SOL. Die Rache der Obsidians (eBook)

Starke Freundschaften und queere Rivals to Lovers | Atmosphärische Fantasywelt voller Götter und Monster | für Leserinnen und Leser ab 12

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
432 Seiten
Dragonfly (Verlag)
978-3-7488-0268-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

SOL. Die Rache der Obsidians - Aiden Thomas
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Das fulminante Finale der SOL-Dilogie

Teo hätte nicht einmal im Traum daran gedacht, dass er ein Held sein könnte. Nun hat er keine andere Wahl. All das Chaos und die Zerstörung in Reino del Sol ist seine Schuld. Nur seinetwegen wurden die auf Rache gesinnten Obsidians aus ihrem Gefängnis befreit. Jetzt ist die ganze Welt in Dunkelheit gehüllt, und Teo, Aurelio und Niya machen sich auf den Weg in die Wildnis von Los Restos. Gefährliche Monster und bedrückende Schuldgefühle machen ihnen das Leben schwer und nur die aufkeimenden Gefühle zwischen Teo und Aurelio sorgen für Ablenkung. Doch die drei sind fest entschlossen, die entführten Semidioses zu retten und den Sol-Stein zu finden, um das Licht zurückzubringen. Das Schicksal der gesamten Welt liegt in ihren Händen.

Eine atmosphärische Fantasywelt voller Gottheiten und Monster, starker Freundschaften und einer queeren Rivals to Lovers-Romance

Band 1: SOL - Das Spiel der Zehn



<p>Aiden Thomas hat Kreatives Schreiben am Mills College in Oakland, Kalifornien, studiert. Als Mitglied der LGBTQ+ Community und Latinx setzt sich Aiden für eine vielfältige Repräsentation in den Medien ein. Zu Aidens Talenten gehören »The Office« zu zitieren, unnützes Wissen und Jenga. Sein Debütroman »Yadriel &amp; Julian - Cemetery Boys« ist ein <em>New York Times</em>-Bestseller und war für den Jugendliteraturpreis 2023 nominiert. Band 1 der SOL-Dilogie stand auf der Shortlist für das Buch des Jahres von jugendbuch-couch.de.</p>

Kapitel 1


Xio


»Kapierst du’s denn nicht? … Ich brauche deine Hilfe nicht, ich will nicht, dass du mich beschützt! Ich bin ein Obsidian, und das ist unsere Rache!«

Xio stieß diesen Satz aus, während er von der nebelhaften Dunkelheit verschluckt wurde, die Caos heraufbeschworen hatte. Der heftig rauschende Wind heulte in Xios Ohren, während er um sich schlug, im freien, scheinbar endlosen Fall. Die Luft wurde ihm aus den Lungen gesaugt, und für einen kurzen, verwirrenden Augenblick dachte Xio, er würde ersticken – aber dann war es, als hätte jemand das Licht angeschaltet. Xio landete unsanft auf dem Rücken.

Ihm blieb nur eine Sekunde zu begreifen, wo sie waren – nasse Steine, die Xios Shirt durchtränkten, der Geruch von feuchtem Moos und die wohltuend kühle Luft tief unter der Erde, das Pochen in seiner rechten Hand – dann geriet die Welt um ihn herum explosionsartig in Bewegung.

Ocelo kam zuerst, die Krallen ausgefahren und direkt auf Venganzas Gesicht gerichtet. Die große ziegenköpfige Gottheit seufzte, als ob sie sich unglaublich langweilen würde, schnippte aus dem Handgelenk und traf Ocelo mit solcher Wucht im Rücken, dass sier kopfüber nach vorn flog und sich überschlug.

Auristela schrie. Im Gegensatz zu Ocelo hatte sie sich einen Moment Zeit gelassen, um die Umgebung einzuschätzen, bevor sie losstürmte – was, so dachte Xio, von ihr auch zu erwarten gewesen war. Ihr goldener Schmuck funkelte im Feuerschein, während sie von hinten eine gewaltige Flammenwelle auf Venganza, Caos und Chupacabra zurasen ließ.

Xio hatte nicht Monate seines Lebens damit zugebracht, alle Tricks von Auristela zu lernen, um jetzt darauf hereinzufallen.

»Passt auf!«, rief er und rappelte sich mühsam auf. Aber das war gar nicht nötig.

Caos streckte eine blaugraue Hand aus, und Auristelas Feuer erlosch – es verpuffte einfach. Auristela knurrte, und Xio war sich ziemlich sicher, ein Kichern aus Caos’ verhülltem, konturlosem Gesicht zu hören. Sier schien über dem Boden zu schweben, die mitternachtsblauen Gewänder bildeten im Tanz immer neue Formen.

Xio ging in die Hocke und bereitete sich darauf vor, die Wut der Golds abzubekommen, aber sie schienen ihn nicht einmal zu bemerken.

Die semidioses kämpften geschickt gegen die drei Gottheiten und wandten ihre besten Moves an. Die Golds, immer noch in ihrer farbenprächtigen Festkleidung, wirkten fehl am Platz. Eigentlich sollten sie um den Sol-Tempel ziehen und inmitten der Opulenz und Pracht glänzen. Stattdessen befanden sie sich in nasskalter, feuchter Dunkelheit.

Xochis Stacheln waren zu voller Stärke ausgefahren, bereit, alles zu zerfetzen, was sie mit ihren Ranken treffen konnte. Marino benutzte Hochdruckwasserstrahlen, die so kräftig waren, dass sie Holz spalten konnten, eine hochentwickelte Fähigkeit, die er so selten nutzte, dass Xio bisher nur ein einziges Video auf TúTube davon gesehen hatte. Atzi schleuderte Blitze, von ihrem Rüschenkleid nicht im Geringsten behindert. Ohrenbetäubendes Knacken erfüllte den gesamten Raum, Blitze verfehlten ihr Ziel und prallten an den Wänden ab.

Dezi, schnell wie ein Kolibri, wich den anderen aus und versuchte, in die Nähe einer der Gottheiten zu kommen, aber es gelang ihm nicht. Sie bewegten sich, ohne auf die anderen zu achten, nachlässig und hektisch statt überlegt.

Xio entspannte sich. Er war nicht in Gefahr.

Ausnahmsweise waren die Kinder der Golds-Gottheiten einmal unterlegen. Und, verdammt, es war ein schönes Gefühl, das mitzuerleben.

Xochi kam wieder näher, und dieses Mal lachte Xio und schüttelte seine Aufregung ab.

»Ernsthaft?«, fragte er laut. »Gib’s einfach auf, bevor du …«

BUMM.

Zischende Elektrizität spannte jeden Muskel in Xios Körper an, seine Beine erstarrten. Es dauerte nur einen Moment, dann schaute Xio wieder vom Boden auf. Alles tat ihm weh, vom Kopf über den Rücken bis zum Po. Er stöhnte, in den Ohren klingelte und im Schädel pochte es.

Atzi stand links neben ihm und wirkte selbstgefällig. Sie schubste Xio aus dem Weg, bevor Caos mit den Fingern schnippte und ihre Arme mit Seilen fesselte.

Mit glühenden Wangen kämpfte sich Xio auf die Beine und versuchte, das Kribbeln seiner Haut zu ignorieren, als würden Ameisen darauf herumkrabbeln. Er hätte Atzi im Auge behalten sollen, er wusste doch, wozu sie fähig war. Er schaute zu Venganza, ob er vielleicht beschämt oder enttäuscht war, fand aber keine Anzeichen dafür. Die Obsidians schienen über die Gegenwehr der Golds einfach nur amüsiert zu sein – aber Xio wusste, sie durften nicht unachtsam werden.

Er hatte die Golds ausführlich studiert. Er kannte ihre Strategien, ihre bevorzugten Angriffstaktiken und vor allem ihre ultimativen Schachzüge, die sie nur in den brenzligsten Situationen einsetzten.

Als er sah, wie Auristela ihre Flammen zwischen den Händen zusammenpresste und ihr Schweißperlen auf die Stirn traten, während die Flammen von Orange und Rot zu strahlendem Weiß wechselten, rief Xio den Obsidians zu: »Achtung!«

Venganza drehte abrupt den Ziegenkopf in Richtung Auristela, seine waagerechten Pupillen erkannten ihren Angriff. Er wirbelte beiseite und wich dem Feuerstoß nur knapp aus, bevor er gegen die Wand knallte und explodierte. Der entstandene Hitzeschwall traf Xio mitten ins Gesicht, und der alte Steinboden unter seinen Füßen bebte.

»Wow«, hauchte Xio und blinzelte durch den Rauch zu dem nun riesigen Brandloch im Kalkstein. »Explosive Feuerballdruckwelle«, murmelte er und aktualisierte innerlich die Datenbank der Golds Heldenhaften. Xio wusste bislang nicht, dass Auristela zu so etwas überhaupt imstande war. Er wünschte, er hätte seine Mappe dabei, um sich Notizen zu machen.

»Genug gespielt«, sagte Venganza und zupfte ein glimmendes Fellbüschel neben einem seiner Hörner heraus.

Nur einen Sekundenbruchteil später flog etwas Großes durch den Raum, und das Nächste, was Xio sah, war, dass Auristela in der Luft baumelte, ihre Handgelenke gefangen in Chupacabras Klauen. Die Haut der diosa war mit Fell bedeckt, ihr Kopf der einer Wölfin, und sie lief auf den Hinterbeinen.

»Netter kleiner Trick, diosita«, sagte Chupacabra und stieß ein schreckliches, kreischendes Lachen aus. Die Augen – scharlachrote Pupillen in giftgelber Lederhaut – tanzten vergnügt.

Auristela bewegte die Finger hin und her, aber die Flammen züngelten nur, und sie konnte sie nicht einfangen, egal, wie viele Funken sie zum Leben erweckte. Xio wusste, dass Auristela ohne den freien Einsatz ihrer Hände kein Feuer erzeugen konnte, das groß genug war, um echten Schaden anzurichten, und die Obsidians wussten das auch, weil er es ihnen verraten hatte.

Aber das hielt Auristela nicht auf. Sie wehrte sich heftig – schlug, fluchte und trat nach Chupacabra, die nur lachte, bis Auristela ihr einen Tritt in die Rippen versetzte.

Chupacabra packte Auristelas Pferdeschwanz und riss kräftig daran, sodass ihr Kopf nach hinten schnellte. Auristela schrie vor Schmerz.

Ocelo brüllte auf. Sier stürmte auf Chupacabra zu, die Muskeln angespannt, die Reißzähne entblößt und die Krallen ausgefahren.

Mit einer solch schnellen Bewegung, die Xio gar nicht recht erfassen konnte, erschien ein Obsidian-Dolch in Chupacabras Hand und lag schon an Auristelas Hals. »Runter mit dir, Kätzchen«, warnte Chupacabra, ihr Wolfsgesicht plötzlich mit Furcht einflößend fröhlichem Entzücken.

Schlitternd kam Ocelo zum Stehen. Auristela hörte auf zu strampeln. Die anderen erstarrten. Erschrockenes Schweigen überall im Raum.

Ocelo knurrte nervös, hinter den geschlitzten Pupillen war Furcht zu erkennen, während sier zwischen Chupacabra und Auristela hin- und herblickte. Die Schneide der schwarzen Glasklinge schwebte über Auristelas Halsschlagader.

»Eine falsche Bewegung, und dies hier wird durch ihre hübsche semidiose-Haut fahren wie durch Butter«, machte sich Chupacabra im Singsangton lustig. »Deine kleine semidiose-Heilfähigkeit kann gegen reines Obsidian nicht viel ausrichten – stimmt’s?«, fragte sie und blickte zu Xio.

Der Adrenalindunst verzog sich, und Xio erinnerte sich plötzlich daran, wie er den Zeremoniendolch über seine Hand gezogen hatte. Er blickte auf seine Hand. Ein sauberer Schnitt, schwarzes Blut floss wie Tränen aus einem weinenden Auge. Es gab noch keine Anzeichen für Heilung, aber er konnte ja auch nicht so schnell heilen wie andere semidioses, und der Obsidian der Klinge tat sein Übriges. Das Blut sickerte ihm zwischen den Fingern hindurch und tropfte auf den schmutzigen Steinboden.

Die Golds starrten ihn entsetzt und verwirrt an.

Instinktiv verbarg Xio die Hand hinter seinem Rücken.

Auristela schaute Chupacabra an, als wollte sie sie mithilfe ihrer Gedanken in Brand stecken. »Ich würde dich in einen Haufen verkohlter Knochen verwandeln, bevor du überhaupt die Gelegenheit dazu bekommst«, zischte sie durch die zusammengebissenen Zähne.

Chupacabra lachte wieder kreischend auf. Sie beugte sich dicht über Auristelas Gesicht und streckte die lange Zunge aus, um sich speichelnd über die Wangen zu...

Erscheint lt. Verlag 19.11.2024
Übersetzer Sylvia Bieker, Ulrike Schimming
Sprache deutsch
Original-Titel Celestial Monsters
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 12 • Abenteuer • Alexandra bracken • Bestes Jugendbuch 2024 • Bisexuell • Bookstagram • Booktok • Dilogie • divers • Encanto • Fantasy • Fantasy ab 13 • fantasy ab 14 • Fantasy Mexiko • Farbschnitt • für Jugendliche • Götter • Jugendbuch • Jugendbuch ab 12 • Jugendbuch Farbschnitt • Jugendbuch Geschenk • Jugendbuch LGBTQ+ • Jugendbuch Mexiko • Jugendbuch Tiktok • Jugendliteraturpreis • LGBT • lgbtqia+ • Liebe • Lore • Maze Runner • Mythologie • Mythologie Jugendbuch • Mythologie YA • Obsidian • Percy Jackson • Pride Bücher • Pride Jugendbuch • Pride Month • Queer • Queere Fantasy • Rick Riordan • Romance • Schwul • TJ Klune • Trans • Transgender • tribute von panem
ISBN-10 3-7488-0268-4 / 3748802684
ISBN-13 978-3-7488-0268-6 / 9783748802686
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