A Curse for True Love (eBook)

Spiegel-Bestseller
eBook Download: EPUB
2024
448 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-31584-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

A Curse for True Love - Stephanie Garber
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Es war einmal ... ein Mädchen ohne Erinnerung
Evangeline Fox hat sich auf der Suche nach ihrem Happy End bis in den Fantastischen Norden gewagt. Und es scheint, als hätte sie es gefunden: Sie ist mit einem gut aussehenden Prinzen verheiratet und lebt in einem sagenumwobenen Schloss. Doch Evangeline hat keine Ahnung, welch verheerenden Preis sie für dieses Märchen gezahlt hat. Sie weiß nicht, was sie verloren hat, und ihr Ehmann ist fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass sie es auch nie erfährt. Aber zuerst muss er Jacks, den Prinz der Herzen, töten ...
Von der #1-New-York-Times-Bestsellerautorin der »Caraval«-Reihe: Das atemberaubende Finale der Fantasy-Trilogie über Liebe, Flüche und den Kampf um das eigene Happy End. Die BookTok-Sensation erscheint erstmals auf Deutsch!

Alle Bände der »Once Upon a Broken Heart«-Reihe:
Once Upon a Broken Heart (Band 1)
The Ballad of Never After (Band 2)
A Curse for True Love (Band 3)

Stephanie Garber ist die #1-New-York-Times-Bestsellerautorin der »Caraval«-Trilogie und der »Once Upon a Broken Heart«-Reihe. Ihre Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt.


1


Evangeline

Evangeline Fox hatte immer daran geglaubt, dass sie sich eines Tages in einem Märchen wiederfinden würde. Als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war, hatte sie sich jedes Mal, wenn eine neue Kuriositätenlieferung im Geschäft ihres Vaters eintraf, sofort über die Kisten hergemacht. Sie hatte jedes einzelne Stück darin untersucht und sich gefragt: Könnte es vielleicht das hier sein? Konnte es dieser Gegenstand sein, der sie in die Welt ihrer Fantasie bringen würde?

Einmal war eine riesige Kiste angekommen, in der nichts als ein Türknauf gelegen hatte. Der Türknauf war herrlich grün wie ein Edelstein gewesen und hatte im Licht gefunkelt wie verzaubert. Evangeline war überzeugt davon gewesen, dass er ihr eine neue Welt eröffnen und ihr Märchen beginnen lassen konnte, wenn man ihn nur an der richtigen Tür anbrachte.

Leider hatte der Türknauf ihr jedoch nie irgendetwas Ungewöhnliches eröffnet. Dennoch gab Evangeline die Hoffnung nicht auf, sie würde sich irgendwann irgendwo anders wiederfinden.

Hoffnung, Fantasie und der Glaube an Magie waren für Evangeline schon immer so natürlich gewesen wie das Atmen. Und doch fiel ihr das Atmen mit einem Mal sehr schwer, als sie sich schließlich wirklich irgendwo anders wiederfand. Nämlich in den Armen eines schönen jungen Mannes, der behauptete, ihr Ehemann zu sein.

Ehemann. Ihr schwirrte der Kopf bei diesem Wort. Wie? Wie? Wie? Sie war zu überwältigt, um irgendetwas anderes zu denken als dieses eine Wort. Tatsächlich brachte sie es nicht einmal über die Lippen.

Hätte dieser junge Mann sie nicht festgehalten, wäre sie vielleicht einfach zu Boden gesunken. Es war zu viel – zu viel, was sie begreifen musste, und zugleich zu viel, was sie verloren hatte.

Zu ihren letzten Erinnerungen gehörte das Bild, wie sie zu Hause am Bett ihres Vaters gesessen hatte, während er starb. Doch die Erinnerung daran war wie an den Rändern ausgefranst. Als wäre sein Tod Teil eines verblassten Porträts. Nur war es nicht bloß verblasst – ganze Teile waren brutal davon abgerissen worden. Sie konnte sich kaum noch an die Monate vor seinem Tod erinnern oder daran, was danach geschehen war. Sie wusste nicht einmal mehr, wie er sich das Fieber zugezogen hatte, an dem er schließlich gestorben war.

Sie wusste nur, dass er fort war, genau wie ihre Mutter – und das schon seit langer Zeit.

»Ich weiß, wie erschreckend das sein muss, und ich kann mir vorstellen, dass du dich allein fühlst, aber das bist du nicht, Evangeline.« Der Fremde, der angeblich ihr Ehemann war, zog sie noch enger an sich.

Er war groß, so groß, dass sich Evangeline im Vergleich sehr klein vorkam, und er hielt sie so fest, dass sie spürte, wie er zitterte, genau wie sie. So verängstigt wie sie konnte er wohl kaum sein, aber er war ganz eindeutig auch nicht so selbstsicher, wie er aussah. »Du hast mich – und es gibt nichts, was ich nicht für dich tun würde.«

»Aber ich erinnere mich nicht an dich.« Nur widerstrebend löste sie sich aus seiner Umarmung, doch es war alles einfach zu überwältigend. Er war überwältigend.

Zwischen den Brauen des Fremden bildete sich eine Falte, als sie vor ihm zurückwich. Trotzdem blieb er geduldig, und seine Stimme klang tief und tröstlich, als er sagte: »Ich heiße Apollo Acadian.«

Evangeline wartete auf ein Flackern des Wiedererkennens, auch wenn es nur ein winziger Funken war. Sie brauchte etwas Vertrautes, etwas, woran sie sich festhalten konnte, damit sie nicht wieder zusammenbrach, und Apollo sah aus, als wäre er gern ihr Halt. Noch nie hatte jemand sie mit einer solchen Intensität betrachtet.

Er erinnerte sie an einen Märchenhelden. Breite Schultern, kräftiges Kinn und dunkle Augen mit glühendem Blick. Seine Kleidung sprach von der Sorte Reichtum, der Bilder von Schlössern und Schatztruhen heraufbeschwor. Er trug einen dunkelroten Mantel mit hohem Kragen und imposanter Goldstickerei an den Ärmeln und Schultern. Darunter erkannte sie eine Art Wams – wenigstens glaubte sie, dass man es so nannte. Zu Hause in Valenda kleideten sich die Männer ganz anders.

Nur befand sie sich eindeutig nicht mehr in Valenda. Dieser Gedanke brachte eine neue Woge der Panik mit sich, und ihre nächsten Worte sprudelten wie ein Sturzbach aus ihrem Mund.

»Wie komme ich hierher? Wie haben wir uns kennengelernt? Warum erinnere ich mich nicht an dich?«

»Deine Erinnerungen wurden von jemandem gestohlen, der versucht, uns auseinanderzubringen.« Etwas blitzte in Apollos braunen Augen auf, auch wenn sie nicht sagen konnte, ob es Wut oder Schmerz war.

Evangeline wünschte, sie könnte sich an ihn erinnern. Doch je mehr sie es versuchte, desto schlechter ging es ihr. Ihr Kopf tat weh, und ihre Brust fühlte sich hohl und leer an, als hätte sie mehr verloren als nur ihre Erinnerungen. Einen Augenblick lang war die Qual so tief und grausam, dass sie die Hand auf die Stelle über ihrem Herzen drückte und fast erwartete, dort ein klaffendes Loch vorzufinden. Doch da war keine Wunde. Ihr Herz war immer noch da, sie spürte, wie es schlug. Einen verstörenden Moment lang hatte Evangeline jedoch das Gefühl, dass dies nicht richtig war. Dass ihr Herz genauso zerbrochen sein sollte, wie sie sich fühlte.

Dann traf es sie, kein Gefühl, sondern ein Gedanke – ein scharfer, zerbrochener Gedanke.

Sie musste jemandem etwas Wichtiges sagen.

Evangeline wusste nicht mehr, was es war, aber sie hatte das Gefühl, ihre ganze Welt hinge von dieser einen Sache ab, die sie jemandem mitteilen musste. Allein bei dem Gedanken daran rauschte ihr das Blut in den Ohren. Sie versuchte, sich daran zu erinnern, was dieses Etwas war und wem sie es sagen musste – konnte es vielleicht Apollo sein?

Waren ihre Erinnerungen deswegen gestohlen worden?

»Warum versucht jemand, uns voneinander zu trennen?«, fragte sie.

Vielleicht hätte sie noch mehr wissen wollen. Vielleicht hätte sie ein weiteres Mal gefragt, wie sie einander kennengelernt hatten und seit wann sie verheiratet waren, aber auf einmal wirkte Apollo nervös.

Verstohlen warf er einen Blick über ihre Schulter, bevor er leise antwortete: »Das ist kompliziert.«

Sie folgte seinem Blick zu der seltsamen Holztür, vor der sie gekauert hatte. Die Tür wurde von zwei steinernen Kriegerengeln flankiert, die allerdings lebendiger wirkten, als es Steinstatuen tun sollten. Ihre Flügel waren ausgebreitet und mit getrocknetem Blut bespritzt. Bei diesem Anblick krampfte sich ihr erneut die Brust zusammen, als könnte sich ihr Körper noch daran erinnern, was ihr Kopf vergessen hatte.

»Weißt du, was hier passiert ist?«, fragte sie.

Für den Bruchteil einer Sekunde huschte etwas über Apollos Züge, das fast wie Schuldbewusstsein aussah, aber vielleicht war es auch nur Trauer. »Ich verspreche dir, dass ich dir all deine Fragen beantworten werde, aber jetzt müssen wir hier weg, bevor er zurückkehrt.«

»Wer ist er?«

»Der Verbrecher, der deine Erinnerungen ausgelöscht hat.« Apollo griff nach Evangelines Hand und hielt sie fest, während er sie rasch aus dem Raum mit der Holztür und den Kriegerengeln führte.

Verschwommenes spätes Morgenlicht erhellte Regalreihen voller Schriftrollen, die man mit quastenverzierten Kordeln zusammengebunden hatte. Offenbar befanden sie sich in einer uralten Bibliothek, auch wenn die Bücher zunehmend neuer wirkten, je weiter sie gingen.

Der staubige Steinboden wurde zu schimmerndem Marmor, die Decken wölbten sich höher, das Licht wirkte schärfer und die Manuskripte gingen in ledergebundene Bände über. Wieder versuchte Evangeline, irgendetwas Vertrautes zu erkennen. Etwas, das vielleicht eine Erinnerung weckte. Ihr Kopf war nun klarer, aber nichts kam ihr bekannt vor.

Sie befand sich tatsächlich irgendwo anders, und das offenbar schon lange genug, um Helden und Verbrechern begegnet zu sein und sich gefangen im Kampf zwischen ihnen wiederzufinden.

»Wer war er?«, beharrte sie. »Derjenige, der mir meine Erinnerungen gestohlen hat?«

Apollos Schritte gerieten ins Stocken. Dann ging er schneller weiter als zuvor. »Ich verspreche dir, dass ich dir alles erklären werde, aber wir sollten wirklich hier weg …«

»O du meine Güte!«, rief jemand.

Als Evangeline sich umdrehte, erblickte sie eine Frau in einer weißen Robe, die zwischen den Bücherregalen stand. Die Frau – eine Art Bibliothekarin, nahm Evangeline an – hob eine Hand an den Mund und starrte Apollo an. Ihre Miene war ehrfürchtig, ihre Augen groß und ihr Blick unverwandt.

Eine weitere Bibliothekarin trat in den Gang, keuchte auf und fiel dann prompt in Ohnmacht, wobei sie ihren Bücherstapel fallen ließ. »Es ist ein Wunder!«, rief die erste Frau.

Weitere Bibliothekarinnen sowie Gelehrte kamen herbeigeeilt, und sie alle gaben ähnlich ehrfürchtige Ausrufe von sich.

Evangeline wich zurück und trat näher an Apollo heran, als sie rasch eingekreist wurden. Erst von den Bibliothekaren, dann von Dienstboten und Zofen und Höflingen und schließlich auch von Wachsoldaten mit breiter Brust und glänzender Rüstung, die herbeigeeilt kamen, zweifellos angelockt von dem Aufruhr.

Der Saal, in dem sie sich befanden, war mindestens vier Stockwerke hoch, trotzdem fühlte er sich auf einmal sehr klein an, und es kam ihr vor, als müsste sie ersticken, während immer mehr Unbekannte den Kreis um sie enger zogen.

»Er ist...

Erscheint lt. Verlag 16.10.2024
Reihe/Serie Die Once-Upon-A-Broken-Heart-Reihe
Übersetzer Diana Bürgel
Sprache deutsch
Original-Titel A Curse for True Love
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte 2024 • ab 14 • a curse for true love deutsch • Bestseller • Bestsellerliste • Bookstagram • Booktok • Caraval • eBooks • enemies to lovers • evangeline fox • Fantasy • fantasybooktok • Holly Black • Jacks • Jennifer L. Armentrout • Jugendbuch • Jugendbücher • Märchen • Modernes Märchen • Neuerscheinung • New York Times Bestseller • Romantasy • Romantische Fantasy • Sarah J. Maas • Slow Burn • spiegel bestseller • Spiegelbestseller • SPIEGEL-Bestseller • Star-crossed lovers • Tahereh Mafi • TikTok • tiktok made me buy it • Trilogie • Young Adult
ISBN-10 3-641-31584-0 / 3641315840
ISBN-13 978-3-641-31584-9 / 9783641315849
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