Flo und der gestohlene Herzstein (eBook)

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2024 | 12. Auflage
211 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-3912-1 (ISBN)

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Flo und der gestohlene Herzstein -  Michael Frantze
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Hast du je eine Fee gesehen? Wahrscheinlich nicht. Denn Feen existieren nur für diejenigen, die an sie glauben. Flo ist eine neugierige Fee, entschlossen das Geheimnis hinter dem gestohlenen Herzstein zu enthüllen. Während ihrer fesselnden Reise offenbart sich ihr nicht nur die faszinierende Welt der Menschen, sondern auch die erstaunliche Gesellschaft der technikbegeisterten Kobolde. Zwischen Magie und Maschinen, Freundschaft und Gefahr, erwartet Flo ein Abenteuer, das ihre Vorstellungskraft übersteigt. Wird sie es schaffen, den gestohlenen Herzstein zurückzubringen und das Gleichgewicht zwischen den Welten zu bewahren? Tauche ein in eine Welt voller Magie und Technologie, in der Vertrauen und Freundschaft die stärksten Kräfte sind.

Michael Frantze, Jahrgang 1975, studierte Germanistik, Soziologie und Kunstgeschichte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Nach dem Studium wandte er sich dem Journalismus zu und arbeitete zunächst als Redakteur in einem Verlag, später dann bei einer Zeitung. In seinen freien Stunden widmet er sich seiner großen Leidenschaft: dem Schreiben humorvoller Kindergeschichten. Mittlerweile lebt er mit seiner Familie im malerischen Aachen. Sein Debütroman trägt den Titel ?Flo und der gestohlene Herzstein?.

Michael Frantze, Jahrgang 1975, studierte Germanistik, Soziologie und Kunstgeschichte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Nach dem Studium wandte er sich dem Journalismus zu und arbeitete zunächst als Redakteur in einem Verlag, später dann bei einer Zeitung. In seinen freien Stunden widmet er sich seiner großen Leidenschaft: dem Schreiben humorvoller Kindergeschichten. Mittlerweile lebt er mit seiner Familie im malerischen Aachen. Sein Debütroman trägt den Titel ›Flo und der gestohlene Herzstein‹.

KAPITEL 1


DER HERZSTEIN


In der Finsternis der Nacht, als der Mond sein blasses Licht wie einen scheuen Kuss auf die Welt hauchte, lag ein Raum in tiefem Schweigen gehüllt. In diesem stillen Refugium fand sich eine außergewöhnliche Erfindung – eine Traummaschine. Ein Meisterwerk der Technik, entsprungen dem Geist eines begabten Erfinders, mit dem Versprechen, den Menschen unvergessliche Abenteuer in den Gefilden des Schlafes zu bescheren.

In genau dieser sternenklaren Nacht, als die Bewohner des Dorfes tief in ihren Federn lagen, geschah etwas, das sich nicht alle Tage ereignete. Eine kleine, geheimnisvolle Gestalt stieß die knarrende Tür auf und betrat den Raum. Im fahlen Mondlicht, das durchs Fenster fiel, zeichnete sich ihr Gesicht deutlich ab. Es war ein Kobold, mit frecher roter Nase und flinken Augen. Sein Ziel: Magie stehlen!

Lautlos und flink huschte er durch den Raum, ein Schatten auf Zehenspitzen. Man hätte meinen können, die Luft selbst halte den Atem an, um ihn nicht zu verraten.

Das Knarren des Holzbodens war seine alleinige Begleitung, als er schließlich die Traummaschine erreichte. Sie bestand aus einem zierlichen Gehäuse, verziert mit funkelnden Kristallen. In ihrem Inneren barg eine komplexe Konstruktion aus winzigen Zahnrädern und federleichten Federn. Angetrieben wurde dieses technische Wunderwerk von einem besonderen Quellwasser, das die Energie der Fantasie und der Träume nährte.

Der Kobold musterte die sonderbare Maschine vor ihm mit einem verschmitzten Grinsen. In seinen flinken Fingern fuhr ein prickelndes Verlangen nach Macht. Mit einem beherzten Sprung landete er auf dem Gerät, bereit, die Kontrolle über die Träume der Menschheit zu übernehmen und seine wildesten Fantasien in ihre schlafenden Köpfe zu pflanzen.

Unheimliche Geräusche drangen aus ihrem Inneren, und bunte Funken sprühten wie glühende Glühwürmchen um sie herum. Doch plötzlich fiel sein Blick auf einen glitzernden Kristall, der im Gehäuse eingebettet war. Es war der Herzstein, der das Zentrum der magischen Energie der Traummaschine bildete.

Kaum war der funkelnde Stein verschwunden, durchzuckte ein Zittern die Traummaschine. Als wäre ihr magisches Herz herausgerissen worden. Ohne den Kristall, der ihr als Energiequelle diente, sah sie einem trostlosen Dasein als nutzloses Gerät entgegen. Ihre eigene, sonderbare Art des Protests: ein ohrenbetäubendes Ächzen und Quietschen, das durch den Raum hallte.

Schließlich verstummte die Maschine mit einem tiefen, mechanischen Seufzer. Die Funken, die zuvor wie wilde Glühwürmchen um sie herumgetanzt hatten, erloschen, und der Raum, der kurz zuvor in einem surrealen Licht gebadet war, tauchte zurück in die Stille der gewöhnlichen Realität.

In einem Überschwall aus purem Frohsinn, befeuert durch den Triumph seines gelungenen Streichs, sprang der Kobold aus dem Raum und tauchte in die nebligen Tiefen der Nacht ein.

***

WUMS! Ein dröhnender Paukenschlag erschütterte die Tür, gefolgt von einer Stimme, die kraftvoll und selbstbewusst klang. Die Tür schwang auf, und herein stolperte eine Hauselfe. Mit einem entschlossenen Ruck schaltete sie das Licht ein.

Mit einem Seufzer und einem müden Stöhnen fuhr sie sich mit der Hand über das Gesicht. Kurz flackerte der Wunsch auf, ins Reich der Träume zurückzukehren, doch Elara, die Urheberin des morgendlichen Übels, besaß die unheimliche Fähigkeit, jeglichen Widerstand im Keim zu ersticken. Ihr blieb deshalb gar nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Aufstehen, kurz mit kaltem Quellwasser erfrischen, Zähne putzen und ein neuer Tag hatte begonnen.

Während Elara den Raum verließ, rieb sich Flo den Schlaf aus den Augen, gähnte herzhaft und streckte sich genüsslich, als würde sie versuchen, die letzten Reste der Nacht aus ihren Knochen zu schütteln.

Die Uhr tickte unaufhörlich, und Flos Magen knurrte ihr ein dringliches ›Frühstück!‹ entgegen. In Windeseile huschte sie durch ihr Zimmer, sammelte ihre Sachen ein und machte sich auf den Weg zum Frühstückssaal. Mit jedem Flügelschlag nahm sie Fahrt auf, ihr Haar tanzte wild im Luftstrom, während sie sich durch ein Labyrinth aus Zweigen und Blumenranken wand. Sie kannte jeden Winkel und jede Abzweigung.

Mit einem eleganten Schwung flog sie an der großen Bibliothek vorbei und erreichte schließlich die Westseite des majestätischen Feenbaums. Überall traf sie auf andere Feen, die in verschiedene Richtungen eilten.

Die Gänge weiteten sich zu großzügigen Hallen, die Luft roch nach Frühling und Abenteuerlust, während Flo tiefer in den Bauch des Feenbaums vordrang. Ab und zu kicherten neckische Laute aus den Wänden, gefolgt vom Trippeln winziger Füße.

Unbeeindruckt schwirrte Flo weiter und stieß bald auf eine Gruppe von Kobolden. Diese kleinen, schelmischen Kerle mit spitzen Ohren und schlichter Kleidung wirkten trotz ihrer geringen Größe erstaunlich kräftig. Ihre muskulösen Arme und Schultern sahen aus, als könnten sie problemlos einen Amboss stemmen. Doch das Beeindruckendste waren ihre Augen: Sie funkelten wie frisch polierte Goldmünzen.

Flo kannte die Kobolde wie ihre Westentasche. Mal mürrisch, mal ausgelassen, waren sie vor allem eines: Meister des Schabernacks.

Ihre Streiche waren legendär, vom harmlosen ›In-die-Irre-Führen‹ bis hin zu absurden Erfindungen, die selbst den schlauesten Magiern Kopfschütteln entlockten.

Mit flinken Flügelschlägen setzte Flo ihren Weg zum Frühstückssaal fort. Und obwohl sie sich im Feenbaum sehr gut auskannte, ahnte Flo, dass noch Geheimnisse in seinen knorrigen Ästen schlummerten und Abenteuer auf sie warteten.. Schließlich war ihr Zuhause kein irdisches Bauwerk, sondern eine majestätische Eiche, die wie eine Königin auf einer Lichtung thronte. Im Windhauch wiegte sich das Laub wie ein sanftes Meer. Von außen wirkte der Baum unscheinbar, doch in seinem Inneren verbarg sich ein magisches Labyrinth.

Im Laufe der Zeit hatte der Feenbaum, vom Wurzelwerk bis zum Blätterdach, verschiedene Renovierungen und Modernisierungen über sich ergehen lassen müssen. Seine Korridore präsentierten sich als harmonische Verschmelzung natürlicher Elemente mit zauberhaften Details. Sanft geschwungene Holzwände, verziert mit Moos, Flechten und winzigen Blumen, säumten den Weg. Hin und wieder gewährten kleine Fensteröffnungen Einblicke in den umliegenden Wald. In seinem Inneren barg der Baum ein Labyrinth aus geräumigen Kammern und offenen Räumen, so zahlreich, dass selbst der gewiefteste Mathematiker an ihrer Zählung verzweifelt wäre.

Flo war keine gewöhnliche Fee. Statt auf Blumen zu tanzen und glitzernden Feenstaub zu verstreuen, war sie von unbändiger Neugier und Abenteuerlust getrieben. Die verwinkelten Korridore und Treppen, die sich durch den uralten Feenbaum schlängelten, waren ihr Tummelplatz.

Jeder Pfad, jede Biegung versprach neue Entdeckungen, verlockte sie, die geheimnisvollen Seiten des Baumriesen zu erkunden. Und Flo wurde nicht enttäuscht. Ihre Erkundungen führten sie zu Orten, von denen andere Feen nur träumten: ein vergessener Ballsaal, wo einst rauschende Feste gefeiert wurden, ein verstaubtes Labor, in dem magische Experimente stattfanden, und eine riesige Bibliothek, die die Weisheit der Feen und die Geheimnisse ihrer Magie bewahrte.

Die Bibliothek war ihr Königreich, und sie verbrachte viele Stunden damit, zwischen den Regalen hin- und herzulaufen, auf der Suche nach aufregenden Geschichten und geheimnisvollen Rätseln. Mit diesem Wissen erforschte Flo die Welt des Feenbaums.

Die Zeit drängte. Flo eilte in den Frühstückssaal und drückte die Tür auf. Ein verlockender Duft strömte ihr entgegen, prickelnd für die Nase und gleichzeitig den Magen verlockend: eine Mischung aus Minze, Lavendel und Kamille. Ein Potpourri, das selbst den grimmigsten Morgenmuffel in Frühlingsstimmung versetzen konnte.

Der Saal selbst war in das warme, bernsteinfarbene Licht mehrerer Kerzenlampen getaucht, die auf Kamin- und Fenstersimsen ruhten. Er wirkte geräumig, mit Holzvertäfelungen und zahlreichen Statuen und Gemälden zur Dekoration. Dazwischen rankten sich prächtige Blumen in allen Farben des Regenbogens.

Inmitten des Saals stand ein großer, runder Tisch, der mit zarten Blütenblättern bedeckt war. Diese sahen aus wie ein farbenfroher Teppich, auf dem sich kleine Kristallvasen tummelten, gefüllt mit duftenden Blumen, die den Raum mit ihrem süßen Aroma betönten.

Beim ersten Blick schien es, als sei niemand da. Doch dann erschien Elara hinter einer Säule, die mit filigranen Ranken aus grünen Blättern und zarten Blüten verziert war.

»Komm rein, du kannst doch nicht den ganzen Tag auf der Schwelle herumstehen!«

Elara trug ein dunkelblaues Kleid und darüber eine graue Schürze, die mit einer Schleife auf dem Rücken gebunden war. Niemand kannte ihr genaues Alter, aber sie musste uralt sein, obwohl sie nicht diesen Eindruck machte. Ihre großen Augen, die wie zwei funkelnde Sterne in ihrem zarten Gesicht strahlten, spiegelten tiefe Weisheit und unermüdliche Güte wider. Es waren die Augen von jemandem, dem man vertrauen konnte.

»Du bist spät dran, Flo! Falls du es vergessen hast - Schule ist angesagt«, ermahnte sie Flo, begleitet von einem ernsten Blick. Doch Flo nahm ihre Worte kaum wahr, denn ihre Gedanken schweiften bereits in ferne Gefilde. In ihr brodelte die Sehnsucht nach Abenteuern und dem Ungewöhnlichen, das ihrem Leben den nötigen Pfiff verleihen sollte.

Plötzlich verspürte Flo eine zarte Berührung auf ihrer Schulter.

»Flo, höchste Zeit für die Schule!«, erklang Elaras Stimme, durchzogen von einem unterdrückten Lächeln. »Aber komm erst mal mit in die...

Erscheint lt. Verlag 11.7.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Belletristik • Fantasy • Fantasy für Kinder • Fantasy-Romane • Jugendbuch • Kinderbuch • Science Fiction für Kinder
ISBN-10 3-7598-3912-6 / 3759839126
ISBN-13 978-3-7598-3912-1 / 9783759839121
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