Kater Miau Miau und die wundersame Sieben (eBook)

KAPITEL 4

Es geht los! ODER: Holla, die Waldfee, hier komme ich

Beim näheren Hinschauen fragen sich Miau Miau und Mauzi: Moment mal, kann das möglich sein?

Pff… hm… einen Augenblick … das darf doch alles nicht wahr sein! Ihr könnt euch nicht denken, was die zwei Geschwister gerade sehen …

Das Katzenmädchen steht immer noch wie angewurzelt vor der Tür. Ihr glänzendes Fell schimmert so schwarz wie die Nacht und ihre Augen funkeln bernsteinfarben. Und sie ist Miau Miau wie aus dem Gesicht geschnitten! Die beiden sehen eigentlich völlig gleich aus! Aber nicht nur Miau Miau und Mauzi sind verblüfft. Auch das Katzenmädchen schaut sie verdutzt an.

Mittlerweile bläst der frostige Wind immer heftiger, das Holz der Tür knarrt leise und schon steht die gesamte Katzenschar im Eingangsbereich.

„Da bist du ja endlich“, ruft Onkel Wildkatze aufgeregt und zieht die kleine Katzendame rasch in die warme, gemütliche Katzenstube hinein. Alle begrüßen das Katzenmädchen sehr herzlich und versammeln sich dann im Wohnzimmer direkt vor dem Kamin.

„Es ist so kalt und frostig draußen“, sagt Mama Miau. „Du bist ja völlig verfroren. Komm und setz dich hierher vor den Kamin, das Feuer wird dich wärmen.“ Sie nimmt dem Katzenmädchen Schal, Mütze und Mantel ab und …

… Moment, wie heißt sie eigentlich? Das fragt ihr euch vielleicht schon gespannt. Und wie kann es sein, dass sie genauso aussieht wie Miau Miau und einfach so vor der Tür steht? Bevor ich euch diese Fragen beantworten kann, beginnt die kleine Katzendame schon eilig zu sprechen, und ich muss aufpassen, dass ihr nichts verpasst. Also einen Augenblick, ihr Lieben …

„Hallo, alle miteinander“, sprudelt es aus ihr heraus, „ich muss euch schnell eine Nachricht überbringen!“

Wie bitte? Was genau möchtest du erzählen. Ich erzähle diese Geschichte – nicht du, liebes Kätzchen! Aber nur die Ruhe …

Die junge Katzendame blickt verwundert um sich, als hätte sie etwas gehört. Sie schüttelt irritiert den Kopf und schaut dann in Miau Miaus fragende Katzenaugen. Hastig zieht sie eine kleine grüne Blechdose aus ihrer Hosentasche. Sie öffnet den Deckel. Alle beäugen mit großer Neugier die winzige Dose.

„Das ist sie!“, sagt die Katzendame aufgeregt. „Das ist die Nachricht von Elfe Zaubernuss. Es sind mehrere Rätsel, die ich nur mit EUCH zusammen lösen kann.“

In der Blechdose liegt eine kleine, ziemlich zerknitterte, gelbliche Papierrolle. Die Katzendame nimmt sie zögerlich heraus und rollt sie auf. Dabei fällt eine zweite Papierrolle auf den Boden, die in der ersten Rolle versteckt war.

Die Katzendame blickt in die Runde, ohne die heruntergefallene Rolle aufzuheben, und beginnt zu lesen:

„Fünf Rätsel sind es!

Lösen die Freunde alle Rätsel

und geben gut acht,

dann haben sie alles richtig gemacht.

Sie können den Weg finden,

aus dem Labyrinth,

aber nicht zu geschwind.

Denn sonst gibt es Wendungen, die keiner will und

keinem nützen.

Sie müssen die Elfe Zaubernuss beschützen.

Enträtselt den Code und ihr werdet sehen,

es geht ums Versteh‘n.

Miau Miau und Sternchen sind das Ziel,

aber nur, wenn es dem Rechten in der Vergangenheit

gefiel.“

„Wer ist Sternchen?“, sprudelt es aus Miau Miau heraus. Er überlegt: Vielleicht ist das die Person, mit der ich auf diese Reise gehen kann? Miau Miau sieht fragend zu dem Katzenmädchen, das immer noch wie angewurzelt da steht, jetzt aber die zweite Rolle vom Boden aufhebt.

„Ich bin Sternchen!“, sagt sie und lächelt verschmitzt in die Runde.

Jetzt ist sie mir doch glatt zuvorgekommen, ihr Lieben! Ach – nun ist es raus: Das Katzenmädchen heißt „Sternchen“. Und nun, ihr Lieben, fragt ihr euch vielleicht: Wieso sieht sie denn nur so aus, wie sie aussieht? Also ich meine, genauso wie Miau Miau! Habt ihr da denn irgendeine Ahnung? Was glaubt ihr? Ich denke, ich kann euch schon ein bisschen darüber verraten – aber einen Moment, Sternchen muss den Katzen noch etwas erzählen …

„Miau Miau, wir beide werden zusammen auf die Reise gehen“, verkündet sie, „wir werden die Elfe Zaubernuss finden und sie zurückholen.“ Sternchen blickt sanft in die Runde.

Miau Miau und den anderen bleibt keine Zeit, etwas zu sagen – obwohl sie eine Menge sagen wollen. Denn was ist denn aufregender, als auf eine Reise zu gehen und in ein Abenteuer zu starten? Aber Sternchen hat schon die zweite Papierrolle aufgerollt.

„Seht her“, sagt sie, „das ist ein Rätsel! Genau genommen sind es fünf Rätsel. Wir müssen sie lösen, und das können wir nur gemeinsam.“ Sie hält das Papier in die Runde. „Und das sind sie!“

Was sie da hochhält, ist ein Zahlencode. Unterteilt in fünf Absätze. Und so sieht dieser aus:

1) (14) (21) (18) - (4) (18) (5) (9) - (6) (18) (5) (21) (14) (4) (5) - (11) (29) (14) (14) (5) (14) - (4) (5) (14) - (23) (5) (7) - (6) (9) (14) (4) (5) (14).

2. (6)(9)(14)(4)(5)(20) – (4)(1)(19) – (8)(5)(24)(5) (14)(23)(27)(12)(4)(3)(8)(5)(14).

3. (18)(5)(9)(19)(20) – (9)(14)(19) – (23)(15)(12)(11) (5)(14)(12)(1)(14)(4) – (21)(14)(4) – (20)(18)(5)(6) (6)(20) –(4)(9)(5) – (23)(15)(12)(11)(5)(14)(5)(12) (6)(5).

4. (6)(9)(14)(4)(5)(20) – (4)(5)(14) – (23)(5)(7) – (26) (21)(18)(28)(3)(11) – (21)(14)(4) – (2)(18)(9)(14)(7) (20)- (4)(5)(14) – (5)(12)(6)(5)(14)(19)(3)(8)(12)(28) (19)(19)(5)(12) – (26)(21)(18) – (5)(12)(6)(5) – (26) (1)(21)(2)(5)(18)(14)(21)(19)(19).

5. (12)(29)(19)(20) – (4)(1)(19) – (23)(1)(19)(19)(5) (18)(18)(27)(20)(19)(5)(12) – (21)(14)(4) – (2)(18) (9)(14)(7)(20) – (5)(12)(6)(5) – (26)(1)(21)(2)(5)(18) (14)(21)(19)(19) – (14)(1)(3)(8) – (8)(1)(21)(19)(5).

„Was, um Himmels willen …“, platzt es da aus Miau Miau heraus, der nun ganz ungeduldig vom einen aufs andere Bein tippelt.

Sternchen muss lachen. „Jetzt ist alles raus. Ich bin so froh und ich bin so glücklich, euch alle zu sehen! Ihr habt ja keine Ahnung, wie sehr ich mich auf diesen Tag gefreut habe!“ Sie fällt nacheinander allen in die Arme und drückt sie so fest, dass keiner mehr Luft bekommt.

Hallo, Sternchen? Ich hätte auch gerne so eine dicke Umarmung gehabt … Aber Sternchen hat natürlich keine Zeit dafür, sie muss jetzt allen erklären, was es mit dem Zahlencode auf sich hat. Habt ihr diesen Code gesehen? Ich glaube, nur ganz clevere und schlaue Kinder können die Botschaft entschlüsseln. Mir erscheint es sehr schwer, aber ich bin sicher, ihr könnt Miau Miau und Sternchen dabei helfen, die Lösung herauszubekommen. Und wenn ihr es versucht und fest daran glaubt, dass ihr helfen könnt, wird es für die Katzenkinder bestimmt viel, viel einfacher sein, die fünf Rätsel zu entziffern. Da bin ich mir ganz sicher!

Sternchen seufzt zufrieden. Mit strahlenden Katzenaugen erzählt sie der Runde nun, wie es geht:

„Wir haben hier auf der Rückseite einen Schlüssel für den Code, mit dem wir die fünf Rätsel entziffern können. Wenn wir das geschafft haben, wissen wir, was auf uns zukommt und worauf wir gefasst sein müssen. Wir werden sehen, was wir auf der Reise, die wir antreten, entdecken werden.“ Sie dreht das Papier um und hält den Schlüssel für den Code hoch.

Findet die Antwort mit diesem Schlüssel:

Könnt ihr die Zahlen in einen Text umwandeln, um die fünf Rätsel zu lesen? Lasst uns loslegen!

Ich helfe euch bei dem ersten Wort:
Es steht geschrieben:

(14)(21)(18)

Das bedeutet:

NUR

Wisst ihr, wie es geht? Prima, dann fangt an, die Botschaft zu entschlüsseln. Vielleicht schaffen wir es, bevor Miau Miau und die anderen damit fertig sind!

„Ach, du liebes bisschen“, sprudelt es nun aus Mama Mauz heraus. „Bevor ihr jetzt loslegt mit dem Rätseln und Raten, brauchen wir erst mal eine Stärkung! Die Kinder bekommen einen richtig guten Katzenkakao und wir Erwachsenen trinken ein Tässchen Tee. Auf dem Tisch stehen schon leckere Haselnusskekse und Windbeutel. Kommt!“ Und ehe noch irgendjemand etwas sagen kann, schiebt sie alle Katzen hinüber zum Wohnzimmertisch.

Alle plaudern nun munter durcheinander. Ein bisschen aufgeregt sind sie schon. Es kommt ja schließlich nicht alle Jahre vor, dass man an seinem Geburtstag, und das noch an seinem siebten Geburtstag, einen Brief bekommt, in dem steht, man soll auf eine Reise gehen, ein Abenteuer überstehen und auch noch einen...