Lichterland 2. Die Reise durch die magischen Berge (eBook)

Magischer Vorleseschmöker ab 5 Jahren, der die ganze Familie glücklich macht
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2024 | 1. Auflage
224 Seiten
Verlag Friedrich Oetinger
978-3-96052-421-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lichterland 2. Die Reise durch die magischen Berge -  Carolin Jelden
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Das Wunder von Lichterland: Karlas und Frederiks zweites Abenteuer. Kennst du schon den magischen Glimmerwald? Hier sind die aufgeweckte Karla und der schüchterne Prinz Frederik im ersten Lichterland-Band beste Freunde geworden. Ihr neues Abenteuer führt die beiden tief in die Zackenberge. Wie immer wimmelt es hier von durchaus freundlichen Wesen - aber nicht nur ... Als Karla und Frederik in eine missliche Lage geraten, versuchen sie mithilfe ihres Goldstaubs den Zauberer zu Hilfe rufen. Der hat ihnen bislang noch aus jeder kniffligen Situation geholfen, Doch oh Schreck, der Staub ist alles andere als glänzend golden! Auf einmal ist er schwarz und matt. Was ist nur passiert? Hat sich am Ende etwa nicht nur der Staub verwandelt, sondern auch der Zauberer? Gemeinsam machen sie sich auf die Suche. Zauberhafte Fantasiewelt voller Wirbelwutsche, Leuchtschnecken und anderer liebevoll gezeichneter Charaktere. - Freu dich auf den zweiten Band des magischen Vorlesebuchs für Kinder ab 5 Jahren. - Ein fantastischer Mix aus Freundschaft und Magie, Wald und Abenteuer. - Amazon-Lehrerempfehlung fu?r die Vorschule, perfekt für Leseanfänger. - Der magische Vorleseschmöker, der die ganze Familie glücklich macht. - Bezaubernd illustriert und humorvoll-spannend erzählt.

Carolin Jelden wuchs in der Nähe von Stuttgart auf, studierte Literatur- und Theaterwissenschaften und ist ausgebildete Jugend- und Heimerzieherin. Sie schreibt Theaterstücke und Bücher für Kinder.

Carolin Jelden wuchs in der Nähe von Stuttgart auf, studierte Literatur- und Theaterwissenschaften und ist ausgebildete Jugend- und Heimerzieherin. Sie schreibt Theaterstücke und Bücher für Kinder.

Der Zauberer Poklorius


In Lichterland lebten viele wundersame Geschöpfe. Manche konnten leuchten, andere fliegen. Aber die Kunst der Magie beherrschte nur einer: der Zauberer Poklorius. Von ihm hatten Karla und Frederik vor einiger Zeit ein besonderes Geschenk erhalten, als sie das magische Amulett wiedergefunden und die Glückslichter zurück ins Lichterland gebracht hatten. Poklorius hatte ihnen einen Wirbel aus goldenem Licht geschickt, und danach waren beide Kinder von oben bis unten mit Goldstaub bedeckt gewesen. Diesen Staub hatten Karla und Frederik in zwei kleinen Dosen gesammelt, in denen sie ihn behüteten wie einen wertvollen Schatz. Denn sie hatten schon bald herausgefunden, was er bewirkte: Streute man eine Prise davon in den Wind und sprach man den Namen des Zauberers aus, so erschien er, ganz egal wo man gerade war. Karla hatte Poklorius schon oft gerufen. Einmal sogar, weil sie keine Lust gehabt hatte, ihre Hausaufgaben zu machen! Und Frederik hatte sich erst vor Kurzem ein magisches Schwert in die Hand zaubern lassen, um einen Wettkampf gegen seine großen Brüder zu gewinnen …

Oh ja, dachte Karla. Poklorius! Wenn einer etwas gegen diesen frechen Kerzenkobold unternehmen kann, dann er.

Sie lächelte und hob den Deckel der kleinen Dose an. Der feine Staub, der sich darin befand, schimmerte in zarten Goldtönen. Es war nicht mehr viel, aber für ein paar Prisen reichte es noch. Karla nahm etwas Goldstaub zwischen Daumen und Zeigefinger, zerrieb ihn leicht und ließ ihn durch die Luft rieseln.

»Poklorius, komm zu uns«, sagte sie.

Da begann der Staub plötzlich zu schweben. Er bildete einen kleinen Wirbel und drehte sich, immer schneller und schneller. Der Wirbel wurde größer. Der Goldstaub schien sich nun auf wundersame Weise zu vermehren und auszubreiten. Funken flogen über die Lichtung, und alles wurde hell, als würde mitten im Glimmerwald ein gewaltiger Blitz einschlagen. Karla und Frederik wendeten sich geblendet ab. Als das Licht wieder erlosch, wurden die Umrisse einer dunklen Gestalt sichtbar. Aus dem Wirbel trat ein alter Mann hervor, mit einem spitzen, zerknautschten Hut auf dem Kopf.

»Was ist denn nun schon wieder?«, fragte der Zauberer mit krächzender Stimme. »Karla und Frederik, meine kleinen Freunde … Ihr scheint ja oft in Schwierigkeiten zu geraten in letzter Zeit. Donnerblitz und Rumpelsack, sind wir hier im Glimmerwald?«

Karla schrie plötzlich auf und zeigte auf den Kerzenkobold, der von der Lichtung fliehen wollte. »Poklorius, da! Du musst ihn aufhalten!«

Blitzschnell drehte sich der Zauberer um und hob seine Hände. Im selben Moment erstarrte der Kobold und blieb wie versteinert stehen.

»Ha! Erwischt!«, rief Frederik.

»Oh, armer kleiner Kobold.« Karla konnte sich ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen. »Kannst du dich nicht mehr bewegen, nein? Keine Bretter mehr werfen?«

Der Kerzenkobold sah mit aufgerissenen Augen von einem zum anderen und schien überhaupt nicht zu begreifen, was gerade vor sich ging.

»Schade, dass er nicht antworten kann«, sagte Poklorius. »Wirklich schade. Ich höre so gerne, wie diese Kobolde reimen. Ja, ja, das ist schon eine Kunst.«

»Was, das Reimen?« Karla schüttelte den Kopf. »Das geht mir so auf die Nerven! Weißt du, wie er uns genannt hat? Schrumpelwicht und Lockenkuh.«

»So, so.« Der Zauberer Poklorius setzte sich auf einen Felsen und sah die Kinder aufmerksam an. »Und deshalb ruft ihr mich? Weil er euch beleidigt hat?«

»Nein, nicht nur deshalb«, sagte Frederik. »Er hat unser Baumhaus kaputt gemacht. Das wollten wir da oben in den Laternenbaum bauen. Aber der Kerzenkobold hat alle Bretter wieder herausgerissen und in den Wald geworfen.«

»Und er hat an meinem Schal gezogen«, sagte Karla. »Jetzt ist er so ausgeleiert, dass ich damit seilspringen kann.«

»Und unsere Kekse hat er auch alle aufgegessen«, fiel Frederik noch ein.

»So, so«, sagte Poklorius wieder und warf dem Kerzenkobold einen strengen Blick zu. »Das sind ja schwere Anschuldigungen, mein kleiner grüner Kerl. Was machen wir denn jetzt mit dir?« Der Zauberer schob seinen Hut zurück und kratzte sich nachdenklich am Kopf.

»Du könntest ihn in eine Kröte verwandeln«, schlug Frederik vor.

»Oder wir verändern seine Farbe«, sagte Karla. »Lila-gelb gestreift!«

Der Kerzenkobold riss entsetzt die Augen auf.

»Nein, ich habe einen anderen Vorschlag.« Poklorius zeigte auf das blinkende Horn auf dem Kopf des Kobolds. »Darauf sind sie besonders stolz, das weiß ich. Also wie wäre es … oh ja! Wie wäre es damit?«

Er hob wieder seine Hände und spreizte seine langen, runzligen Finger, als könne sich die Magie auf diese Weise besser ausbreiten und entfalten. Tatsächlich waren plötzlich feine glitzernde Rauchschwaden zu sehen … und schwupp! … hatte der Kerzenkobold einen Knoten in seinem Horn.

Karla und Frederik lachten. Das Horn des Kobolds hatte sich zu einem dicken, unförmigen Klumpen verschlungen, und das Licht blinkte nun schräg an seinem Kopf wie eine herunterhängende Laterne.

»Der Knoten wird dich daran erinnern, was du getan hast«, sagte Poklorius und hob mahnend den Finger. »Der Zauber lässt nach einigen Tagen nach, dann siehst du wieder normal aus. Aber bedenke: Sobald du die Kinder noch einmal ärgerst, verknotet sich dein Horn wieder. Und wieder. Und wieder. Dann bist du kein Kerzenkobold mehr, sondern ein Knotenkobold.«

Karla und Frederik kicherten. Knotenkobold … Das gefiel ihnen.

Der Zauberer Poklorius schnipste mit den Fingern. Sofort erwachte der Kobold aus seiner Erstarrung und tastete nach seinem Horn. Als er den Knoten bemerkte, schrie er entsetzt auf, sprang mit einem Satz ins Gebüsch und verschwand zwischen den Bäumen.

»So, das hätten wir geklärt«, sagte Poklorius und klatschte zufrieden in die Hände. »Der tut euch nichts mehr. Und was das Baumhaus angeht … Wie sollte es eigentlich aussehen? Etwa so?«

Er breitete wieder seine Finger aus und schwang die Hände durch die Luft wie ein Dirigent, der ein Orchester dirigierte. Nur dass in diesem Fall keine Töne durch die Luft flogen, sondern Bretter und Äste. Sie kamen plötzlich von überallher, schwebten um den Laternenbaum herum und setzten sich in seiner Krone zusammen. Auch Karlas Hammer erhob sich auf zauberhafte Weise und hämmerte Nägel in die Bretter. Danach flog plötzlich ein Pinsel durch die Luft und strich die Tür an. Laternen hängten sich von selbst an den Eingang, und auch ein kleiner Blumenkasten mit drei Knisterblumen setzte sich vor das Fenster.

Karla und Frederik brachten vor Staunen kein Wort heraus.

Sie standen nur da und sahen mit großen Augen zu, wie über ihnen zwischen den Ästen ein wunderschönes Baumhaus entstand. Zum Schluss schnipste der Zauberer Poklorius wieder mit den Fingern … und zack! … rollte eine Leiter am Stamm herunter, die genau zum Eingang der kleinen Hütte führte.

»Bitte eintreten!« Poklorius zwinkerte den Kindern zu. »Ein Baumhaus habe ich schon lange nicht mehr gezaubert, bestimmt seit hundert Jahren nicht. Aber ich denke … ja, ich denke, es ist mir gelungen.«

»Und wie!« Karla schlang begeistert die Arme um den alten Mann.

»Das ist das allerschönste Baumhaus, das ich je gesehen habe«, sagte Frederik. »Vielen Dank, Poklorius, das hätten wir ohne dich nie geschafft.«

Der Zauberer verbeugte sich und lächelte. »Ich habe es doch versprochen, meine kleinen Freunde: Solange ihr mich rufen könnt, helfe ich euch. Aber gebt acht! Handelt klug und verbraucht nicht zu viel auf einmal von dem Staub. Denn wenn er weg ist, ist er weg.«

Karla sah auf die kleine Dose in ihrer Hand, in der nur noch wenig Goldstaub schimmerte. »Kannst du die Dose nicht noch einmal füllen?«, fragte sie.

Poklorius schüttelte den Kopf. »Nein, Karla, meine Geschenke gibt es immer nur ein Mal. Das weißt du doch. Schließlich gibt es auch nur EIN magisches Amulett und EINEN Versteinerten Hut.«

»Und EIN magisches Glücksrad«, ergänzte Frederik, denn er hatte schon viel von diesem geheimnisvollen Rad gehört, das in Stelzendorf im Blinkenden Moor stand.

»Oh ja, das Glücksrad!« Die Augen des Zauberers blitzten für einen Moment auf. »Das ist mir auch gelungen, in der Tat … Ein einmaliges Geschenk. Genau wie der Schirmbrunnen in Wiesenwinkel. Den gibt es auch nur dort.«

»Und unser Goldstaub …«, fing Karla noch einmal an.

»Den habt auch nur ihr, sonst niemand. Und niemand außer euch kann ihn benutzen. Aber in Zukunft solltet ihr ihn vorsichtiger einsetzen. Denkt immer erst mal nach, ob ihr euch nicht selbst helfen könnt! Und nur wenn ihr wirklich keinen Ausweg seht, dann ruft mich.«

»Wir versuchen es«, sagte Frederik.

Poklorius holte nun selbst etwas Goldstaub aus seiner Manteltasche – er schien davon noch genug zu haben – und streute eine Prise in die Luft.

»Wo fliegst du jetzt hin?«, fragte Karla schnell, bevor der Staub anfing, sich zu drehen.

»In die Zackenberge«, sagte der Zauberer noch, dann wurde er von einem goldenen Wirbel eingehüllt. Funken flogen herum, ein Blitz zuckte durch den Wald, und im nächsten Moment war er verschwunden.

»In die Zackenberge«, murmelte Karla. »Was will er denn dort?«

»Keine Ahnung«, sagte Frederik. »Er ist doch überall unterwegs, auch in den anderen Ländern des Nordens. Poklorius hat immer was zu tun.«

Karla seufzte. »Ich finde es schade, dass er immer so schnell wieder verschwindet. Ich würde ihn gern so vieles fragen! Wie er das alles macht und was er...

Erscheint lt. Verlag 2.8.2024
Reihe/Serie Lichterland
Illustrationen Laura Bednarski
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Vorlesebücher / Märchen
Schlagworte Abenteuer in den Bergen • Familienbuch • fanatstische Wesen • guter Zauberer • Kinderbuch ab 5 • Magische Wesen • Prinz • starke Heldin • Vorlesen für die ganze Familie • Wald • zum Vorlesen für die ganze Familie
ISBN-10 3-96052-421-8 / 3960524218
ISBN-13 978-3-96052-421-2 / 9783960524212
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