Royal Institute of Magic, Band 1: Die Hüter der verborgenen Königreiche (eBook)

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2024 | 1. Auflage
384 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51241-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Royal Institute of Magic, Band 1: Die Hüter der verborgenen Königreiche -  Victor Kloss
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Bist du bereit für eine Welt voller Abenteuer und Magie? Nie hätte Ben sich träumen lassen, dass es überall auf der Welt verborgene Orte voller fantastischer Wesen gibt - bis ihn eine abenteuerliche Drachenbahnfahrt von London zum Royal Institute of Magic führt. Hier sausen mächtige Greife durch die Luft, Trolle helfen mit dem Gepäck und Zaubersprüche werden in bunten Perlen verkauft. Ben ist begeistert. Doch er merkt schnell, dass der Frieden in den verborgenen Königreichen bedroht ist. Denn der König der Dunkelelfen verfolgt einen finsteren Plan ...

Victor Kloss wurde 1980 geboren und verbrachte die ersten fünf Lebensjahre in London, bevor er in eine Kleinstadt in West Sussex umgezogen ist. Tagsüber hat er Webseiten programmiert, nachts hat er geschrieben (oder es jedenfalls versucht). Seine Liebe für fantastische Kinderbücher hat er über Enid Blyton, Tolkien und zuletzt J. K. Rowling entdeckt. Seine Hobbys umfassten Football, Golf, Lesen und Spaziergänge mit seiner Frau und Tochter. Victor Kloss ist am 5. November 2016 verstorben. Seine Reihe 'Royal Institute of Magic' hat sich über seinen Tod hinaus zu einem internationalen Selfpublishing-Phänomen entwickelt.

Victor Kloss wurde 1980 geboren und verbrachte die ersten fünf Lebensjahre in London, bevor er in eine Kleinstadt in West Sussex umgezogen ist. Tagsüber hat er Webseiten programmiert, nachts hat er geschrieben (oder es jedenfalls versucht). Seine Liebe für fantastische Kinderbücher hat er über Enid Blyton, Tolkien und zuletzt J. K. Rowling entdeckt. Seine Hobbys umfassten Football, Golf, Lesen und Spaziergänge mit seiner Frau und Tochter. Victor Kloss ist am 5. November 2016 verstorben. Seine Reihe "Royal Institute of Magic" hat sich über seinen Tod hinaus zu einem internationalen Selfpublishing-Phänomen entwickelt.

Ein unerwarteter Test


18. Dezember 1589


Die Wache entfernte die Binde. Michael James Greenwood blinzelte, als seine Augen versuchten, sich an das Licht der Fackeln zu gewöhnen.

„Stell keine Fragen. Setz dich“, befahl die Wache.

Michael befand sich in einem prunkvollen Gang, an dessen Seiten sich Männer und Frauen des Adels gegenübersaßen. Die meisten ignorierten ihn. Diejenigen, die ihm einen Seitenblick schenkten, taten dies so verächtlich, als wäre allein seine Anwesenheit eine Beleidigung. In der Tat passte Michael nicht in diese Runde. Er war halb so alt wie die anderen und hatte unordentliches blondes Haar, das zudem noch mit Mehl überzogen war, da er vor weniger als einer Stunde direkt aus der Bäckerei seines Vaters hierhergezerrt worden war.

Michael drehte sich zu dem imposanten Wachmann um, der hinter ihm stand, und zog die Augenbrauen hoch. Protest hatte ihm bislang zwar nur einen Klaps auf den Hinterkopf eingebracht, aber wenn er sich die anderen Anwesenden so ansah, wollte er gern einen weiteren Versuch wagen.

„Sir, das ist vollkommen absurd“, sagte er. „Ihr habt den falschen Greenwood. Bestimmt gibt es einen Lord oder Edelmann mit demselben Namen. Ich habe rein gar nichts mit der Person zu tun, die dieses Treffen geplant hat.“

Das Gesicht der Wache verdüsterte sich. „Dieses Treffen wurde von Ihrer Majestät der Queen einberufen. Zu meinem Bedauern wurde kein Fehler begangen. Nun setz dich und sei still.“

Michael verkniff sich eine Antwort. Nicht etwa aus Angst, sondern weil ihn nun tatsächlich Neugier gepackt hatte. Die Queen hatte diese merkwürdige Versammlung veranlasst? Er hatte die Queen erst einmal in seinem Leben gesehen und das aus großer Entfernung. Er war sich sicher, dass sie nicht einmal wusste, dass er existierte.

Er setzte sich zwischen zwei wohlhabend aussehende Männer und nickte ihnen lächelnd zu. Es überraschte ihn nicht, dass keiner von beiden die Freundlichkeit erwiderte. Stattdessen rückten sie von ihm ab, bemüht, ihre teuren Gewänder nicht mit Mehl zu besudeln.

Michael bemerkte eine gewisse Unruhe unter den Anwesenden. Wussten sie mehr als er? Die Wachen waren urplötzlich in der Bäckerei seines Vaters aufgetaucht und hatten ihn schnurstracks und ohne Erklärung zum Schloss mitgenommen. Sie hatten nur gesagt, dass er in keinerlei Schwierigkeiten stecke und bis zum Abend unbehelligt wieder zu Hause sein würde. Dann hatten sie Michael bis zum Haupttor eskortiert und ihm vor Eintritt eine Augenbinde angelegt.

„Lord Frederick Arnold.“ Der Aufruf der Wache unterbrach die angespannte Stille und riss Michael aus seinen Gedanken.

Ein korpulenter Mann erhob sich und ging zu der Wache, die neben einer Tür in der Mitte des Ganges stand. Der Wachposten flüsterte dem Lord etwas zu. Zwar konnte Michael nicht verstehen, was gesagt wurde, aber er sah, wie der Lord ein Taschentuch aus seinem Gewand zog und sich die feucht glänzende Stirn damit abwischte. Dann atmete er tief durch, öffnete die Tür und verschwand dahinter. Hier und da hörte man jemanden nervös die Luft einziehen. Von einigen Gesichtern konnte Michael pure Angst ablesen, erkannte in anderen aber auch Respekt.

Michael trommelte mit den Fingern auf seine Knie. Zu gern hätte er jemanden gefragt, ob sie wüssten, was gerade passierte, aber er war sich ziemlich sicher, dass ihm das lediglich einen weiteren Klaps einbringen würde. War es möglich, dass er irgendwelche Unterweisungen verpasst hatte? Wahrscheinlicher war es, dass diese reichen und gut vernetzten Lords und Ladys schon im Vorfeld mehr erfahren hatten als er. Was auch immer sie wussten, es erfüllte sie offensichtlich nicht mit sehr viel Zuversicht.

Michael hatte erwartet, dass große Aufregung herrschen würde, nachdem der Lord hinter der Tür verschwunden war. Stattdessen legte sich wieder Stille über die Anwesenden. Nach fünf Minuten öffnete der Wachmann erneut die Tür und steckte den Kopf durch die Öffnung. Scheinbar war er zufrieden mit dem, was er sah, denn er rief einen weiteren Namen aus. Eine „Lady Janet Harris“ stand auf und begab sich mit nur wenig mehr Fassung als ihr Vorgänger zur Wache. Wieder war Gemurmel unter den Anwesenden zu vernehmen und dann schritt auch die Lady durch die Tür.

Zwanzigmal wiederholte sich das Ganze, bis schließlich nur noch Michael im Gang saß – umgeben von leeren Stühlen und weiterhin vollkommen ahnungslos.

„Master Michael Greenwood.“

Seine Nerven flatterten ein wenig, als er aufstand. Eigentlich sollte er Angst haben oder wenigstens, wie seine Vorgänger, ein wenig besorgt sein. Aber so war es nicht. Er war neugierig. Was verbarg sich wohl hinter der Tür? In der letzten Stunde hatte er Dutzende Male beobachtet, wie die Wache den Aufgerufenen Anweisungen zuflüsterte. Er brannte darauf zu erfahren, was der Mann ihnen sagte.

„Du wirst für keine deiner Entscheidungen, die du jenseits dieser Tür triffst, zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte die Wache.

Die Anweisung war so kurz, dass Michael sich ein wenig verschaukelt fühlte. Aber sie war auch geheimnisvoll und Michael blieb nach wie vor extrem neugierig.

„Könnt Ihr mir verraten, worum es hier geht?“, fragte Michael.

„Nein, aber ich kann dir sagen, warum du dich in adliger Gesellschaft befunden hast. Du gehörst zu einer kleinen Gruppe von Bürgern, anhand der herausgefunden werden soll, wie gewisse Personen des gemeinen Volks bei dem Test abschneiden.“

„Wen genau meint Ihr mit gewisse Personen des gemeinen Volks?“

„Jung, des Schreibens und Lesens mächtig, körperlich und geistig fit. Zum Glück gibt es nicht sehr viele von euch.“

„Also bin ich ein Experiment?“

„Ja.“ Das Gesicht der Wache zeigte weniger Mitgefühl als die steinernen Mauern des Gangs. „Wenn du meinen Rat möchtest – du solltest verschwinden. Das Institut ist eine hoch angesehene Organisation und sollte nicht durch einfache Menschen besudelt werden.“

„Ich danke Euch für die freundlichen und ermutigenden Worte, Sir“, erwiderte Michael. Noch bevor die Wache reagieren konnte, drehte Michael den Türknauf und betrat den Raum.

Sein ganzer Körper war angespannt, jederzeit bereit, auf mögliche Gefahren zu reagieren. Halb hatte er erwartet, dass sich ein Ritter in voller Rüstung auf ihn stürzen würde. Daher war er fast etwas enttäuscht, als sich seine Augen an das schummrige Licht des Raums gewöhnt hatten und er nichts außer einem einzelnen Stuhl und einem aufwendig verzierten Schreibtisch in einem kleinen quadratischen Zimmer sah. Am hinteren Ende des Raums befand sich eine Flügeltür, die so riesig war, dass sie fast die gesamte Wand einnahm. Zu seiner Linken gab es eine weitere, sehr viel kleinere Tür. Doch Michaels ganze Aufmerksamkeit galt der Wand zu seiner Rechten. Dort hing, kunstvoll eingerahmt und hinter einer Glasscheibe, ein goldenes Schwert. In den Schwertgriff eingelassen waren Edelsteine, deren Schönheit ihm den Atem verschlug.

Er riss sich von dem Anblick des Schwerts los und ging hinüber zu dem Schreibtisch; vielleicht befand sich etwas in den vielen Schubladen, das ihm weiterhelfen könnte.

Noch bevor er den ersten Schritt vollzogen hatte, blieb er erneut abrupt stehen. Etwas schwebte nur wenige Zentimeter über dem Schreibtisch. Wie von einer an der Decke befestigten Schnur aufrecht gehalten, hing dort ein Blatt Papier. Und obwohl kein Luftzug zu verspüren war, kräuselte es sich leicht, wie von Wind bewegt.

War das Blatt schon die ganze Zeit dort gewesen? Er hätte das doch ganz sicher bemerkt. Andererseits war er es auch nicht gerade gewohnt, auf Objekte zu achten, die über Tischen schwebten.

Selbst aus der Entfernung konnte er die mit Tinte verfasste schwungvolle Handschrift ausmachen. Er trat näher heran und indem er mit der Hand oberhalb des Papiers durch die Luft fuhr, suchte er nach einem dünnen Faden, der es schweben ließ. Er konnte nichts erspüren. Fasziniert ging Michael um den Schreibtisch herum, untersuchte das Blatt von allen Seiten. Aber auch hier fand er nichts, was es in dieser Position hielt. Schließlich gab Michael dem Blatt versuchsweise einen Stupser. Leichte Wellen durchfuhren es, bis es schließlich wieder ruhig und glatt an seiner Ausgangsposition schwebte.

Nachdenklich rieb Michael sich das Kinn. Was auch immer für Tricksereien hier angewendet wurden, solche waren ihm noch nie begegnet. Mit wachsender Neugier wandte er sich dem Text auf dem Blatt zu.

An: Sämtliche Bewerber am Royal Institute of Magic

Von: Queen Elizabeth, Kommandeurin des Royal Institute of Magic

Willkommen,

ich bin mir sicher, dass Ihr viele Fragen habt, aber dennoch, so hoffe ich, voller Neugier und nicht verängstigt seid. Lasst mich Euch versichern, dass Ihr in keinerlei Schwierigkeiten steckt; ganz im Gegenteil.

Ihr seid sorgfältig ausgewählt worden, um Euch für eine Stelle am Royal Institute of Magic zu bewerben. Da unsere Organisation der höchsten Geheimhaltungsstufe unterliegt, werdet Ihr nicht wissen können, wie wichtig sie für unser Land ist. Daher lasst mich Euch aufklären.

Im letzten Jahr haben wir gegen die spanische Armada gekämpft und einen großartigen Sieg errungen. Dieser Sieg wurde durch das Royal Institute of Magic ermöglicht. Welche Rolle genau das Institut gespielt hat, darf ich nicht offenlegen. Aber lasst mich betonen, dass es eine überaus wichtige war.

Michael hörte auf zu lesen und setzte sich rasch,...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2024
Reihe/Serie Royal Institute of Magic
Mitarbeit Cover Design: Helge Vogt
Übersetzer Sabine Felsberg
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Buch • Buch ab 10 Jahre • Bücher • Buch für Jungs • Fantasy • Für Jungen ab 10 • für Mädchen ab 10 • Geschenk • Geschenkidee • Kinderbuch ab 10 Jahre • Kinderbücher • Lesen • Literatur • Royal Institute of Magic • Victor Kloss
ISBN-10 3-473-51241-9 / 3473512419
ISBN-13 978-3-473-51241-6 / 9783473512416
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