Loving For Real: Beide Bände der beliebten Romance-Dilogie in einer E-Box! (Loving For Real) (eBook)
786 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-61061-1 (ISBN)
Mela Wagner, geboren 1985, lebt mit ihrer Familie in einem Vorort von Wien. Schon seit ihrer Kindheit ist die Autorin verzaubert von der Welt der Wörter. Eigene Geschichten auf Papier zu bringen, empfindet sie als etwas Magisches. Ihre Figuren zum Leben zu erwecken, mit ihnen zu lachen, zu lieben und zu weinen, erfüllt ihr Herz jedes Mal auf eine ganz besondere Weise. Mela Wagner liebt Bücher, die vom echten Leben erzählen, die zum Nachdenken anregen und den Leser auf eine Reise mitnehmen, die mit einem heftigen Herzklopfen endet.
Mela Wagner, geboren 1985, lebt mit ihrer Familie in einem Vorort von Wien. Schon seit ihrer Kindheit ist die Autorin verzaubert von der Welt der Wörter. Eigene Geschichten auf Papier zu bringen, empfindet sie als etwas Magisches. Ihre Figuren zum Leben zu erwecken, mit ihnen zu lachen, zu lieben und zu weinen, erfüllt ihr Herz jedes Mal auf eine ganz besondere Weise. Mela Wagner liebt Bücher, die vom echten Leben erzählen, die zum Nachdenken anregen und den Leser auf eine Reise mitnehmen, die mit einem heftigen Herzklopfen endet.
1 – WILLOW
Ginis rot geschminkte Lippen leuchteten wie die Kirschen an Tante Charlottes Baum. Für einen Moment erinnerte ich mich zurück an die Tage meiner Kindheit. In den Verzweigungen der alten Äste sitzend hatte sich bloß ein Bruchteil der vielen Inseln im Naturschutzgebiet des Saint Lawrence Rivers erahnen lassen. Wie Rücken einstiger Walgiganten hatten sie sich aus dem Wasser des trichterförmigen Flusses, inmitten der kanadischen und amerikanischen Grenze, erhoben. Es war mein kleines Paradies gewesen, an dem Belugawale so nah ans Ufer kamen, dass man ihre hochgezogenen Mundwinkel mit einem Lächeln verwechseln konnte.
»Schläfst du? Aufwachen! Erde an Willow?«
»Hm?« Tief seufzend schob ich die Erinnerung beiseite. Mein Kopf dröhnte. So sehr ich mich auch bemühte, es passte kein einziger Paragraf mehr in meinen Kopf.
Die Sonnenstrahlen brachen sich im mosaikartigen Fensterglas des Bibliotheksgebäudes der Syracuse University und ließen die Farben tanzen wie Blätter im Herbstwind.
»Was genau tust du da?« David runzelte die Stirn. Er hatte mich dabei ertappt, wie ich mit den Fingerspitzen das Licht berühren wollte.
Blitzschnell zog ich die Hand zurück und zuckte mit der Schulter.
»Unsere Willow praktiziert Tiefenentspannung! Würde dir auch nicht schaden, David!«, erwiderte meine Freundin Gini kichernd.
»Ich bin müde, das ist alles«, raunte ich, doch das war längst nicht die ganze Wahrheit. Je stärker der Druck wurde, desto mehr sehnte ich mich nach der Natur. Inmitten des Laubes zu stehen, mich darin zu drehen, die frische Luft einzuatmen und die Leichtigkeit der tanzenden Blätter zu spüren. Meine Sinne spielten verrückt. Warum dachte ich gerade jetzt an den Ort, den ich vor zwölf Jahren mitten in der Nacht hatte verlassen müssen.
Klick, klack.
»Habt ihr das gehört?« Ich fuhr blitzartig in die Höhe. Da war es wieder! Dieses Geräusch, das mir schon seit einer Stunde den letzten Nerv raubte. Ich presste die Augen zusammen, um den Raum zu scannen.
Meine besten Freunde warfen sich seltsame Blicke zu. Gini grinste, während David schnaufte und den Kopf zu schütteln begann. »Du machst mir Angst. Hattest du zu viel Koffein?«, kommentierte er meinen Zustand und steckte seine Nase zurück in die Bücher. Als Sohn des Rektors der Universität für Rechtswissenschaft erlaubte er sich keinerlei Ablenkungen.
»Du beginnst Stimmen zu hören. Das ist bedenklich!« Gini donnerte mit ihrem Knie an meines.
»Autsch!« Der leichte Schmerz katapultierte mich zurück in die Bibliothek und mitten hinein in den schlauchenden Lernmarathon.
Gini nutze die Gelegenheit, um ihr Handy aus dem Rucksack zu fischen. »Wie wäre es mit einer Pause? Mein Feed explodiert vor neuen Videos«, ächzte sie.
»Dein Feed muss warten. Handys sind hier nicht erlaubt«, brummte David, der dabei nicht mal aufsah.
Gini ließ sich davon nicht beirren. »Schon gut, Anstands-Wauwau! Dann solltest du mal mit deinem Dad reden! Diese Regeln sind echt mies! Das hier ist der Weg der jungen Generation, up to date zu sein.« Sie wackelte mit ihrem Smartphone vor seinem Gesicht herum.
Dutzende Bilder rasten über ihren Bildschirm. Unmöglich, eines davon genauer zu betrachten. Beim Zuschauen allein wurde mir schlecht.
David tippte mit dem Stift auf das Buch und beobachtete Gini. »Erklär mir, wie du auch nur eine Information auf diesem Weg aufnehmen willst. Du verblödest, sonst passiert nichts! Außerdem bist du keine vierzehn mehr. In zwei Wochen treten wir unsere Abschlussprüfung an. Ich kann kaum erwarten, Praxiserfahrung bei den Pro-Bono-Fällen sammeln zu dürfen.«
Sie schnaubte und schüttelte den Kopf. »Du hörst dich wie mein Onkel an. Social Media hat viele Vorteile.«
Er runzelte die Stirn und sah fragend zu mir. »Die da wären? Sich in dieser Scheinwelt ständig mit anderen zu vergleichen und einem Ideal nachzueifern.«
Gini scrollte weiter. »Dich zu vernetzen, Gleichgesinnte kennenzulernen. Social Media ist unverzichtbar für die Identitätsbildung … und zur Informationsbeschaffung sowieso! Außerdem sind wir zweiundzwanzig. Du klingst wie ein alter Opi. Wenn es nach dir geht, ist der Spaß am Leben nach dem Abschluss sowieso vorbei.«
Mein Magen meldete sich. In der Packung Jelly Beans, Marke Hot Cinnamon, befanden sich die Reste meiner Heißhungerattacken der letzten Stunde. »Was haltet ihr von einem realen Besuch bei Pizza Hut?«, schlug ich vor.
David seufzte und legte seine Hornbrille neben den Bücherstapel. Kurz schob er den Ärmel seines Cashmere-Pullovers zurück und blickte auf die nostalgische Armbanduhr, die ihm sein Vater zum Geburtstag geschenkt hatte. Das Erbstück hatte schon Generationen vor ihm Glück für die Abschlussprüfungen gebracht. Bei dem Gedanken daran verkrampfte sich mein Magen, und der Schmerz in den Schläfen nahm zu. In zwei Wochen sollte es endlich so weit sein. Die letzte Prüfung entschied darüber, ob wir unser Jura-Wissen endlich anwenden und Praxiserfahrung in einer Kanzlei erwerben durften.
Gini nippte an ihrem Ginseng-Ingwer-Shot und reichte ihn mir. »Das hilft zur Not!«
Er roch nach Brokkoli. Angeekelt verzog ich das Gesicht, kostete jedoch von dem Wundertrunk, den sie jeden Tag in unserer Küche zusammenmixte. »Was hast du in den Becher gerührt?« Angewidert schob ich ihr die Mischung zurück.
»Ingwer, Zitrone, Grüntee und noch ein paar andere Sachen.« Sie grinste schief und drehte den Becher hin und her – wie einst die böse Schwiegermutter aus Schneewittchen ihren Apfel.
Aus Davids Richtung vernahm ich Würgegeräusche. Gini schnaufte empört. »Das ist euer Dank! Ihr bekommt nichts mehr von meinem Powerdrink!«
Klick, klack.
Da war es schon wieder! »Hört ihr das denn nicht?«, fragte ich die beiden. »Dieses Geräusch!«
»Meinst du meinen Magen, der sich bei dieser Geruchsbelästigung umgedreht hat?« David wirkte wahrhaftig etwas grün um die Nase. »Wir sollten für heute Schluss machen. Willow versucht Lichtstrahlen zu fangen und hört Stimmen! Das ist bedenklich!« David grinste amüsiert.
»Von mir aus können wir den Rest auf morgen verschieben?«, erklärte Gini. Sie war längst in die Welt der sozialen Medien abgetaucht und nicht mehr bei der Sache. »Wir sind die einzigen Verrückten hier, die von Sonnenaufgang bis spät nach Sonnenuntergang ohne Pause lernen.« Sie sah auf, hob ihren Glitzerstift und fuchtelte wie mit einem Zauberstab vor Davids Kopf herum.
David rutschte auf dem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Was willst du damit bezwecken?«, fragte er amüsiert.
Gini seufzte und richtete ihren frisch geschnittenen blondierten Bob für ein Selfie. »Wenn du es genau wissen willst: Ich würde dich gern in Alex Hill oder Jona Lewis verwandeln.«
»Jona Lewis?«, wiederholte ich und grinste, denn über Ginis hellen Teint zog sich plötzlich ein rosiger Schimmer. Wer war der Kerl, der ihr dieses Glitzern in die Augen zauberte?
»Die heißesten Typen, die das Internet hervorgebracht hat.« Sie legte ihre Hand auf Höhe ihres Herzens. »Wärst du etwas mehr wie Jona oder Alex, würde ich die ganze Nacht weiterlernen.« Kess zwinkerte sie David zu. Ihre perfekt weißen Zähne blitzten hinter den roten Lippen hervor.
Davids hohe Wangenknochen spannten sich an und seine Mimik verzog sich, als hätte er in eine Zitrone gebissen. »Hashtag: Immer noch am Lernen«, kommentierte Gini ihr eigenes Selfie und tippte auf das Display. »Meine Tante verfolgt alles, was ich poste, und berichtet postwendend meinem Onkel, wie fleißig ich bin«, fügte sie erklärend hinzu. Nach dem tragischen Tod ihrer Eltern und ihres kleinen Bruders lebte sie bei ihren Verwandten. Eine aus Syracuse stammende Anwaltsfamilie, die großen Wert auf Ginis Ausbildung legte.
Seufzend fiel mein Kopf auf die Lehrbücher, die ich kurzerhand als ein hartes Kissen umfunktioniert hatte. Um meinen Unmut deutlich zu machen, klopfte ich einige Male mit der Stirn auf den Bücherstapel und ächzte theatralisch. Ich sehnte den Prüfungstag herbei.
Als ich aufsah, deutete Gini mit dem Zeigefinger einen Kreis vor meinen Augen. »Lass das mit dem Buch. Wenn du so weitermachst, leuchtet deine Stirn bald ähnlich rot wie deine Locken!«
Solche Kommentare verfolgten mich, seitdem ich denken konnte. Mittlerweile überhörte ich sie geflissentlich. Durch die geringere Pigmentierung war meine Haut hell und empfindlich bei Druck und Kälte. Die deutsch-norwegischen Wurzeln meiner Mom zeigten sich in Form von Sommersprossen wie tausend versprenkelte Sterne unterhalb meiner grünen Augen. In der Grundschule hatten mir meine Klassenkameraden nette Namen wie Hexe, Wikinger-Braten oder Feuerfuchs gegeben. Zu dem offensichtlichen Fleck auf meiner Stirn gesellte sich nun ein Brennen. Einzig dieses Geräusch, das ich noch immer nicht orten konnte, lenkte mich von den Schmerzen ab.
Klick, klack.
Waren es die angespannten Nerven, die mir einen Streich spielten? Hörte ich wirklich Stimmen? Oder litt ich doch unter einem Tinnitus?
Davids Augen verengten sich und ich bemerkte seine abschätzenden Blicke, als ich mich suchend umsah. Dabei fiel aus seiner streng gegelten Frisur eine schwarze Strähne. Mit demselben Tick wie Robert Pattinson aus Twilight strich er diese sofort zurück. Wenn ich beide Augen zusammenkniff, hätte er sogar mit Pattinson verwandt sein können: vergleichbar blasse Haut, die im puren Kontrast zu seinen dunklen Haaren stand. Ein spitzes...
Erscheint lt. Verlag | 4.7.2024 |
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Reihe/Serie | Loving For Real |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | Buch Liebesroman • Bundle • celebrity romance • enemies to lovers romane deutsch • good girl meets bad boy • grumpy sunshine • impressbundle • impress ebooks • new adult bücher • New York Liebesroman • opposites attract • Zeitgenössische Liebesromane |
ISBN-10 | 3-646-61061-1 / 3646610611 |
ISBN-13 | 978-3-646-61061-1 / 9783646610611 |
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Größe: 3,3 MB
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