Meine teuflisch gute Freundin (eBook)

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2024 | 1. Auflage
160 Seiten
Fischer Sauerländer Verlag
978-3-7336-0748-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Meine teuflisch gute Freundin -  Hortense Ullrich
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Eine turbulente Liebesgeschichte zwischen himmlischen Gefühlen und höllisch viel Stress! Es ist sterbenslangweilig in der Hölle! Lilith hat echt die Nase voll. Ihr Vater ist zwar der Teufel, der Meister des Bösen, aber ihr Alltag besteht nur aus Theorie. Ätzend! Also schließt sie mit ihrem Paps einen teuflischen Pakt: Sie hat eine Woche, auf der Erde einen Menschen zum Bösen zu bekehren. Klappt es, darf sie dortbleiben. Aber wenn sie scheitert, droht ihr ein Job in der höllischen Buchhaltung. Für immer! Zunächst läuft alles wie geschmiert. Bis Lilith sich verliebt. Verliebt?! Teufel können sich doch gar nicht verlieben! Oder? Plötzlich ist die Hölle los ...

Hortense Ullrich hat über 70 Bücher für Kinder und Jugendliche geschrieben, von denen es 140 Übersetzungen in 25 Sprachen gibt. Mit einer Gesamtauflage von über 4 Millionen Exemplaren gehört sie zu den erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Sie hat als Journalistin gearbeitet und schreibt Drehbücher für Kinofilme. Hortense Ullrich ist verheiratet, hat zwei Töchter und lebte acht Jahre in New York. Heute wohnt sie in Bremen.

Hortense Ullrich hat über 70 Bücher für Kinder und Jugendliche geschrieben, von denen es 140 Übersetzungen in 25 Sprachen gibt. Mit einer Gesamtauflage von über 4 Millionen Exemplaren gehört sie zu den erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Sie hat als Journalistin gearbeitet und schreibt Drehbücher für Kinofilme. Hortense Ullrich ist verheiratet, hat zwei Töchter und lebte acht Jahre in New York. Heute wohnt sie in Bremen.

Mitten in der Nacht hatte Lilith einen Geistesblitz. Schnurstracks marschierte sie in das Schlafzimmer ihres Vaters. Der lag im Bett und schlief tief und fest. Lilith setzte sich neben ihn und leuchtete ihm mit der Taschenlampe ihres Handys direkt ins Gesicht. Als der Teufel erwachte, erschrak er wie ein kleines Mädchen.

«Paps, ich bin’s», beruhigte ihn Lilith und fuhr gleich fort: «Folgendes: Du lässt mich für ein Jahr zu den Menschen, auf Probe. Ich such mir ein nettes Plätzchen, New York, L.A., was auch immer, und ich beweis dir, dass ich schon genauso böse bin wie du.» Erwartungsvoll sah sie ihren Vater an.

«Zur Hölle, Lilith, was soll das?»

Der Teufel war nicht bereit, ein solches Gespräch im Schlafanzug in seinem Bett zu führen, das war ja geradezu würdelos! Er klatschte zweimal in die Hände, und Lilith blickte nun auf ein leeres Kopfkissen. Das Licht war angegangen, Mozarts «Kleine Nachtmusik» erklang. Lilith sah sich suchend nach ihrem Vater um.

Der saß nun in einem Ledersessel am anderen Ende seines Schlafzimmers, in einen eleganten Morgenmantel gehüllt, mit einem Glas Whisky in der Hand, während er genüsslich an einer Zigarre zog. Nun fühlte er sich wieder wohl. Er war bereit für das Gespräch mit seiner Tochter.

Lilith stand vom Bett auf und marschierte zu ihm hinüber. «Also?»

Der Teufel überlegte kurz und antwortete dann: «Okay.»

Lilith war sichtlich verwirrt von seiner schnellen Zustimmung. «Wie jetzt?»

«Ich lass mich darauf ein.»

Freudig rannte Lilith die letzten Schritte auf ihren Vater zu und machte Anstalten, ihn zu umarmen. Der Teufel stoppte sie mit einem strengen Blick und bedeutete ihr mit einer Kopfbewegung, sich in den Sessel ihm gegenüber zu setzen.

«Aber wir verkürzen das Jahr auf eine Woche, und ICH bestimme den Ort und die Person, die du dazu bringen sollst, Böses zu tun.» Lauernd sah er seine Tochter an.

Die fragte spöttisch: «Nur eine Person?»

Der Teufel nickte, und Lilith fing an, breit zu grinsen. Dann hielt sie plötzlich inne und sah ihren Vater misstrauisch an. «Wo ist der Haken?»

«Kein Haken», antwortete der Teufel. «Wenn du so gut bist, wie du denkst, darfst du im Außendienst bleiben. Und wenn nicht … arbeitest du zusammen mit deinem ehemaligen Lehrer im Aktenkeller. Für immer.»

«Das würdest du mir antun?!»

«Ich bin der Teufel, oder?»

Lilith zögerte kurz, dann streckte sie ihrem Vater entschlossen die Hand hin. «Deal.»

Der Teufel musterte seine Tochter und schlug ein.

Lilith strahlte: Ihr Plan war aufgegangen, yay! Das war sehr viel einfacher gewesen, als sie erwartet hatte.

Unmerklich lächelte aber auch ihr Vater. Der Teufel hatte ebenfalls einen Plan …

 

Bereits am nächsten Tag saßen Lilith und ihr Vater im Fond einer schwarzen Luxuslimousine mit dunkel getönten Scheiben und waren unterwegs zu dem Ort, an dem Lilith eine Woche lang Zeit haben würde, ihr teuflisches Können unter Beweis zu stellen. Der Teufel selbst hatte die Vorbereitungen getroffen. Der Chauffeur war instruiert, wohin er seinen Chef und dessen Tochter fahren sollte, doch Lilith wusste nicht, wohin die Reise ging; ihr Vater hatte Freude daran, sie im Ungewissen zu lassen. Er hatte ein paar Unterlagen für Lilith zusammengestellt, da sie eine falsche Identität annehmen musste. Denn davon abgesehen, dass bei den Menschen die Bereitschaft, die Tochter des Teufels bei sich aufzunehmen, nicht sehr groß gewesen wäre, sollte niemand wissen, wer Lilith wirklich war und dass sie aus der Hölle kam.

Während der Fahrt studierte Lilith die Unterlagen. Dann blickte sie verwirrt auf.

«Moment mal – ich komme aus Saarlouis? Was ist das denn?»

«Saarlouis kennt man kaum. Und eventuelle Auffälligkeiten in deinem Verhalten kannst du damit erklären, dass du aus dem Saarland stammst.»

«Kann ich nicht aus Berlin kommen? Oder wenigstens Hamburg?»

Der Teufel ignorierte Liliths Bitte. «Also?», fragte er fordernd, um zu überprüfen, ob sie seine Anweisungen im Kopf hatte.

Lilith seufzte und richtete sich auf. «Meine Zielperson heißt Greta Birnstein. Ihre Eltern denken, dass wir umziehen wollen und ich mir schon mal die Schule angucken möchte.»

«Worauf musst du achten?»

«Keine Berührungen. Kein Mitleid. Immer eiskalt bleiben.»

Zufrieden grinste Lilith ihren Vater an. Er nickte und präsentierte ihr eine schwarze Schachtel. «Hier drin ist dein ganz persönlicher Loknar. Er misst deine Gefühlstemperatur. Mach auf!»

Neugierig öffnete Lilith die Schachtel. Eine pechschwarze gläserne Kugel lag darin, sie hatte etwa die Größe eines Golfballs. Lilith nahm sie in die Hand und betrachtete sie.

«Wenn du nicht kaltblütig genug bist, wechselt der Loknar seine Farbe. Er sollte aber immer schwarz bleiben. Dann bist du auf dem richtigen Weg», erklärte der Teufel eindringlich.

Lilith wurde ungeduldig. «Okay, verstanden. Sagst du mir jetzt, wo wir hinfahren? Ist es ein Penthouse? Oh mein Gott – mit Dachterrasse und Whirlpool?»

Der Teufel grinste und schwieg.

 

Schließlich hielt die Limousine an, und Lilith sah sich ungläubig um. Sie standen vor einem Bauernhaus. Okay, es sah irgendwie charmant und urig aus, aber es war ein Bauernhaus! Und zwar mitten im Nirgendwo! Das Nirgendwo hieß Birkenbrunn. Das also hatte ihr Vater für sie ausgesucht. Na bravo. So viel zu Dachterrasse und Whirlpool!

Dann entdeckte Lilith im Garten vor dem Haus ein Mädchen, das dort kniete und damit beschäftigt war, ein Fahrrad zu reparieren. War das die Zielperson? Das Mädchen war etwa in Liliths Alter, also ein Teenager. Teenager sind leicht zu manipulieren und in Versuchung zu bringen, dachte sich Lilith. Aber trotzdem: die?

Das Mädchen trug ein unförmiges Strickkleid, eindeutig Marke Eigenbau. Zu weit, zu lang, zu hässlich. Tat sie das freiwillig oder hatte sie eine Wette verloren? Dazu brave Söckchen und Kinderturnschuhe. Ihre Locken waren ungekämmt. Und dass dieses Mädchen bei der Arbeit auch noch fröhlich lächelte, machte die Sache für Lilith nicht besser. Sie schüttelte sich. Gruselig!

Das Mädchen blickte auf, sah die Limousine, unterbrach ihre Arbeit, stand auf und kam freudestrahlend auf den Wagen zu.

«Und, willst du nicht aussteigen?», fragte der Teufel lauernd.

Lilith drehte sich ungläubig zu ihm um. «Das ist jetzt nicht dein Ernst? Hier soll ich wohnen?!»

Der Teufel zog die Augenbrauen hoch und sah Lilith mit diabolischem Funkeln an.

Das Mädchen war inzwischen näher gekommen, blieb jedoch in gebührendem Abstand zum Wagen stehen. Mit einem Stöhnen machte Lilith die Autotür auf, stieg aus und ging langsam auf das Mädchen zu.

Die strahlte nun noch mehr und rief: «Hallo! Du musst Lilith sein. Ich bin die Greta. Oh, ich freu mich so, dass du hier bist!»

«Da reden wir in einer Woche mal drüber», murmelte Lilith.

«Herzlich willkommen!», zwitscherte Greta und breitete ihre Arme aus, um Lilith zur Begrüßung an sich zu drücken.

Lilith wich angewidert zurück. Dann fühlte sie sich irgendwie dazu verpflichtet, eine sinnvolle Erklärung für die Zurückweisung abzugeben.

«Ist gerade schlecht. Erkältung.»

«Oh, danke für die Warnung. Magst du einen Kamillentee haben?»

Lilith musterte Greta misstrauisch. Wieso war die so nett?

Sie hatte sich noch nicht von dem Schock über die von ihrem Vater für sie ausgewählten neuen Lebensumstände erholt, als aus der Haustür schon die nächste heiter beschwingte Stimme ertönte.

«Hey! Du musst die Lilith sein! Herzlich willkommen in Birkenbrunn.»

Mit ebenfalls ausgebreiteten Armen kam nun eine erwachsene Frau auf sie zu. Lilith schauderte. Wo war sie hier nur hingeraten? Was war los mit diesen Leuten?

«Vorsicht! Lilith hat eine Erkältung, Mama», warnte Greta ihre Mutter fürsorglich.

Die winkte jedoch nur ab: «Ach, wozu hab ich denn meine Abwehrkräfte? Ich bin die Sibylle! Schön, dass du da bist! Das freut uns sehr!»

Und schwupp, drückte Sibylle Lilith herzlich an sich. Lilith erstarrte: menschliche Berührung! Darauf reagierten Teufel hochallergisch.

Da kitzelte es auch schon in ihrer Nase und sie nieste kräftig.

«Gesundheit!», rief Sibylle und ließ sie wieder los. Lilith keuchte.

Sibylle fuhr frohgemut fort: «Du, mein Mann baut das beste Obst von Birkenbrunn an. Damit kriegen wir dich ganz schnell wieder gesund, ja?» Sie lächelte Lilith zuversichtlich zu. «Willst du mich eigentlich Mama nennen oder Sibylle?»

Langsam wurde es Lilith zu viel. «Bitte was? Weder noch!», entfuhr es ihr scharf.

Von Liliths Ton war Sibylle zwar etwas überrascht, aber sie lächelte nach wie vor.

Lilith bot einen Kompromiss an: «Äh, ich kann Sie ja Frau Birnstein nennen.»

«Das ist ein bisschen unpersönlich», antwortete Sibylle freundlich. «Vielleicht sagst du einfach Sibylle.»

Bevor Lilith antworten konnte, ertönte ein Hupen hinter ihr. «Eine Sekunde.»

Sie drehte sich um und lief zurück zur Limousine. Ihr Vater ließ das schwarzgetönte Fenster herunterfahren und polterte: «Das fängt ja gut an. Ich hab doch gesagt: keine Berührungen!»

Frustriert jammerte Lilith: «Konntest du mir keine normalen Menschen raussuchen? Die sind so widerlich nett.»

Die Augen des Teufels blitzten triumphierend auf, als er seiner Tochter anbot: «Du kannst gerne wieder mit mir zurückfahren.»

Ärgerlich fauchte Lilith: «Vergiss es. Ich zieh das jetzt durch.»

«Ende der Woche will ich sehen, was du geleistet...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2024
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Austauschschülerin • Hölle • Humor • Jugendbücher für Mädchen • Mädchen • Mädchenbuch • Schüleraustausch • Teufel
ISBN-10 3-7336-0748-1 / 3733607481
ISBN-13 978-3-7336-0748-7 / 9783733607487
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