Forever 1: Forever. Mein Wildpferd und ich -  Usch Luhn

Forever 1: Forever. Mein Wildpferd und ich (eBook)

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
176 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93855-5 (ISBN)
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Wind im Haar, Wiesenduft in der Nase und Schmetterlinge im Bauch Anni liebt ihr geheimes Wildpferd und das Gefühl der Freiheit, wenn sie auf seinem Rücken durch den Wald reitet. Als sie im Sommer auf ein Internat kommt, vermisst sie den Hengst mit der herzförmigen Blesse jede Sekunde. Zum Glück gibt es dort auch Pferde und Annis Tagebuch füllt sich mit besonderen Erlebnissen. Doch von ihrem Wildpferd kann sie weiterhin nur träumen - bis sie eines Tages ein vertrautes Wiehern hört. Ein unglaubliches Abenteuer beginnt ... Ein Mädchen, ein Wildpferd, eine magische Freundschaft - FOREVER - Folge Anni und ihrem Wildpferd in den Sommerwald und fühle die Freiheit - Neue Freundschaften im Internat und erstes Verliebtsein - Im angesagten Tagebuch-Sketching-StilEine wildromantische Buchreihe für alle Pferdeverliebten ab 9 Jahren

Usch Luhn, geboren in Österreich, arbeitete nach dem Studium beim Kinderfernsehen und beim Radio. Heute unterrichtet sie Dramaturgie an einer Filmschule, schreibt Drehbücher und sehr erfolgreiche Kinderbücher. Sie lebt abwechselnd in Berlin und am Wattenmeer.

„Wieso hat die Schule eigentlich immer noch keinen Namen?“, fragt Annis kleiner Bruder Lars, als sie mit dem Auto durch ein breites Tor fahren, das aussieht wie in den alten Westernfilmen, die ihr Vater immer so gerne anschaut. „Das ist echt doof. Ich weiß gar nicht, was ich antworten soll, wenn die Leute mich fragen, wo Anni hingeht …“

Annis Vater reiht sich in die Schlange anderer Fahrzeuge ein, die sich über eine schmale Zufahrtsstraße auf das Schulgebäude zubewegen.

Hier sieht es ziemlich anders aus als zu Hause auf dem Orchideenhof und in Annis vertrautem Wäldchen. Es gibt zwar auch umzäunte Wiesen, aber ohne die vielen Blumen, die auf der Wiese wachsen, wo die Wildpferdherde ihre Tage verbringt. Das alles gehörte mal zu einem bewirtschafteten riesigen Gutshof und das erkennt man immer noch. Die verwaisten Paddocks laden dazu ein, Pferde und Ponys grasen zu lassen. Die befestigte Straße ist von hohen Pappeln umsäumt. Eigentlich ganz hübsch hier.

Sie nähern sich dem roten Backsteingebäude, das nun Annis neue Schule sein wird. Als sie das letzte Mal mit ihrer Freundin Lynn, ihrem besten Freund Lorenz und seinem Onkel Pieter vorbeigeschaut hat, war das gesamte Haus eingerüstet und wurde renoviert. Da konnte sich Anni noch nicht vorstellen, dass es irgendwann so ehrwürdig aussehen würde. Wie eine richtige Schule eben. Danach hat sie es nicht mehr geschafft, gucken zu gehen. Die Sommerferien flutschten so dahin. Und jetzt ist die Schule plötzlich fertig und Anni spürt ein aufgeregtes Kribbeln im Bauch.

„Pieter und Pias Mutter haben sich ja den ganzen Sommer nicht auf einen Namen einigen können. Wie so oft waren sie unterschiedlicher Meinung“, erklärt Herr Sommer seinem Sohn. „Deshalb sollen alle zusammen entscheiden, wie die Schule heißen wird.“

Anni nickt zustimmend. Gemeinsam einen Namen zu finden ist viel besser. Sie traut Pias Mutter, der Gutsbesitzerin Wittenberg, nämlich nur mittelmäßige Fantasie für einen tollen Namen zu. Die kann am besten mit Zahlen umgehen.

Die Idee, eine Schule mit Kindern und Tieren ins Leben zu rufen, stammt von Pieter, der als Pferdeflüsterer schon ewig mit Therapiepferden arbeitet. Ausgerechnet Frau Wittenberg war sofort dabei und hat jede Menge Geld aufgetrieben, damit die Idee Wirklichkeit werden konnte.

In der neuen Schule wird es natürlich auch ganz normalen Unterricht wie Mathe und Deutsch geben. Aber zusätzlich wird es darum gehen, Tiere zu versorgen und Toleranz und Wertschätzung gegenüber Tieren und Menschen zu lernen. Anni weiß natürlich seit Längerem, dass Pieter von solch einer Schule geträumt hat. Aber seit er dem Sonntagsreport ein Interview gegeben und noch mal genau erklärt hat, was für eine Schule er plant, wissen es wirklich alle. Und viele Leute finden seine Idee richtig gut.

Aufgeregt schaut Anni aus dem Fenster. Sie hat noch kein vertrautes Auto entdeckt. Ob Lorenz schon da ist?

Das vorfreudige Kribbeln im Bauch wechselt zu mulmig. Jede Menge lästige Gedanken schießen ihr durch den Kopf. Wie wird es sein, nicht mehr jeden Abend im eigenen Bett zu liegen oder in den Wald zu radeln, wenn sie genervt ist? Auch wenn Anni sich in der letzten Zeit ziemlich häufig über Lars aufgeregt hat, weil er es liebt, in ihren Sachen zu schnüffeln. Wenn sie nicht mehr mit ihm meckern kann, wird ihr sicher etwas fehlen. So wie sie ihre Eltern vermissen wird. Papa ist in letzter Zeit häufig total zerstreut. Wie soll er ohne Annis Hilfe Mamas Lieblingskuchen Kalter Hund backen? Das kriegt er doch nie im Leben hin. Und wer soll die vielen Gurken essen, die Anni nur wegen Ponyherz im Gewächshaus angepflanzt hat? Seit Ponyherz weg ist, haben sie Kristall und die anderen Wildpferde geschmaust, aber das wissen Annis Eltern ja nicht. Wenn Anni es sich genau überlegt, werden ihre Eltern und Lars es richtig schwer ohne sie haben.

Das sind aber nicht die einzigen Gedanken, die ihr durch den Kopf sausen wie eine Achterbahn. Wie werden die neuen Kinder in ihrer Klasse drauf sein? Noch mehr Pia-und-Bine-Zicken kann sie nicht aushalten. Wobei die zwei im Gegensatz zu früher gar nicht mehr so nervig sind. Anni ist in den letzten Wochen sogar zusammen mit ihnen ausgeritten.

Mit welchen Erwachsenen wird sie sich herumschlagen müssen? Anni fallen augenblicklich jede Menge Internatsbücher ein, in denen wirklich alles schiefläuft. Zwar gibt es hier außer dem Pferdeflüsterer Pieter sicher keine Zauberer, die ihr Stress machen, aber es könnte trotzdem ganz schön nervig werden.

Und doch freut Anni sich auf das neue Abenteuer. Sie will mutig nach vorne gucken, ganz so wie Ponyherz. Der ist schließlich auch einfach losgaloppiert.

„Cooler Scheiß!“, brüllt ihr Lars ins Ohr, als sie im Schritttempo durch die breite Pforte auf das Schulgelände zusteuern. „Wieso ist die Schule nur für die Großen? Ich will auch hierher.“

Anni zwickt ihn liebevoll. „Nix da. Ich bin froh, dass ich dich mal eine Weile los bin, Winzling. Ärgere du lieber Frau Grünklee, damit sie nicht aus der Übung kommt. Und lass die Ausdrücke besser weg. Die mag Frau Grünklee nicht so. Dafür gibt sie gerne mal Extrahausaufgaben.“

Lars zieht einen Flunsch, weil Anni ihn an Frau Grünklee erinnert hat. Sie wird jetzt seine neue Klassenlehrerin. Bis zum letzten Schultag sind Anni und die Lehrerin keine Freundinnen geworden.

„Viel Spaß in der neuen Schule, Anni“, hatte sie ihr bei der Zeugnisausgabe gewünscht. „Aber wenn du meinen wohlmeinenden Rat hören willst: Fahre deinen Dickschädel zurück. Sonst wirst du noch mal richtig Ärger kriegen. Nicht jede Lehrerin ist so gutmütig wie ich.“

Anni hatte sich zusammenreißen müssen, um nicht hysterisch loszulachen. So einen gequirlten Quark konnte einem wirklich nur Frau Grünklee mit auf den Weg geben.

„Du kriegst bestimmt auch wieder strenge Lehrer“, sagt Lars bockig. „Wünsche ich dir jedenfalls.“

Herr Sommer guckt in den Rückspiegel. „Na, na. Keinen Streit auf den letzten Metern, bitte.“

Anni presst die Lippen aufeinander und nickt angestrengt. Schweißnass sind ihre Hände plötzlich, als ihr Vater das Auto parkt und fröhlich „Hier sind wir also. Alle aussteigen!“ ruft.

Du Weichei, sagt Anni in Gedanken zu sich selbst, als sie schwerfällig aus dem Auto klettert. Ihre Füße fühlen sich an, als wären sie zwei Klumpen Zement. Ponyherz, wo bist du? Bring mich ganz schnell hier weg. Ich geh mit dir überallhin.

Sie schaut sich suchend um. Kein Ponyherz weit und breit. Dafür entdeckt sie Pia und Bine. Sie stehen umringt von einigen Mädchen ihres Alters und gestikulieren lebhaft. Die fremden Mädchen lachen laut und bewundernd.

Na prima, denkt Anni und wischt sich die feuchten Hände an ihrer Jeans ab. „Alles wie immer, so ein Scheiß aber auch“, murmelt sie.

„Was meinst du?“, fragt ihre Mutter und legt beschützend den Arm um ihre Schultern.

„Alles gut, Mama“, sagt Anni ungeduldig und schiebt ihre Hand weg. Nicht dass die fremden Mädchen denken, sie sei ein Baby.

„Anni, komm her!“ In diesem Augenblick hat Pia sie entdeckt. „Das ist unsere Pferdeflüsterin“, erklärt sie den Mädchen aufgekratzt.

„Genau. Sie wiehert mit Pferden im Chor“, sagt Bine und verdreht die Augen.

Die Mädchen kreischen los.

„Krass!“, ruft ein Mädchen, das ein pinkfarbenes Beanie bis über die Ohren gezogen hat. „Frisst du auch Gras zum Frühstück?“

Anni holt tief Luft, um ihr eine Antwort zu verpassen, die sie nicht so schnell vergisst.

„Anni, da bist du ja!“, hört sie im selben Moment eine vertraute Stimme. „Ihr seid aber spät dran. Ich bin mit Pieter sogar schon gestern gekommen. Das ist hier so super. Na los, ich zeig dir alles.“

Lorenz! Er läuft mit großen Schritten auf sie zu. Augenblicklich löst sich Annis Wut in Luft auf. Aus dem Augenwinkel stellt sie mit Genugtuung fest, wie die fremden Mädchen neugierig gucken. Besonders das Beanie-Girl.

„Das ist Lorenz. Der Pferdeflüsterer Pieter ist sein Onkel. Pieter und meine Mama haben den Laden hier ja aufgezogen. Coole Sache“, erklärt Pia lässig.

Na, was gibt es da zu glotzen, Pinkie?, möchte Anni das Beanie-Mädchen fragen. Aber im letzten Augenblick überlegt sie sich die Gemeinheit und schluckt die Worte runter. Außerdem zieht Lorenz sie auch schon mit sich fort.

„Anni, dein Gepäck, warte doch mal!“, ruft Herr Sommer seiner Tochter hinterher. Kopfschüttelnd räumt er alles aus dem Kofferraum.

„Gestern wurden noch die letzten Badezimmer fertig“, erzählt Lorenz, während Anni und er auf die geöffnete Flügeltür des Gutshofs zusteuern. „Alles total cool. Sonja wollte gleich, dass die Bäder auf unserem Hof auch genauso umgebaut werden. Pieter war voll begeistert …“ Er setzt grinsend Anführungszeichen mit den Fingern.

Ein Handwerker kommt ihnen entgegen und scheucht sie weg. „Leute, bleibt mal lieber draußen. Der Flur ist noch klitschnass, Unfallgefahr, es wird noch schnell gewischt. Ihr wollt euch doch nicht gleich zu Schulbeginn die Haxen brechen.“

Anni runzelt die Stirn. „Also doch nicht alles fertig?“

Sie gehen an der Hauswand entlang in Richtung der Ställe.

„Die Mischbatterien der Duschen funktionierten heute Morgen nicht, es kam nur kaltes Wasser raus. Und dann platzte plötzlich ein altes Rohr, das man vergessen hatte auszutauschen“, erklärt Lorenz. „Frau Wittenberg hat sich wie immer voll aufgeregt und das Chaos noch größer gemacht. Und Pieter ist wie immer vor...

Erscheint lt. Verlag 27.6.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch
ISBN-10 3-646-93855-2 / 3646938552
ISBN-13 978-3-646-93855-5 / 9783646938555
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