich ständig Erzählungen aus dem Kosmischen Reich angehört und jetzt wollte Daedalus ihr nicht einmal das Portal zeigen? Es war jedes Mal das Gleiche – Magie war direkt vor ihrer Nase, nur eine Armlänge entfernt, aber sie durfte nie nah genug heran, um sie zu berühren. Sie bekam heiße Wangen und reckte ihr Kinn über den wackligen Bücherstapel. »Darf ich nicht einfach nur … zuschauen?« Die Bücher gerieten ins Wanken und sie balancierte mit einem Seitwärtsschritt den Stapel wieder aus.

Daedalus zog eine Augenbraue hoch. »Ich weiß deinen Enthusiasmus zu schätzen, aber das hier ist nur die Tür. Wenn du dem eigentlichen Portal auch nur noch ein Stückchen näher kommst, tja, vielleicht hast du Glück …« Er fischte seine Brille aus der Westentasche und setzte sie auf.

»Was meinst du mit Glück?«, fragte sie und verengte ihre Augen zu Schlitzen.

»… und die Tentakel wachsen dir nur aus …« Er starrte sie über den Rand seiner Brillengläser hinweg an. »… der Nase!«

Peregrine schnaubte und ein bisschen Rotz kleckste auf den Einband von Heimische Waldpilze.

Daedalus kicherte. »Ich meine es todernst! Übersinnliches bekommt euch Erdlingen schon seit Jahrhunderten nicht mehr. Ach, ich erinnere mich noch daran, wie der junge Arthur zum ersten Mal versucht hat, das Schwert aus diesem sturen Stein zu ziehen …«

Peregrine schniefte. Sie hatte keine Hand frei, um sich die Nase...

Erscheint lt. Verlag 14.8.2024
Reihe/Serie Die Peregrine-Quinn-Reihe
Übersetzer Silvia Schröer
Zusatzinfo Mit s/w Abbildungen
Sprache deutsch
Original-Titel Peregrine Quinn and the Cosmic Realm #1
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte 2024 • ab 10 • ab 11 • ab 12 • ab 9 • action • Alexandria • Bestseller • eBooks • Gadgets • Götter • griechische Mythologie • Hightech • Humor • Jugendbuch • Jungen • keeper of the lost cities • Kinderbuch • Kinderbuch ab 8 • Kinderbücher • lustig • lustige • Mädchen • magische Pflanze • magische Portale • Magische Wesen • mythische Kreatur • Mythologie • Neuerscheinung • Percy Jackson • Serienauftakt • spannende kinderbuchserie • starke Heldin • weiblicher bond
ISBN-10 3-641-31576-X / 364131576X
ISBN-13 978-3-641-31576-4 / 9783641315764
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