Cyber Code (Band 2) - In den Fängen des Feindes -  Tim Peake,  Steve Cole

Cyber Code (Band 2) - In den Fängen des Feindes (eBook)

Rasante Action für Kinder ab 11 Jahren
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
384 Seiten
Loewe Verlag
978-3-7320-2299-1 (ISBN)
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Band 2 des spannenden Action-Abenteuers Lange hat die Menschheit versucht, außerirdisches Leben aufzuspüren. Doch was passiert, wenn der Kontakt tatsächlich hergestellt wird? Kann Danny die Erde erneut vor der außerirdischen Bedrohung bewahren? Danny ist verzweifelt: Seine beste Freundin Jamila ist spurlos verschwunden! Da taucht Adi auf, seine außerirdische Verbündete. Doch sie benimmt sich äußerst merkwürdig und Danny ist sich nicht sicher, ob er ihr trauen kann. Dabei braucht er ihre Hilfe mehr als je zuvor! Denn eine feindlich gesinnte Lebensform hat ihren Weg aus dem Weltall auf die Erde gefunden ... Freund oder Feind? Mit dieser Geschichte begeben sich Kinder ab 10 Jahren auf ein packend und zugleich humorvoll erzähltes Abenteuer rund um geheimnisvolle außerirdische Lebensformen. Freundschaft und Zusammenhalt treffen auf Action und coole Technik. Über allem schwebt die Frage: Was macht uns als Menschen aus und wie wird die Zukunft der Menschheit und des Planeten Erde aussehen? Spannender Lesestoff von Astronaut Tim Peake und Bestsellerautor Steve Cole! Der Titel ist bei Antolin gelistet.

Steve Cole, geboren 1971, verbrachte eine glückliche Kindheit im ländlichen Bedfordshire. Er wurde mit Büchern groß und studierte ab 1989 an der University of East Anglia, um noch mehr Bücher zu lesen. Nach seinem Abschluss mit Auszeichnung in Englischer Literatur und Film ging er verschiedenen Tätigkeiten nach. Unter anderem war er verantwortlich für Kindersendungen der BBC und Chefredakteur bei BBC Worldwide. Heute hat er sein eigenes Unternehmen, widmet sich aber als freier Autor auch mehr und mehr dem Schreiben. Steve Cole lebt in Buckinghamshire, England.

1. SPRUNG INS UNGEWISSE

Habt ihr schon mal eure beste Freundin beim Probetraining für die Leichtathletik-AG angefeuert? Mit Klatschen und Wuhuu-Rufen bei jeder Hürde im Hindernislauf? Auch wenn ihr deshalb abschätzige Blicke von den coolen Kids kassiert?

Und habt ihr es dann schon mal erlebt, dass besagte beste Freundin durch den letzten Hindernisbalken hindurchsprintet, als sei er aus Luft?

Vermutlich nicht.

Mir hingegen, Danny Munday, ist an einem verhangenen Mittwochnachmittag an der Tartanbahn – ihr habt’s erraten – genau das passiert. Ich war live dabei, als die Beine meiner besten Freundin Jamila das Unmögliche möglich machten: Sie rauschten schnurstracks durch den Metallbalken hindurch.

Herr Sunaki, der Leichtathletik-Trainer, sah aus, als sei er soeben dem Weihnachtsmann höchstpersönlich begegnet. „Das war spitze, Jamila. Ich hätte schwören können, dass du bei der letzten Hürde nicht mal abgesprungen bist.“

Jamila wirkte so verwirrt, wie ich mich fühlte. „Na ja, quer hindurchgerast bin ich nicht. Oder?“

„Wohl kaum.“ Herr Sunaki blinzelte. „Obwohl es den Anschein hatte. Muss wohl eine optische Täuschung gewesen sein.“

Schön wär’s, dachte ich mit einem mulmigen Gefühl. Mir fiel da nämlich noch eine ganz andere Erklärung ein.

Mit merkwürdigen Vorkommnissen hatten Jamila und ich, wie ich euch gleich noch erzählen werde, viel Erfahrung.

„Jamila“, sagte Herr Sunaki nach einem Moment des Schweigens, „der Flop.“

„Was?“ Unwillkürlich sprang ich auf. „Das ist nicht fair!“, rief ich. „Sie können ihr doch nicht die Aufnahme ins Team verweigern, nur weil der eine Sprung gefloppt ist. Ich meine, sie hat doch nichts gemacht. Jedenfalls nichts Seltsames oder so.“ Ich verstummte kurz. „Stimmt doch.“

„Jamila soll mir als Nächstes die Flop-Technik an der Hochsprunglatte vorführen, Danny“, erwiderte Sunaki mit hochgezogener Augenbraue. „Kurze Verschnaufpause, dann sehen wir uns an der Matte, Jamila, okay?“

Ups. Ich spürte, wie ich rot anlief, ließ die Schultern sinken und versuchte, unter den Augen der coolen Kids nicht vor Schmach im Erdboden zu versinken.

Jamila kam zu mir herübergetrabt und reckte mit einem sarkastischen Grinsen die Daumen nach oben. „Schön, dass du von Anfang an meinen Ruf ruinierst, Dannyboy.“ Ihr dickes schwarzes Haar hatte sie zu einem zerzausten Pferdeschwanz zusammengebunden, der bei jedem schnaufenden Atemzug auf und ab wippte. Dann grinste sie. „Hast du mich beim Hindernislauf gesehen? Na, wie war ich? Mega, oder?“

Ich lächelte unsicher zurück. „Ähm …“

„Muss ich dir wie üblich auf die Sprünge helfen? Ich glaube, was du soeben gesehen hast“ – sie kratzte sich scheinbar grübelnd am Kinn – „war ganz großes Kino.“

„Hast du dich beim Laufen normal gefühlt?“, tastete ich mich vor. „Nicht irgendwie seltsam oder so? Der letzte Sprung war …“

„Ganz großes Kino“, beharrte sie. „Das ist der Ausdruck, den du suchst.“

War es nicht. Doch was mir eigentlich auf der Zunge lag, schluckte ich hinunter. Bestimmte Themen waren für mich tabu, denn vor fünf Monaten hatten Jamila und ich einander hoch und heilig geschworen: Nie wieder reden wir über den Tag, als die Aliens kamen.

„Wir können nicht ständig in der Vergangenheit festhängen“, lautete damals Jamilas Entschluss. „Was uns passiert ist, war einfach zu krass. Es war komplett unglaublich. Wir müssen die Erinnerung daran begraben, sonst kannst du es vergessen, dass sich unser Leben je wieder normal anfühlen wird.“

Mit dem Kopf durch die Wand – das war ich bei Jamila gewohnt. Mit dem Fuß durch die Hürde – das war neu. Bei dem Gedanken daran, was Jamilas „ganz großes Kino“ wohl zu bedeuten hatte, verkrampfte mein Magen.

„Du warst echt schnell“, brachte ich hervor. „Wie … Wie geht es dir?“

„Supergut.“ Theatralisch warf sie sich in Siegerpose. „Jetzt muss ich bloß den Hochsprung hinkriegen. Und dann noch eine der Wurfdisziplinen meistern.“

„Rauswurf?“, schlug ich vor.

„Hammerwurf.“ Sie verdrehte die Augen. „Und wenn du nicht aufpasst, schmeiße ich dir das Teil an die Birne, verstanden?“ Dann schwankte sie auf einmal, kniff die Augen zusammen und griff sich an den Kopf. „Autsch. Gerade fühlt sich’s an, als hätte mir jemand den Hammer über den Schädel gezogen.“

„Setz dich vielleicht lieber“, sagte ich besorgt. „Komm. Hier neben mich.“

„Kannst du ohne mich nicht mehr leben?“, spöttelte sie. „Nee, im Ernst. Ich kriege das Training schon hin. Ich weiß, dass ich es schaffe. Und meine Mum meckert schon die ganze Zeit, ich würde nicht genug Sport machen.“

„Fällt Zocken und mit mir Nachos futtern etwa nicht darunter?“

„Seltsamerweise nein“, erwiderte Jamila. „Sie will, dass ich was Sinnvolles mache.“

„Sinnvoll“, schnaubte ich. „Jam, du hast die ganze Welt geret–“

„Ich will kein Wort mehr hören, Munday.“ Auf einmal war sie total aufgebracht. „Wir waren uns einig. Das Thema ist abgeschlossen.“

„Ich sage ja nur, dass –“

„Lass es einfach.“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und preschte zu den dicken blauen Sprungmatten, wo Herr Sunaki bereits auf sie wartete. Die Latte hatte er bei etwa einem Meter vierzig eingehängt. Dass Jamila im Sportunterricht gute Noten bekam und einen super Gleichgewichtssinn besaß, wusste ich. Schließlich hangelte sie sich an den meisten Abenden nach ihrer Zubettgehzeit heimlich von ihrem Schlafzimmerfenster zu meinem, wobei es unterwegs unter anderem eine Regenrinne zu überwinden galt. Aber wie sie im Hochsprung abschneiden würde, konnte ich absolut nicht einschätzen.

Herr Sunaki deutete vage in Richtung Latte und hakte etwas auf seinem Klemmbrett ab. „Bereit?“

Jamila lief in einer leichten Kurve an. Die letzten drei Schritte vor der Latte beschleunigte sie ihr Tempo.

Und dann brach sie die Gesetze der Physik.

Mit dem Sprungbein katapultierte sie sich in die Höhe und drehte sich im Flug, sodass sie mit Armen und Rücken zuerst über die Latte glitt – so weit, so gut. Doch mit der Ferse, das sah ich, hätte sie die Stange eigentlich streifen müssen. Als ihr das bewusst wurde, ging durch ihren Körper ein Ruck, so als würde er an unsichtbaren Schnüren nach oben gezogen. Mit gut zehn Zentimetern Abstand überwand Jamila die Hochsprunglatte. Sie flog weiter durch die Luft, schoss über die Bodenmatte hinaus, vollführte dabei noch eine halbe Schraube und landete schließlich, das Gesicht voraus, mit einem dumpfen Aufprall im Gras. Ironisches Klatschen wurde laut.

„Jam!“, rief ich und raste zu ihr – hätte Herr Sunaki mich gesehen, wäre ich garantiert auf der Stelle als Sprinter ins Leichtathletikteam aufgenommen worden. Er kniete jedoch bereits neben Jamila und half ihr in eine sitzende Position. Sie blutete aus dem linken Nasenloch und wirkte total benommen.

In meiner Hosentasche fand ich ein zerknittertes Taschentuch und reichte es ihr. „Igitt“, sagte sie, nahm es aber trotzdem entgegen.

„Ist alles in Ordnung, Jamila?“, fragte Herr Sunaki schockiert. „Wie du eben gesprungen bist … So was habe ich noch nie … Ich meine, bist du …? Wie …?“

„Mir ist irgendwie schlecht.“ Jamila hielt sich den Kopf.

„Du hast noch Glück gehabt. Bei dem Sturz hätte dir auch was Schlimmeres passieren können.“

„Es geht gleich wieder“, versicherte Jamila.

„Nichts da. Das war’s für heute mit dem Probetraining. Du gehst jetzt erst mal heim.“ Herr Sunaki warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Der nächste Bus fährt erst in einer Dreiviertelstunde. Meinst du, deine Mum könnte dich abholen?“

„Die muss meinen großen Bruder zur Arbeit fahren“, sagte Jamila.

„Oder vielleicht deine Eltern, Danny?“ Der Trainer sah mich erwartungsvoll an.

„Nett, dass Sie fragen, aber mein Vater ist Astrophysiker und lebt seit der Scheidung in Hawaii, während meine Mum als Radioastronomin geschätzte 24 Stunden am Tag mit dem Lovell-Teleskop am Jodrell-Bank-Observatorium verbringt. Von daher, nein, sorry, keine Chance“, hätte ich gern geantwortet. Stattdessen legte ich nur die Stirn in Falten und schüttelte den Kopf.

„Wir könnten ein Taxi rufen“, schlug ich vor. Der Sportplatz befand sich fünf Kilometer vom eigentlichen Schulgebäude entfernt – wir teilten ihn uns mit einer anderen Schule. Einfach heimlaufen kam daher nicht infrage. „Bis der Bus kommt, dauert es ja noch ewig.“

„Ich schaue mal, was ich machen kann“, versprach Herr Sunaki. „Danny, setz du dich mit Jamila auf die Bank vor dem Sportzentrum, ja?“

„Hast du gehört, Jam? Eine Bank. Die ist bestimmt voll gemütlich.“ Ich half ihr auf die Beine und flüsterte ihr ins Ohr: „Ist dir schlecht? Hast du Magenkrämpfe? Fühlt es sich an, als würde dein Blut Blasen schlagen?“

Als ihr klar wurde, worauf ich hinauswollte, wurde sie böse. „Danny. Lass es.“

„Hör endlich auf, so zu tun, als wäre alles normal“, gab ich zurück. „Warum willst du nicht mit mir darüber reden?“

„Weil ich es nicht kann“, zischte sie und schob mich unsanft weg. „Du verstehst es einfach nicht. Ich war im Internet gefangen. Ohne Körper. Du hast keine Ahnung, wie es ist, wenn man versuchen muss, nicht den Verstand zu verlieren, während das eigene Gehirn als Dunstwolke durchs WLAN wabert. Und das alles wegen denen.“ Ihr Lächeln von vorhin war...

Erscheint lt. Verlag 17.7.2024
Übersetzer Hanna Reibert
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch
ISBN-10 3-7320-2299-4 / 3732022994
ISBN-13 978-3-7320-2299-1 / 9783732022991
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