Birds of Paris - Das magische Pendel (eBook)

Start der magischen Kinderbuchreihe ab 10
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2024 | 1. Auflage
300 Seiten
Fischer Sauerländer Verlag
978-3-7336-0600-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Birds of Paris - Das magische Pendel -  Kathrin Tordasi
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Kommst du mit auf die Dächer und in die Katakomben von Paris?  Paris! Schon wieder eine neue Stadt ... Wie soll Léa Freunde finden, wenn sie ständig umziehen muss? Im Garten von Notre-Dame trifft Léa ein geheimnisvolles Mädchen, das mit einem Vogel zu sprechen scheint. Alexandrine eröffnet Léa ein Paris, das voller Magie steckt - zumindest für diejenigen, die die Gabe haben, sie sehen zu können. Ausgerechnet bei Alex' Freunden, einer Bande von Straßenkindern, findet Léa zum ersten Mal in ihrem Leben echte Freundschaft. Doch die Kinder führen ein gefährliches Leben, und als Alex entführt wird, muss Léa sich entscheiden, wie tief sie sich in die magische Unterwelt von Paris ziehen lässt ... Der erste Band der neuen magischen Kinderbuchreihe ab 10 Jahren voller Rätsel und gefährlicher Aufgaben, die Léa und ihre Freunde lösen und bestehen müssen. 

Kathrin Tordasi hat in Wales studiert. Sie hat sich vom Fleck weg in Land und Leute verliebt und wollte unbedingt eine Geschichte schreiben, die in dieser Gegend voller Legenden spielt. Mit dem erdigen Geruch von Moos und dem Duft von Scones und starkem Tee mit Milch in der Nase schrieb sie ihr Romandebüt »Brombeerfuchs. Das Geheimnis von Weltende«. Wenn sie nicht gerade auf  Entdeckungstour durch Großbritannien streift, lebt Kathrin Tordasi in Berlin.

Kathrin Tordasi hat in Wales studiert. Sie hat sich vom Fleck weg in Land und Leute verliebt und wollte unbedingt eine Geschichte schreiben, die in dieser Gegend voller Legenden spielt. Mit dem erdigen Geruch von Moos und dem Duft von Scones und starkem Tee mit Milch in der Nase schrieb sie ihr Romandebüt »Brombeerfuchs. Das Geheimnis von Weltende«. Wenn sie nicht gerade auf  Entdeckungstour durch Großbritannien streift, lebt Kathrin Tordasi in Berlin.

Ein Knäuel aus Fragen


Léa


»Hallo, Kleine«, sagte eine warme Stimme. »Willkommen zurück.«

Léa schlug die Augen auf. Neben ihr saß die Frau, die sie am Eingang des Buchladens begrüßt hatte. Léa betrachtete ihr freundliches Lächeln, dann fuhr sie zusammen vor Schreck. Wo war sie? Was war passiert? Mit einem Ruck setzte sie sich auf, und sofort drehte sich alles.

»Vorsicht.« Die Frau hielt sie behutsam an der Schulter fest und half ihr, sich wieder hinzulegen. »Werd erst mal richtig wach, in Ordnung?«

»Sonst kippst du gleich wieder um«, sagte eine Stimme. Léa drehte den Kopf. Coralie stand eine Armlänge von ihr entfernt und wippte auf den Fußballen vor und zurück.

Léa runzelte die Stirn. Sie befand sich in einem Zimmer mit niedriger Decke und dunklen Holzbalken. Hier gab es keine Bücherregale. Stattdessen stand ein klobiger Tisch vor einem Buntglasfenster. Apothekerschränke reihten sich an den Wänden, und auf dem Tisch standen leere Glasflaschen, Mörser und eine altmodische Waage. So oder ähnlich stellte Léa sich eine mittelalterliche Werkstatt vor.

Ein tropfenförmiger Kristall hing vor dem Fenster, und Licht tanzte über seine geschliffenen Facetten. Léa blinzelte, zuckte zusammen und legte die Fingerspitzen an ihre Augenwinkel. Ihre Augen fühlten sich normal an, genau so, wie sie es gewohnt war. Trotzdem schlug ihr Herz schneller, als sie an den Schmerz dachte, den sie vorhin gespürt hatte. Scharf wie eine Nadel hatte er sich angefühlt.

»Wo bin ich?«, fragte sie und schluckte. Ihre Kehle war staubtrocken.

»In meiner Werkstatt«, erwiderte die Frau. »Wir dachten, auf einem Sofa liegst du bequemer als auf dem Boden.«

Erst als sie das sagte, wurde Léa bewusst, dass sie auf einer Couch lag. Ein weiches Samtkissen stützte ihren Kopf, und der Duft von Lavendel stieg ihr in die Nase.

»Was ist passiert?«, fragte sie.

»Das musst du uns sagen«, schaltete Coralie sich ein. »Du bist zusammengeklappt. Das war echt eine Überraschung.«

Léa fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Die Frau mit den blau-schwarzen Zöpfen bot ihr ein Glas Wasser an. Léa setzte sich vorsichtig auf und trank einen großen Schluck.

»Ich heiße Nina Baudry, aber du kannst Nina zu mir sagen«, stellte die Frau sich vor. »Und du heißt Léa, richtig?«

Léa nickte.

»Freut mich, dich kennenzulernen.« Wieder lächelte die Frau. Nina. »Was war denn vorhin los? Ist dir schlecht geworden?«

»Ich weiß nicht«, murmelte Léa. Sie fühlte sich immer noch schwummrig, aber vor allen Dingen war sie verwirrt. Federn, die sich in Licht auflösten, Kinder, die sich verschlüsselte Botschaften schickten … und dann fiel sie selbst urplötzlich in Ohnmacht. Nichts davon ergab Sinn. Léa mochte Rätsel, aber momentan hatte sie das Gefühl, als hätte sie sich in einem stockdunklen Raum ohne Ausgang verirrt.

Ihre Hand zitterte, und sie stellte schnell das Glas ab. Nichts anmerken lassen, zischte die Stimme in ihr. Zeig jetzt keine Schwäche. »Kann mir bitte jemand sagen, was hier vor sich geht?«, fragte sie so ruhig wie möglich.

»Wir –«, setzte Coralie an, aber Nina hob eine Hand.

»Bitte warte noch einen Moment«, sagte sie und wandte sich an Léa. »Alex hat dich hergeschickt, richtig? Kannst du uns erklären, warum?«

Léa presste die Lippen aufeinander. Wollte Nina, dass Léa die Ereignisse des gestrigen Tages schilderte? Oder war diese Frage ein Test? Es wirkte so, als ob Léa etwas Bestimmtes sagen musste, bevor ihr irgendwer erklärte, in was für einen Schlamassel sie geraten war.

Léa zögerte noch, da kam Ari in die Werkstatt, gefolgt von einem größeren Jungen mit roten Haaren, blassrosa heller Haut und jeder Menge Sommersprossen, die sein Gesicht, seine Unterarme und Handrücken sprenkelten.

»Roux!« Coralie lief zu ihm und umarmte ihn.

Der Junge schlang einen Arm um sie und sah neugierig zu Léa.

»Ihr kommt genau richtig«, sagte Nina. »Léa wollte uns eben erzählen –«

»… warum sie hier ist«, fiel Coralie ihr ins Wort, während sie sich an Roux’ Seite drückte.

Die drei Kinder und Nina sahen Léa so erwartungsvoll an, dass sie noch nervöser wurde. Unmöglich vorherzusehen, was die anderen hören wollten. Léa überlegte. Sie könnte schweigen, den Buchladen verlassen und hoffen, dass sie damit alles, was ihr hier komisch vorkam, hinter sich ließ. Wahrscheinlich würde sie dann überhaupt keine Antworten bekommen, aber das könnte sie schon irgendwie aushalten. Oder sie legte alle Karten auf den Tisch und hoffte, dass sie den Leuten um sich herum zumindest ein Stück weit vertrauen konnte. Vorsichtig trank sie noch einen Schluck Wasser, dann erzählte sie alles.

 

»… und dann sprang Alex vom Zaun und lief weg«, beendete Léa ihren Bericht. »Ich habe aber nicht gesehen, wer hinter ihr her war.«

Angespannt starrte sie auf ihre Knie. Was würden die anderen von der Geschichte halten? Sie hob den Blick und wappnete sich gegen zweifelnde Gesichter. Stattdessen stellte sie fest, dass Coralie Tränen in den Augen hatte. Bestürzt beobachtete Léa, wie das kleine Mädchen schniefte und ihr Gesicht in Roux’ Pullover vergrub.

»Hey, Coralie«, tröstete Roux. »Mach dir keine Sorgen. Alex wird mit allem fertig, das weißt du doch.«

»Aber wenn sie sie geschnappt haben?«, nuschelte Coralie.

»Haben sie nicht«, behauptete Ari. Gleichzeitig wechselte er jedoch einen besorgten Blick mit Nina.

Die wandte sich an Léa. Wieder verkrampfte sich Léa, doch Ninas Miene blieb weich und ihre Stimme freundlich. »Danke, dass du uns das erzählt hast«, sagte sie. »Das war bestimmt alles sehr aufreibend für dich.«

Léa biss sich auf die Unterlippe. »Ist es immer noch«, gab sie zu. »Ich … ich würde wirklich gerne verstehen, was hier passiert.«

Nina nickte verständnisvoll, doch es war Ari, der sie ansprach.

»Das Zeichen, das Alex in deine Hand gemalt hat. Wie sah das aus?«

Der Blick, mit dem er Léa musterte, erschien ihr mehr als argwöhnisch. Wenn Ninas Fragen keine Prüfung gewesen waren, das hier war auf jeden Fall eine. Sie straffte die Schultern, hob die Hand und zeichnete eine Acht auf ihre Handfläche.

Aris Brauen schossen in die Höhe, und Coralie flüsterte: »Das Unendlichkeitszeichen!«

Léa senkte ihre Hand. »Das was?«

»Das Unendlichkeitszeichen«, erklärte Roux. »Sieht aus wie eine Acht, die auf der Seite liegt. Wir benutzen es, wenn wir sagen wollen: Du bist wie wir, oder, du gehörst in unsere Welt

»Roux«, mahnte Ari, aber der zuckte nur mit den Schultern.

»Alex vertraut Léa. Sonst hätte sie ihr das Zeichen nicht verraten.«

Léa konnte die Jungs nur sprachlos anstarren. Wenn möglich, war sie nun noch mehr durcheinander als zuvor. Warum sollte Alex ihr vertrauen? Sie kannte Léa doch gar nicht! Und was meinte Roux, von wegen…

»Was meinst du mit unsere Welt?«, fragte sie. »Leben wir nicht in derselben?«

»Ja und nein«, sagte Roux und zwinkerte Coralie zu. Coralie lächelte.

»Oh, das reicht«, schaltete Nina sich ein. »Léa. Du möchtest Antworten, richtig?«

Léa nickte.

Nina sah sie ernst an. »Die können wir dir geben, aber das wird deine Sicht auf alles um dich herum ordentlich durcheinanderwirbeln.«

»Ist eh schon der Fall«, sagte Léa, was Ari ein amüsiertes Lachen entlockte. Täuschte Léa sich, oder war seine Miene plötzlich weniger abweisend? Ja, sein Mundwinkel zuckte sogar hoch zu einem Lächeln.

»Okay«, sagte er. »Dann weihen wir dich besser ein. Hat Alex dir irgendetwas erklärt? Die Schimmervögel oder den Glanz?«

»Sie hat das Zeug, in das sich die Feder pulverisiert hat, Glanz genannt«, antwortete Léa. »Aber ich weiß nicht, was das bedeutet.«

»Glanz bedeutet Magie«, sagte Nina und zog Alex’ Beutel aus der Tasche ihrer Strickjacke. Léa zuckte zurück.

Überrascht hob Nina eine Braue. »Was hast du?«

Léa dachte an die explodierende Feder, das Jucken in ihrem Augenwinkel und den stechenden Schmerz, der sie wie ein Fausthieb umgehauen hatte. »Ich glaube, das Zeug in dem Beutel hat irgendetwas mit meinem Auge gemacht«, krächzte sie.

»Wie bitte?«, fragte Ari alarmiert.

Im selben Atemzug rief Coralie: »Oh! Sie ist umgekippt, als Ari den Beutel geöffnet hat!«

»Stimmt das?«, fragte Nina.

Léa schauderte und verschränkte rasch die Arme vor der Brust. »Ich habe einen Funken gesehen, und irgendwas hat in mein Auge gestochen. Oder zumindest hat es sich so angefühlt. Danach war alles schwarz.«

Sofort kehrte die Falte zwischen Aris Brauen zurück. »Aber der Glanz hat dich nicht berührt, oder?«, fragte er. »Du hast ihn nur gesehen?«

Léa schluckte. »Diesmal ja …«

Nina musterte sie aufmerksam. »Heißt das, ein anderes Mal hast du ihn berührt? War das im Garten von Notre-Dame?«

Wieder nickte Léa. »Ein bisschen was davon ist in meinem linken Auge gelandet, glaube ich.« Sie grub die Finger in ihre Ärmel. »Alex hat gesagt, Glanz ist gefährlich. Hab ich mich vergiftet?«

Sofort...

Erscheint lt. Verlag 25.9.2024
Reihe/Serie Vögel von Paris Reihe
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer für Jungen und Mädchen • Abenteuer Kinderbuch • Action Kinderbuch • Action Kinderbuch Abenteuer für Mädchen und Jungen • Brombeerfuchs • fantastisches Kinderbuch • Fantasy für Kinder • found family • freundschaft buch kinder • Freundschaftsgeschichten • Geschenk Kinder 10 • Geschenk Tochter 10 Jahre • Girl Power • Kinderbuch 10 Jahre • Kinderbuch Reihe • Mädchenbuch 10 Jahre • Magie Buch Kinder • Magische Geschichten • Magisches Abenteuer für Kinder ab 10 • Nachtschattenwald • Paris • Rätsel für Kinder • spannendes Kinderbuch • Zusammenhalt
ISBN-10 3-7336-0600-0 / 3733606000
ISBN-13 978-3-7336-0600-8 / 9783733606008
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