Matching Night, Band 1 & 2: Küsst du den Feind? & Liebst du den Verräter? (Ebook-Doppelband | New Adult Romantic Suspense | 1. Platz beim Lovelybooks Community Award) (eBook)
672 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51255-3 (ISBN)
Stefanie Hasse ist eine erfolgreiche Autorin und Buchbloggerin. Wenn sie nicht gerade in fremden Buchwelten versinkt, denkt sie sich selbst romantische Geschichten aus und liebt es, ihre Leser*innen mit unvorhergesehenen Wendungen zu überraschen. Bei Ravensburger hat sie bereits zahlreiche Romantic-Suspense-Romane veröffentlicht, u.a. 'Bad Influence', 'Matching Night' und 'Master Class'. Stefanie Hasse lebt mit ihrer Familie in Süddeutschland.
Stefanie Hasse ist eine erfolgreiche Autorin und Buchbloggerin. Wenn sie nicht gerade in fremden Buchwelten versinkt, denkt sie sich selbst romantische Geschichten aus und liebt es, ihre Leser*innen mit unvorhergesehenen Wendungen zu überraschen. Bei Ravensburger hat sie bereits zahlreiche Romantic-Suspense-Romane veröffentlicht, u.a. "Bad Influence", "Matching Night" und "Master Class". Stefanie Hasse lebt mit ihrer Familie in Süddeutschland.
1
Samstag, 24.10.
»Es kann doch nicht sein, dass es auf dem ganzen Campus kein einziges freies Zimmer gibt! Vielen Dank für Ihre Hilfe.« Manchmal wünsche ich mir, es gäbe noch Telefone, bei denen man den Hörer aufs Gerät knallen kann wie in alten Filmen. Das »Beenden«-Feld zu drücken ist nicht annähernd so befriedigend. Nicht einmal, wenn ich so fest drauftippe, dass mein ganzer Finger wehtut.
Tylers Lachen schwebt durch den Raum. »Ich liebe dein Feuer, Cara.«
An seinen Grübchen kann ich sein breites Grinsen selbst von schräg hinten erkennen. Und das trotz seines Dreitagebarts. Er lungert wie fast immer auf der Couch herum, während ich voller Verzweiflung über meine Wohnsituation beim täglichen Abtelefonieren meiner Liste kaum eine Sekunde stillstehen kann.
Nun dreht er sich zu mir um, schiebt den Arm lässig auf die Rückenlehne und legt den Kopf darauf, sodass ihm ein paar gewellte Strähnen ins Gesicht fallen, hinter denen er zu mir aufsieht.
»Gib auf, Cara«, sagt er mit sanfter Stimme und einem Blick, der vermutlich jedes weibliche Wesen aufseufzen ließe. Zumindest alle, die nicht wie ich völlig verzweifelt nur eines im Kopf haben: ein bezahlbares Zimmer. Was in Whitefield aber vermutlich ein genauso unrealistischer Wunsch ist wie das Einhorn damals zu meinem sechsten Geburtstag.
»Hör auf, meinen Teppich durchzulaufen, und setz dich zu mir.« Tyler klopft neben sich auf das schwarze Leder und schafft es mit seinem Dackelblick, dass ich seufzend die Couch umrunde.
»Den Tag kann ich streichen.« Ich lasse mich neben ihn fallen.
Tyler rückt sofort näher und legt seinen Arm um mich. Dankend lehne ich den Kopf an seine Schulter.
»Du weißt, dass du dir den ganzen Stress sparen könntest. Mein Angebot gilt. Du kannst mein Zimmer haben und ich schlafe auf der Couch.«
»Mir fallen immer noch eine Menge Gründe ein, warum das eine schlechte Idee ist«, erwidere ich.
»Einen davon kannst du streichen.«
Ich rücke von ihm ab und schaue ihm in die braunen Augen.
»Dass du mich nicht kennst«, sagt er, als hätte ich selbst darauf kommen müssen.
»Ich kenne dich immer noch nicht gut genug, um mit dir zusammenzuwohnen«, erwidere ich mit einem Lächeln.
Tyler hat mir dieses Angebot tatsächlich schon bei unserer ersten Begegnung in der Wohnheimverwaltung gemacht, als ich Mrs Carson schon fast auf Knien angefleht habe, ein Zimmer herbeizuzaubern. Vergeblich natürlich, sonst wäre mein Problem ja gelöst. Als wir uns später wieder zufällig über den Weg gelaufen sind, kam er gleich wieder darauf zu sprechen.
»Außerdem war das nur einer der Gründe. Es gibt nicht umsonst Wohnheime für Frauen und Wohnheime für Männer.«
»Das wäre kein Problem. Für mich würde man sicher eine Ausnahme machen. Mein Dad könnte …«
Ich schüttele hastig den Kopf. So etwas will ich auf keinen Fall. Mir ist inzwischen bewusst, dass sich Tyler bei jedem Problem an seinen Dad wenden kann, aber ich will nicht diejenige sein, auf die mit dem Finger gezeigt wird, nur weil ein ehemaliger britischer Botschafter beim Dekan angerufen hat, damit er für mich eine Ausnahme macht.
»Ich schaffe es ohne Hilfe.«
Tyler zieht mich wieder an sich und massiert mir die Schulter. Seine Bartstoppeln streifen über mein Haar, als er den Kopf schüttelt. »Du bist völlig überarbeitet. Das Studium, der Job im Diner, die lange Fahrtzeit …«
»Vergiss nicht die tägliche Parkplatzsuche«, füge ich der endlosen Liste an Gründen hinzu, die eigentlich für die Annahme seines Angebots sprechen.
»… die tägliche Parkplatzsuche«, wiederholt er. Inzwischen zählt er die Gründe an seinen für England viel zu gebräunten Fingern ab. »Und dann noch dein Job in der Redaktion. Es ist zu viel, Cara. Das hältst du nicht mal ein Trimester durch.«
Während ich nur daran denken kann, was passieren würde, wenn ich krank werde, versucht Tyler, meine Sorgen mit kleinen gemalten Kreisen in meinem Nacken zu vertreiben. Mit einem wohligen Seufzen senke ich das Kinn auf die Brust und ein dichter Vorhang kupferroter Haare fällt zwischen mich und Tyler.
»Wenn dir das schon gefällt …«, setzt Tyler an, doch ich schiebe schnell die Haare zur Seite und sehe ihn vorwurfsvoll an. Mit einem schuldbewussten Grinsen um die vollen Lippen zuckt er mit den Schultern. »Einen Versuch war es wert, C.«
Wenn Tyler im Flirtmodus ist, nennt er aus irgendeinem Grund alle beim Anfangsbuchstaben – als könnte er sich die vollen Namen nicht merken. Was bei der beträchtlichen Anzahl an Flirtpartnerinnen auch kein Wunder ist, denn ich habe da keinerlei Exklusivrecht. Tyler flirtet bei unseren zahlreichen Besuchen bei dem kleinen Italiener auf dem Campus auch jedes Mal mit der Kellnerin, obwohl er ein X-Chromosom zu wenig besitzt, um ihr Interesse zu wecken. Das stört ihn jedoch nicht im Geringsten. Tyler Walsh sieht das Flirten als Sport und strebt vermutlich die Profiliga an. Solange er es bei mir nicht übertreibt, genieße ich seine Aufmerksamkeit. Nach Mason bin ich froh, zu wissen, woran ich bin, und dieses Freundschaftsding reicht mir vollkommen. Ich kann nicht noch einmal jemanden in mein Leben lassen, dessen Eifersucht mir die Luft zum Atmen nimmt. Für so etwas hätte ich auch gar keine Zeit.
»Und du bist dir sicher, dass du diesen Anblick nicht gleich nach dem Aufwachen beim ersten Kaffee sehen willst?« Er deutet mit einer Bewegung über seinen durchaus ansehnlichen Körper. Zumindest kurz habe ich das Bild vor Augen, wie er mit einem Handtuch um die Hüfte aus der Dusche kommt, schiebe es aber schnell von mir und sehe weg.
»Tausend Pfund für deine Gedanken. Mir gefällt es, wenn ich dich zum Erröten bringe, C.«
Ich höre sein breites Grinsen und verfluche meine helle Haut, die jede noch so kleine Hitze in den Wangen wie Leuchtreklame wirken lässt.
»Wenn sich das Feuer deiner Haare und aus deinem Inneren auf deinen Wangen zeigt.« Er lacht wie immer neckisch, wenn er mich mit seiner Direktheit aus dem Konzept bringt.
Ich schlage ihm spielerisch gegen die Brust, er stöhnt theatralisch auf und lässt sich gegen die Rückenlehne fallen. Sofort weckt sein nur unterhalb der Brust geknöpftes Hemd erneut meine Handtuchfantasien. Dann richtet er sich urplötzlich auf, zieht ein Bein auf die Couch und setzt sich seitlich vollkommen aufrecht hin, als wären wir nicht in seinem Wohnheim, sondern bei einem … Bewerbungsgespräch oder so.
Stirnrunzelnd setze ich mich auch auf und sehe ihn mit erhobener Braue an.
»Wenn du mein Angebot immer noch ausschlägst, muss ich dir wohl etwas beichten.« Er streicht sich die Haare aus der Stirn, die Bewegung wirkt irgendwie fahrig. Ich habe Tyler in den ganzen Wochen seit unserem Kennenlernen nie so … unsicher erlebt. Das macht mich nervöser als die spielerischen Flirts, die ich wenigstens einschätzen kann.
»Ist etwas passiert?«, frage ich, weil er nicht fortfährt. In seinem Inneren scheint ein Kampf stattzufinden. Ich habe keine Ahnung, welche Seite gewinnt.
»Ich habe mich wegen deines Problems umgehört und dich bei den Ravens empfohlen.« Er presst die Worte so schnell hervor, dass mein Gehirn eine Weile braucht, um sie auseinanderzuzerren und zu verstehen, was mir offensichtlich anzusehen ist.
»Die Ravens sind eine sehr exklusive Studentinnenverbindung, die … sehr gute Beziehungen hat.«
»Ich habe noch nie von ihnen gehört«, sage ich ehrlich, während ich meinen Kopf angestrengt nach Ravens durchforste.
»Sie bieten Zimmer in ihrem Wohnheim an, stellen Lehrmittel bereit …«
»Und wieso sollten sie ausgerechnet mich aufnehmen? Ich habe mich nicht einmal beworben.«
»Man kann sich bei den Ravens auch nicht bewerben. Man wird ausgewählt.« Tyler betont den letzten Satz irgendwie seltsam. Ein Schauer rieselt mir über den Rücken, doch ehe ich etwas erwidern kann, fährt er fort: »Du hast die oberste Raven gestern kennengelernt. Valérie war bei dir im Diner und live dabei, als du deinen hübschen Kellnerinnenhintern verteidigt hast, wie ich gehört habe.«
Meine Augen weiten sich vor Überraschung, als ich mich an meine gestrige Schicht erinnere – und die beiden Idioten, die mir die ganze Zeit dämliche Anmachsprüche zugerufen haben, bis es mir zu blöd wurde. An der Theke saß eine Frau, die eigentlich die ganze Zeit auf ihr Handy gestarrt hat, sogar beim Trinken aus ihrer Kaffeetasse. Und trotzdem hat sie mitbekommen, wie ich mich gegen die Typen zur Wehr gesetzt habe.
»Da war eine Dunkelhaarige mit kinnlangem Bob«, greife ich die Erinnerung auf. »Sie hat mir gestern gratuliert und wollte mir einen Drink ausgeben, weil ich zwei betrunkene Studenten hinausgeworfen habe, die mit ihren schlechten Sprüchen offenbar ins Guinessbuch der Rekorde wollten.«
Tyler nickt mit zusammengekniffenen Lippen, ehe er sich über die stoppelige Wange streift, was ein kratzendes Geräusch verursacht.
»Sie glaubt, dass du eine gute Raven abgeben würdest. Denk darüber nach. Das Wohnheim der Ravens ist auf dem Campus, du hättest keine lange Anfahrt mehr …«
Ergeben reiße ich die Hände nach oben. »Schon gut, ich schau mir die Verbindung mal an, okay?«
»Gut.« Tyler lässt sich wieder gegen die Lehne sinken, hebt den rechten Arm, damit ich zu ihm rutschen kann, während er mit seiner Linken nach der Fernbedienung angelt.
Ich lehne mich an ihn und male mir aus, wieder auf...
Erscheint lt. Verlag | 1.10.2024 |
---|---|
Reihe/Serie | Matching Night |
Verlagsort | Ravensburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | Bestseller 2024 • Bestseller Bücher 2024 • Buch • Bücher • Bücher Neuerscheinungen 2024 • Cliffhanger • College-Setting • dark academia • Doppelband • enemies to lovers • fake dating • Gesamtausgabe • Geschenk • Geschenkidee • Lesen • Literatur • lovelybooks leserpreis • New Adult • Only one bed • Romantic Suspense • spannend • Studentenverbindung |
ISBN-10 | 3-473-51255-9 / 3473512559 |
ISBN-13 | 978-3-473-51255-3 / 9783473512553 |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Größe: 3,1 MB
DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasserzeichen und ist damit für Sie personalisiert. Bei einer missbräuchlichen Weitergabe des eBooks an Dritte ist eine Rückverfolgung an die Quelle möglich.
Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belletristik und Sachbüchern. Der Fließtext wird dynamisch an die Display- und Schriftgröße angepasst. Auch für mobile Lesegeräte ist EPUB daher gut geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.
aus dem Bereich